Den eigenen Platz finden, sich abgrenzen...schön und gut, aber das geht auch ohne Anschreien, rumpöbeln etc.
In erster Linie sehe ich Deine Partnerin in der Pflicht, die ihrem Sohn mal die höchstpersönlichen Grenzen steckt.
Sie muss ihren Sohn in die Schranken weisen, wenn er sie anschreit, verar.... was auch immer.
Soso, erwachsen werden. Gut, lasst ihn schreien, pöbeln. Solange ihr dabei weiter "funktioniert" mit Dingen des täglichen Lebens (seine Wäsche waschen etc.) trotz des Benehmens, wird sich wohl nichts ändern.
Einsicht ? Bei einem 17jährigen....nicht wirklich.
Und auf schlimme Erlebnisse kann er sich nicht berufen, bis er 47 ist, Verarbeitung gehört mit zum Erwachsenwerden.
Hier leben mehrere Menschen zusammen, das geht nur mit Regeln, Aufgaben, Rechte und Pflichten für alle, auch für grössenwahnsinnige 17jährige.
Ciao Harpyie
Hallo!
Ich habe selbst mit 3 pubertierenden Kindern zu "kämpfen".
Die Kinder meines Partners sind 14 und 16, Junge und Mädchen,mein eigener leiblicher Sohn ist 13 und kommt nun auch in die Pubertät.
Die Machtspiele zwischen Partnern und Kindern sind gerade in der Pubertät ausgeprägt.
Man darf sich nur nicht den Thron nehmen lassen.
Will heissen: Sie probieren natürlich aus, durch Provokation, wo DU stehst in diesem Familiengefüge. Wer bist du? Welche "Macht" hast du? Was darfst du? Wie weit steht die Mama hinter dir? etc...
Wichtig ist: ihr müsst gemeinsam auftreten. Das heisst, "Erziehungsmaßnahmen" gemeinsam durchziehen, gemeinsam mit dem Jugendlichen besprechen. Wenn DU alleine versuchst, ohne die Mutter an ihm herumzuerziehen, wirst du scheitern.
Die Mutter muss zeigen, dass sie hinter deinem Wort steht. Ansonsten hast du verloren.
Ihr müsst beide, du und deine Partnerin, an einem Strang ziehen.
Und Diskussionen über die Erziehung niemals vor dem Sohn austragen. Diskutiert in einer ruhigen Minute darüber, wie ihr verfahren wollt, und tretet gemeinsam als Paar auf.
Es ist schon schwierig genug, als "funktionierendes" Ehepaar mit dem gemeinsamen Kind in der Pubertät zurecht zu kommen. Natürlich ist es umso schwerer, als "Stiefelternteil" da seine Autorität zu behaupten.
Mit übermässiger Strenge kommst du eh nicht weit. Diskutiere, unterhaltet euch gemeinsam mit ihm über das was euch nervt. Lasst ihn zu Wort kommen in dem was er wirklich sagen will.
Und tu mir einen Gefallen: was er an Musik hört, sollte dir wurscht sein. Ob du nun der E-Gitarrenspezialist bist oder er auf HipHop abfährt, solltest du mit dir selber ausmachen. Jedem Tierchen sein Plessierchen. Mein Sohn hörte letztens russischen HipHop *graus*. Er fragte mich, was ich davon halte, ich sagte, dass mir Eminem besser gefällt. Seither höre ich nix mehr.
Wenn du versuchst, "über" die Mutter an das Kind heranzukommen, schiesst du dir ein Eigentor.
Weil:
1. Die Mutter irgendwann überfordert sein wird, und dich als Schuldigen sieht
2. Der Sohn dich als Schwächling sieht, weil du in seinen Augen nichts selber bewegen kannst.
3. Weil du dich selber ständig in eine Frustsituation manövrierst.
Gemeinsam, du und deine Partnerin seid ihr stark. Erkläre ihr, was dich nervt. Vielleicht auch an ihrem Verhalten. Hör dir an, wie sie sich dabei fühlt, wenn ihr Sohn und du sich streiten.
Versucht ZUSAMMEN mit dem Sohn einen Weg zu finden.
Wenn die Kinder kapieren, dass ihr euch liebt, ein Paar seid, dann werden sie auch deine Autorität akzeptieren.
Über die Musik an ihn heranzukommen ist vielleicht ein guter Weg. Kann aber auch in die Hose gehen, wenn du "rumgescheitelst" und meinst, deine Musik sei besser. Er wird dich dann als Looser sehen und bei seinen Kumpels über dich herziehen.
Mir kommt da dein Verhalten auch bisschen pubertär vor . 😉
Ich habe auch einen Sohn, der das Alphamännchen war und sich mit meinem neuen Partner "bekriegte".
Das fängt bei harmlosen Sachen wie Sitzplatzverteilung am Essenstisch. Mein Partner, klingt jetzt unheimlich patriarchisch, hat seinen Platz. (Wie ich auch.) Wenn sich mein Sohn da drauf setzt, scheuche ich ihn weg. Zeige ihm aber auch, dass er mein Sohn ist, und ich ihn liebe.
Letztens setzte sich der leibliche Sohn auf den Platz des Vaters, als der mal nicht da war. Den scheuchte ich auch weg. Der wollte ausprobieren, ob ich nur meinen Sohn wegscheuche, oder auch ihn. Jetzt ist es geklärt. Auch wenn sie maulten. Die Tochter schaute nur zu, hatte aber auch kapiert. MEIN Platz ist auch fest. Klingt banal...das mit dem Sitzplatz, hat aber eine sehr grosse Bedeutung.
Ich weiss nicht, wieviele Stunden mein Partner und ich mit Reden, diskutieren, und auch heulen verbrachten, weil uns die Kinder herausforderten. Aber wir haben gelernt, gemeinsam als Stiefelternpaar uns zu behaupten.
Die "Kleinigkeiten" die wir jetzt noch "bekämpfen", sind normale pubertäre Verhaltensweisen, wo alle Eltern durchmüssen.
lg
maya
Hallo Oliban,
wir waren doch alle mal in dem Alter... nicht Fleisch, nicht Fisch...schon vergessen.
Bei dieser Gelegenheit kann ich Dir ein Buch empfehlen, es heißt "Der Pubertist". Hat der Vater eines 15-jährigen geschrieben- du lachst dich schlapp. Der Mann schreibt genauso , wie es ist. Mein Sohn ist 16 und hochgradig Pupertist. Laß den Jungen Deiner LG doch einfach mal in Ruhe, nicht drängeln und gängeln, nicht provozieren lassen (machen die gerne); sei einfach nett und freundlich, sei locker und mal cool - auch dieser Weg funktioniert.
Mach's gut
Paula5
Sagt es nicht so leicht dahin,
der Unsinn hätte keinen Sinn,
denn in Stunden, wo der Unsinn waltet,
da sind die Sorgen ausgeschaltet.
Und sorglos sein, das heißt Gewinn,
drum hat der Unsinn seinen Sinn.