Hallo zusammen,
eine eher allgemeine Frage.
Unsere Trennung liegt knapp 6 Monate zurück. Wir gehen jetzt in Elternberatung und momentan läuft alles halbwegs gut.
Umgänge sind geregelt.
Mir ist klar, daß unsere Tochter die Trennung verarbeitet und eine ganze Weile, ggfs. ihr ganzes Leben daran zu knabbern hat.
Wie geht man am Besten damit um?
Thematisiert man die Trennung jeden Tag? Lässt man die Kinder einfach und wartet bis sie von allein kommen?
Ich habe manchmal das Gefühl, daß unsere Tochter mir zu Liebe sagt, sie ist nicht traurig etc..., ist es aber dennoch, sie ist dann ruhiger.
Ich möchte ihr ja dann gern helfen aber ihr natürlich auch nicht "in den Mund legen", daß sie traurig ist.
Versteht ihr was ich meine?
Unsere Tochter zeigt bisher keine echten Verhaltensstörungen wie Schlafstörungen, ist normal im Kiga nur manchmal denke ich
sie traut sich nicht alles zu sagen.
ZB. Erzählt sie relativ oft vom letzten Urlaub, ich sage ihr dann das es vollkommen ok ist, daß sie die Urlaube als schön in Erinnerung hat,
jetzt aber eben neue Zeiten kommen.
Oder sie möchte eben partout mit mir keinen Film sehen, den sie schon bei Papa geschaut hat.
Wie macht ihr das denn so?
Katja
Servus Katja,
auf alle Fälle solltest du darauf achten, Eurer Tochter nicht ein "Trauma" anzudichten, weil Du davon überzeugt bist, dass sie ja unbedingt einen Knacks durch Eure Trennung erlitten haben muss.
Wie Du und Dein Ex, so muss sie sich auch mit der neuen Situation anfreunden. Das dauert eine Weile.
Zeige ihr auf, dass Du jederzeit bereit bist, im Bedarfsfall für sie da zu sein.
Aber solange sie keine Auffälligkeiten oder Defizite zeigt, würde ich unbesorgt sein und den Dingen erst mal ihren Lauf lassen.
Füpr mich auf alle Fälle der bessere Weg, als zwanghaft nach einem behandlungsbedürftigen Defizit zu suchen.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Hi
Auf keinen Fall solltest du das jeden Tag thematisieren.
Sie sollte ihre ''Trauer'' aber auch ausleben dürfen, sie vergräbt sich sonst in ''versteckte Trauer'', das ist auf Dauer nicht gesund.
Wenn sie die Filme nicht ansehen will, die sie mit Papa angesehen hat, hat sie m.E. das Gefühl den Papa zu übergehen.
Der Wunsch den Film mit Papa zu schauen sollte dann auch respektiert werden, man schaut dann eben etwas anderes.
Ich denke es ist gut, wenn du eurer Tochter vermittelst, das sie den Papa oft sehen wird und sie dann viel Spass haben wird.
Sie wird sich mit der Zeit daran gewöhnen.
Gruss Wedi
Hallo ihr beiden,
danke schonmal.
@Staengler, ja hast Recht manchmal neige ich dazu mir einzureden, daß Sie doch leiden MUSS und dann sehe ich wahrscheinlich jedes Zipperlein.
@wedi, der Gratweg zwischen ansprechen und laufen lassen ist eben schmal, zu schmal manchmal für mich.
Genau, daß sie ihre Trauer mit sich alleine ausfechtet möchte ich nicht, deshalb motiviere ich sie auch ab und an, daß sie mir ruhig sagen kann, wenn sie traurig ist.
Manchmal denke ich dann aber, wenn ich das jetzt nicht so konkret angesprochen hätte, hätte sich auch nichts dazu gesagt.
Ja daß sie den Papa sehen wird weiß sie und auch das momentan mehr nicht geht, weil er in Berlin arbeitet.
Das war allerdings schon immer so. Leider weiß sie noch nicht, daß Papa vss. zu seiner Freundin ca. 150 weg zieht und damit evtl. die Umgangsmontage wegfallen;-(
Aber ok, da wird es auch eine Lösung geben.
Aber ok, da wird es auch eine Lösung geben.
