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wie soll ich jetzt am besten reagieren

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 AJA
(@aja)
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Hallo ihr Lieben,

mich würde mal wieder eure Meinung interessieren.

Gestern erreichte mich ein Schreiben des Klassenlehrers meines Drittklässlers bei dem ich erst aus allen Wolken gefallen bin und über das ich bei immer längerem Nachdenken einfach immer nur saurer werde.

Zur Vorgeschichte:
Sohni sollte eigentlich in die zweite Klasse eingeschult werden, da er perfekt lesen und im Zahlenraum bis hundert schon im Kindergarten rechnen konnte. Von der Motorik fehlte es aber am Schreiben und deshalb wurde er doch ganz normal eingeschult. Die ersten beiden Schuljahre hat er sich sattsam gelangweilt, seine Lehrerin hat es aber perfekt verstanden, ihn die Langeweilezeiten mit zusätzlichen Arbeitsblättern oder auch nur durch ein "du darfst dich nach hinten setzen und ein Buch lesen" zu beschäftigen.

Nun hat er in der dritten Klasse einen anderen Lehrer bekommen, vor dem es mir zugegebenermaßen gegraust hat, da ich den Mann seit Jahren kenne, dazu später. Ich habe meine Emotionen zurück gehalten, bin auf den ersten Elternabend gegangen und hatte tatsächlich einen total guten Eindruck von dem Mann, den ich schon so lange anders kenne, als Lehrer. Habe meinem Sohn auch erzählt, dass der Lehrer ein wirklich guter ist.

Im ersten Halbjahr gab es keine Probleme, mir kam es nur seltsam vor, dass jener Lehrer, mit dem ich seit sieben Jahren per du bin, mich plötzlich konsequent siezt. Der erste Elternsprechtag wurde (in meinen Augen) von ihm boykottiert. Ich hatte in einem Zeitfenster von zwei Stunden 2 mal 10 Min. benannt, in denen ich KEINE Zeit habe, da ich zu dieser Zeit meinen Sohn vom Sport abholen muss. Genau in eines dieser beiden 10 Minutenfenster hat mich dieser Lehrer eingeteilt.

Kurze Zeit später erreichte mich das erste Schreiben, dass mein Sohn unzählige Hausaufgaben nicht gemacht hätte. Ich bin aus allen Wolken gefallen, habe ich doch täglich das Hausaufgabenheft und die dazugehörigen Hausaufgaben kontrolliert. Außerdem hatte der Lehrer bei jenem Elternabend erzählt, dass er Schülern, die ihre Hausaufgaben nicht vollständig erledigt haben, am Freitag einen Stempel ins Hausaufgabenheft macht. Dann haben sie die Chance, über das Wochenende die fehlenden Hausaufgaben nachzuholen oder sie müssen montags nachsitzen.

Sohni hatte genau einen Stempel, hat seine Hausaufgaben übers WE nachgeholt, danach habe ich keinen Stempel mehr gesehen.

Wie konnte es also passieren, dass nach dem Halbjahr von über 30 unerledigten Hausaufgaben die Rede war?

Nach diesem Schreiben bat ich um einen Gesprächstermin außerhalb der Sprechstunde - immerhin bin ich berufstätig. Nach mehreren Wochen und mehreren Absagen von Seiten des Lehrers kam es dann endlich mal zu einem Gespräch.

Quintessenz: Mein Sohn ist Störenfried Nummer eins, er lenkt andere Schüler ab, singt völlig unvermittelt im Unterricht irgendwelche Lieder, der Querulant schlechthin. Bums, das saß. Auf meine Frage, warum es zu so vielen unerledigten Hausaufgaben ohne Konsequenzen kommen konnte, meinte er lapidar: viele Eltern fanden es schick, diese Möglichkeit als kostenlose Mittagsbetreuung auszunutzen.  :knockout:. Ebenso kam bei diesem Gespräch heraus, dass mein Sohn, wie es auch schon meine Tochter gemacht hatte, einfach nicht alle Hausaufgaben aufgeschrieben hat. So haben wir vereinbart, dass der Lehrer das Hausaufgabenheft täglich abzeichnet. Interessanterweise sei mein Sohn dann aber so ungefähr der 15. von 22 Schülern, bei dem das nötig sei.

Eine weitere Aussage des Lehrers während dieses Gespräches, als ich ihm von einem anderen Event erzählte, bei dem ein, dem Lehrer gut bekannter Mann beteiligt war. Auch hier hat Sohni versucht, seine Grenzen auszutesten, der bekannte Mann hat sie ihm deutlich gezeigt, danach wars gut. Die Reaktion des Lehrers: Da bin ich aber froh, dass das bei anderen auch so ist, ich dachte schon, er meint mich persönlich. HÄH?

Der zweite Elternabend scheiterte widerum an dem mir zugeteilten Zeitfenster, warum eigentlich?

So, und nun zum Brief:

Es hagelt darin an Vorwürfen an mich, ich würde meinem Erziehungsauftrag nicht nachgehen, gespickt mit den entsprechenden Paragraphen, bis hin zu... nein, ich zitiere jetzt einfach mal

Trotz ständiger Abmahnung wurde meine Mitteilung vom 29.06.07 immer noch nicht unterschrieben zurückgegeben. Ich habe A. nicht nur nahezu täglich dazu aufgefordert, mir die Mitteilung mit Ihrer Unterschrift zu zeigen, sondern auch kontrolliert, dass diese nicht aus dem Hausaufgabenheft entfernt wurde. Mir ist völlig unverständlich, wie Ihnen, bei einer täglichen Kontrolle des Hausaufgabenheftes, eine Mitteilung im Format DIN A 5 entgehen kann, die zudem noch mit zwei Heftklammer darin fixiert ist.

