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spiegel.de: "Familienstatistik: So leben die Deutschen"

 
(@brille007)
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Das ist die neue deutsche Lebenswirklichkeit: Zwar dominiert noch immer das klassische Modell Ehepaar mit ein oder mehreren Kindern. Im Jahr 2013 waren laut neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts in 70 Prozent der knapp 8,1 Millionen deutschen Familien die Eltern verheiratet.
Aber es findet ein deutlicher Wandel statt. Der Anteil der verheirateten Paare mit Kindern ist in den vergangenen 18 Jahren gesunken - 1996 machte ihr Anteil unter den Familien noch 81 Prozent aus. 2013 lebten in zehn Prozent der Familien die Eltern ohne Trauschein zusammen, 1996 waren es nur fünf Prozent.

Volltext und Quelle: HIER.

Auch interessant: Die Portraits unterschiedlicher (Patchwork-)Familien, ihrer speziellen Gegebenheiten und Wünsche im Jahr 2014.

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 20.10.2014 15:39
(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Interessanter Artikel. Etwas irreführend finde ich allerdings die Definition:

Das Statistische Bundesamt definiert Alleinerziehende als "Mütter und Väter, die ohne Ehe- oder Lebenspartner/-in mit minder- oder volljährigen Kindern in einem Haushalt zusammenleben".

Nur, weil sich die Eltern getrennt haben, beendet das UET ja nicht die Erziehungsarbeit. Mal abgesehen von den Exemplaren, die auf einmal nichts mehr von ihren Kindern wissen wollen, wollen die Mehrheit der Väter (ja, ich weiß, das ist nur meine persönliche Einschätzung) durchaus an der Erziehung ihrer Kinder  mitwirken, haben aber wegen des eingeschränkten Umgangs deutlich weniger Möglichkeiten. Diese Definition fördert  mMn wieder die überholte Sichtweise: Vater zieht aus (Täter) ->  Kinder leben zu über 80% bei der Mutter -> Mutter alleinerziehend (Opfer). Das es Väter gibt, die das so nicht wollen, wird ausgeklammert.
Und wie passt eigentlich ein funktionierendes Wechselmodell in diese Definition? Aus einem Paar werden zwei „Alleinerziehende“? „Hälftigerziehende“???

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2014 16:28
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

ja die Zahlen und Portraits sind interessant. Auch die Statements, was wie geändert werden sollte sind durchaus richtig und nachvollziehbar.

Und wie passt eigentlich ein funktionierendes Wechselmodell in diese Definition? Aus einem Paar werden zwei „Alleinerziehende“? „Hälftigerziehende“???

Im Prinzip ja, aus einem Elternpaar werden bei einem Wechselmodell zwei Alleinerziehende, da jeder die (annähernde) Hälfte der Erziehungsarbeit alleine leistet.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2014 17:17
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Im Prinzip ja, aus einem Elternpaar werden bei einem Wechselmodell zwei Alleinerziehende, da jeder die (annähernde) Hälfte der Erziehungsarbeit alleine leistet.

Hast du dafür Anhaltspunkte, dass es auch tatsächlich so gezählt wird oder ist das nur so, wie du es machen würdest?

Meine Vermutung ist, dass das statische Bundesamt, genauso wie alle anderen staatlichen Stellen davon ausgeht, dass ein Kind genau ein Zuhause hat.
Warum sollte das ausgerechnet bei denen anders sein?

Im Extremfall könnte das auch dazu führen, dass es doppelt soviele Alleinerziehende gibt, wie Kinder.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2014 17:32
(@howi64)
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Hallo zusammen,

Meine Vermutung ist, dass das statische Bundesamt, genauso wie alle anderen staatlichen Stellen davon ausgeht, dass ein Kind genau ein Zuhause hat.

Ich denke das geht fürs Statistsiche Bundesamt nach Steuerklasse II.
Mindestens 1 Kind  < 18 UND Höchstens 1 Erwachsener > 18 im Haushalt => AE.
Egal ob Männlein oder Weiblein, ledig, geschieden oder verwitwet.

Mit WM für 2 oder mehr Kindern nach der Trennung gehen auch zwei AE-Haushalte.
Steuerlich mind. 1 Kind mit Kindergeld bei Papa mind. 1 Kind mit Kindergeld bei Mama => 2 AE.

Mit einem Kind geht das eben nicht wegen

Im Extremfall könnte das auch dazu führen, dass es doppelt soviele Alleinerziehende gibt, wie Kinder.

Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2014 17:56
(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Deine Vermutung teile ich Beppo, deswegen meine Frage. Offiziell haben die Kinder einen Wohnsitz und das dort lebende Elternteil wird als "alleinerziehend" kategorisiert. Dementsprechend wird ein "WM-Kind" auch nur einmal gezählt werden. Die Basis für die Statistik wird allerdings der Realität nicht gerecht, womit die Gefahr steigt, dass falsche Schlüsse gezogen werden.

@Horst: Die Steuerklasse wird in der Definition nicht erwähnt, ich wäre mit nicht so sicher, dass das berücksichtigt wurde...