Natürlich wird es dafür eine Lösung geben.
Voraussetzung dafür ist die Tatsache, dass Dein Ex und Du Eure Aufgabe und Verantwortung als Eltern des Kindes ernst nehmt und somit die Fähigkeit zur Kommunikation zwischen Euch beiden erhalten bleibt.
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Moin
Das die Tochter nicht über alles reden möchte, könnte wahrscheinlich auch an Dir liegen. zwei beispiele:
ZB. Erzählt sie relativ oft vom letzten Urlaub,
ich sage ihr dann das es vollkommen ok ist, daß sie die Urlaube als schön in Erinnerung hat,
jetzt aber eben neue Zeiten kommen.
Wieso kannst Du Dich nicht zusammen mit Tochter vorbehaltlos freuen über den gelungenen letzten Urlaub? Warum sagst Du, dass es ok ist sich zu freuen. Ich finde, es ist selbstverständlich und bedarf keiner Erklärung. Und schon gar nicht ein Statement, dass jetzt andere Zeiten anbrechen. Jedenfalls nicht in diesem Zusammenhang.
Oder sie möchte eben partout mit mir keinen Film sehen, den sie schon bei Papa geschaut hat.
Na sicher. Auch ich hätte keinen Bock, einen Film ein zweites mal sehen zu "müssen". Akzeptiere das und lasse Tochter ihre kleine Insel mit ihrem Vater.
Tochter zeigt, dass sie den Vater vermisst in ihrem täglichen Leben. Wie sollte es auch anders sein, wenn sie ihn mag. Aber sie zeigt auch, dass Du Dich nicht dazwischen stellen sollst. So jedenfalls interpretiere ich einen/den Zusammenhang zwischen den beiden obigen Zitaten.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
, ggfs. ihr ganzes Leben daran zu knabbern hat.
Ja das wird sie leider, zumindestens sehr sehr lange ;(
Sagt eurer Tochter, dass ihr sie über alles liebt und sie auf keinen verzichten muss. Aber für sie wird es niemlas mehr so werden wie es war. Alles was jetzt kommt wurd niemals an das anschliessen können was ihr drei mal hattet, eine Familie.
Vieles wird sie aber versuchen mit sich selbst auszumachen. Man kann den Menschen immer nur vor den Kopf gucken und nicht hinein.
Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)
Moin Vaka,
an dieser Stelle gleich noch ein weiterer Hinweis, denn es gibt einen kapitalen Fehler, den "Betreuungsmütter" immer wieder machen (meine Ex war darin Weltmeisterin): Wenn Eure Tochter zum Umgang mit dem Vater geht, solltest Du Dich einfach vorbehaltlos darüber freuen und ihr viel Spass und eine tolle Zeit wünschen. In keinem (!) Fall ist das der Anlass für Bemerkungen wie "ich werde traurig sein, wenn Du nicht da bist", denn das lädt die Verantwortung für die (vermeintliche) Traurigkeit der Mutter auf die Schultern des Kindes - und da hat sie nichts zu suchen. Kein Kind muss und darf sich "schuldig" fühlen, weil es Kontakt zum anderen Elternteil pflegt, zumal nicht das Kind die Trennungssituation herbeigeführt hat. Und nein: Man muss auch nicht über alles reden.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo,
@oldie, ja mag sein, man kann eben nicht alles richtig machen.
Wir haben zu dem Zeitpunkt über die in diesem Jahr anstehenden Urlaube gesprochen und da hatte sie den letzten Urlaub erwähnt...
ich wollte ihr nur das Gefühl geben, sie kann jederzeit auch darüber sprechen. Sicher sollte ich das enstpannter angehen.
Ja zu dem Film das bewerte ich sicher über.
ich bin ja auch beim "Lernen". 🙂
@Brille007, ne sowas finde ich auch unmöglich, mache ich auch nicht.
Da ist mal eher beim Ex der Kandidat dafür, wenn er sie zurückbringt.
Aber dafür ja jetzt die Elternberatung, so ne neutrale Moderation ist nicht ganz schlecht.
Guck dir zusammen mit deiner Tochter dieses Musikvideo an dann gehts euch besser :thumbup:
http://www.youtube.com/watch?v=9kENJm15zPU&feature=related
Have Fun 😉
Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)
Moin
Sicher sollte ich das enstpannter angehen.
