Hallo AJA,
ich habe den Großen kennengelernt, als er acht Jahre alt war. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis, irgendwie so eine Art "Seelenverwandtschaft". Und dieser Junge ist sozusagen von heute auf morgen "anders" geworden und das ist es, was wir nicht verstehen. Kein Kind wird von heute auf morgen anders, dafür muss es einen Grund geben. Die Entwicklung war nicht schleichend, es gab einen Cut.
Mal angenommen, er würde Geld für sein Praktikum bekommen (drei Monate sind ja eine lange Zeit und eigentlich ist der Discounter dafür bekannt, dass er sehr gut bezahlt) und man hat ihm gesagt, dass er dem Vater aber nicht erzählen darf, dass er Geld bekommt, dann würde die Kontaktvermeidung Sinn machen. Dieser Sohn ist das sensibelste Kind der Familie. Ich traue ihm nicht zu, dass er seinen Vater anlügen könnte (so wie die Jüngeren es können!) und dann wäre kein Kontakt vermutlich die besserer Alternative.
Und die Fragen kämen ja automatisch, wenn man sich für die Kinder interessiert. Zusätzlich sprudelt der Große immer über, die ersten zwei Stunden (mindestens) ist nur zuhören angesagt, weil er soviel zu erzählen hat.
Gruß
eskima
edit: mal zur Verdeutlichung: der Große hat auch bei seinem letzten Besuch noch ganz viel Körperkontakt zum Vater gesucht, er fasst ihn an, er lehnt sich im Stehen bei ihm an, fasst ihn von hinten um, wenn Vaters am Rechner sitzt.
Die Jüngeren hingegen suchen eher die Balgerei mit ihrem Vater, messen ihre Stärke (noch ist der Vater stärker *g*)
Hallo eskima,
hatte gestern abend so leichte Halluzinationen : was sind Discounternehmen? Nee, schon gut, war mein Fehler nach dem dritten Glühwein nach einem schönen Tag beim Gericht. Ihr hättet mal die immer länger werdenden Gesichter der Gegenseite und das Rumgepöbele des Richters miterleben sollen, meine Anwältin ist zur Hochform aufgelaufen, immer schön ein ein Pokergesicht machen und dann ganz gelangweilt den anderen einschl. Richter eins auf die Mütze.
Moin,
uns ist noch ein ganz anderer Gedanke gekommen, ist aber reine Spekulation.
Der Große macht ein dreimonatiges Praktikum in einem großen Diskountunternehmen, das sich in Nord und Süd aufteilt 😉
Er hat schon immer oft dort ausgeholfen, wurde auch oft angerufen (übers ganze Jahr schon) und hat Flaschen sortiert usw. In der Regel wurde er nicht entlohnt, aber manchmal hat die KM für ihn Geld bekomme (hat er erzählt).
Momentan fragen wir uns grad, ob es dreimonatige Praktika ohne Vergütung bei dem Diskountunternehmen gibt und ob es vielleicht sein kann, dass der Große doch Geld bekommt und die Anweisung bekommen hat, dem Vater nichts davon zu sagen. Dann wäre sein Verhalten nämlich für uns verständlich.
Aber wie bekommen wir das raus? Kennt sich hier jemand bei dem Discounter aus oder kennt jemanden, den er fragen kann? Wir wollen kein Fass wegen Geld aufmachen, das kommt nächstes Jahr noch früh genug.
Gruß
eskima
Also, ein Praktikum muß nicht unbedingt mit einer Bezahlung gekoppelt sein, kenn ich aus unserer Firma.
Andrerseits aber ist so ein Praktikum nicht etwas einfaches, was ein Elternteil allein für ein minderjähriges Kind allein mit eineem Betrieb ausmachen kann (ist ja schließlich ein Vertrag), es sei denn, er hätte das alleinige Sorgerecht.
Ich würde Euch raten, anläßlich eines Einkaufs bei diesem Discounter mal ganz unverfänglich die Filialleitung anzusprechen nach dem Motto :"Na, wie sind Sie denn zufrieden mit der Arbeit meines Sohnes?" "Ach, Sie sind also der Vater?" Und schon kann man ganz locker und auch vorsichtig die gewünschten Infos erhalten.