In diesem Punkt hat Sohni nach längerer Befragung zugegeben, dass er die Mitteilung in der ersten Woche entfernt und nachher wieder eingeheftet hat  :exclam:. Ich blättere das Hausaufgabenheft nicht zurück, ich schau mir die aufgeschlagene Seite an und gut. Was im übrigen in dieser Mitteilung stand fand ich auch irgendwie als einen Angriff. Sohni hatte seinen Kieserblock, der ja ziemlich teuer ist, offenbar trotz mehrmaliger Mahnung des Lehrers mit "irgendwas" vollgekritzelt und nachdem der leer war, habe ICH nicht dafür gesorgt, dass ein neuer her kommt. Sohni hat mir vor zwei Wochen gesagt, dass er einen neuen Block braucht und ich habe ihm einen von der vierten Klasse gekauft, da ich nicht einsah, wegen vier Wochen Schule noch 50 Blatt dritte Klasse zu kaufen. Randbemerkung: es könne den anderen Eltern nicht zugemutet werden, die Schlamperei meines Sohnes mitzufinanzieren. Dem könnte ich zahllose Radiergummis, Lineale und Spitzer entgegen setzen, die ich nie wieder gesehen habe.

Untermauert das ganze hiermit:

Unter diesen Umständen sehe ich mich gezwungen sie (ich schreibe wörtlich ab) auf die "Pflichten der Erziehungsberechtigten" gemäß Art. 76 BayEUG aufmerksam zu machen:
(3) Die Erziehungsberechtigten sind ferner verpflichtet, um die gewissenhafte Erfüllung der schulischen Pflichten und der von der Schule gestellten Anforderungen durch die Schülerin und Schüler besorgt zu sein und die Erziehungsarbeit der Schule zu unterstützen.

So geht es weiter:

Zudem beeinträchtigt der Schüler massiv das Unterrichtsgeschehen und die Aufmerksamkeit der anderen Schüler, durch unqualifizierte oder provozierende Bemerkungen, das Ignorieren von Ermahnungen und ständige Fremdbeschäftigungen, wie den Bau von Papierfliegern, -schiffen oder das Herstellen von Papierschnipseln. Anstatt z. B. der Aufforderung, sämtliche Papierschiffe von seiner Bank zu entfernen, benutzte er diese dann als "Hut"

Klar, ist ein Unding, was Sohni da macht, aber irgendwie musste ich an der Stelle doch lachen. Ich weiß, dass er gerne den Clown spielt, aber er kennt auch seine Grenzen, wenn sie ihm jemand zeigt.

Es ist den anderen Schülern unter solchen Umständen nicht möglich sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Diesbezüglich möchte ich auf Art. 56 Abs. 4 BayEUG verweisen:
Alle Schüler und Schülerinnen haben sich so zu verhalten, dass die Aufgabe der Schule erfüllt und das Bildungsziel erreicht werden kann. [....] Die Schülerinnen und Schüler haben alles zu unterlassen, was den Schulbetrieb oder die Ordnung der von ihnen besuchten Schule oder einer anderen Schulel stören könnte.

Sollte sich weiterhin keine Veränderung in Bezug auf das Verhalten des Schülers, sowie die Erfüllung der schulischer Pflichten zeigen, werde ich eine Diskussion geeigneter Maßnahmen mit der Schulleitung in Erwägung ziehen.

Hochachtungsvoll war dann die Unterschrift  :knockout:

Ich erwäge ebenfalls mich mit der Schulleitung in Verbindung zu setzen, denn ich empfinde diesen Brief als absolut unter der Gürtellinie. Mein Sohn ist kein Engel, das weiß ich, aber ich weiß auch, wozu er fähig ist. In den ersten beiden Schuljahren wurde ihm ein super Sozialverhalten bescheinigt, was er auch zu Hause durch immer wieder erstaunliche Deeskalationsaktionen bei Streitereien seiner Schwestern bestätigt. Dass er sich immer noch in der Schule langweilt ist halt nun mal so. Nach Aussage des Lehrers handelt es sich bei dieser Klasse um die schlechteste in der Schule und mein Sohn erzählt mir manchmal, wie "die" lesen. *grusel*

So, nun zur Vorgeschichte des Lehrers. Ich kenne ihn seit sieben Jahren, da hat er mit in unserer Band gespielt. Verabschiedet hat er sich auf etwas merkwürdige Weise. Am Tag eines wirklich wichtigen Auftritts haben wir auf ihn gewartet, er kam nicht. Nach dem Auftritt fanden wir ein Fax, abgeschickt zu einer Uhrzeit, wo er sicher sein konnte, dass das Fax uns nicht mehr erreicht, er könne nicht mitspielen, sei nicht gut genug, Austritt.

Noch ein möglicher Punkt: er hat eine Homepage gemacht, die zwar nicht schlecht war, aber durch eine andere abgelöst werden sollte. Mein Mann und ich haben das übernommen. Nach seiner Aussage damals - kein Problem, macht nichts. Wer weiß?

Nun, was soll ich tun? Mein Plan ist, um einen Gesprächstermin beim Rektor zu bitten.
Aber vielleicht habe ich auch etwas wichtiges übersehen?

Gruß AJA

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 15.07.2007 02:31
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Oh weia Aja,

ich hab da so einige Gedanken dazu. Werd dir morgend was schreiben.

