Moin,

ich schwanke manchmal zwischen beiden Bereichen hin und her ... Es ist ein Umbruch zu spüren, aber der braucht vermutlich ähnlich der Emanzipation eine ganze Generation, um irgendwelche Wirkungen zu zeigen …
Nun stehe ich auf der anderen „Seite“, drei Kids bei mir, KM hat „Probleme“, drei Kinder waren in meiner Lebensplanung nie enthalten. Ich mache alles, von Betreuung bis zum Barunterhalt, kenne das Wort „Freizeit“ nur aus dem DUDEN und habe in diesem Krampf eine jahrelange Odyssee hingelegt.
Meine Probleme waren, dass mir als Vater nie einer geglaubt hat, der sprichwörtliche KM-Bonus immer über mir schwebte und viel Leid verhindert werden hätte können, wenn sich einer der Beteiligten auch nur mal die Mühe gemacht hätte, mit den Kindern zu reden. Als dann entsprechende Erkenntnisse hochkamen, hat auch wieder niemand „Kante“ gezeigt, nein, es wurde gesagt, dass die „Eltern“ hoch zerstritten wären … ach ja, und oft kam dann: „Wir reiten nicht auf vergangenem herum, und fangen jetzt mal bei null an!“ Ein Satz bei dem ich inzwischen einen Würgereiz entwickele. Genauso: „Herr Kasper, sie sind so taff, sie schaffen das schon …!“ Klar schaffe ich das, … es gibt ja keine Alternative. Akteure und sogenannte „Entscheider“ machen sich das verdammt einfach und bewirken rein gar nichts. Also bleibt einem nur der Kampf, und das ist das zermürbende an der ganzen Angelegenheit, unter der immer nur die Kinder leiden.

Was bleibt zurück?
Eine Generation, die orientierungslos durch die Gegend eiert, von Zukunft Orientierung will ich gar nicht mehr sprechen. Dass ich nicht komplett baden gegangen bin, ist vielen Zufällen geschuldet … und vielleicht auch, weil ich ein Kämpfer bin.
Das schlimme ist, dass ich ganz genau weiß, dass ich noch mindestens 10 Jahre Kampf vor mir habe und mir immer noch verdammt viele Sorgen mache.
Neben meinen Kindern bin ich für 5 Menschen zusätzlich verantwortlich … ich wurde schon oft gefragt, wie ich das alles schaffe … meine ehrliche Antwort!?
„Keine Ahnung, ich mach einfach … vielleicht bin ich ja auch schon durch, hab nur vergessen umzufallen … wer weiß das schon so genau!“

Aber sollte alles klappen, dann weiß ich schon sehr genau, was ich am Tage der Volljährigkeit meiner Kleinsten machen werde …
Ich sitze im Flieger und man wird mich 6 Monate nicht mehr in Deutschland sehen … dann bin ich erst mal weg, lass mir mit meiner Lebenspartnerin die Sonne auf den Bauch scheinen und rase mit dem Motorrad durch die tollste Landschaft, die diese Welt gesehen hat. Und wenn ich das überlebe, dann überleg ich mir, was ich die nächsten 6 Monate in der Welt mache …

Und wenn ich dann mit 80, tausenden von Krankheiten im Rollstuhl gefesselt, in einem Seniorenheim sitze, dann werde ich den ganzen Laden mit meinen Geschichten unterhalten … und bevor mein Kopf abschaltet, trete ich ab und werde als Krebszelle wiedergeboren, um den letzten Arschlöchern den Rest zu geben ….

Auf meinen Grabstein sollte stehen: „Ziel erreicht!“

Gruß
Kasper

Leute, könnt ihr Euch Aktionen von gewaltlosen Widerstand vorstellen? Wenn ihr gute Ideen habt,
her damit!

Da fallen mir die Anfänge von "Fathers 4 Justice" ein. Das waren medienwirksame, wirklich gut konzertierte Aktionen im Ausland. Zuletzt ist dabei leider nicht mehr viel herumgekommen, als irgendwelche Kunst- oder Kulturobjekte zu beschädigen.

Aber die zerstrittene Väterbewegung hierzulande überhaupt mal auf einen gemeinsamen Kurs zu bringen, ist ja nicht mal denkbar. Wer hier als Einzelgänger unterwegs ist, muß ja schon aufpassen, daß er dabei nicht ins Landeskrankenhaus weggesperrt wird. Man denke mal an die Geschichte von Herrn Deeg oder Herrn Mollath.

Moin

ich schwanke manchmal zwischen beiden Bereichen hin und her ... Es ist ein Umbruch zu spüren, aber ...

der setzt nur dann ein, wenn von Außen Druck ausgeübt wird oder die Unzufriedenheit soweit zunimmt, dass Organisation anzunehmen wäre. Jede Diktatur Demokratie lernt allerdings auch dazu und verfeinert ihre "Regeln". Das ist ihr Job.