Andrerseits aber sag ich mir, was solls? Oder was solls Euch helfen, ob Ihrs wißt? Bekommt er Geld für seine Arbeit, wird ers nicht lange behalten dafür sorgt schon erfahrungsgemäß die KM. Macht Euch doch keinen Kopf, sucht nicht nach Erklärungen, meine Situation ist jetzt (leider Gottes) so, daß ich die freie Zeit genieße und versuche, mich zu erholen und zu wappnen für die anstehenden Aufgaben. Bekomme ich in der Berufung das ABR und die Kinder wollen zu mir zurück, wirds noch eine harte Zeit für mich.
P.S. das mit der ständigen Suche nach Körperkontakt zum Vater läßt das Ganze aber auch noch in einem anderen Licht erscheinen.Meine große Tochter hatte bis vor kurzem auch solche Phasen vom Sichgroßmachen und Wunderwieerwachsenensein (mit 14 Jahren!) bis zum abendlichen "Papa setz Dich noch zu mir ans Bett und lies mir was vor". Ich habe zwar zu wenig Infos über Euren Großen, könnte mir aber denken, dass bei ihm erst jetzt diese Phase der Selbstfindung und Grenzabsteckung stattfindet. Ich weiß es nicht. Wie ich schon sagte, gehe ich, da selber stark verunsichert, zu einer Therapeutin bei der hiesigen städtischen Erziehungsberatung (kostet nichts) und diese Gespräche sind sehr hilfreich, weil sie von kompetenter Seite mit viel fachwissen und der Kenntnis vieler ähnlicher gelagerter Fälle geführt werden.
Die materielle Schiene scheint mir nach deinem letzten Beitrag nicht mehr so das Ausschlaggebende zu sein. Das Suchen nach körperlichen Kontakten deute ich eher so (wie bei meinen Katzen, sorry für den Vergleich) :He, beschäftige Dich doch mit mir, laß uns was tun, ich kann Dir nur blöderweise meine Gefühle nicht besser ausdrücken.
Vielleicht hilfts ja wirklich mal, ihn bei passender Gelegenheit auf ein Gespräch festzunageln, ich weiß es wirklich nicht (seufz).
Alsdann, viel Glück und nochmal : ruhig bleiben und die Vorweihnachtszeit genießen.
Liebe Grüße Klaus
Hallo Hessenklaus,
erstmal: fröhliches Glühweinschlürfen! Dürfen wir an anderer Stelle etwas über deinen Prozess erfahren???
Ich hab da eine Freundin, die hat eine Bekannte mit einer Tochter, die keine Ausbildungsstelle gefunden hat und nun ein viermonatiges Praktikum bei .... macht. Sie bekommt 280 Euro monatlich für das Praktikum und mehr wollte ich eigentlich gar nicht wissen.
Mein Mann hat kein GSR. Aber mein Bauchgefühl, dass dem Vater etwas verheimlicht werden sollte, hat sich verstärkt. Und leider, leider wird es wieder mal auf dem Rücken der Kinder ausgetragen. Ich hasse sowas.
Aber wir bauen darauf, dass auch dieses Praktikum vorbei geht und der Kontakt wieder stattfinden kann, weil der Große dann seinem Vater wieder in die Augen schauen kann.
Gruß
eskima
update:
Ex hat heute angerufen. Eigentlich hatte sie gestern abend schon dreimal angerufen, aber wir wollten uns den Sonntagabend nicht verderben und sind nicht ans Telefon gegangen..
Naja, wie immer kam es dann zum Streit. Unter anderem sagte Ex, dass K nicht mehr zu uns kommt, weil er vom Vater enttäuscht ist. :schuldig: Nachdem Ex nur noch rumschrie und meinen Mann nicht hat ausreden lassen, hat er den Hörer aufgelegt.
Hinterher dann eine Karte an K geschrieben, dass er gern mal mit ihm reden würde und wenn K das auch möchte, dann möge er sich bitte melden.