LG Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 15.07.2007 02:39
 AJA
(@aja)
Registriert

Morgen ist gut, Tina  🙂

Das zusätzliche Problem ist, dass ich ab Montag 10.00 Uhr bei einer einwöchigen Fortbildung bin. Also liegt meine Chance, zu reagieren bei Montag zwischen 8.00 Uhr und 10.00 Uhr oder erst eine Woche später  :exclam:

Gruß AJA

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 15.07.2007 02:54
(@ulliberne)
Nicht wegzudenken Registriert

moin, aja,

ganz spontan habe ich den eindruck, dass
a) der lehrer über- und
b) dein filius unter-fordert ist.

zu a) einzige spontane möglichkeit (ich nehme an, dass dieser lehrer auch in der 4. klasse der massgebliche = klassenlehrer sein wird): lass deinen junior in die parallelklasse wechseln.

zu b): geh mit junior mal zu einer kinderpsychologin oder tel. mal mit einem schulpsychologen zum stichwort 'hochbegabt', lass einen test machen. sehr viele grundschullehrer haben davon keinerlei ahnung (kenne selbst 2 fälle aus meiner nächsten umgebung) und neigen dazu/versuchen, die 'unterforderungssymptome' als 'renitenz' anzusehen/darzustellen, weil sie es nicht besser wissen (wollen). grosse ausnahme ist/war anscheinend die lehrerin aus der 2. klasse.

was das verhalten dieses menschen dir/euch ggü. betrifft (z.b. bezgl. sprechtag), so hat er offensichtlich eine 'unverarbeitete vergangenheit', die er jetzt leider über euren junior versucht abzuarbeiten (erinnert mich stark an die schilderung mancher ex ...).

was dein konkretes anliegen betrifft: ist der brief denn von der schulleitung = weiss der rektor bereits davon? oder ist das ein 'alleingang' des lehrers? ich würde so oder so den direkten, persönlichen (und baldigen!) kontakt zur schulleitung suchen, mit allen 'beweisen', die ich habe.

gruss
ulli

ein mann geht nicht unter wenn er nicht will,
wehre dich, schlage dich, halte nicht still.....
(fritz grasshoff)

AntwortZitat
Geschrieben : 15.07.2007 04:09
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi AJA,

habe Deinen Post mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen. Fühle mich in meine Schulzeit zurückversetzt, Wechsel 4./5. Klasse (das ist über 30 Jahre her!!). Hatte ein ähnliches Problem mit meinem Mathe-Lehrer. Bin in 6 Monatsfrist von einer beständigen glatten 1 auf ne' schwache 3 abgefallen. Das hatte dann von Mutter auf den Plan gerufen, über Probleme mit dem Lehrer hatte ich mit ihr nicht gesprochen. Auch da ging es erst hin und her zwecks lehrergespräch usw.. Fazit war, er traute sich nicht mit meiner Mutter zu sprechen da sie eine erfahrene Pädagogin war (Kindergärtnerin), er selbst weder mit den Kindern umgehen geschweige denn auf sie eingehen konnte. Das kam dann in einer 'grösseren' Gesprächsrunde mit der Schulleitung heraus. Nach 2 Jahren (während der ganzen Zeit hatte ich bei ihm Unterricht - oh Grauen) wurde dieser Lehrer ans Gymnasium weggelobt.

Bei Dir sieht es doch mit dem Lehrer in etwa gleich aus, wenn er mit so vielen Schülern solch 'drastischen'  Maßnahmen mit den HA ergreifen muss, das sind doch erste disziplinarische Mittel. Das er mit Paragraphen rumfuchtel anstatt das espräch mit Dir zu suchen drückt doch eher seine Hilflosigkeit aus. Einmal ist er ja schon geflohen.

In Ergänzung zu ulliberne würde ich noch vermuten, daß der Lehrer nicht nur mit Dir/Euch ein Problem hat, sondern daß es deutlich breiter gelagert ist. Ansonsten würde ich auch so wie ulliberne es vorgeschlagen hat (in danzer breite) vorgehen. Aber lass Dir nicht allzu viel Zeit, die inneren Probleme deines Sohnes werden eher zunehmen, je mehr er solche Erfahrungen mit diesem Lehrer sammelt, und das könnte auch auf andere soziale Kontakte abfärben. Ich hatte mich erst in der 10. Klasse so richtig wieder gefangen.

Also suche das Gespräch mit Deinem Sohn (ich denke schon das er sich öffnen wird), das Gespräch mit dem Lehrer (wenn der keine Zeit hat dann über die Schulleitung bzw gleich darüber) und mit Papierflugzeugen, Papierschnipseln, Apfelsinenschalen und Erbsen an die Tafel hat doch wohl jede/r gespielt und provoziert.

Gruss oldie
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Anm.: Realname auf Wunsch des Users entfernt

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 15.07.2007 10:48
 AJA
(@aja)
Registriert

Danke für eure Meinungen ulli und oldie. Danke Deep fürs Verschieben, irgendwann lerne ich vielleicht noch, welches Thema wohin gehört  :wink:.

Habe heute dem KV den Brief gezeigt - er war ja auch an ihn adressiert - er hat erst die Stirn gerunzelt, an der Stelle mit dem Papierflieger auf dem Kopf herzhaft gelacht (ich meine, ich konnte mir das Lachen ja auch kaum verkneifen) und mich dann gefragt, was "wir" jetzt machen sollen.

Ich habe ihm die Vorgeschichte erzählt und seine Spontanreaktion war: A. muss in eine Parellelklasse versetzt werden. So sehe ich das auch und ich bin gespannt, ob ich das dem Rektor klar machen kann, ohne ausfallend zu werden.

ist der brief denn von der schulleitung = weiss der rektor bereits davon? oder ist das ein 'alleingang' des lehrers?

Das weiß ich nicht. Das Briefpapier ist von der Schule, aber ich gehe davon aus, dass da jeder Lehrer Zugang hat. Unterschrieben hat der Lehrer, nicht die Schulleitung. Der Satz:

Sollte sich weiterhin keine Veränderung in Bezug auf das Verhalten des Schülers, sowie die Erfüllung der schulischer Pflichten zeigen, werde ich eine Diskussion geeigneter Maßnahmen mit der Schulleitung in Erwägung ziehen.

lässt mich vermuten, dass der Rektor noch nichts davon weiß.

