In der heutigen FAZ vom 11.05. ist ein lesenswerter Artikel zum Wechselmodell und Unterhaltsrecht. Der Artikel trägt die Überschrift: Paare trennen sich, Eltern nicht.
Autorin Mona Jaeger geht der Frage nach, ob das deutsche Recht nach einer Scheidung die Väter benachteiligt. Klare Antwort: ja.
Jaeger verweist auf die Tatsache, dass das Residenzmodell nicht mehr der Realität entspräche und Väter selbst dann den vollen Unterhalt zahlen müssten, wenn sie 30 oder 40 Prozent der Betreuung übernehmen.
Die Autorin verweist auf Skandinavien, wo die anteiligen Betreunngskosten beim Unterhalt angerechnet werden könnten. Auch verweist sie auf Hildegund Sünderhauf, Professorin für Familienrecht an der Uni Nürnberg, die die weltweit wichtigsten Studien zum Wechselmodell gesammelt habe. Demnach kommt die überwiegende Mehrheit der meist amerikanischen Studien zu dem Ergebnis, das sich das Wechselmodell positiv auswirke .
Bislang am meisten Unterstützung gäbe es von der FDP. Einige Landesverbände hätten sich für das WM ausgesprochen.
Hingegen halte sich das SPD geführte Justizminiterim dazu bedeckt. Eine Reform des Unterhaltsrechts stünde derzeit nicht an.
Das ebenfalls vonder SPD geführte Familienministerium habe hingegen eine Studie in Auftrag gegeben, die das Kindeswohl bei einem WM analysieren solle. Christine Lambrecht, erste parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, kritisierte auch gleich das WM, da ständig Absprachen getroffen werden müssten.
Leider ist der Artikel nicht online, sodass ich hn nicht verlinken kann.
BP
Das WM ist sicherlich eine gute Sache, wenn man sich im 'Guten' trennt und nach Trennung auch noch miteinander kommunizieren kann.
Bei der heutigen Richterschaft sehe ich eine große Gefahr, dass noch mehr Väter entsorgt werden, sollten Betreuungskosten beim Unterhalt angerechnet werden. denn dann würde es für die KM noch mehr Sinn machen, den KV jeglichen Umgang zu verweigern, da sie ja ansonsten Geld verliert....für Väter sehe ich hier eine große Gefahr, denn in vielen richterlichen Betonköpfen ist doch die Rollenverteilung fest verankert und wer zahlen muss ist doch ganz klar....aber warum soll noch mehr Streitpotenzial geschaffen werden???
Beim Umgang mit PLS-Patienten gilt es immer zu berücksichtigen, dass Realität, Fakten und Logik in der Welt des Betroffenen keinerlei Bedeutung haben. Auch können die meisten PLS-Patienten nicht mit Kritik umgehen, das gilt für jede Form der Kritik, also gerade auch positive oder konstruktive Kritik
Hallo,
Das WM ist sicherlich eine gute Sache, wenn man sich im 'Guten' trennt und nach Trennung auch noch miteinander kommunizieren kann.
Mit Sicherheit die beste Voraussetzung, aber auch wenn ein ET (meist die Mutter) mit Absicht einen Streit provoziert, so ist das WM eine gute Basis, diesen Streit auch wieder zu deeskalieren.
Hier treffen sich nämlich die Eltern auf "Augenhöhe". Kein ET fühlt sich vom anderen mehr benachteiligt.
Das mit der Kommunikation halte ich für vorgeschoben. Die wenigen Dinge, die einer Absprache bedürfen, werden mit Sicherheit geklärt werden können.
Hierzu mal ein Artikel von der Zeit: http://www.zeit.de/2014/18/scheidung-kinder-umgang-modelle
für Väter sehe ich hier eine große Gefahr, denn in vielen richterlichen Betonköpfen ist doch die Rollenverteilung fest verankert und wer zahlen muss ist doch ganz klar
Vielmals sind das leider ältere Herrschaften, die tatsächlich gedanklich noch in den 60ern sind.
Habe aber auch schon im persönlichen Umfeld von Richtern/Richterinnen gehört, wo ein deutliches Umdenken zu erkennen war.
Die jüngste Richterin war Mitte 30.
....aber warum soll noch mehr Streitpotenzial geschaffen werden???
Wenn denn endlich Mal alles genau geregelt ist, warum sollte es dann mehr Streitpotenzial geben?
Bis es geregelt ist, wird noch viel gestritten werden. Das ist klar.
Nur mal meine Gedanken zu diesem Thema.
LG D
"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)
Moin,
was mich an den Diskussionen ums Wechselmodell immer wieder verwundert, ist das Argument "ständiges Pendeln ist nicht gut für Kinder" ...
Bezogen auf 14 Tage:
Standardumgang - 1x Hinpendeln zum Umgangselternteil, 1x Zurückpendeln zum Betreuungselternteil = 2x Pendeln
Wechselmodell - 1x Hinpendeln zum einen Elternteil, 1x Zurückpendeln zum anderen Elternteil = 2x Pendeln
Alternativ zum WM sollte man doch darüber nachdenken, Umgänge grundsätzlich auszuschließen.
Ständiges Pendeln ist schließlich nicht gut für Kinder ...
Gruß
United