Aber ich glaub nicht, dass K das möchte, Gelegenheit hätte er ja schon gehabt.
eskima *grummelnd*
hallo, liebe eskima,
seit der trennung vor 1 1/2 jahren gehen meine jungs an 3 nachmittagen der woche zu ihrer mutter,
mittagessen und hausaufgaben machen, sowie alle 14 tage ein sonntagnachmittagsbesuch
der große, 16, machte im frühjahr sein betriebspraktikum, 2 wochen lang
in den sommer- wie in in dern herbstferien jobte er, ebenfalls jeweils 2 wochen
zufälligerweise lagen diese 3-mal 14 tage immer so, dass der sonntag nicht "mamatag" war
und dieses führte dazu, dass der große seine mutter jeweils 2 wochen am stück nicht sah
er hatte nach der "anstregenden" arbeit 😉 einfach keinen bock mehr,
saß stattdessen lieber vor´m computer oder tv ...
ich hab in dieser zeit meinen eigenen rhythmus umgestellt und abends gekocht
... und ich weiß noch,
dass mich diese umstände mit einer art stolz erfüllten, stolz, dass ich es auch ohne ex hinbekam,
vielleicht war es sogar auch eine art von genugtuung,
ex gezeigt zu haben, sohnemann kommt auch gut ohne sie klar ...
irgend so ein - aus meiner heutigen sicht - sch...-gefühl,
denn beide, mutter wie sohn, hätten sich sicher gerne mal gesehen
wer weiß, wenn´s in diesen zeiten zu einer auseinandersetzung mit ex gekommen wäre,
vielleicht hätte auch ich ihr, aufgrund meiner verletzten gefühle, eitelkeit o.ä. gesagt,
sohnemann sei von ihr enttäuscht ...
nobody is perfekt, eskima
und grummel nicht so, macht falten 😉
lg
wolf
wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun
(j.b.molière)
Hallo wolf,
deine Zeilen bestätigen mir eigentlich nur, dass es sich hier um einen Streit auf Paarebene handelt (nicht böse sein!).
Mein Mann und seine Ex sind seit Dezember 2005 getrennt, wenn Ex jetzt nicht auf Elternebene streiten kann, dann wird sie es nie können. Sie sagt auch ganz klar, dass sie keines der Kinder anhalten wird, zum Vater zu gehen, das sei nicht ihre Aufgabe.
Bislang sah der Umgang so aus: zwei WEs hintereinander die beiden Jüngsten, danach ein freies WE, K einmal im Monat. Wenn die Kinder nicht konnten, dann haben wir uns für Ersatztermine stark gemacht. Dazu die zweiten Feiertage und Ferien nach Absprache, weil Ex 25 Stunden die Woche arbeitet. Hinzu kamen noch Termine, an denen ich die Kinder genommen habe, weil sowohl mein Mann als auch Ex gearbeitet haben, das letzte Mal diesen Monat, weil Ex mit ihrem LG ins lange WE gefahren ist. Ex sagt immer, dass sie die beiden Jüngsten nicht allein zu Hause lassen kann.
Ab Januar gibt es Dienst nach Vorschrift und der sieht dann so aus: alle 14 Tage von Sa-morgen bis So-abend. Feiertage und Ferien sowie Ersatztermine nur auf ausdrücklichen Wunsch der Kinder. Und ich werde die Kinder nicht mehr nehmen, damit Ex arbeiten oder Urlaub machen kann.
Das Problem an sich sehe ich auch nicht darin, dass K von seinem Vater enttäuscht ist. Das Problem ist, dass Ex sich hinstellt und sagt: K ist von dir enttäuscht, deshalb kommt er nicht zu dir und ich werde ihn nicht dazu überreden, sich mit dir auseinanderzusetzen.
Enttäuschungen gehören zum Leben. Dürfen nur Betreuungeseltern "ungestraft" enttäuschen? Und wenn Umgangselter enttäuscht, dann geht man einfach nicht mehr hin? Sorry, aber dieser Logik kann ich nicht folgen.
Lieben Gruß
eskima
hallo, liebe eskima
deine Zeilen bestätigen mir eigentlich nur, dass es sich hier um einen Streit auf Paarebene handelt (nicht böse sein!).
grad deswegen hab ich sie geschrieben 🙂
und nein, böse bin ich dir nicht
(ich weiß ja selbst, dass ich die paarebene leider noch immer nicht abgeschlossen habe,
meine exchen ist mir da um jahre voraus ... :cowboy: :wink:)
Mein Mann und seine Ex sind seit Dezember 2005 getrennt, wenn Ex jetzt nicht auf Elternebene streiten kann, dann wird sie es nie können.
