Schuldgefühle gegen...
 
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Schuldgefühle gegenüber meinen Kindern

 
(@biberpapa)
Schon was gesagt Registriert

Wer mich noch nicht kennt, kurz zum Hintergrund: Meine Frau hat sich von mir getrennt, ich bin ausgezogen, und sie lebt noch mit unseren 2 Kindern (8 und 6) in meinem Haus, das ich gerade versuche zu verkaufen.

Sie hat mir gegenüber den Wunsch geäußert, dass die Kinder momentan noch nichts von meinen Verkaufsbemühungen mitkriegen sollen. Damit ist sie bei mir allerdings offene Türen eingerannt, so dass ich bisher alle Aktivitäten im Verborgenen ausgeführt habe.

Vor einigen Wochen bei der Familienberatung gemeinsam mit der KM hat die Psychologin mich gefragt, warum ich es den Kinder nicht einfach erzähle. Leider war genau zu diesem Zeitpunkt die Zeit rum, und wir konnten das Thema nicht mehr vertiefen.

Seit diesem Gespräch wird in mir der Wunsch immer größer, den Kindern vom bevorstehenden Hausverkauf zu erzählen. Ich fühle mich unehrlich gegenüber meinen Kindern und habe deswegen Schuldgefühle. Andererseits denke ich, es würde zwar mich entlasten, wenn die Kinder es wüssten, aber da noch in den Sternen steht, wann ich einen Käufer für das Haus gefunden haben werde, würde es meiner Meinung nach die Kinder belasten, wenn sie wissen, dass sie umziehen müssen, ich ihnen aber noch keinen genauen Termin nennen kann.

Unser nächster Familienberatungstermin ist erst in 2 Wochen, und ich sitze wie auf Kohlen, weil ich gerne wissen will, wie sie das gemeint hat, dass ich es meinen Kindern sagen soll. Welcher Gedankengang mag da bei ihr dahinterstecken?

Ich werde sie das auf jeden Fall fragen. Aber vorher wüsste ich gerne mal Eure Meinung dazu: Ehrlich sein oder Kinder schützen?

Ohne Absicht bleibt doch nichts ungefördert; denn man ist nie im Zweifel, was man zu tun hat. (aus: I Ging)

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 12.01.2012 21:44
(@ginnie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Kinder in dem Alteer von 6 und 8 können größere zeiträume gar nicht so genau überblicken. Ich würde es wohl auch erst erzählen wenn es spruchreif ist und die Wohnungssuche abgeschlossen ist, also quasi maximal 2 Monate vor einem Umzug.

Mein Sohn zB war 8 bei der Trennung und dass Papa auszieht haben wir ihm erst ca 2 oder 3 Wochen vorher erzählt. Als alles schon feststand, und als kleine Notlüge sagten wir ihm, dass Papa sich jetzt eine Wohnung suchen wird (die hatte er aber schon).

In dem Alter ist wichtig dass auf solche Ankündigungen möglichst zeitnah auch die Taten folgen, sonst verpufft jede noch so kindgerechte Erklärung.

Ach ja und immer dran denken, na klar ist ein Kind traurig wenn es aus einem Haus in eine Wohnung zieht. Aber aus rein pragmatischen und Gewohnheits-Gründen. Hat die Wohnung hinterm Haus einen coolen Spielplatz, oder einen Park usw., und das Spaßbad ist jetzt auch viel näher, und die neue Kinderzimmerfarbe darf es sich selbst aussuchen, oder sogar die Wand anpinseln, dann kompensiert sich das sehr schnell. Die Trauer darüber, ein Haus gegen eine Wohnung zu tauschen ist eher Erwachsenensache. Also kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Kinder sind da daheim, wo sie sich gemeinsam mit den Erwachsenen wohlfühlen dürfen.

Was hinter der Frage der Familienberatung steckt, weiß ich nicht. Vielleicht nur ein Test welche Beweggründe du hast, wieviel Verantwortungsgefühl, oder ob du einfach nur machst was Ex sagt. Frag auf jeden Fall nach.

ligr ginnie

Durch Nachsicht setzt man der Gewalt kein Ende: damit bestärkt man die Gegner nur in der Gewissheit, sie hätten es mit einem Schwächling zu tun, der leicht zu bezwingen ist

AntwortZitat
Geschrieben : 12.01.2012 21:58