Hallo Leute!
Meine Frau hat sich am 10. Mai von mir getrennt. Meine 1 3/4 und 3 1/2 jährigen Töchter leben seitdem mit meiner Frau bei den Schwiegereltern.
Am Sonntag habe ich jetzt meine Kinder für einen halben Tag gesehen.
Unsere Große fragte mich, ob ich heute bei Mama schlafen will und ob sie bald nach Hause kommen.
Mir hat es das Herz gebrochen.
Was kann ich meiner Tochter antworten - ohne zu großen Schaden bei ihr anzurichten?
Gruß Bernd
[Editiert am 27/5/2003 von Slolle]
Hallo Bernd,
es ist mit Sicherheit das Schwierigste, seinen Kinden dies mitzuteilen, denn sie verstehen das alles nicht, weil sie doch euch beide lieben.
Und diese Liebe zu den Eltern darf nicht zerstört werden, egal wie der eine Elternteil über den anderen denkt.
Kinder fühlen sich selbst schuldig, wenn die Eltern sich trennen. Hier müsst ihr beide gegen steuern. Sage ihnen, dass Mama und Papa sich nicht mehr verstehen und es dann besser ist, wenn man sich trennt, weil Streit einfach für niemanden gut ist.
Versprich ihnen, immer da zu sein, wenn sie Dich brauchen und setze dauerhaft alles daran, dieses Versprechen auch zu halten.
Für Kinder gelten andere Wertmaßstäbe, gerade wenn sie noch klein sind. Versetze Dich in ihre Welt, in ihre Bedürfnisse und versuche dem nach besten Kräften zu entsprechen.
Vor allem mache ihnen keine Hoffnung auf eine Versöhnung, nur um sie zu beruhigen. Wenn es nach eurer gemeinsamen Meinung aus ist, dann ist es das auch. Sollte sich etwas anderes entwickeln, so ist das ok, aber stelle nichts in Aussicht.
Vielleicht findes sich es ja auch schick und toll, jetzt zwei zu Hause zu haben und in der Besuchszeit Dich ganz alleine für sich in Anspruch nehmen zu können.
Deine Traurigkeit zu zeigen ist eine knifflige Sache, denn sie selbst sind ja auch traurig. Tue nicht so, als berühre Dich das nicht, aber sei nicht weinerlich. Das kannst Du alles raus lassen, wenn sie nicht da sind.
Vermeide in Summe alles, was ihnen ein schlechtes Gefühl gibt.
Liebe Grüße
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Danke für die ausführliche Antwort.
Leider stellst Du mir damit auch eine ziemlich große Aufgabe. 😉
Ich bin der Part in der Beziehung, der immer noch auf ein gutes Ende (wieder zusammenfinden) hofft.
Aber ich kenne auch meine Frau, die selbst wenn sie nach 3 Monaten feststellen sollte, dass es ein Fehler war, diesen Fehler mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht korrigieren würde.
Ich werde trotz meiner Schwerbehinderung alles versuchen den Kindern ein verläßlicher Vater zu sein. Obwohl es mir jedes Mal, wenn ich sie wieder gehen lassen muss, das Herz bricht.
Gruß Bernd