das würd´ ich nicht so schwarz und absolut sehen,
die trennung ist erst ein jahr her,
das ist im verhältnis zur ehedauer (und aus meiner sicht) keine lange zeit
ohne details der trennung zu kennen, könnte ich mir vorstellen,
dass exens verhalten sich mit mehr zeitlichem abstand verändert/verbessert
Enttäuschungen gehören zum Leben. Dürfen nur Betreuungeseltern "ungestraft" enttäuschen? Und wenn Umgangselter enttäuscht, dann geht man einfach nicht mehr hin? Sorry, aber dieser Logik kann ich nicht folgen.
musst du auch nicht, denn mit logik hat das nichts tun,
verletzte gefühle, hass, rachlust o.ä. sind der emtionale antrieb für solchen unsinn
es legt sich, mit der zeit
und je weniger wenn du / ihr euch von sowas angepiekt fühlt, desto schneller geht´s
Ab Januar gibt es Dienst nach Vorschrift und der sieht dann so aus: alle 14 Tage von Sa-morgen bis So-abend. Feiertage und Ferien sowie Ersatztermine nur auf ausdrücklichen Wunsch der Kinder. Und ich werde die Kinder nicht mehr nehmen, damit Ex arbeiten oder Urlaub machen kann.
und das ist trotz (eine emotionale reaktion deiner-/eurerseits)
... und den kids hilft´s nicht
vor allem, wie/wann sollen sie dann merken, dass muttern sie abschiebt,
m.e. extrem wichtig, damit dein mann aus der rolle des spaßpapis irgendwann herauskommt
lg
wolf
wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun
(j.b.molière)
Hallo wolf,
oh shit, ich hab mich ja gänzlich verschrieben, sorry.
Die Ex hat meinen Mann 1995 aus der Wohnung geworfen, fünf Tage vor Weihnachten, weil sie einen anderen Lover hatte. Ich habe meinen Mann im Juni 1997 kennengelernt.
Es sind also deutlich mehr Jahre *schäm für den Verschreibsler, das kommt dabei raus, wenn man so stinkig ist*
und das ist trotz (eine emotionale reaktion deiner-/eurerseits)
Nein, das ist eine reine Überlebensfunktion. Jetzt sind wir nämlich auch mal dran.
Aus der Rolle des Spaßpapis kommt er nicht mehr raus. Scheidung nach altem Recht, dann irgendwann Anfang dieses Jahrhunderts durch Antrag GSR beim Amtsgericht bekommen und beim OLG wieder aberkannt wegen andauernder Streitigkeiten. Mein Mann ist mit einer Ex "gesegnet", die keine Lösungen finden will, sie will nur zanken. Trotz Einigung bei Gericht auf gemeinsame therapeutische Gespräche hat sie es über nunmehr acht Jahre geschafft, diese immer wieder zu boykottieren.
In der Vergangenheit war es meist so, dass entweder mein Mann oder ich sagten, dass wir nicht mehr können und der eine hat den anderen aufgebaut. Momentan sind wir beide der Meinung, dass es uns nun einfach reicht. Wir haben alles versucht und streichen die Segel.
Lieben Gruß
eskima
tststs 🙂
und ich hätt` dich fast noch gefragt,
wie ihr´s eigentlich hinbekommen habt,
schon so kurz nach der trennung bereits verheiratet zu sein ....
die (virtuelle) kommunikation birgt schon ein erhebliches missverständnispotential
nun ja, vor dem hintergrund dieser neuen erkenntnisse
gehört mein letzter post eigentlich gelöscht
wobei, den letzten absatz lass ich trotzdem stehen
lg
wolf
wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun,
sondern auch für das, was wir nicht tun
(j.b.molière)
rehi 🙂
reden tut gut 😉
Zu deinem letzten Absatz fiel mir folgende Begebenheit ein:
wir saßen mit den beiden Jüngsten im Garten und waren grad fertig mit dem Grillen. Über uns flog ein Hubschrauber.
M sagt zu D: eh, du wirst gesucht.
D entgegnet: Mama sucht uns.
M darauf: Nein, Mama würde uns nie suchen, die ist doch froh, wenn sie uns los ist.
Aber keiner der Kinder will zu uns(edit: bei uns wohnen meine ich). Bei uns gibt es Regeln und auf Dauer sind diese Regeln ziemlich anstrengend für diese ADS-Kinder (beide). Bei Mama gibt mehr Schlupflöcher und mit diesen Schlupflöchern fühlen sie sich stark und groß, sie haben das Gefühl, dass sie Mama ausgetrickst haben und das funzt bei uns nicht.