Genau. Und das gilt vor allem für Dich. Ich kann mir gut vorstellen, dass Tochter da deutlich weniger Probleme sieht als Du. Du reagierst im Moment auf alles, was Du als problematisch ansiehst und versuchst alles zu ergründen und zu interpretieren. Wozu? Nach gewisser Zeit artet solch eine Einstellung in Stress aus. Das willst Du bestimmt nicht. Werde daher auch etwas gelassener. Von einem verpassten Film ist die Welt noch nicht untergegangen, dass weiss ich genau. 😉
Hallo,
ja mag sein, man kann eben nicht alles richtig machen.
Und falls Du mal was falsch machst (wir sind und bleiben immer unvollendete Menschen), dann entschuldige Dich auch mal, und wenn es sich um Kinderkram handelt. Eine Entschuldigung aus gegebenen Anlass kann Balsam für die (Kinder-)Seele sein.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
neige ich dazu mir einzureden, daß Sie doch leiden MUSS
Da liegt das eigentliche Problem.
Offenbar überträgst Du Dein Leiden auf das arme, arme Kind:
Leider weiß sie noch nicht, daß Papa vss. zu seiner Freundin ca. 150 weg zieht und damit evtl. die Umgangsmontage wegfallen;-(
motiviere ich sie auch ab und an, daß sie mir ruhig sagen kann, wenn sie traurig ist.
Genau das solltest Du bleiben lassen.
Das geht in die Richtung meiner Ex, die unser Kind solange "befragte", bis daraus mehrfacher sexueller Missbrauch wurde ...
Beschäftige Dich mal mit Suggestivfragen gegenüber Kindern !
Der Titel stimmt schon nicht:
Wie Verhalten der Kinder deuten
denn wie man lesen konnte:
zeigt bisher keine echten Verhaltensstörungen wie Schlafstörungen, ist normal im Kiga
ist das Verhalten völlig normal.
Aber hoppla, was ist denn das:
echten Verhaltensstörungen
Noch ein Zeichen Deiner zwanghaften Suche - gibt es schon keine echten Verhaltensstörungen, so muss es es doch aber irgendwas geben, woran das arme Kind so sehr leidet !
Du schreibst ja auch noch:
bisher keine echten Verhaltensstörungen
Aber bestimmt bald, da muss doch was sein ...
Moin Vaka,
ich habe es immer so gehalten, dass ich über den Vater gesprochen habe, wie über jeden andern Verwandten auch. Mein Sohn sollte das Gefühl haben, dass er Papa ganz normal thematisieren kann. Wenn er dann irgendwas Papa betreffend erzählt hat, dann habe ich da mit ihm drüber gesprochen. ("Weißt Du noch Mama, als wir mit Papa an dem Spielplatz am Wasser waren?" "Du meinst da mit der großen Reifenschaukel?" "Ja, da wo Papa mich so doll angeschubst hat!" "Stimmt, ich erinner mich, da hast Du ganz laut gekreischt vor Vergnügen!" ...) Nur wenn er irgendwelche Träume hatte von wegen "wenn der Papa wieder bei uns wohnt", habe ich ihm ruhig aber bestimmt gesagt, dass das nicht passieren wird. Dass ich weiß, er würde sich das wünschen, aber es geht nicht.
Wenn das Kind mit dem Thema Papa ankommt, dann kann man darüber reden, sollte aber eben darauf achten, was das Kind gerade will: Erinnerungen austauschen? Problematisieren? Ansonsten setze ich mich nicht mit therapeutischem Ziel mit ihm hin und sage, jetzt problematisieren wir mal Thema Papa und Trennung.
Sieh danach, welche Intention Deine Tochter hat, wenn sie Papa thematisiert. Und gib ihr lediglich das Gefühl, dass Papa zu keiner Zeit ein Tabuthema ist.
LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
@Oldie, danke mit dem Entschuldigen das hab ich am Wochenende daserste Mal gemacht und sie fand es richtig gut.
@Diskusrso, ja ein bisschen ist es so wie du schreibst nur nicht ganz so krass. Ich will ihr nichts einreden, mache mir aber
zuviele Gedanken, weil ich manchmal das Gefühl habe, sie will etwas sagen, macht es mir zuliebe aber nicht.
