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Wie kommt ihr mit "geringem" Umgang klar?

 
(@nico101)
Schon was gesagt Registriert

Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin nun seit mehr als 3 Jahren Papa und fühle mich trotz anfänglicher Schwierigkeiten schon länger sehr wohl in meiner Rolle.
Leider lassen die Umstände es nicht anders zu (ich möchte hier nicht weit ausholen), als dass ich mein Kind alle 2 Wochenenden sowie teilweise bei "Sonderterminen" auch innerhalb dieses Zeitraums sehe.

Wenn ich mein Kind habe, schläft es in der Regel auch bei mir - läuft alles soweit ganz gut.

Leider wohnen die KM und ich seit der Trennung (lange vor der Geburt unseres Kindes - zu einem Zeitpunkt wo ich nicht mal wusste dass ich Vater werde) über eine Stunde Autofahrt auseinander, sodass ich auf Grund meiner Berufstätigkeit in der Woche nie mein Kind sehen kann. Jedes Wochenende möchte die KM mir unser Kind nicht geben (teilweise verständlich).

Kurz und knapp, die Umstände lassen es nicht anders zu, als dass ich mein Kind alle 2 Wochen (in Ausnahmefällen öfter) sehe.

Dem Kind geht es dabei gut (habe das Gefühl) - es hat auch definitiv eine Bindung zu mir: nennt mich Papa (ich weiß, dass es noch nicht weiß was "Papa" bedeutet) / "schmust" gerne mit mir / ist teilweise "wütend" wenn ich es wieder nach Hause bringe / scheint sich geborgen zu fühlen)

--> trotzdem habe ich irgendwie ein schlechtes Gewissen und dachte mir, vlt. hilft ja der Austausch hier im Forum, um ein bisschen besser damit klar zu kommen.

Was haltet ihr von der Situation?

Viele Grüße
Nico

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 05.01.2014 15:52
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Nico.
und willkommen im Forum!

Zunächst einmal scheint es bei Euch ja recht schiedlich friedlich zu laufen. Das ist bestimmt sehr gut für das Kind! jedes zweite WE und - wenn möglich einen Nachmittag unter der Woche - ist der Standardumgang, der häufig auch bei strittigen Fällen vor Gericht ausgeurteilt wird. Es kann aber auch weniger sein - insbesondere bei so kleinen Kindern. mehr geht natürlich immer, wenn KV und KM sich einig sind - bis hin zu einem gleichberechtigten Wechselmodell, bei dem das Kind in einem zu bestimmenden Rhythmus (fast) gleich viel Zeit mit/ bei beiden ET verbringt.

Umgang jedes Wochenende ist total unüblich - da auch der BetET (hier also die KM) ein Recht auf WE mit Kind hat, ohne den Alltagsstress. 

Stellt sich die Frage, wem gegenüber und warum Du ein

schlechtes Gewissen

hast? Und was Du für konkrete Fragen hast?

Ohne dass Du genaueres zu Eurer Umgangsregelung geschrieben hast, würde ich an folgendem, arbeiten:
- Verlängerung des Wochenendumgangs auf 2 Übernachtungen (also von Fr bis So), ggf. bis Mo
- Abholen/ Bringen direkt aus Kita (später Schule), um Teil des Alltags beim Kind zu werden
- feste Regelungen, dass Du auch Urlaube, also mehrere Tage am Stück, mit dem Kind verbringst (hier ist die Regel hälftige Schulferien)
- naja, und dann kann man sich natürlich noch beliebig um Weihnachten, Geburtstage und sonstige Feiertage streiten - insb. Heiligabend und Geburtstag wird dabei mE überbewertet.

Alles was drüber hinaus geht, wird wahrscheinlich und spätestens mit der Einschulung in ca. 3 Jahren nur mit Verringerung der räumlichen Distanz möglich sein. Kannst Du Dir das vorstellen?

Gruss, Toto 

AntwortZitat
Geschrieben : 05.01.2014 19:28
(@nico101)
Schon was gesagt Registriert

Hi Toto,

erstmal vielen Dank für deine Antwort! Also es geht "recht" friedlich zu - gibt allerdings auch immer wieder Stress und Streit - sollte in meinem Post aber kein Thema sein deshalb habe ich es weggelassen.

Schlechtes Gewissen natürlich gegenüber meinem Kind - ich habe einfach Angst, dass sich keine "richtig" feste Beziehung aufbauen kann. Ich höre halt diese Sprüche von Leuten, die nicht in der Situation stecken ala "Boah, das ist aber ganz schön wenig". Auf diese Leute gebe ich nicht viel, aber mein Gewissen beruhigt es halt nicht.

Mein selbstgestecktes Ziel wäre eigentlich, dass der Umgang irgendwann mal von Freitag nachmittags bis Sonntag Abend läuft - hier kann man doch einiges mit seinem Kind erleben denke ich - Unternehmungen aber auch Alltag - und dass ich mein Kind natürlich auch (z.B. diesen Sommer) in den Ferien für längere Zeiträume "habe". Weihnachten etc. kommen natürlich dazu.

