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Kinder brauchen Kontakt - 3Sat - Prof. Dr. Ursula Gresser vom 14.07.2016

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(@speciald)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

hier ein sehenswertes Video. Die Professorin hat sich mit 6 neusten internationalen wissenschafltichen Studien beschäftigt und das Ergebnis veröffentlicht.
In diesen Studien geht es darum, zu welchen gesundheitlichen Folgen der Kontaktabbruch zu einem Elternteil führt.

Kinder können mit diesem Stress nicht umgehen und haben kein Ventil.
Meist resultierend aus mangelhaften Gutachten oder Fehlurteilen der Justiz.

Ergebnisse wurden in der NZFam 21/2015 veröffentlicht. <a href="" http://www.praxis-fuer-mediation-muenchen.de/publikationen-lesen/macht-kontaktabbruch-zu-den-leiblichen-eltern-kinder-krank-eine-analyse-wissenschaftlicher-literatur.html">Hier</a&gt ;" ein Link zu einer Übersicht.

Einziger Wermutstropfen für Auslandsthemen:

Die Folgen können lebenslang anhalten. So führte z.B. Kontaktverlust zu einem Elternteil durch Trennung – nicht aber durch Tod - zu einem erhöhten Risiko, an einer Alkoholabhängigkeit zu erkranken. Am ausgeprägtesten war dies bei Kontaktverlust zur lebenden Mutter, hier war das Erkrankungsrisiko für Alkoholabhängigkeit signifikant erhöht (iHR = 4,70 mit p < 0,0001) mit einer errechneten Erholungszeit von 115,5 Jahren.

Die Studie spricht also nicht unbedingt für den Verbleib beim Vater, wenn Mama mit Kind ausreisen will und damit der Kontakt zu einem Elternteil zu befürchten ist.

Mir persönlich gefällt dieser "Leitsatz" am besten:

Nach unserer Publikation "Kontaktabbruch macht Kinder bis ins erwachsenen Alter krank", können Juristen sich nicht mehr darauf berufen, dass sie mit Kontaktabbruch zum Wohle eines Kindes handeln.
Sie schaden den Kindern und sie schaden im Wissen, dass sie den Kindern schaden.
Wer jetzt noch Kontaktabbruch veranlasst, handelt im Wissen der Schädigung.

LG D

"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 17.07.2016 00:12
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Daniel,

Die Studie spricht also nicht unbedingt für den Verbleib beim Vater, wenn Mama mit Kind ausreisen will und damit der Kontakt zu einem Elternteil zu befürchten ist

Ich denke, das kann man a) auf deine Situation nicht übertragen und hat b) auch vorstellbare Gründe.

a) gehen wir mal davon aus, dass es sich bei den erfassten Trennungen nicht um Fälle handeln wird, bei denen wenigstens ein Elternteil on top psychisch krank ist.

b) ist es auch heute überwiegend noch so, dass überwiegend Frauen den Löwenanteil Elternzeit nehmen und danach in Teilzeit den Löwenanteil der Kinderbetreuung. Es ist daher nicht unwahrscheinlich,  dass Kinder dann an diesen Elternteil auch enger gebunden sind und der Verlust dieses Elternteils prägender ist.

Mach dir mal den Spaß und lies in den gängigen Familienforen mit. Da könnte man meinen, wir leben noch in den 50er Jahren.

Das ist auch der Grund, warum ich hier immer wieder schreibe, dass paritätische Elternschaft nach der Trennung zu fordern zu spät ist! Die sollte von Geburt an beginnen, inkl. unbequemer Begleiterscheinungen wie Gehaltsverlust, Karriereknick, nachts im Schlaf gestört werden, Einschränkungen in der persönlichen Freizeit usw.

Erst wenn viele Männer beginnen, das in Kauf zu nehmen und Frauen dazu analog umdenken, werden wir eine Gesellschaft mit gleichberechtigter Elternschaft werden. Dem Kind ist doch egal, ob die Eltern sich gerecht behandelt fühlen. Umso jünger es ist, desto mehr wird es sich an die Menschen gebunden fühlen, die rund um die Uhr für es da sind und den Verlust entsprechend fühlen, wenn sie diese Person verlieren.