Gruss oldie

PS:
Eine alte Weisheit besagt: Gewalt erzeugt Gegengewalt, leicht abgewandelt auch ein physikalisches Gesetz, also nichts rein menschliches. Die hierbei grundlegende Frage allerdings sollte lauten: was wird unter Gewalt verstanden? Und hierbei dürften die Ansichten sehr weit auseinander gehen.

Hi Allerseits,

wer den Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen ...

@Kaspar: Du hast also drei Kids als mehr oder weniger alleinerziehender Vater?
In der öffentliche Denke gibt es doch nur alleinerziehende Mütter. Und die werden
als Heldinnen glorifiziert. Für alleinerziehende Väter ist da kein Platz mehr.

Ich hoffe mal, Deine Kids sind aller gesund. Mein Sohn (bei Trennung 16) ist autistisch
schwerbehindert, GdB 100 %, Pflegestufe II, Kennzeichen B, G und H. Das volle Programm.
Und diese ach-so-tolle-Mutter hat ihn durch ihre Oberbisskuh von krimineller Anwältin
regelrecht verstoßen. Für den Richter war mein Sohn einfach nur "unheimlich". Die Mutter
hat auch noch das ABR für die gesunde Tochter gekriegt.

Familienrichter sind einfach nur Verbrecher in Roben.

Ich lese gerade im Männermagazin (Leutnant Dino). Ist manchmal nicht schön, was er
schreibt. Dummerweise hat er eigentlich immer recht. Ich bin fasziniert davon, wie
er die Behörden an der Nase herumführt und als Deutschlands bester Unterhaltsverweigerer
gilt...

Morgen mehr, bin jetzt zu müde.

Viele Grüße
Hermann

Moin Hermann,

die Selbstbeweihräucherung als Unterhaltspreller und als Erfinder des einen Kardinalsweges halte ich keineswegs für faszinierend.
Für in Teilen amüsant schon.

Wenn ich ans "Vatersein" denke, kann ich aber nichts in derartigen Ausführungen wiederfinden, womit ich mich identifizieren könnte ...

Den einen richtigen Weg gibt es nicht.
Genauso wenig wie "Familienrichter" per se Verbrecher sind.

Zur Klarstellung:
Ganz bestimmt halte ich das Familienrecht und die zugehörige Rechtsprechung in Teilen für heuchlerisch und ungerecht.
Wenn in Fällen erwiesener umgangsboykottierender, konfliktheraufbeschwörender Kindesbesitzerinnnen (oder -Besitzer) - unter dem Deckmantel des Kindeswohls - Umgangsausschluß und/oder Sorgerechtsentzug für den anderen Elternteil beschlossen werden, dann ist das auch in meinen Augen ein Verbrechen ... und der Verbrecher wird für seine Verbrechen durch Verbrecher belohnt.
... und ja, solche Fälle gibt es und Deiner gehört vielleicht dazu.

Wenn Du die Öffentlichkeit durch Offenlegung Deines Falles darauf aufmerksam machst, dann ist das dem "Vatersein" meines Erachtens nach allemal dienlicher (ohne daß ich Deinen Fall jetzt kennen würde) als das Glänzen mit Unterhaltsprellerei und Behörden-/Gerichtsverarxxx ...

Gruß
United

Hallo United,

Du hast natürlich recht, bei Leutnant Dino ist schon eine ziemliche Portion Selbstbeweihräucherung mit
dabei, und der Kardinalsweg ist das auch nicht, was er propagiert. Seine Vaterfunktion ist nicht existent,
das finde ich auch schlecht.

Aber mich freut es diebisch, wie er die kriminellen Behörden an der Nase herumführt. Er hat viel Mut,
ist noch witzig dabei und er ist gewaltfrei. Das muss man ihm hoch anrechnen. Ich bewundere den Kerle,
auch wenn ich seinen Weg so nicht gehen werde.

Ich habe das JA am Wickel. Ich muss mal wieder finanziell die Hose runterlassen.
Die wollen wieder mal meine wirtschafltiche Situation überprüfen, damit die die Höhe des KU neu bestimmen können.
Im Trennungsfaq ( http://www.trennungsfaq.com/unterhalt.html) habe ich gelesen, dass man mit Informationen gegenüber dem JA sehr geizen
soll, es kann alles gegen ein ausgelegt werden. Man muss weder das Formblatt vom JA ausfüllen noch
seinen Arbeitgeber preisgeben, auch nicht die eigenen Bankverbindungen.

Wenn meine Tochter in etwas mehr als zwei Jahren volljährig wird, darf ich gegen den KU im Vergleich
eine Abänderungsklage führen, sonst läuft der Titel unangespitzt weiter, obwohl sich die Grundlage geändert
hat und dann auch endlich die KM barunterhaltspflichtig wird. Und ich brauche dazu wieder so einen sündhaft
teueren Edelschwätzer von Anwalt. Halleluja! Ich liebe diese schöne Republik.

Euer Hermann