Ich empfinde diesen Brief als Bedrohung und mein Ex hat mir da zugestimmt.

Was mir auch noch eingefallen ist: im Jahreszeugnis der zweiten Klasse wurde meinem Sohn ein hervorragendes Sozialverhalten bescheinigt. Im Pausenhof war er als DER "Streitschlichter" bekannt, hat jüngeren Schülern geholfen und sogar ältere gemahnt, sie mögen sich nicht immer nur kloppen. In der Klasse fiel er eher durch Bescheidenheit auf, die Lehrerin hat erst sechs Wochen nach Schulbeginn von MIR erfahren, dass mein Sohn lesen kann. Er wollte nicht damit angeben, sagte er mir damals. Und nun soll er vom Ende der zweiten bis zum Beginn der dritten, also in sechs Wochen Sommerferien zum Monster mutiert sein?

Was die Hochbegabung angeht, bin ich mir nicht sicher. Ich denke nicht, dass mein Sohn hochbegabt ist, er hat auch seine Schwächen, z. B. die Rechtschreibung. In meinen Augen ist er ein guter Schüler, aber kein Überflieger. Dazu kommt, dass das Leistungsniveau in dieser Klasse mit Abstand das schlechteste ist. Da gibt es Kinder, die noch ein Förderprogramm besuchen müssen, weil sie immer noch nicht richtig lesen können. Ich habe meine Große, die jetzt zum wiederholten Male vom Durchfallen bedroht war, testen lassen. Sie war auf der Skala von unterdurchschnittlich bis normal, normal bis überdurchschnittlich, überdurchschnittlich bis hochbegabt im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich knapp über überdurchschnittlich und im sprachlichen Bereich kurz unter hochbegabt. Was bringt das alles? Gerade die Sprachen sind es, die ihr Probleme bereiten. Liegt m. E. zwar an ihrer Faulheit, nicht an mangelnder Intelligenz, aber ich habe einmal den Fehler gemacht, ihren Deutschlehrer auf diesen Test hinzuweisen. Bekam zur Antwort: naja, ich weiß ja nicht, was von solchen Tests zu halten ist und wenn sie wirklich so begabt ist, kann sie das ja mit dem Jahrgangsstufentest beweisen. Okay, sie hatte eine gute zwei, aber DEM Lehrer trau ich zu, dass er das alles gar nicht so wertet, schließlich hat meine Tochter einen Stempel und der ist nicht mehr abzuwaschen.

Na ja, ich werde morgen früh in Sohnis Schule gleich anrufen und hoffen, dass der Rektor in der ersten Stunde keinen Unterricht hat, vielleicht krieg ich ja noch ein Gespräch unter vier (von mir aus auch gerne unter sechs) Augen hin. Denn nächste Woche ist schon die letzte Schulwoche  :exclam:. So sehr ich mich auf die Fortbildung gefreut habe ... aber solche Briefe müssen ja auch immer freitags ankommen.

An der Stelle noch eine kleine Anekdote meines Ex: "Briefe, die von außen erkennbar als unangenehm anzusehen sind, stelle ich freitags nicht mehr zu. Warum sollte ich den Leuten das WE verderben."

Mehr solche Briefzusteller und Gerichte, Anwälte und all die ekligen Behörden hätten keine Chance mehr  :rofl2:

Gruß AJA
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Anm.: Realname auf Wunsch des Users entfernt

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Themenstarter Geschrieben : 15.07.2007 23:26
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Also Aja nun endlich noch meine Gedanken dazu.

Ich denke das zum einen der Lehrer irgendwie ein problem mit der Person deines Sohnes hat, das nicht in seienr Person liegt, sondern einfach in "eurer" Bandvergangenheit.

manches von dem was du geschildert hast kommt mir irre bekannt von vor, streckenweise köntne das mein Sohn sein. Von daher würde ich dir auch raten das du ihn testen lassen solltest. Ich kann dir gern eingie Adressen geben bzw. einen Link der dir weiterhelfen kann.

HB heißt ja nicht automatisch das ein Kind in allen Bereichen spitze ist. Meist ist es in einem Bereich HB und in einem anderen völlig "normal". Schlechte Rechtschreibung schließt durchaus eine besondere Begabung in Naturwissenschaften nicht aus. Ich hab mir da ja inzwischen einiges erklären lassen. Wenn du magst stehe ich dir da gerne zur Verfügung. Der Schulpsychologe ist da eine gute Anlaufstelle oder (je nach Bundesland) gibt es auch an eingien Unis Forschungsgruppen, die testen und forschen. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.

Ich würde aber auch erstmal mit dem Rektor reden und auf ein gemeinsames Gespräch mit dem Lehrer beharren. Ihn in die Parallelklasse versetzen zu lassen wäre das letzte Mittel. Er würde für etwas bestraft was in meinem Augen nicht seine (bzw. nicht seine alleinige) Schuld ist. Die ersten zwei Klassen haben ja gezeigt das er auch anders kann.

Das so in aller Kürze...

LG Tina

P.S. Bei Bedarf melde dich eifnach per PN. Wir können ja mal telefonieren oder vielleicht sehen wir uns beim treffen (hab grad nicht im Kopf ob du kommst)

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 16.07.2007 00:11
 AJA
(@aja)
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Hallo Tina,

Ihn in die Parallelklasse versetzen zu lassen wäre das letzte Mittel. Er würde für etwas bestraft was in meinem Augen nicht seine (bzw. nicht seine alleinige) Schuld ist.