Und das ist vermutlich auch der Grund, warum beim klassischen Rollenmodell Kinder den bisherigen Betreuungselternteilen zugesprochen werden.

Gruß LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2016 12:03
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

ich komme nicht umhin, LBM zuzustimmen.
Lange Zeit dachte ich, dass was ich mache ist völlig normal ... ich war überall dabei, habe mir Veranstaltungen und Aktionen mit den Kindern in KiGa/Schule frei genommen, war dabei, immer präsent. Ich stand nachts auf, gab die Flasche, wickelte, machte ... rannte hinterher, wenn die Zwerge laufen lernten ...
Dem ist aber gar nicht so. Ich bin eine Ausnahme, was ich in vielen Gesprächen mit Beteiligten und auch anderen Müttern, Erziehern, Lehrern erleben musste. Die meisten Herren melden sich komplett aus Verantwortlichkeiten ab und werden nur selten gesehen. Und dann darf man sich nicht wundern, wenn die Väter dann ihre Bindung erst mit der Trennung entdecken. Bis auf einige Ausnahmesituation würde ich sogar sagen, wenn sich Väter mehr kümmern würden, noch vor der Trennung, dann würde es vielleicht auch zu weniger Trennungen kommen. Aber dies ist jetzt einfach mal nur eine Vermutung.

Solange diese 50er in den Köpfen drin bleibt, und sich an die 2000ender nur erinnert wird, wenn es zur Trennung kommt, dann wird sich so schnell nichts ändern können. Klar ist es eine Belastung, zu Arbeiten und dann noch sich um die Kids zu kümmern, aber das kann mit der richtigen Einstellung, auch Spaß machen.

Allerdings bekomme ich auch einen würge reiz, wenn ich in Unterhaltungen zugange bin, in denen die vorgefertigte Meinung vorherrscht, das Kids um jeden Presi eine Mutter brauchen, Mutter das wichtigste ist, etc. die ganzen ollen Kamelen. Dieses Denken ist leider auch noch in vielen Köpfen fest verankert, und schlichtweg falsch.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2016 12:51
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin

LBM: Stimmt. Aus pädagogischer Familiensicht trifft genau das zu. Nur möchte ich bezweifeln, dass Männer zum großen Teil  hier der auslösende Akteur sind,  da die Gründe allein schon monetär woanders liegen: ungleiches Einkommen von Mann und Frau bei gleicher Tätigkeit, unterschiedliche gesellschaftl. Akzeptanz einer Frau ggü. einem Mann (und sogar generell) mit Kindern im Berufsleben. In meinem Berufsumfeld hat es sich fast durchgesetzt, dass KM und KV ebenbürtig die Sorge (Elternzeit, Krankenbetreuung, Termine etc.) wahrnehmen. Nur haben sie hier auch ein ähnlich hohes Einkommen, was sie materiell unabhängig macht und Überlegungen zur Existenzsicherung überflüssig machen. Oder anders gesagt: auch Frau kann allein für den Familienunterhalt aufkommen.

Ich wünsche mir, dass moderne Frauen auch die materielle Basis/Voraussetzung unter Beachtung des gegenwärtigen Zustandes ebenso in ihre realistischen und pragmatischen Überlegungen einbeziehen und dieser den entsprechenden Stellenwert einräumen. Dann könnte ich vielleicht auch mal auf manch emotionale Überlegung verzichten. Wäre eine verdammte Erleichterung, denn so sind mal wieder die Männer selber schuld.

Die Dominanz von Männern rührt doch nicht zum geringen Teil daher, dass ihnen auch heute noch die Rolle des Versorgers zugeschrieben wird: mehr Einkommen, dadurch arbeitsverpflichtet und alles gebend = existenzsichernde Rollenverteilung. Betreuung wird doch so gut wie überhaupt nicht diskutiert, läuft unter fernerliefen. Das ist m.E. tief verwurzelt in unser aller Denken. Und dass bei einer Trennung Männern ihr plötzliches Interesse am Kind wegen eben dieser gelebten weil aufgezwungenen Rollenverteilung 'angelastet' wird, verträgt sich schwer mit dem Selbstverständnis von Rollenverteilung: Mann darf arbeiten, weiterhin Geld ranschaffen, das Kind zu ausgewählten Momenten auch mal in Augenschein nehmen. Frau hat Kind, wird anfangs wie Kind vom Mann weiterhin versorgt, darf zum Großteil bestimmen. Schöne heile Welt.