Meine gluckenhaften Gedanken sind eigentlich das Problem aber ich bin am Arbeiten
@Lausebackenmama, ja das ist ein guter Gedanke und ich bemühe mich dort hinzukommen.
@all, am Freitag ( oder es war ein langsamer Prozess, ich merke, daß das Thema Trennung nicht mehr immer vordergründig da ist) habe ich beschlossen,
dieses Wochenende mal ganz normal zu genießen und einfach alle Themen gleich anzugehen.
Freitag haben wir uns einen Film geliehen, Samstag war ein Freund und seine Mama ( die sich auch trennen will) zu Besuch und am Sonntag waren wir auf dem Rummel.
Und siehe da, ich frage nichts mehr und auf einmal erzählt Tochter ganz normal von selbst ( Mama, wielange haben wir noch in dem Haus zusammengewohnt + wann hast
du mir dann das Buch zu Trennung geschenkt etc...). Habe das alles auch ohne große Erklärungen beantwortet und es tat uns beiden gut 🙂
War ein tolles Wochenende.
Vaka
Hallo Vaka,
wann hast du mir dann das Buch zu Trennung geschenkt etc...
Äh, was für ein Buch?
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Dieses hier:
@Brille007, die Traurigkeit beim Abschied vom Papa gestern wieder geschehen:
Papa kommt mit Töchterchen, sie freudig sagt dem Papa schnell tschüss bis Donnerstag. Papa steht in der Tür mit Tränen in den Augen
und fragt, ach kommst du nicht noch mal her und gibst mir einen Kuss...?
Er ist mit unserer Beziehung nicht fertig und überträgt auf unsere Tochter. Gestern hab es beim Papa 2,5h fernsehen und danach Sachen kaufen
für Papa....naja.
Am Montag haben wir wieder Elternberatung, ich fürchte aber momentan er nutzt diese eher als "Paarberatung".
Grüße
Katja
Am Montag haben wir wieder Elternberatung, ich fürchte aber momentan er nutzt diese eher als "Paarberatung".
Und wenn schon - wichtig ist, dass er lernt, die Eltern- von der Paarebene zu trennen.
Die Dauer dieses Lernprozesses ist natürlich jeweils völlig unterschiedlich udn manche lernen es wohl nie.
Aber immerhin ist er bereit, zur Elternberatung mitr Dir zu gehen. wenn auch aus anderen Motivern heraus als Du.
Aber ihr könnt beide Einfluss auf den Verlauf dieser Gespräche nehmen.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Sag mal, Katja,
was für eine Geschichte erzählst du uns eigentlicht? Heute ist es ...
Er ist mit unserer Beziehung nicht fertig und überträgt auf unsere Tochter.
... und vor nicht einmal zwei Monaten ...
Letztes Wochenende kam sie Montag abend nach Hause und erzählte mir, daß Papas neue Freundin und deren 3jährige Tochter bei ihr + Papa zu Hause übernachtet haben.
ich war etwas geschockt, weil ich die Tatsache, daß die Frau + Kind schon meiner Tochter vorgestellt werden und dort schlafen viel zu früh finde.
... hast du darüber gejammert, dass er sich ein Leben völlig unabhängig von deiner Wenigkeit eingerichtet hat.
Ja watt denn nu?!? Anscheinend ist es ja nun vollkommen egal, was dein Ex tut oder bleiben lässt, es ist aus deiner Sicht ja eh' verkehrt ;-(
Nix für ungut,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
@Stangler, stimmt natürlich auch.
Mich wirft es nur zurück, weil nach der letzten Beratung dachte ich "ja jetzt wird es, jetzt scheint es wieder anders"
@Malachit,
erstens solltest du mal den Threat vom März zu Ende lesen, darin habe ich eure Ratschläge angenommen,
Mir ist egal was er tut, letztendlich muss ich ganz klar sagen, seine Freundin kümmert sich offensichtlich prima um unsereTochter.
Trotzdem finde ich es auch für ein Kind schwer zu verstehen, daß der Papa eine neue Freundin hat und trotzdem so traurig ist,
daß Mama weg ist oder nicht?
( und ja das erzählt er ihr)