Neues Beispiel: die Kinder sagen zur Mutter, dass sie Fußballspielen gehen. Mama sagt, ist okay. Die Kinder fahren dann zum Fußballplatz in unserer Nähe, klingeln auch bei uns und holen sich was zu trinken ab. Sie dürfen gar nicht zu "unserem" Fußballplatz fahren (und zum Papa schon mal gar nicht), aber Mama merkt das ja nicht. Und wir petzen nicht.
Sie erzählen hier auch manchmal von dem, was zuhause und in der Schule so läuft, das alles ist immer wieder "Munition", die wir nicht verwenden können. Wir können nur mit den Kindern reden und darüber nachdenken, wie es besser laufen könnte. Aber dies haben wir auch schon mit K getan.
eskima
Hi eskima,
mach Dir doch das Leben nicht so schwer. Warum, wieso oder sonst was die Kinder nicht bei Euch wohnen wollen weist Du doch. Das ist genau das Problem das viele Umgangsväter haben. Auch ich. Bei Mama ist alles schön easy, die kann man beschimpfen, die macht alles damit die Kinder bei ihr bleiben und auch meine beiden tanzen ihr auf der Nase rum. Falls sie einmal etwas nicht bekommen oder sie ihren Koprf nicht durchsetzen können, dann wird locker gedroht dann ziehe ich zu Papa.
Ich für meinen Teil mache mir keinen Kopf mehr. Auch Planungen laufen nicht mehr in Richtung, die Kinder könnten eventuell mal zu uns ziehen. Ich fahre auch nicht mehr mit schlechtem Gewissen ohne Kids in den Urlaub. Meine Mutter war mit 16 schwanger und mein Vater hat mit 14 eine Lehre als Bergmann begonnen. Mutter Scheidungskind, Vater Kriegswaise. Die mussten auch so vieles verstehen und selbst regeln. Meine Tochter ist 14 j. Es sind mittlerweile ihre Entscheidungen, wie wir insgesamt mit einander umgehen. Das ist bei den Kids Deines Mannes nicht anders.
Meine Tür ist sperrangelweit für sie auf, aber das wars. Wenn sie kommen freue ich mich, wenn nicht dann mach ich was mit Hasi. Ich genieße meine ungewollte neue Freiheit. Ganz ehrlich soll die Ex schön die gesamte Verantwortung tragen. Ich bin nur noch Spasspapi und nicht mehr. Soll aber nicht heißen, wenn meine mich bitten ihnen zu helfen, dass ich es nicht mache. Aber von mir aus biedere ich mich nicht mehr an.
Platt
Hallo Platt,
ich hab seit jeher Probleme mit Menschen, die beleidigt reagieren und Probleme einfach aussitzen. Dieser Thread zeigt ja auch sehr deutlich, dass wir nur eine Veränderung im Verhalten von K bemerkt haben, die wir uns nicht erklären konnten. Irgendwann wurde uns dann zugetragen, was K stört und diesen Grund ordnen wir in die Kategorie ein, dass er einen Grund gesucht hat:
An uns trat jemand heran und sagte, dass K dies und das von zuhause erzählt hat und das wäre doch ganz schrecklich. Wir bestätigten die Verhältnisse und erzählten auch noch etwas mehr. Dieser Jemand ging dann damit los und erzählte weiter, was wir erzählt haben. Und K ist nun darüber enttäuscht, was Papa erzählt hat und will nichts mehr mit ihm zu tun haben.
Wir leben hier auf 64qm, weil wir uns eine größere Wohnung nicht leisten können. K hat noch Sachen (und ca. 50 Euro) im Kinderzimmer hier und ich würde sie am liebsten zusammenpacken und bei ihm zuhause abgeben. Das wäre für mich erleichternd, weil damit der "Schwebezustand" aufgehoben wäre. Angenehmer Nebeneffekt wäre, dass die anderen beiden dann mehr Platz für ihre Sachen hätten.
Gruß
eskima
Moin Eskima,
hat K. ebenfalls AD(H)S?
Gruß, Xe
Hi Xe,
nein, K. hat eine 50- oder 60%ige Sprach- und Lernbehinderung (verschiedene Ausweise, völlig unklar).