Gruss oldie

PS: Es gibt die ausgeglichene Rollenverteilung - wenn Mann und Frau es sich leisten können.

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 17.07.2016 13:08
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo,

es wäre sehr gut wenn sich die Familienkonstellation gleich mit Geburt paritätisch verändern würde. Allerdings finde ich eine gesellschaftliche gleichwertige Rollenverteilung bereits vor der Ehe wichtig, auch schon im Kindesalter und Schulalter.

Ich habe eine völlig andere Wahrnehmung als ihr. Ich sehe Männer, die Kinderwagen schieben, die ihre Kinder zum Kindergarten bringen, mit ihnen Hausaufgaben machen, Urlaub nehmen wenn Schule ausfällt, Homeoffice machen um für ihre Kinder da zu sein und vieles andere mehr. Und vor allem das neben ihrer Vollzeitanstellung.

Ich finde das wird gar nicht wahrgenommen. Während meist Mutti Teilzeit hat teilt sie sich die Kinderbetreuung mit Vati, der Vollzeit angestellt ist.

Immer wieder wird das Rollenmodell angesprochen. Dieses Rollenmodell ist meist NICHT frei gewählt sondern ist eine für diese Familie ein optimierter Zustand. Ein von Anfang an paritätisches Modell gibt es möglicherweise nur wenn beide Elternteile etwa gleiches Einkommen haben. Auch das nur wenn sich die Mütter nicht zu Glucken entwickeln. Vielleicht meint LBM genau das, dass die Frauen sich das Rollenmodell aussuchen und leben wollen. Das Frauen ein Weltbild aus den 50ern haben?

Und das finde ich als eine der größten Hürden. Nicht die Männer sind es die Aufgaben als Vater ablehnen. Es sind eher die Mütter, die eine Rolle als Übermutter an sich reißen. Und das scheint mir der wichtigste Faktor zu sein, dass das Bewußtsein der Frau sich entscheidend verändern muss.

Ich finde es ganz arg schlimm, aus diesem Zustand ein falsches Rollenbild abzuleiten und zu erklären, dass der hauptbetreuende Elternteil auch gleich der emotionale Mittelpunkt der Kinder ist.

Diese Studie zeigt, dass Kontaktabbruch zu einem Elternteil für Kinder eine schwere Belastung darstellt und immer vermieden werden muss.

Deswegen ist es ganz wichtig, klar das Wechselmodell als Standardumgangsmodell zu etablieren. Damit ändert sich auch ein überholtes Rollenverständnis wenn es das denn wirklich gibt. Ein Wechselmodell ändert nichts an den emotionalen Bezugspersonen. Im Gegenteil es bleiben beide erhalten.

@ Kaspar
Ich finde nicht, dass du ein Einzelfall bist. In meinem Umfeld bist du einer von vielen.

@ Oldie
Der bereinigte GenderPayGap liegt bei max 8% und mittlerweile habe ich auch die Zustimmung von eineigen Frauen, die selbst erklären, dass sie nicht weniger als Männer verdienen, auch Frauen in Teilzeit.

http://manndat.de/feministische-mythen/lohndiskriminierung/eine-legende-broeckelt-nun-auch-offiziell.html

Wo sind denn Frauen gesellschaftlich nicht gleichgestellt? Ich kann es wirklich nicht erkennen.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 11:28
(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Ich sehe Männer, die Kinderwagen schieben, die ihre Kinder zum Kindergarten bringen, mit ihnen Hausaufgaben machen, Urlaub nehmen wenn Schule ausfällt, Homeoffice machen um für ihre Kinder da zu sein und vieles andere mehr. Und vor allem das neben ihrer Vollzeitanstellung.

So war es bei uns auch, allerdings funktioniert das nach einer räumlichen Trennung nicht mehr. Um diesen Status zu erhalten, hätte ich meine komplette Zeit neben der Arbeit im ehemaligen Familienhaus verbringen und nur zum Schlafen in meine Wohnung gehen dürfen. Das ist unrealistisch.