Ich glaube nicht, dass das eine Bestrafung für ihn wäre. Er hat als vermeintlich besten Freund das, in seinen Augen, schlimmste Kind der Klasse. Indirekt hat mir auch der Lehrer das bestätigt. Es handelt sich hier um einen Jungen, der offenbar kein Elternhaus hat. Natürlich hat er eins, ich habe die Mutter auch mal kurz gesehen. Aber der Junge klingelt hier schon um kurz nach 14.00 Uhr, wenn A. noch mit seinen Hausaufgaben beschäftigt ist, zeigt sich erstaunt, dass A. noch immer bei den Hausaufgaben ist. Er ist einer derer, die in dem Förderprogramm sind. Er lungert aber auch nach 19.00 Uhr noch herum und sucht Anschluss. Durch meinen Sohn ist er in den Sportverein gekommen, besucht da alles was möglich ist, in meinen Augen das unbedingte Bedürfnis, irgendwo dazu zu gehören. Dieser Junge ist höchst aggressiv, springt andere Kinder an wie ein Karatekämpfer, ist nur auf Kampf aus. Mein Sohn ist inzwischen ziemlich genervt wegen diesem Kind, aber die ihm offenbar angeborene soziale Ader lässt es irgendwie nicht zu, dieses Kind fallen zu lassen.
Von daher bin ich mir fast sicher, dass eine Versetzung in eine Parallelklasse nur eine Bereicherung sein kann. Allerdings weiß ich auch nicht, wie die anderen Klassen sind. Meine Mittlere war auf der gleichen Grundschule und ihre Lehrerin sagte mir mal, dass ihre Klasse mit Abstand eine der besten war, die sie je hatte. Immerhin haben mehr als die Hälfte zum Gymnasium gewechselt. Also scheint es an der Schule tatsächlich die Ausnahme zu sein, aber dann müssten wir wirklich umziehen.

Ich melde mich per PN, deine Links interessieren mich. Beim Treffen bin ich nicht dabei, hatte schon zu Anfang gesagt, dass ich genau da im Urlaub bin  :exclam:

Gruß AJA

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Themenstarter Geschrieben : 16.07.2007 00:26
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Aja,

Ich glaube nicht, dass das eine Bestrafung für ihn wäre. Er hat als vermeintlich besten Freund das, in seinen Augen, schlimmste Kind der Klasse. Indirekt hat mir auch der Lehrer das bestätigt

Unter diesen Gesichtspunkten wäre das natürlich eien gute Alternative. Ich bin halt davon ausgegangen das es ihm dann schwerfällt seine Schulfreunde nicht emhr um sich zu haben.

Allerdings weiß ich auch nicht, wie die anderen Klassen sind.

Klar ist es immer ein Risiko. Aber schlechter kann´s kaum werden. Bei uns an der Schule ist es auch so das mein Sohnemann in der leistungsstarken Klasse ist und die Parallelklasse ziemlich hinterher ist und trotzdem seltsamerweise nicht so viele "Problemkinder" hat.

Beim Treffen bin ich nicht dabei, hatte schon zu Anfang gesagt, dass ich genau da im Urlaub bin 

Ja, jetzt wo du´s so sagst fällt es mir auch wieder ein.

LG Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

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Geschrieben : 16.07.2007 09:58
 AJA
(@aja)
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Natürlich hat der Rektor heute keine Zeit, wäre ja auch zu schön gewesen.

Nun muss ich mich bis nächste Woche gedulden.

Bis dann...

Gruß AJA

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Themenstarter Geschrieben : 16.07.2007 10:34




 AJA
(@aja)
Registriert

So, morgen früh ist Termin beim Rektor. Heute habe ich mich mit einem sehr guten Freund über diesen Brief unterhalten, der praktischerweise auch noch selbst Lehrer und Mediator ist.

Er hat mir zumindest geholfen aus dem ganzen Ding mal ein wenig die Luft raus zu lassen. Es gibt einfach Kinder, die Lehrer so weit bringen, dass schon ein Wimpernschlag zur Verzweiflung führt, denn daraus könnte ja wieder eine neue Störaktion werden. Ist natürlich nicht einfach für eine Mutter einzugestehen, dass das eigene Kind so ein Verzweiflungsträger sein soll, auf der anderen Seite ist der Lehrer wohl so verrannt, dass er alleine nicht mehr raus kommt.

Jedenfalls bin ich jetzt so weit, dass ich morgen dem Rektor gelassen gegenüber stehen kann und meine Bereitschaft signalisieren kann, an diesem, für alle unbefriedigenden Zustand etwas zu ändern. Ohne in Vorwürfen in der Vergangenheit zu wühlen, denn, da muss ich dem Mediator recht geben, das führt nur zu noch mehr Frust auf allen Seiten.

Allerdings hat er, der den Lehrer auch sehr gut kennt, schon eingeräumt, dass der Lehrer mit der Situation überfordert ist und wir nicht umhin kommen werden, einen Dritten einzuschalten. Ob das nun der Rektor ist oder die Schulpsychologin der Nachbarschule oder wer ganz anderes, wir werden sehen.

Nun haltet mir mal die Daumen, dass ich meine momentane Gelassenheit bei dem morgigen Gespräch bewahren kann  :wink:.

Gruß AJA

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 23.07.2007 23:08
(@sandgren)

hy aja,
aus eigener erfahrung mit meinem sohn kann ich einiges nachvollziehen.

meine erfahrung ist ,das sich die lehrer und rektoren erwarten ,das eltern vor ihnen kuschen sollten sie sich nur räuspern! 😡

geraten sie mal an ein elternexemplar das ihnen die stirn bieten könnte wird zuerst das kind untergebuttert.

wie kann es sein das es dem lehrer erst nach 30!!  nichtgemachten hausaufgaben einfällt dich zu verständigen?

er ist nicht in der lage dir einen gesprächstermin so zu legen das du hinkannst??

dein sohn ist der permanente querulant??

dein besuch beim rektor ist schon vielzulange überfällig!

teile ihm aber auch gleich die "vorgeschichte" zwischen dir und dem lehrer mit,
ich für meinen teil würde mich auchnicht scheuen den verdacht der "rache" an dir,warum auch immer zu äussern.

als ich nach einigen vergeblichen gesprächen mit dem lehrer mal mit dem rektor meines sohnes mal ein ernstes gespräch geführt hatte,
lief es gleich viel reibungsloser für meinen "helden" 😉

seltsamerweise hatte das "problemkind" (notenschnitt 1,2)nach aussage des lehrers,
schlagartig einene gymnasialempfehlung!!

lass dich bloss nicht einschüchtern! 🙂

gruss sandgren 8)

AntwortZitat
Geschrieben : 23.07.2007 23:30
 AJA
(@aja)
Registriert

Danke für deinen Zuspruch, sandgren  :wink:,

ich habe nicht vor, mich einschüchtern zu lassen und ich halte von dem Rektor schon sehr viel, soweit ich ihn bisher aus beruflichen Gründen kenne.

