STAATSANWALTSCHAFT MANNHEIM
Pressereferent
PRESSEMITTEILUNG
(08.07.2011)
Staatsanwalt erhebt Anklage wegen Kindesentziehung und Vergewaltigung
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat gegen einen 34-jährigen LKW-Fahrer Anklage wegen Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Kindesentziehung und Betruges erhoben. Dem aus Nordafrika stammenden Mann wird vorgeworfen, seine deutsche Ehefrau im Sommer des Jahres 2009 länger als eine Woche gewaltsam in seinem Heimatort festgehalten und misshandelt zu haben, um das Sorgerecht für die drei gemeinsamen Kinder zu erzwingen. Hierbei sei es auch zu zwei Vergewaltigungen gekommen. Eingeschüchtert durch zahlreiche Schläge und Drohungen, habe die Frau am Ende schriftlich auf das Sorgerecht für die Kinder verzichtet. Erst dann habe er die Geschädigte ausreisen lassen. Die Kinder im Alter von drei, sechs und neun Jahren mussten beim Vater bleiben und konnten bis heute nicht nach Deutschland, wo sie geboren wurden, zurückkehren. Zuletzt hatte die Familie in Mannheim gelebt. Dort soll der Beschuldigte Hartz-IV-Leistungen in Höhe von ca. 19.000,- € erschwindelt haben, weshalb ihm im Rahmen der Anklage auch Betrug angelastet wird.
Der Angeschuldigte wurde aufgrund eines durch die Staatsanwaltschaft erwirkten internationalen Haftbefehls im April 2011 in Paris festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert. Der sämtliche Vorwürfe bestreitende Beschuldigte befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft. Ein Termin bei der zuständigen 4. Strafkammer des Landgerichts Mannheim ist noch nicht bekannt.
Grossmann
Erster Staatsanwalt
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