Deswegen ist es ganz wichtig, klar das Wechselmodell als Standardumgangsmodell zu etablieren.

Ja, aber... Das Wechselmodell war anfangs auch meine Wunschvorstellung, ich hätte das aber wegen meiner Arbeitszeiten gar nicht leisten können. Letztendlich lebt ein Vollverdiener in einer intakten Familien auch kein "Wechselmodel" was die gemeinsame Zeit mit den Kindern angeht. Der Unterschied zum "klassischen" 14-Tage-WE-Umgang ist aber, dass dass der Vater annähernd jeden Tag da ist. Als meine beiden kleiner waren, habe ich sie morgens eine halbe Stunde und abends zwei Stunden gesehen. Also nur kurze Zeit, das aber täglich. D.h. ich halte die Häufigkeit der Kontakte füt wichtiger als die Dauer.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 13:59
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi,

du schreibst richtig von dir. Das was bei dir war. Davon aber etwas grundsetzliches abzuleiten wäre falsch. Du als Einzelperson bist nicht repräsentativ.

Sag mir aber bitte wieso du anderen die es vielleicht besser hinbekommen als du die Möglichkeit von verhenherein zu nehmen ein Wechselmodell führen zu dürfen? Und was hätte es an deiner Situation geändert wenn das Standardumgangsmodell ein Wechselmodell gewesen wäre? Nichts.

Also bitte gebe allen Kindern, Müttern und Vätern die Chance ein gleichberechtigtes Miteinander nach Trennung zu gestalten.

Vielen Dank für dein Verständnis

Das Wechselmodell als Standardumgang einschl. die gleiche Verteilung des Barunterhaltes auf beide! Eltern ist der beste Weg für eine einvernehmliche Zukunft.

Gruß

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 14:07
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Das Wechselmodell als Standardumgang einschl. die gleiche Verteilung des Barunterhaltes auf beide! Eltern ist der beste Weg für eine einvernehmliche Zukunft.

Gruß

Nur scheitert die gleiche Verteilung des Barunterhalts oft schon daran, dass eben die Elternteile unterschiedlich hohe Einkommen haben und das evtl auch nicht ändern können. Das sollte dann schon analog dem Unterhalt für Volljährige gequotelt werden.

Sonst kommt bald das Argument: Ich könnte mehr verdienen ,wenn ich wegziehen würde.... dann geht aber das WM nicht mehr. Ich nehme das Kind mit bzw. ich lasse das Kind da

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 14:27
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi,

es darf nur einen Unterhalt geben - den Mindestunterhalt. Dieser wird halbiert. Sollte von jedem liebe- und verantwortungsvollem Elternteil zu leisten sein. KG gibt es ja auch noch zur Hälfte.

Sollte ein Elternteil nicht in der Lage sein den halben Mindestunterhalt zu leisten muss ich davon ausgehen, dass er sich nicht in der ganzen Verantwortung um das Kind kümmern kann. Dann kommt das Kind eben zu dem Elternteil der die Fürsorge in jeder Hinsicht zu leisten in der Lage ist. Finde ich ein richtig guter Ansatz. Und dann kann eben ein Umgang und Unterhaltshöhe diskutiert werden.

Gruß

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 14:39
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin

Sollte ein Elternteil nicht in der Lage sein den halben Mindestunterhalt zu leisten muss ich davon ausgehen, dass er sich nicht in der ganzen Verantwortung um das Kind kümmern kann. Dann kommt das Kind eben zu dem Elternteil der die Fürsorge in jeder Hinsicht zu leisten in der Lage ist. Finde ich ein richtig guter Ansatz. Und dann kann eben ein Umgang und Unterhaltshöhe diskutiert werden.

Du bist echt großzügig und verstehst die Bedürfnisse von Kindern.  😉
Entschuldige bitte, aber da habe ich ein anderes Selbstverständnis.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 14:57




 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi,

ich denke ich verstehe die Bedürfnisse so gut oder so schlecht wie du?!

Ist dies heute nicht das gängige Verfahren. Nein, du hast Recht. Heute wird maßlos über Umgang gestritten. Mit Unterstellungen, üblen Nachreden und so.