Ich denke, der Lehrer ist bekannt an der Schule als nicht gerade der beste Pädagoge. Trotzdem versuche ich halt, ihn erst mal zu verstehen und nicht gleich komplett zu verurteilen.

Leider zeigt Sohni trotz seiner Intelligenz den von dir genannten Notendurchschnitt nicht. Aber ist auch kein Wunder, denn er lässt sich ja vortrefflich ablenken und den Klassenclown zu spielen und den Lehrer zu provozieren ist weit wirksamer, als gute Noten zu schreiben.

Hier wäre nun eben gerade jener unfähige Lehrer gefordert. Mein Sohn kann sein Kinderlexikon auswendig und hat bei Antolin (kennt das jemand?) mehr Punkte als jeder andere Schüler, den es jemals an dieser Schule gab.

Ich habe nicht vor, mich "klein kriegen" zu lassen, aber ich denke, der bessere Weg ist, nicht direkt auf den Lehrer zu schießen. Wenn es sich im Gespräch ergibt, werde ich sicher die Vergangenheit einfließen lassen. Mal sehen ....

Morgen mehr.

Gruß AJA

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 24.07.2007 00:14
(@jemmy)
Registriert

Hallo AJA,

Mit solch einem "Exemplar" von Lehrer hatte mein Sohn es auch zu tun, doch nicht nur er sondern die ganze Klasse. Nun ja, diesen Lehrer werden sie nie wieder haben. Er unterrichtet diese Klasse nicht mehr.
Ich hatte mehrere Gespräche mit ihm und dem Rektor. Das letzte Gespräch habe ich mit dem Satz beendet:" Sollte sie der Meinung sein, die hier vorherschenden Differenzen auf dem Rücken meines Jungen austragen zu müssen, sprechen wir uns ein paar Etagen höher wieder". Frage vom Rektor: " Soll das eine Drohung sein"? Antwort meinerseits:" Schlimmer:Ein Versprechen"!

Danach war Ruhe.

Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen (Edmund Burke).
Everybody wants to rule the World

AntwortZitat
Geschrieben : 24.07.2007 01:02
 AJA
(@aja)
Registriert

Update:

Das Gespräch mit dem Rektor war sehr konstruktiv. Es ging schon in die Richtung, wie es mir der befreundete Lehrer auch geschildert hat. Dieser Jahrgang (also ALLE dritten Klassen) sind (O-Ton Rektor) "der schlimmste Jahrgang, den ich je erlebt habe". Und der Mann hat schon ein paar Jährchen Erfahrung. Im Grunde hat sich das schon in den ersten beiden Jahren abgezeichnet, aber da haben sich die lieben Kleinen noch nicht gar so viel getraut. Inzwischen sind sie neun, teilweise 10 Jahre alt und haben vor nichts mehr Respekt. Dass ein Lehrer da auch einfach mal verzweifeln kann, erscheint verständlich.

Größtes Problem ist das Leistungsniveau. Allein in A.'s Klasse müssen drei Kinder wiederholen! Ich kann mich gar nicht erinnern, dass es in der Grundschule so was wie "Durchfallen" gab. So kommt es, dass sich die Lehrer auf die Schlechtesten konzentrieren, um da zu retten, was gar nicht mehr zu retten ist, und die paar Guten hinten runter fallen.

Von dem Brief hat der Rektor erfahren, nachdem ich den Termin bei ihm gemacht hatte. Er hat den Lehrer angesprochen, ob was anläge, wobei der Lehrer sehr bestürzt war, als er erfuhr, dass der Brief schon unterwegs sei, denn just an diesem Tag hatte mein Zwerg den mehrfach angeforderten Zettel endlich unterschrieben vorgelegt. Daher: Brief in den Reißwolf, ich hätte ihn gar nicht bekommen sollen.

Für den Tonfall des Briefes hat sich der Rektor mehr oder weniger entschuldigt.

Außerdem hat er fleißig mitnotiert und ist vor allem mehrfach auf den von mir angesprochenen Punkt der möglichen Unterforderung meines Sohnes zurück gekommen. Ihm sei beim Zeugnis schreiben ohnehin schon aufgefallen, dass mein Sohn wirklich "gut" sei.

Nun werden wir die Geschichte über die Ferien etwas abkühlen lassen und uns zu Schuljahresbeginn zu dritt zusammen setzen, um eine Strategie zu erarbeiten, wie A. adäquat beschäftigt werden kann, damit er es nicht mehr nötig hat, im Unterricht Papierschiffchen zu basteln.

