Ich bin neu hier und habe direkt mal eine Frage zum Familienpsychologischen Gutachten mit der Fragestellung Sorgerecht und Umgangsrecht
KM versucht schon von jeher, die Umgänge zu boykottieren bzw. es dem Kind schwer zu machen, sich bei KV wohl zu fühlen. Das spiegelt sich natürlich auch bei den Umgängen wider. KM und KV sind seit ca 6 Jahren getrennt, anfangs funktionierte der Umgang - er fand in der Wohnung der KM statt. Vor ca. 5 Jahren wollte die KM nicht mehr, dass Umgang stattfand. Umgangsregelung vor Gericht: KV darf Kind 14 tägig samstags sehen. Zwischen KV und KM fand keine Kommunikation statt, es ging alles über das JA. KV und ich sind seit 3 Jahren ein Paar, bei uns leben meine 2 Kinder und seit 1 Jahr unser gemeinsames Kind. Vor ca 1 1/2 Jahren wurde der Umgang erweitert, Kind durfte von Samstag bis Sonntag Mittag bei uns bleiben.
Funktionierte gut, da die Kinder das gleiche Alter haben und sich sehr gut verstehen. Konflikte gab es bzlg. der Schlafenszeiten. Schlafenszeit ist bei uns zwischen 19 und 19.30 Uhr, auch am WE, weil sonst meine Kinder völlig von der Rolle sind und mindestens 4 Tage brauchen, um wieder einen Rhythmus zu bekommen. Kind leidet aber unter Einschlafproblemen, bei der KM schläft es auch immer bei ihr im Bett. Hier hat dann der KV das Kind versucht, in den Schlaf zu begleiten, es brauchte trotzdem "Ewigkeiten" um einzuschlafen und wenn es nachts gemerkt hat, dass KV nicht bei ihm liegt, kam es zu uns ins Schlafzimmer und er musste wieder rüber. Dann wurden natürlich auch meine Kinder wach (sie schlafen auf Wunsch in einem Raum) und waren den Sonntag natürlich grantig. Es musste sich was ändern.
Kind wollte nicht in einem anderen Zimmer schlafen, sondern dort, wo auch meine Kinder schlafen. Es gab mehrere Gespräche mit allen Kindern, wie wir es ändern können und ich gebe zu, ich war teilweise auch sehr ungehalten. Ein weiterer Konfliktpunkt: Kind sagte zu allem: meine Mama hat aber gesagt, dass... es durfte nicht ohne einen Erwachsenen vor die Haustüre, es durfte nicht in Begleitung meiner Kinder zu den Nachbarn, Fahrradfahren auch nicht etc. ... (ich hatte der KM angeboten, dass sie uns mal besuchen sollte, damit sie sich ein Bild von unserem Wohnort (Dorf) und unserem Umfeld machen kann - wurde aber immer wieder abgelehnt). Es brauchte einige Zeit, bis Kind es verstanden hat, dass wenn Umgang war, der KV die Verantwortung für alles trägt und nicht die KM.
Kind durfte dann 2013 auch für 1 Woche mit in Urlaub fahren. KM hat 3 mal täglich angerufen, um mit Kind zu sprechen. Kind sagte im Urlaub dann zu mir: mir gefällt es richtig gut hier und ich habe auch Spass, aber es macht mich ganz traurig, dass meine Mama jetzt so alleine und traurig ist. Sie weint am Telefon.
Anfang 2014 bekamen wir dann unser gemeinsames Baby. Von da an wurde es" schlimmer" mit den Umgängen, Kind grüsste mich nicht mehr. Bezeichnet mich als Fräulein Rottenmeier, fühlt sich nicht mehr wohl (immer muss ich aufräumen) etc. Kind erzählte dann der Mutter, dass mein Kind nicht richtig mit dem Baby umgeht, so dass die KM den KV angerufen hat und mir mit dem Jugendamt gedroht hat. Beim nächsten Umgang habe ich dann mit Kind gesprochen, es solle mir doch anhand der Puppe mal zeigen, was da vorgefallen sei und siehe da: alles so, wie wir es auch in "echt" mitbekommen haben. Auf meine Frage hin, ob es das auch so der KM gezeigt hat, meinte es nur, dass sie es gar nicht gezeigt, sondern nur erzählt hätte.