Verletzungen gibt es immer zu jeder Zeit. Das ist an sich nicht das Schlimme. Man muss mit den Verletzungen umgehen lernen. Das ist wichtig. Ich glaube nicht, dass ein Kind wirklich verletzt wird oder Schaden nimmt wenn der Hauptbetreuende Elternteil wechselt. Schließlich sind es seine Eltern.

Meine Mutter musste als Kind zu fremden Menschen auf einen Bauernhof und dort hart arbeiten - als Kind - weil ihre eigene Familie nicht genug zu essen hatte. Was soll ich sagen. Sie hat es überlebt und sie hat es sicher nicht schön gefunden.

Und was bitte fühlt ein Kind, wenn die Mutter seinen Kontakt zum Vater verhindert und es dann auch noch zu ihrer Mutter gibt und eine halbe Welt zwischen sich und ihrem Kind legt?

Meinst du das mit einfühlsamen Verständnis?

Gruß

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 15:09
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Sollte ein Elternteil nicht in der Lage sein den halben Mindestunterhalt zu leisten muss ich davon ausgehen, dass er sich nicht in der ganzen Verantwortung um das Kind kümmern kann. Dann kommt das Kind eben zu dem Elternteil der die Fürsorge in jeder Hinsicht zu leisten in der Lage ist. Finde ich ein richtig guter Ansatz. Und dann kann eben ein Umgang und Unterhaltshöhe diskutiert werde

Aha. Interessante Sichtweise.

Nehmen wir mal die Mutter, die durch einen Unfall im Rollstuhl sitzt und vielleicht gar nicht arbeiten kann. Folglich muss das Kind dann ganz zum Vater, weil die Mutter ja bewiesen hat, dass sie sich nicht mehrrichtig ums Kind kümmern kann, weil sie ja nicht mehr geügend Kohle heranschafft.

Oder nehmen wir der Vater, der nach einem Bandscheibenvorfall (oder ums Forumsnäher zu machen: nach einem Schlaganfall) nicht mehr voll erwerbstätig sein kann und. da er schon vorher nicht viel verdient hat, eben nicht mehr in der Lage ist den nötigen Unterhalt zu verdienen. Also kommt das Kind dann zur Mutter, weil der Vater sich ja nicht mehr richtig kümmern kann. Sieht man ja am Geld....

und halt ja, ne.... Eltrnteile die krank sind können sich ja natürlich auch nicht richtig kümmern und deshalb ist es völlig ok ,wenn diese auf einen zu diskutierenden und vom BET zu bestimmenden Umgang reduziert werden.

Bei allem Verständnis, das ist genauso scheinheilig wie das Argument, dass Mütter nicht arbeiten können, weil sie ein Kind betreuen.

WM ja auf jeden Fall (bis auf wenige Ausnahmen), aber eben auch Unterhalt, der die Einkünfte des jeweiligen Elternteils berücksichtigt. Oder eben gar keinen Unterhalt und jeder ET kommt in seiner Zeit für das Kind auf. Statt KG gibts dann eben auch nur noch die Möglichkeit über die Steuer(Kinderfreibetrag) auszugleichen. und den bekommen beide Elternteile je zur Hälfte (unabhängig vom Einkommen)

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 15:29
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Eigentlich ja schon wieder mein Lieblingsthema.

Es wird sich bei der Betreuung nichts ändern, solange immer wieder auf das liebe Geld geschielt wird. Leben die Kinder in einer intakten Beziehung, interessiert es fast niemanden, wie dies finanziert wird. Erst bei einer Trennung der Eltern wird jedem genau aufgerechnet, wer wieviel braucht und benötigt, meines erachtens sogar teilweise mit falschen Ansichten und Berechnungen.

So steht halt auch immer wieder im Raum, dass der KU das doppelte des Existenzminimums beinhaltet. Dem Unterhaltspflichtigen wird dies nicht zugestanden, da werden sogar Wohnkosten (die regional sehr unterschiedlich sind) ziemlich genau vorgegeben. Umgangskosten sollen von der Hälfte des Kindergeldes finanziert werden, was eigentlich auch schon ein Lacher ist.