Alles was drüber hinaus geht, wird wahrscheinlich und spätestens mit der Einschulung in ca. 3 Jahren nur mit Verringerung der räumlichen Distanz möglich sein. Kannst Du Dir das vorstellen?

Gruss, Toto 

Kurz und knapp: Nein. Ich habe mich nach der Geburt meines Kindes dazu entschieden, zwar a) zu 100 % für es da sein zu wollen (auch wenn die Umsetzung etwas gebraucht hat) - aber gleichzeitig auch b) nicht mein Leben derart einzuschränken, dass ich mich (bin noch relativ jung...) an die Stadt binde in der es lebt. Das ist mein Stück Freiheit, was ich mir nehme, obwohl ich mir natürlich den Konsequenzen bewusst bin.

Ich hoffe ihr haltet das nicht für verwerflich!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.01.2014 19:47
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

HI Nico,

wie Du schon selber gemerkt hast, ist regelmäßiger und verlässlicher Umgang wichtig für Euer Kind. Kinder können sich sehr gut darauf einstellen und genießen dann auch die Zeit bei Dir.

Richtig ist auch, dass Du den WE-Umgang dann am besten wirklich von Freitag Nachmittag bis Sonntagabend ausdehen solltest. Ist das Kind schon im KiGA-Alter könnt ihr die Übergabe auch Freitags vom KIGA bis Montag zum KIGA ausdehnen und vermeidet so auch stressige Übergaben.

Wenn die KM bereits einen neuen Partner hat, ist sie vielleicht auch gar nicht undankbar dafür, dass Du Euer Kind in den Ferien auch öfter betreust. Also, sprich Deine Ex doch in einer Gegelenheit mal auf mehr Umgang an bzw. formulier das Ganze als Mail oder Brief. Wir schauen gerne über Deine Entwürfe drüber und helfen Dir dabei. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 05.01.2014 21:02
(@nico101)
Schon was gesagt Registriert

Hi,

sorry dass ich mich erst jetzt melde.

Vielen Dank für eure Beiträge!!

LG
Nico

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 22.01.2014 14:25
(@cheers)
Rege dabei Registriert

Hi Nico,

ich kann dich bzgl. des schlechten Gewissens wegen "geringen" Umgang verstehen.
Mir selber geht es da nicht anders.

Mein Kinderwunsch beinhaltete immer auch das ich mich jederzeit um mein Kind kümmern werde.
Das man aufgrund einer Trennung eines anderen belehrt wird, an den Gedanken habe ich überhaupt keine Zeit verschwendet.
Ich habe zwar eine WE-Beziehung geführt und war daher gewohnt mein Kind nur an den WE zu sehen, war aber zum damaligen Zeitpunkt sogar aufgrund meiner Verantwortung ggü dem Kind bereit komplett an den Wohnort der KM zu ziehen inkl. Aufgabe des Jobs, Freunde, Familie. Dazu ist es nicht gekommen.

Wie dem auch sei, nun liegen 2 Autostunden zwischen meinem Kind und mir. Einen Umgangsnachmittag unter der Woche macht keinen Sinn. Stattdessen, mein Kind ist 3,5 Jahre und geht auch schon seit 1,5 Jahren in den Kiga, habe ich die Lösung, dass ich das Kind an einem der beiden Umgangs-WE´s im Monat schon am Donnerstag abhole. Das wollte die KM damals nicht, das JA jedoch schon und deswegen läuft es so.

Die Trennung war, als das Kind 1,5 Jahre jung war. Seitdem habe ich das Kind alle 2 Wochen übers WE inkl. Übernachtung von Donnerstag/Freitag (Abholung Kiga) bis Sonntag (Zurück zur Oma mütterlicherseits). Kontakt zur KM wenn nur per Telefon, äußerst selten persönlich (eine richtige Übergabe an die KM hat es noch nie gegeben).
Zusätzlich dazu mindestens 4 x 1 Woche Urlaub (von Freitag bis darauf die Woche Sonntag, immerhin 10 Tage).

Weiterhin gibt es auch noch telefonischen Kontakt in regelmäßigen Abstand jeden Mittwoch und alle 2 Wochen Sonntags für 1-2 Minuten, mehr will ein kleines Kind nicht sprechen.

Ich denke das ist schon ganz ordentlich Umgang und Kontakt, vor allem im Vergleich zu einigen anderen umgangsberechtigten Vätern.

Aber ehrlich gesagt ist es auf der anderen Seite trotzdem zu wenig, wie ich persönlich finde.

Ich probiere gerade noch den 2. Donnerstag zu bekommen, wobei sich die KM absolut quer stellt.
Ausserdem ist das mit den Donnerstagen begrenzt bis das Kind in die Schule kommt.
Bis dahin ist noch etwas Zeit über andere Lösungen nachzudenken. Eine Zweitwohnung am Wohnort des Kindes schwebt mir da auch noch im Kopf rum.

Da unsere Kinder ähnlichen Alters sind, wir beide die Entfernung haben, soll dir das geschriebene einfach Ideen bringen, wie es noch laufen kann.
Potential zum Ausweiten deines "geringen" Umgangs gibt es in der Tat.

AntwortZitat
Geschrieben : 22.01.2014 17:30