Ich hab jetzt die Sachen von K genommen, in einen Karton gepackt, den Karton zugeklebt und seinen Namen draufgeschrieben. Der Karton steht im Keller.
ABER: K hat keine 50 Euro mehr, es waren nur noch 15. Nun klaut einer oder beide von den Lüdden also auch bei uns... ich hatte im Herbst schon mal so ein Gefühl, dass mir Geld gefehlt hat, aber ich dachte dann, dass ich mich wohl irren würde...
Wir wissen echt nicht, wie wir damit umgehen sollen. Es ist bekannt, dass D regelmäßig bei seinen Geschwistern Geld klaut, aber bislang war das nie bei uns, hier wurde fremdes Eigentum immer respektiert. Wir respektieren die Kinder und sie respektieren uns, das war die Devise.
Wir haben noch eine "Familienkasse" und dort hab ich abgezähltes Geld reingetan und mir den Betrag aufgeschrieben. Das dient uns jetzt zu "Testzwecken", um besser kontrollieren zu können.
Für den Rest fehlen mir grad die Worte: grmbl
eskima
Hi eskima,
was mir wirklich gegen den Strich geht, ist die Tatsache wieviel Energie über einen langen Zeitraum "vergeudet" wurde. Von den vielen Talern will ich gar nicht erst sprechen. Klar als die Kinder kleiner waren, war die Rückkehr zur Mutter immer mit bauchgrummeln verbunden. Aber nun haben sie festgestellt, wie man alle Beteiligten gegen einander ausspielt.
Kinder kriegen sehr schnell raus wie sie sich ihr Leben am besten gestalten. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht auch Fälle gibt, bei denen die Kleinen bis ins Erwachsenenalter unter einer Trennung leiden.
Als Umgangspapi, zumindest ich, läufst man die meinste Zeit mit einem schlechten Gewissen rum. Wenn man schon den Makel hat ein schlechter Ehemann zu sein, dann will man zumindest der gute Vater sein. Das persönliche Umfeld achtet auch mit Argusaugen darauf das man sich immer schlecht fühlt. Was wäre eigentlich gewesen, wenn man die Spasspapirolle sofort angenommen hätte. Wenn ich bedenke welche Stress ich mir in den letzten Jahren gemacht habe, dann kann ich mich nur noch über mich selbst wundern.
Und gibst Du dann die Sachen von K ab, dann sagt die KM, siehste dein Vater will von dir nichts wissen. Weil auch Dein Mann das weis, quält er sich und damit auch Dich.
Das muss ich auch noch los werden. Warum ist Mann nicht in der Lage trotz neuer Frau ein ganz normales und erfülltes Leben zu leben. Warum übernimmt Mann obwohl er nicht wirklich Rechte hat soviel Verantwortung.
Platt
Hallo Platt,
was mir wirklich gegen den Strich geht, ist die Tatsache wieviel Energie über einen langen Zeitraum "vergeudet" wurde.
Mir auch. Aber schau dich doch bloß einfach mal hier im Forum um. Da ist eine 11-jährige, die sich weigert, die LGin des Vaters kennenzulernen und der Rat ist, dass die Tochter vorgeht.
Zudem ging es den Kindern früher wirklich extrem bescheiden und wir sahen unsere Aufgabe darin, dass die Kinder möglichst oft am WE bei uns "Urlaub machen" und sich vom Alltag erholen können.
Kinder kriegen sehr schnell raus wie sie sich ihr Leben am besten gestalten. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht auch Fälle gibt, bei denen die Kleinen bis ins Erwachsenenalter unter einer Trennung leiden.
D war vor einigen Jahren stationär in der Psychiatrie und dort hieß es, er würde unter der Trennung der Eltern und deren Streitigkeiten leiden. Damals hat uns das ziemlich zu schaffen gemacht, heute sehe ich es als Falschdiagnose. Denn D war bei der Trennung seiner Eltern erst ein Jahr, der kannte seine Eltern eigentlich nie als Einheit.
Und gibst Du dann die Sachen von K ab, dann sagt die KM, siehste dein Vater will von dir nichts wissen. Weil auch Dein Mann das weis, quält er sich und damit auch Dich.