Es wäre ja auch ein Ansatz möglich, dass das doppelte des Ex-Minimums bleibt, aber jeder Elternteil seine Hälfte selber trägt? Aber da gibt es dann wieder den Aufschrei, dass mehr benötigt wird. Auch wenn dritte (ARGE, o.ä.) mit im Boot sitzen, dann wird auf Teufel komm raus gegen gerechnet und um jeden Cent gefeilscht.
Da wird von Bedarf, Mehrbedarf, Sonderbedarf und Lebensstellung gesprochen, aber auch spätestens nach der Trennung sind die Verantwortlichkeiten klar geregelt, zumindest finanziell.
Es gibt nur ein schwarz, oder weiß. Die ganzen Zwischenstufen werden komplett ausgeblendet und dieses halte ich für falsch.

Und da bin ich dann wieder bei meiner alten Meinung, dass das Kindergeld angehoben werden sollte und die Unterhaltslast gesenkt werden muss. Nicht woviele "wenn" und "abers", kaum Ausnahmen, das reduziert das Streitpotenzial erheblich und nachhaltig. Und ich bin mir sehr sicher, wenn es kaum noch Möglichkeiten gibt, sich über Unterhalt zu streiten, dass dann auch das Verhältnis der meisten Eltern sich massiv verbessern wird. Denn es gibt keine Druckpunkte mehr, mit denen (zum Beispiel) ein BET ein UET über die KU-Schiene schickanieren kann.

Ich halte diese ganze Unterhaltsgeschichte(n) für unausgegoren und im höchsten Maße für unfair. Und solange hier keine moderatere Regelung verfasst wird, werden Streitthemen immer wieder über die Unthaltsgeschichten ausgefochten.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 15:44
(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Sag mir aber bitte wieso du anderen die es vielleicht besser hinbekommen als du die Möglichkeit von verhenherein zu nehmen ein Wechselmodell führen zu dürfen?

Nanu, wo habe ich das denn geschrieben???

Also bitte gebe allen Kindern, Müttern und Vätern die Chance ein gleichberechtigtes Miteinander nach Trennung zu gestalten.

Tue ich das nicht? Wie kommst du darauf?

Das Wechselmodell als Standardumgang einschl. die gleiche Verteilung des Barunterhaltes auf beide! Eltern ist der beste Weg für eine einvernehmliche Zukunft.

Ein echtes Wechsekmodell beinhaltet schon heute eine gleiche Verteilung des Barunterhaltes auf beide. Und ob das der beste Weg ist, ist sicher auch stark abhängig von den individuellen Fällen.

Vielen Dank für dein Verständnis

Sorry, aber ich habe kein Verständnis für das Unterjubeln von irgendwelchen Sichtweisen meinerseits.

😉

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 17:22
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi midnightwish,

Aha. Interessante Sichtweise.

Nehmen wir mal die Mutter, die durch einen Unfall im Rollstuhl sitzt und vielleicht gar nicht arbeiten kann. Folglich muss das Kind dann ganz zum Vater, weil die Mutter ja bewiesen hat, dass sie sich nicht mehrrichtig ums Kind kümmern kann, weil sie ja nicht mehr geügend Kohle heranschafft.

Oder nehmen wir der Vater...

mmmhh ja?. Was findest du daran schlecht? Geht es nicht um das Kind, dem die besten Chancen geboten werden sollen? Warum soll ein behinderter Mensch kein Umgangselternteil sein? Ich finde eine solche Lösung, dass das Kind den Betreuungselternteil wechselt höchst förderlich für das Kind.

Aber deine Haltung finde ich fragwürdig.

Auch hier kenne ich Beispiele, dass die Mutter die Vollzeitbetreuung während der Ehe für das Kind war, bei der Trennung wie eine Löwin um das Kind und den üblichen Kram gekämpft hat und jetzt eine schleichende fürchterliche Erkrankung ihr Leben erschwert. Aber sie hat rechtzeitig die Situation eingeschätzt und jetzt lebt das Kind beim Vater. Sie ist Umgangselternteil. Und was ich ganz beachtenswert finde ist, dass sie dies aus eigenem Antrieb und eigener Bewertung entschieden hat.

Was für eine Mutter.

Ganz das Gegenteil was ich aus deinem Post herauslese.

Wann endlich dringt es durch, dass Trennung eine Chance ist. Aber solange man über sich über Unterhalt und Kinderbetreuung ein Leben leisten kann dass man sonst nicht führen kann wird das nichts.