Bei der Gelegenheit: Ich habe A. heute mal gefragt, ob er sich im Unterricht langweilen würde. Ja, meinte er, manchmal schon, z. B. beim Lesen, vor allem, wenn ich immer da bleiben muss, wo die anderen sind, obwohl ich schon längst fertig wäre. Das ist z. B. so ein Punkt an dem man wirklich etwas ändern könnte. A. liest so eine Geschichte im Lesebuch in fünf Minuten und soll Wort für Wort zuhören, wie seine Klassenkameraden insgesamt 45 Minuten herumstottern.  :knockout:

Ich bin zuversichtlich, werde nächstes Schuljahr mehr Zeit in der Schule verbringen, als mir lieb ist, aber so kann's ja nicht sein. Und ich halte wirklich große Stücke auf den Rektor und bin mir sicher, er ist froh, dass ich das Gespräch gesucht habe, denn andere Mütter oder Väter, wo es DRINGEND nötig wäre, tun das genau nicht.

In diesem Sinne - schöne Ferien  🙂

Gruß AJA

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 24.07.2007 19:33
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Das hört sich doch schon viel besser an  :thumbup:

LG Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 07.08.2007 01:01
 AJA
(@aja)
Registriert

Update:

nach insgesamt jetzt 6 Schultagen bereits schon wieder vier Einträge im Hausaufgabenheft. Zweimal Hausaufgaben unvollständig, erklär ich gleich, einmal Buch hat gefehlt und einmal Schulregeln abschreiben.

Die ersten Hausaufgaben haben gefehlt von Freitag auf Montag. Ich konnte im Hausaufgabenheft am Freitag nichts entdecken. Die zweite Hausaufgabe von Montag auf Dienstag. Da hat Sohnemann mal wieder geschummelt, weil er unbedingt zum Trampolin wollte. Das Buch hat heute gefehlt, er hat es einfach zu Hause vergessen. Der vierte Eintrag, auch heute: A. hält sich nicht an die Unterrichtsregeln (v. a. Melden) und stört damit die Aufmerksamkeit der anderen Schüler. Zusatzübungen (Regeln 1/2) wurden nicht gemacht.

Heute abend war Elternabend, der weit länger gedauert hat, als ich erwartet habe. Ein großes Thema, von mir angesprochen, positive Motivation. Der Lehrer hat sich in großer Bandbreite, aber erst, nachdem er von einer Mutter angesprochen wurde, darüber ausgelassen, was für schreckliche Kinder in der Klasse seien. Nachgefragt, warum dann keine Einträge im Hausaufgabenheft wären meinte er, bei 21 Schülern hätte er da viel zu tun, er hätte nur bei den Schlimmsten was rein geschrieben. Dankeschön, dass MEIN Sohn dazu gehört  :mad:. So hat er also groß erläutert, wieder auf Nachfrage einer Mutter, welche Sanktionen er macht. Ich konnte mich irgendwann nicht mehr beherrschen und sagte, dass ich eine Verfechterin der POSITIVEN Motivation sei. Die gesamte Elternschaft stand schlagartig hinter mir. Er wand sich, wurde rot und verlegen. Den Begriff positive Motivation hat er wohl schon irgendwann in seinem Studium gehört, aber wegen all der schrecklichen Schüler wieder vergessen  :puzz:.

Nach dem Elternabend habe ich ihn noch kurz auf meinen Sohn und das Hausaufgabenheft angesprochen. Sohni hat die beiden, ihm aufgetragenen Unterrichtsregeln heute zweimal je 10 mal abgeschrieben, hat sich echt Mühe damit gegeben, war auch ganz stolz darauf. Ich habe den Lehrer zweimal gefragt, ob je 10 mal reichen, dann kam die Antwort, ja, glaube schon, es waren heute glaub ich sechs Mal, dass er gestört hat  :knockout:

Des weiteren habe ich versucht, ihm die fehlenden Hausaufgaben zu erklären, insbesondere das durchgestrichene "lerne 1X9". Himmel, das betet er vor, vorwärts rückwärts und auch auf die Frage wieviel ist 7x9. Er kann es, daher hat er es durchgestrichen.

Es gibt jetzt Differenzierungsgruppen. Toll, dachte ich mir, sie spalten endlich mal die Guten von den Schwächeren ab. Weit daneben. Diese Gruppen sind für Schüler mit Defiziten gedacht. Okay, ist ja auch gut, aber die Guten fallen ein weiteres Mal hinten runter.

Wegen der Schulregel Nr. zwei: ich melde mich, bevor ich etwas sage und warte, bis ich aufgerufen werde, habe ich dem Lehrer erzählt, was mir mein Sohn gesagt hat: er meldet sich, kommt nicht dran, platzt dann halt raus. Klar, ist nicht okay. Aber es dauert ihm zu lange.

Auf Grund der allgemeinen Langeweile habe ich den Lehrer angesprochen, habe ihm auch gesagt, dass ich ein Gespräch mit dem Rektor hatte (er tat, als wüsste er nichts davon  :question:), ob es eine Möglichkeit wäre, meinen Sohn in Phasen der Langeweile anders zu beschäftigen. Darauf kam die Aussage: "ich hatte schon im letzten Schuljahr Knobelhefte hinten liegen, die kann er sich immer nehmen". Weiß mein Sohn dass???? Nein, die muss er sich schon selbst nehmen  :knockout:

Boah, das wird ein anstrengendes Schuljahr und ich kann morgen schon mal einen Termin mit dem Rektor machen  :puzz:.

Gruß AJA

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 19.09.2007 01:57
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Oh Aja,

du könntest da meinen Sohn und unsere Situation beschreiben. Bleib einach dran und ich wüpnsch dir viel Kraft und das dein Sohnemann die Lust an der Schule nicht verliert.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 19.09.2007 10:10
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Aja,

der kleine Mann müsste jetzt in der 4. Klasse sein, soweit ich mich erinnere. Die Grundschulzeit hat also ein Ende in Sicht.

Ich denke, wie Tina schon schrieb, musst du einfach dranbleiben.

Hast du mal nachgefragt WIE er stört? Als ich mal nachfragte musste ich mir schon das Grinsen arg verkneifen.
Sicher ist das "Reinrufen" in die Klasse nicht richtig aber die Kinder platzen vor Eifer, wenn sie eine Antwort wissen.