Ein paar Wochen später war wieder Termin bei JA, wo KM berichtete, dass Kind Auffälligkeiten zeigen würde (die sie aber bei den Umgängen nicht zeigt). Im Mai dann eine SMS von KM, dass der Umgang bis auf weiteres ausgesetzt wird, sie wolle erst mal alles psychologisch abklären lassen. Umgangsklage vor Gericht: 14 tägiger Umgang, jedoch ohne Übernachtung, dabei kam auch heraus, dass KM Kind stationär in eine Kinder-und Jugendpsychiatrie einweisen lassen wolle. KV möchte das geteilte Sorgerecht. Seitdem fand der Umgang kaum bis gar nicht statt. Wenn er stattfand, dann meist nur zwischen KV und Kind. Kind war dann 8 Wochen in der Klinik, herausgekommen ist: unklare Bauchschmerzen, psychisch bedingt. Kind steckt in Loyalitätskonflikt.
Das Gericht hat jetzt einen Gutachter beauftragt. Dieser war schon bei KM und Kind und auch schon 2 mal bei KV. Jetzt möchte Gutachter einen Termin, mit KV, Kind und mir und meinen Kindern. Ich habe da ein ungutes Gefühl, da mich Kind das letzte mal im Oktober gesehen hat und es auch sehr von der Mutter beeinflusst wird. Das kann ja nur schiefgehen, oder was meint ihr? Reicht da nicht ein Gespräch zwischen Gutachter und mir? Was würden mir denn da für Fragen gestellt? Ich lese hier immer, dass man nicht schlecht über die KM reden darf. Würde ich auch nicht machen, aber wenn ich so über das Kind erzähle, kommt doch automatisch eine Wertung von mir rein... Ich hoffe, ihr könnt mir eine andere Sichtweise aufzeigen.
Sorry für den langen und verworrenen Text!
Anm. Mod.: Leerzeilen eingefügt
Servus DasSams und willkommen!
Vorab eine Bitte, füge bitte zukünftig den einen oder anderen Absatz bzw. Leerzeile ein, es erleichtert das Lesen ungemein! 😉
Wie alt ist denn das Kind, um welches es sich dreht?
Jetzt möchte Gutachter einen Termin, mit KV, Kind und mir und meinen Kindern.
Hat der GA das in irgendeiner Form begründet? Unabhängig davon gehe ich aus, dass er herausfinden möchte, wie die Abläufe so bei Euch sind und wie Kind möglicherweise darauf reagiert.
Ich lese hier immer, dass man nicht schlecht über die KM reden darf. Würde ich auch nicht machen, aber wenn ich so über das Kind erzähle, kommt doch automatisch eine Wertung von mir rein...
KM schlecht reden brauchst Du nicht! Eigentlich genügt es, wenn Du/Ihr wertungsfrei erzählt, was wie bei Euch gehandhabt wird. Welchen Reim der GA sich daraus macht, könnt Ihr eh´ nicht beeinflussen.
Grüßung
Marco
Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!
Absätze und Leerzeilen: ist gespeichert!
Das Kind ist 8 Jahre.
Ich sehe den Umgang schon vor mir: Kind kommt ohne Kommentar rein (so war es die letzten male). Spricht, wenn es hoch kommt, maximal 3 Sätze mit mir. Ich traue mich schon gar nicht mehr zu fragen, wie es in der Schule ist oder was es sonst neues bei ihr gibt. Denn das kommt postwendend zurück: wir würden das Kind unter Druck setzen mit solchen Fragen :question:
Essen tut sie hier auch nichts, da werde ich nur angeschaut, als ob ich es vergiften wolle. Koche ich nichts, wird es zum Vorwurf gemacht, dass das Kind nichts zu Essen bekommt.