Ich werde die Sachen nicht abgeben, von mir aus können sie im Keller vermodern, ich sehe da keine Bringschuld von uns. Ich habe meinen Mann unter anderem deshalb geheiratet, weil er immer den Anspruch hatte, ein liebender Vater zu sein und ich quäl mich (glaube ich zumindest) momentan mehr als er. Immerhin weiß ich durch meine Tochter, wie es ist, wenn sich ein Vater verweigert.
Das muss ich auch noch los werden. Warum ist Mann nicht in der Lage trotz neuer Frau ein ganz normales und erfülltes Leben zu leben. Warum übernimmt Mann obwohl er nicht wirklich Rechte hat soviel Verantwortung.
Aus vier Gründen:
1. Die Kinder haben ihn immer gebraucht. Ganz zu Anfang hat er tagsüber gearbeitet und die KM abends/nachts bei MCDoof Burger geschoben, Kinderbetreuung also im Wechsel, inklusive Windelwechsel. Er hat eine Beziehung zu seinen Kindern.
2. Wie du schon schriebst: die Umwelt, die ihm sehr genau auf die Finger geschaut hat. Er hat viel Anerkennung dadurch bekommen, dass er seine Kinder fast jedes WE hatte und mit ihnen auch so gut klar kam.
3. Druck vom JA und von der KM: er soll seine Vaterpflichten wahrnehmen. Dieser Druck kam immer dann, wenn die Kinder "aus der Bahn liefen" und auffällig wurden
4. Er hat eine Frau geheiratet, der es wichtig ist, dass er sich um seine Kinder kümmert (mich).
Fakt ist aber auch, dass wir sehen, dass wir in eine Einbahnstraße gesteuert haben. Und aus der müssen wir wieder raus.
Im übertragenden Sinne: Vielleicht können wir das (kaputte) Auto stehen lassen und nehmen den Fußweg. Zu Fuß sind wir für die Kinder eh nicht mehr interessant, weil sie dann ja auch laufen müßten. Wir müssen es nur noch umsetzen, aber das werden wir tun.
Und genau hier hakt es dann auch bei mir, da kommen tausend kleine Teufelchen, die mir einreden wollen, dass wir egoistisch sind und so nicht handeln dürfen. Weil die Kinder ja schließlich nichts dafür können.
eskima
Hi,
Und genau hier hakt es dann auch bei mir, da kommen tausend kleine Teufelchen, die mir einreden wollen, dass wir egoistisch sind und so nicht handeln dürfen. Weil die Kinder ja schließlich nichts dafür können
Und diese Teufel sorgen dafür, dass wir für das Fehlverhalten der Ex die Verantwortung übernehmen.
Platt
Bingo! (sagt mein Mann!)
Also müssen wir die Verantwortung dorthin zurückgeben, wo sie hingehört. Es muss uns egal werden, ob KM die Verantwortung tragen will/kann oder nicht. Wenn es nicht die KM wäre, sondern eine Nachbarin, dann würden wir uns schließlich auch nicht einmischen. Korrekt?
eskima
Hi,
ich denke dazu gibt es nichts mehr zu sagen.
KORREKT
Platt
rehi,
okay, das ist für mich "Dienst nach Vorschrift". Umgang alle 14 Tage, darauf haben Vater und Kinder ein Recht. Wenn ich allerdings eines der Kinder beim Klauen erwische oder es ihnen nachweisen kann, dann sieht die Sache wieder anders aus. Keine Ahnung, wie wir dann damit umgehen.
Momentan sieht es so aus, dass wir für 2007 eine 14-Tage-Regelung aufgestellt haben. Da es aber meinen Mann und mich sehr stört, dass die Kinder auch im Alter von 12 und 14 jedes Mal von zuhause abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht werden müssen, wird es in 2008 keine Regelung mehr geben.
Und dann wird sich entscheiden, was den Kindern der Kontakt mit dem Vater wirklich wert ist.
*aushol* anfangs hatte mein Mann seine Kinder jedes WE. Irgendwann haben wir festgestellt, dass wir auch mal ein WE für uns brauchen und auf die "2 WEs Kinder, 1 WE ohne Kinder" umgestellt. Jetzt haben wir auf 14-Tage-Regelung umgestellt, also über die Jahre den Umgang auch kontinuierlich immer weiter abgebaut.
Ich glaube, dass der Weg richtig ist. Aber er muss sich noch festsetzen.
eskima