Beim Gespräch mit dem Rektor würde ich mal nachfragen ( ganz freundlich natürlich) wie man denn die Aussage " die Schlimmsten" definieren kann. Was sollst du dir als Mutter unter enem schlimmen Schüler vorstellen?

Bei uns wurde " die Schlimmsten" durch " die Chaoten müssen runter hier" ersetzt. Ich habe auf meine Frage was ein Chaot denn nun schlimmes mache, keine Antwort bekommen.

" Ein Lehrer hat auch nur begrenzt Nerven und keinen Bock sich um solche Dinge zu kümmern" (OT)

Mit dem Lütten würde ich engmaschiger das Packen der Tasche kontrollieren. Als das hier Thema war, haben wir abends den Toni komplett ausgepackt. Dann alle Fächer vom Stundenplan nacheinander durchgegangen. Alle Bücher und Hefte auf den Schreibtisch und wenn alles fertig ist ab in die Tasche.
So wird kein Buch mehr vergessen.

Die Hausaufgaben sind tatsächlich ein Problem. Die Lehrer wollen/können die Hausaufgaben oft nicht abzeichnen, die im Hausaufgabenheft notiert sind oder nicht.
Wenn sie aber etwas einlenken würden und es doch eh " nur die Schlimmsten" sind, verringert sich die Anzahlt der Schüler doch sehr.

Nun gut, euer Lehrer macht dies auch nicht. Versuche dem Lütten immer wieder zu sagen, wenn die Schulstunde zu Ende ist, zuerst ins Aufgabenheft die Hausaufgabe schreiben. Wenn es keine Hausaufgabe gibt, einen Strich dahinter machen. Wir haben am Vortag immer schon den nächsten Tag im Heft mit den entsprechenden Fächern versehen.

Hast du Kontakt zu anderen Eltern? Ich hab jetzt nicht mehr oben nachgelesen.

Ich habe mit einer Mutter die Hausaufgabe per Mail jeden Mittag abgeglichen. Oft haben die Jungs dann komisch aus der Wäsche geguckt, wenn plötzlich doch noch eine Ergänzung kam 😉
Die Kinder wissen bis heute nicht, welche Mutter sich mit welcher ausgetauscht hat. So haben wir vermieden, daß die beiden sich absprechen.
Zuerst waren es 5 Mütter, aber die restlichen 3 haben nicht einen Tag eine Mail kommen lassen.

Wenn du also einen Elternteil finden könntest hast du schon einen guten Schnitt an Elternzusamenhalt. 😉

Das ist so das, was mir gerade dazu einfällt.

LG
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 19.09.2007 18:30
 AJA
(@aja)
Registriert

Hi Tina die zweite  :wink:,

das Grinsen musste ich mir ja schon verkneifen als der Brief mit den Papierfliegern auf dem Kopf kam.

Er stört durch unangemessene Beiträge im Unterricht (was auch immer das ist) und eben dadurch, dass er es nicht abwarten kann, bis er dran kommt. Allerdings hat der Lehrer zu meinem großen Erstauen bei dem Elternabend erzählt, dass es maximal 5 Schüler von 21 sind, die sich melden und mitarbeiten. Von einer Mutter nachgefragt hieß es, die anderen würden in der Zeit malen, träumen oder schwätzen. Klar, aber meiner ist einer der Schlimmsten, weil er nicht abwarten kann  :knockout:.

Ein Lehrer hat auch nur begrenzt Nerven und keinen Bock sich um solche Dinge zu kümmern" (OT)

Ne, klar, kann ich verstehen. Ich möchte auch nicht vor so einer Horde desinteressierter Kinder sitzen, deren Eltern nur froh sind, dass ihre Kinder vormittags "versorgt" sind. Das hört sich zwar blöd an, aber ist teilweise hier schon so. Es gibt sicher Situationen und Gefühlsexplosionen, in denen ein Lehrer wie jeder andere Mensch einfach nicht mehr kann. Ich habe mir das ganz gut von meinem Chef erklären lassen, der an und für sich ein äußerst diplomatischer und friedfertiger Mensch ist. Er ist nebenbei Religionslehrer und hat damit ohnehin die A.. karte. Er hat mir das so erklärt: wenn du so eine Klasse hast, dann wachst du am Unterrichtstag schon mit Magenschmerzen auf und überlegst dir nur, wie sie dich heute wieder quälen. Bei besonders verhaltensauffälligen Schülern reicht dann schon ein Augenzwinkern, um völlig aus der Haut zu fahren. Eine Spirale, aus der man (Lehrer) ganz schwer nur heraus kommt.

So viel von meiner "Verständnisseite". Trotzdem finde ich, dass dieser Lehrer an seiner Einstellung Schülern gegenüber arbeiten müsste.

Wobei ...  :rofl2:, einen ersten Erfolg gibt es schon. Schon am Elternabend wollten manche Mütter die Kopie einer Overheadfolie, was bei Proben besonders zu beachten sei. Er zögerte erst, meinte dann, okay, er kopiert es denen, die da waren als Belohnung, dass sie da waren. In meine Richtung: positive Motivation, haben Sie doch vorhin gesagt. Und gestern war im Hausaufgabenheft von Sohni ein Smilie drin, allerdings war nur der rechte Mundwinkel nach oben verzogen, also war er wohl halb brav  😉

Ich glaube nicht, dass das anhält, weil dieser Lehrer in meinen Augen zu dem Menschen gehört, die meinen, wenn man einmal so was macht, dann ändert sich etwas um 180 Grad und das kann natürlich nicht funktionieren.

Die Grundschulzeit hat also ein Ende in Sicht.

Ja, das hat sie. Aber es ist halt das entscheidende Jahr.

Gruß AJA

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 21.09.2007 00:28




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