Dabei war es ja auch mal anders und eigentlich möchte ich, dass es so wieder wird...
Moin Sams,
was mir auffällt:
es durfte nicht ohne einen Erwachsenen vor die Haustüre, es durfte nicht in Begleitung meiner Kinder zu den Nachbarn, Fahrradfahren auch nicht etc. ...
[...]
Kind durfte dann 2013 auch für 1 Woche mit in Urlaub fahren. KM hat 3 mal täglich angerufen, um mit Kind zu sprechen.
Da würde ich eine klare Grenze ziehen, es geht die KM nichts an, wie ihr den Umgang gestaltet. Und dreimal täglich anrufen würde ich mir verbieten, das grenzt ja an Stalking!
Kind war dann 8 Wochen in der Klinik, herausgekommen ist: unklare Bauchschmerzen, psychisch bedingt. Kind steckt in Loyalitätskonflikt.
Das ist heftig, so ein kleines Kind für zwei Monate stationär in die Kinderpsychatrie einzuweisen. Dafür muss es doch eine klare medizinische Indikation geben, wie war das begründet?
Lese ich das richtig, die Mutter hat alleiniges Sorgerecht? Warum bemüht sich der KV nicht um gemeinsames (nicht "geteiltes") Sorgerecht?
Hallo,
@MontyPython: KV möchte gemeinsames Sorgerecht, aber seitdem ist es noch schlimmer.
Das Sorgerecht ist hier aber nicht wirklich eine Lösung. Sicher ist ein Gespräch mit dem Gutachter und allen Beteiigten ein Problem und man weiss nie wie es am Ende läuft.
Trotzdem würde ich es versuchen, sicher will der Gutachter eine Interaktion erleben. Natürlich wird dabei auch über die Anwesenden gesprochen. Ich glaube aber, dass die Vorstellung, dass Du da beim Kind was falsch machst ist völlig unnötig. Wenn Du es so wie hier schilderst, dann wird natürlich die Frage ans Kind gehen stimmt das? Ob das Kind es abstreitet oder bestätigt ist dabei gar nicht so wichtig, es geht darum, dass darüber gemeinsam gesprochen wird. Letzlich ist die Frage schon, warum verhält sich das Kind so, ist es neidisch auf Deine Kinder, fühlt es sich durch das Baby zurückgesetzt, will es Papa für sich alleine? Welche Rolle spielt die KM?
Beim Kind kannst Du im Moment nichts verlieren. Natürlich kann der Gutachter Dich nicht zwingen an einem Gespräch teilzunehmen, aber die Konflikte werden sich nicht dadurch lösen lassen, dass Du Dich ausklinkst. Die Dinge, die Du ansprichst sprechen eigentlich gegen die KM, die permanent Angst hat, das Kind zu verlieren. Offensichtlich versucht das Kind den Vater ganz für sich alleine zu haben. Wie man aus dieser Konstellation eine vernünftige Beziehung/Umgang aufbauen kann, ist eine schwierige Aufgabe.
Eigentlich entspricht die gemiensame Sorge gerade hier dem Kindswohl, ob es dazu kommt, steht leider auf einem anderen Blatt.
VG Susi
@MontyPython: sie waren nicht verheiratet und die KM wollte nicht, dass der Vater das Sorgerecht hat (von Anfang an). Er hat auch nicht darauf gepocht, um die Situation nicht eskalieren zu lassen. Ganz nach dem Motto: Mund halten und froh sein, dass er sein Kind überhaupt sehen darf.