Liebe Grüße

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 18:27
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi Monty,

bitte lese deinen Post selbst genau durch

So war es bei uns auch, allerdings funktioniert das nach einer räumlichen Trennung nicht mehr. Um diesen Status zu erhalten, hätte ich meine komplette Zeit neben der Arbeit im ehemaligen Familienhaus verbringen und nur zum Schlafen in meine Wohnung gehen dürfen. Das ist unrealistisch.

Ja, aber... Das Wechselmodell war anfangs auch meine Wunschvorstellung, ich hätte das aber wegen meiner Arbeitszeiten gar nicht leisten können. Letztendlich lebt ein Vollverdiener in einer intakten Familien auch kein "Wechselmodel" was die gemeinsame Zeit mit den Kindern angeht. Der Unterschied zum "klassischen" 14-Tage-WE-Umgang ist aber, dass dass der Vater annähernd jeden Tag da ist. Als meine beiden kleiner waren, habe ich sie morgens eine halbe Stunde und abends zwei Stunden gesehen. Also nur kurze Zeit, das aber täglich. D.h. ich halte die Häufigkeit der Kontakte füt wichtiger als die Dauer.

Du hast deine Erfahrungen beschreiben. Danke und die möchte ich nicht beurteilen.

Aber es sind deine Erfahrungen. Andere machen andere. Ich lese heraus, dass du Häufige Kontakte besser findest als ein Wechselmodell.

OK

Wenn du aber nichts dagegen hast, dann wäre es doch sicher gut wenn grundsätzlich das Wechselmodell als Umgangsmodell Anwendung findet.

Gruß

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 18:34
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Die Überschrift lautet Kinder brauchen Kontakt

JA - Danke, Aber das ist auch Verpflichtung für die Eltern. Verpflichtung sich endlich der Verantwortung Kind zu stellen und nicht auszuweichen.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 18:40
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

mmmhh ja?. Was findest du daran schlecht? Geht es nicht um das Kind, dem die besten Chancen geboten werden sollen? Warum soll ein behinderter Mensch kein Umgangselternteil sein? Ich finde eine solche Lösung, dass das Kind den Betreuungselternteil wechselt höchst förderlich für das Kind.

Aber deine Haltung finde ich fragwürdig.

Fragwürdig ist, dass du "die besten Chancen" am Einkommen misst. Finanzielle Versorgung ist ein Kriterium von vielen.

Das ist jetzt sachlich und wohlwollend ausgedrückt.

Gruß LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 18:42
 Loge
(@loge)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi LBM,

ich verliere bald den Glauben. Wo bitte steht, dass ich die besten Chancen am Einkommen festmache? Ich habe geschreiben, dass derjenige, der nicht in der Lage ist den halben MindestKU zu leisten seiner Verantwortung nicht voll nachkommen kann. JA. Wieso zweifelst du das an?

Bist du als Kind, ca 12 Jahre, barfuß über ein mit Sense gemähtes Feldr gelaufen und hast die letzten Ähren eingesammelt? Kennst du die Felder auf denen die Stoppeln noch stehen. Meine Mutter musste in dem Alter barfuß über diese Felder laufen um die Schuhe zu schonen. Sie hat sich dabei ihre Füße blutig gestossen. Allein - verlassen von ihrer Familie. Über Wochen durfte sie nicht nach Hause.

Was ist daran verwerflich einem Kind ein ruhiges entspanntes zu Hause zu geben? Und wieso implizierst du solche Bilder, dass dieses zu Hause schlecht sein muss und fern von allen anderen guten Werten? Was ist wenn alle anderen Werte ebenfalls stimmen? Du hast Kriterien geschrieben - ich spreche von Werten.

Vielleicht finden wir zusammen eine Lösung wenn wir voraussetzen, dass alle anderen Kriterien bei beiden Eltern gleich sind und nur das Finanzielle ein Problem darstellt. Würde mich freuen auf dieser Basis weiter zu diskutieren.

Grüße

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 18:54
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

ich weiß nicht ob man alte Kriegsgeschichten mit den heutigen Situationen vergleichen sollte.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 18.07.2016 19:50




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