Guten Tag,
Ich bin schon lange hier. Seit 10 Jahre geschieden, mein Sohn ist inzwischen 18. Wir sehen uns jede 3 . Wochenende. Ich wohne ziemlich weit, und fliege jede 3. WE zu ihm (und auch zu meiner Mutter die da lebt).
Frueher hat er mich auch in Ferien besucht, jetzt will er es nicht mehr (wg. Freunde, Partys).
Jetzt treffen wir uns nur fuer ein Paar Stunden wenn ich in seiner Stadt bin.
Ich habe ein Problem. Meine Mutter ist ziemlich alt, und will zumindest irggendwann den Enkel sehen. Er besucht sie aber nie.
Die Kindesmutter hasst meine Mutter (und mich auch), und hat auch dem Junge negative Gefuehle uebertragen.
Wenn ich mit ihm treffe (fuer diese Paar Stunden), weigert er sich, zu meiner Mutter zu gehen.
Ich habe versucht, ihn zu bitten, ihm zu sagen wie wichtig es fuer mich ist. Aber meine Gefuehle sind ihm offensichtlich egal.
Er respektiert mich, mag mich, aber er ist in dieser "Hass"-Umgebung aufgewachsen, und betrachtet es als normal, meine Anrufe nicht entgegegenzunehmen, und auch sagen dass er meine Mutter hasst.
Was kann ich tun? Das einfach akzeptieren, dass meine Mutter ihn nie sieht (wobei ich ihn auch selten sehe) (wie gesagt, meine Mutter ist ueber 80)?
Geldhahn abzudrehen (was in dieser Hass-Umgebung offensichtlich nur dazu fuehrt, dass er auch Kontakte mit mir abbricht)?
Nur sprechen und bitten???
Ein Kampf um "normale Vater-Sohn-Beziehung" und Respekt jetzt zu starten - wird wahrscheinlich nur weitere Entfrendung mit sich bringen.
Gruss
Mika
Hallo,
aus meiner Sicht kannst Du nicht viel machen. Wenn er nicht will, dann ist das so. Er hat doch keinerlei Beziehung zu Deiner Mutter und hat viel mehr Interessen als die Zeit mit einer alten Frau zu verbringen.
Vielleicht kannst Du ihn überzeugen Deine Mutter mal kurz mit Dir zu besuchen, weil es natürlich die auch letzte Möglichkeit sein kann Deine Mutter zu sehen.
Allerdings glaube ich nicht, dass es wird.
Heute haben alle eine Smartphone und Skype. Wenn Deine Mutter ihn unbedingt sehen will, dann würde ich versuchen, das mit moderner Technik zu ermöglichen. Natürlich ist das nicht dasselbe wie tatsächlich dasein, aber vielleicht ist es eine Möglichkeit.
VG Susi
DAnke, Susi.. Wenn er sie mit mir nicht besuchen will, dann wird er auch ueber Skype mit ihr reden. Mit mir wird er auch nicht ueber Skype reden...
Dein Sohn ist kein Teenager mehr. Er ist nun ein volljähriger junger Ewachsener.
Als solchen solltest du ihn auch behandeln. Wenn er, wen auch immer, nicht sehen will, dann ist das zu akzeptieren. Auch wenn es dir sehr schwer fällt und auch weh tut. Nur zwingen wirst du ihn nicht können (auch nicht mit der Androhung von Geldentzug. Der würde sowieso ins Leere laufen, wenn er noch unterhaltsberechtigt ist oder wenn aktuell ein Titel besteht)
DU kannst ihm nur vermitteln, dass du über seine Entscheidung traurig bist und es einfach schön wäre, wenn er seine Oma ab und zu kontkatieren würde, aber DU SEINE Entscheidung akzeptierst.
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Ohne Vorwurf ... er ist damit aufgewachsen, dass Du ihm hinterher gerannt bist, Geld kam auch regelmäßig ... er musste sich nicht verbiegen. Dies führt er als junger Erwachsener weiter.
Es ist und bleibt Deine Entscheidung, und so werden dann auch die Konsequenzen für Dich und auch Deinen Sohn aussehen. Du machst so weiter, ändert sich nichts. Wie beschrieben, Du wirst ihn nicht zwingen seine Ansichten zu ändern.
Also, machst Du so weiter.
Ich würde es so machen, dass ich den Kontakt einstellen würde und alle Zahlungen auf das gesetzlich Notwendige. Wenn er auch nur irgendein Interesse hat, dann sucht er den Kontakt, und schafft es auf eigene Kosten zu Dir zu kommen und vielleicht auch mit Dir zusammen Deine Mutter zu besuchen. Schafft er es nicht, weißt Du was Du ihm wert bist und solch einem Menschen, egal ob eigenes Kind oder nicht, würde ich nicht hinterher rennen.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Danke, Kasper! In der Situationsbeschreibung hast Du voellig Recht. So ist es, leider.
Bzgl. Loesungsvorschlag - diese Gedanken hatte ich auch... Ob es nicht einfach zum endgueltigen Kontaktabbruch fuehrt...
Hallo Leo,
den Kontakt abbrechen zu lassen halte ich für den absolut falschen Weg. Grundsätzlich ist im Gespräch zu bleiben immer, immer, immer besser als nicht mehr miteinander zu reden.
Ich würde einfach "die Zügel locker lassen" und mich auf den Sohn einstellen. Vielleicht kannst Du ja für Dich jeweils einen "Ersatzplan" am Wohnort des Sohnes machen, so dass es Dir nicht als "verlorene Zeit vorkommt, wenn er Dich gar nicht oder nur kurz sehen möchte. Das entspannt die Situation dann auch für Dich selbst.
Das mit der Oma ist natürlich bitter. Aber so etwas kann sich im Alter des Sohnes auch sehr schnell ändern. Er braucht nur eine Freundin zu finden, die ihn dann fragt: "Sag mal, weshalb willst du deine eigene Großmutter nicht sehen" und seine Haltung kann sich ganz schnell ändern. Wie gesagt, dranbleiben ist immer besser als aufgeben.
Ich würde in einem passenden Moment noch mal darauf hinweisen, dass er jetzt als Erwachsener doch die Möglichkeit hat, sich mal ein unvoreingenommenes eigenes Bild zu machen und aus eigener Erfahrung zu entscheiden, ob er jemanden mag oder nicht. Der 18. Geburtstag ist ja auch eine Art Reset.
Ich würde aber nicht drängen, sondern nur sagen, dass ich es schade finde, dass er seine Freiheit als Jungerwachsener nicht nutzt, um aus den Schuhspuren der Kindheit auch mal auszubrechen. Und dass man dadurch möglicherweise schöne Erfahrungen verpasst.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Vielen Dank! Offensichtlich ist aus den KM-KV-Problemen ueber Jahre auch ein gestoertes Verhaltnis zwischen mir und meinem Sohn gewachsen... Und damit wird man dann jetzt leben muessen. Er ist schon Erwachsen, und da kann man nicht viel machen. Vielen Dank!