Die Mutter ist schon mehrfach bei Beratungsstellen gewesen (wovon der KV nichts wusste und Kind hat auch nichts erzählt, kam erst diesen Sommer alles raus beim Umgangs- und Sorgerechtsverfahren). Der Mitarbeiter vom JA hat das alles befürwortet, er war auch zusammen mit ihr beim Kinderpsychologen. Und der Kinderpsychologe hat eine stationäre Aufnahme des Kindes empfohlen, da es die Symptome nicht dauernd zeigt und eigentlich auch nur im Beisein der Mutter :knockout: Da hat man eigentlich keine Worte mehr. In der Psychiatrie durfte der KV dann in der 6. (!) Woche auch mal zum Gespräch, aber auch nur, weil er darauf gedrängt hat. Dabei ist er doch auch eine wichtige Bezugsperson für das Kind. Und rausgekommen ist ja nur, dass es sich um psychosomatische Bauchschmerzen handelt, hervorgerufen durch einen Loyalitätskonflikt. Für diese Diagnose muss man doch kein Kind 8 Wochen aus dem sozialen Umfeld reissen.
Leider sieht keiner oder möchte keiner sehen, dass es mal nötig wäre, dass die Mutter eine Therapie macht, um dem Kind nicht noch weiter zu schaden.
Zurück zur Ausgangsfrage: die erste Interaktion soll ohne mich stattfinden, nur zwischen Kind, KV und evtl Halbgeschwisterchen. Sollte eine 2. erforderlich sein, werde ich noch mal darüber nachdenken, dann dabei zu sein.
Lieben Dank übrigens für Eure Antworten
Moin
Ich habe den Eindruck, Du nimmst Dich in dieser Konstellation zu wichtig oder fühlst Dich persönlich angegangen. Da gibt es mehrere Stellen, wo ich diesen Eindruck gewinne. Zuallererst ist es ein Problem zw. Kind und Elternteil, dann kommen die nächsten verwandten Personen - z.B. die Halbgeschwister. Und dann - erst dann kommst Du. Soviel zu Deiner Frage nach einer anderen Sichtweise am Ende Deines ersten Beitrages. 😉
Es ist wichtig das abgeklärt wird, was an Verhältnis zw. Kind, KM und KV überhaupt vorhanden ist, und vor allem die Umstände, die zum ggw. Befinden des Kindes beitragen bzw. dafür ursächlich sind. Und Du solltest Dir abschminken zu beurteilen, ob die KM eine Therapie zu machen hat oder nicht. Deine Meinung ist hier vielleicht interessant zu erfahren, aber ansonsten irrelevant. Finde Deinen Platz.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Hallo,
Es ist wichtig das abgeklärt wird, was an Verhältnis zw. Kind, KM und KV überhaupt vorhanden ist, und vor allem die Umstände, die zum ggw. Befinden des Kindes beitragen bzw. dafür ursächlich sind.
Da hat Oldie recht und aus diesem Grund würde ich in Deiner Situation an solchen Gesprächen nicht teilnehmen. Ich würde allerdings auch die gemeinsamen Kinder nicht solchen Gesprächen aussetzen :phantom:
lg
sleepy
Sleepy
@Oldie und Sleepy: da diese ganze Situation neu für mich ist, habe ich hier ja auch erst mal um Eure Meinungen gebeten.
Zum Thema ich nehme mich zu wichtig: ich wollte nicht an diesem Gespräch mit dem Gutachter teilnehmen, sondern der Gutachter wollte die Interaktion mit der Konstellation: Kind, KV, meine Kinder und ich. Der KV übrigens auch.
Da es am Anfang nur um die Sorgerechtssache ging, habe ich von vorn herein gesagt, dass das eine Sache zwischen KM, KV und Kind ist, da habe ich überhaupt nichts zu suchen. Da aber im Laufe des Gutachtens auch noch der Umgang geklärt werden sollte, kam ich mit ins Spiel. Der Umgang findet ja nicht nur zwischen Kind und KV statt, sondern in der Regel auch mit meinen Kindern und mir.
Lach, dass die Mutter eine Therapie braucht soll der Gutachter mal schön selber rausfinden. Ich werde mich hüten irgendetwas zu beurteilen, weder das Verhalten des Kindes noch das der Mutter. Aber da das sicherlich nicht zur Fragestellung gehört, bleibt wohl alles beim Alten.