Eine noch einseitigere Darstellung hätte man nur schwer Texten können. Es dürfte bestimmt nicht allzuschwer gewesen sein einen ebenso entsorgten Vater aufzutreiben.
Ich war so frei und habe mal eine nette eMail an die Redaktion geschrieben. Ob ich je eine Antwort bekommen werde steht wohl in den Sternen...
Sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion
Ich möchte gleich am letzten Satz des Artikels anknüpfen und sagen:
Es ist erschreckend wie einseitig man - als Teil eines durchaus renommierten Magazins - Artikel verfassen kann.
Das worüber Sie hier schreiben ist absolut nichts Neues und passiert tausenden von Vätern jährlich aufs Neue. Ohne das irgendjemand auch nur eine Zeile darüber schreibt. Kaum findet man eine der wenigen Frauen denen das passiert werden gleich irgendwas um (geschätzte) 100 Zeilen geschrieben.
Merkwürdig!
In einem Nebensatz klingt an, dass die gute Frau keinen Unterhalt für ihre Kinder zahlt. Muss sie bei ihrem Einkommen vermutlich auch nicht. Ein Vater in ähnlicher Situation wäre aber wohl wie allgemein üblich als Rabenvater und Unterhaltsdrückeberger tituliert worden.
So unterschiedlich kann man je nach Geschlecht berichten. Das kann man durchaus als tendenziös bezeichnen.
Nur damit man mich nicht falsch versteht: Dem anderen Elternteil die Kinder zu entziehen gehört verboten und mit empfindlichen Strafen geahndet.
Ich finde es schlimm, wenn Elternteilen, Menschen so etwas passiert. Egal welches Geschlecht sie haben. Und über die sollte auch berichtet werden. Ohne whataboutism.
LG LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin
Ich finde es schlimm, wenn Elternteilen, Menschen so etwas passiert. Egal welches Geschlecht sie haben. Und über die sollte auch berichtet werden. Ohne whataboutism.
Absolut.
Mich stört die Rhetorik des Artikels. Da wird aufgebaut und als selbstverständlich von Geschehnissen ausgegangen, ohne irgend etwas zu erklären, geschweige denn zu hinterfragen. Es wird ein Szenario aufgebaut, eine Geschichte erzählt. Da bleibe ich doch lieber bei den Gebrüdern Grimm: da weiß ich, was ich habe: selktive Wahrnehmung, und als solche mit der Überschreibung "Märchen" versehen. Ohne Nachfragen bleibt es bei einer subjektiven Wahrnehmung (d.h., dass muss nicht mal so anhand von subjektiv wahrgenommen objektiven Umständen zutreffen, da der Mensch sich zu gerne selber belügt).
Wäre schön, der Autor würde dies nicht unter "entsorgte Mütter" (bitte die Mehrzahl beachten), sondern unter "entwurzelter Mutter" abheften. So wird nur verallgemeinert etwas beschrieben, was sicherlich so nicht zu verallgemeinern ist. Falls das eine ständige Rubrik dieser Zeitung ist, und hier alle Geschlechter gehört werden, dann würde ich mich gerne damit aueinander setzen und ggf. korrigieren wollen. Bis dahin ist das sensationsgeiles Boulevard, eben billig (ähm, geldgeil) vom Charakter des Verfassers. Solche Autoren sollte man sich merken.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Je reißerische die Schlagzeile und desto schlechter Nachrichten desto höher die Auflage. Funktioniert seit Jahrzehnten und wirst aus Teilen der Medien trotz Leserbriefe nicht wegbekommen. Spätestens bei Germanwings Absturz hab ich das gelernt und da hätte ich wirklich Kotzen können.
(...) als selbstverständlich von Geschehnissen ausgegangen, ohne irgend etwas zu erklären, geschweige denn zu hinterfragen. Es wird ein Szenario aufgebaut, eine Geschichte erzählt.
Das war auch mein erster Gedanke.
Beim Lesen sind mir viele Ungereimtheiten aufgefallen, die mich schon aus eigener Erfahrung her haben stutzig werden lassen.
Da wäre, z.B. die polizeiliche Wegweisung, obwohl die Peronistin Verletzungen vorzuweisen hatte, der ExEhemann aber nicht. Die schicken keine Mutter aufgrund irgendwelcher Behauptungen aus der Wohnung.
Fehlende Rechtsberatung. Wo ist denn die Verfahrenkostenhilfe geblieben? Und dann das umfangreiche Hilfeangebot (Frauennotruf, Frauenhäuser, etc. bei Gemeinden) die selbst – eigene Erfahrung – Täterinnen offen stehen. Männlichen Opfern übrigens nicht …
Der KU, der bei fehlendem eigenen Einkommen einem Salär eines Unternehmers gegenübersteht. Bei doppeltem bis dreifachen Einkommensverhältnissen entfällt der KU, das fällt insbesondere KM’s (gefühlt) leichter …
Und so geht es weiter.
Es ist eine Geschichte, die meines Erachtens nicht hinterfragt wurde. Da stehen Behauptungen im Raum, wo mir einfach die Gegendarstellung schlichtweg fehlt, um ein halbwegs rundes Bild zu bekommen. Das habe ich hier nicht, dass Bild ist nur einseitig und zielt auf Mitleid ab.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.