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2014 18:02
(@susi64)
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@Beppo : Es ist so wie ich es sehe, das statistische Bundesamt zählt mit Sicherheit anders. Vermutlich gibt des statistische Bundesamt das Ergebnis von Umfragen/Befragungen an, gemäß der im Artikel genannten Definition.
Alleinerziehend sind nach der im Artikel genannten Definition nur Personen, die alleine leben und bei dehnen ihre Kinder wohnen.
Eltern aus Patchworkfamilien sind demnach nicht alleinerziehend, Wechselmodell gibt es nicht.

Mir ging es darum, dass der Begriff "Alleinerziehend" erst einmal bedeutet, dass es keine weitere Erziehungsperson (direkt) gibt. Beim Wechselmodell wären also die beteiligten Eltern zur Hälfte alleinerziehend und zur anderen Hälfte alleinstehend. Wird keiner so in eine Definition aufnehmen. Die Idee von HoWi64 ist ok, ich glaube nur nicht, dass so gezählt wird.

Praktisch sind aber natürlich auch Alleinlebende mit Kind im Wechselmodell alleinerziehend und die Zahl könnte sich so pro Kind verdoppeln.
Sicher ist nicht so einfach zu verstehen, aber richtig ist es auch.

VG Susi

P.S.: Man kann auch mit anderen Statistiken schnell Kopfschmerzen bekommen.

AntwortZitat
Geschrieben : 20.10.2014 19:12
(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Mir ging es darum, dass der Begriff "Alleinerziehend" erst einmal bedeutet, dass es keine weitere Erziehungsperson (direkt) gibt

Sorry, aber das ist einfach nicht richtig! Selbstverständlich nimmt das UET aktiv und direkt an der Erziehung teil. Diese Ansicht formt genau das Bild, dass ein Vater, der auszieht, sich innerlich auch von seinen Kindern trennt und mit der Erziehung nichts mehr zu tun hat (haben will) und dem deswegen auch ein minimaler Umgang reicht. Das wiederum führt dazu, dass sich die Umgangsregelung "ein Wochenende alle zwei Wochen plus Ferienbespassung" als Normalfall etabliert hat, was meiner Meinung nach weder dem Kind noch dem Vater gerecht wird.

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2014 10:57
(@speciald)
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Monty, du sprichst mir aus der Seele!

"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2014 13:53
(@susi64)
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Hallo Monthy,

Dein Problem ist doch nicht, dass das Leben mit Kind allein komplizierter ist als in einer Partnerschaft sondern, dass Du Dich bzw. den Vater als entsorgt empfindest. Je nachdem wie gut Expartner miteinander umgehen (können) umso mehr nähert sich alles wieder einer Familie, es ist aber eben keine Familie, wenn Mutter oder Vater im Alltag im Allgemeinen nur teilweise präsent sind, dies ist auch beim Wechselmodell der Fall, nur eben abwechselnd.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2014 14:50




(@sittinbull)
Nicht wegzudenken Registriert

Moin Susi,
da hast du natürlich recht. Mir geht es um den Begriff und was daraus gefolgert wird. "Alleinerziehend" heißt im wörtlichen Sinne, dass die Erziehung ausschließlich von einem Elternteil alleine erfolgt. Das ist bei den meisten Trennungseltern aber nicht der Fall, erst recht nicht beim WM.

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2014 15:25
(@howi64)
Nicht wegzudenken Registriert

"Alleinerziehend" heißt im wörtlichen Sinne, dass die Erziehung ausschließlich von einem Elternteil alleine erfolgt.

Das ist doch Wortklauberei Monty. In dem Sinne AE wie dus schreibst sind aus meiner Sicht Vollzeit-Muttis in traditionellen Familien. Da liefert Vati die Kohle ab und lebt als Gast im eigenen Haus nach den Regeln der Hausherrin. Wenn er nicht spurt wird er kostenpflichtig ausgewechselt. Oft sehen solche Opfer ihre Kinder nach Trennung öfter als vorher.

AE im statistischen Sinne geht nach Meldeanschrift und Personen pro Haushalt. Wenn meine Ex ihren verwitweten Vater oder eine Studentin als Untermieterin bei sich aufnehmen würde wäre sie in dem Sinne auch nicht mehr AE. Weil in ihrem Haushalt mehr als ein Erwachsener für den sie kein Kindergeld kriegt mit ihr zusammenwohnen würde. Mein Stiefsohn zählt nicht weil KM für den Kindergeld kassiert.

Das unser Prinzesschen auch viel Zeit mit mir und meiner Next verbringt ist statistisch gesehen irrelvant. Gut so! Alles andere wär mir zuviel staatliche Schnüffelei im Privatleben unbescholtener Bürger. Im Zeitalter von Facebook und Google und NSA kann sich wohl keiner mehr daran erinnern warum wir früher gegen die Volkszählung waren.  :knockout:

Gruss Horst

AntwortZitat
Geschrieben : 21.10.2014 19:09