Liebe Mitglieder,
ich bin Tina Srowig, Autorin für die Sendung Frau tv beim WDR Fernsehen und recherchiere das Thema "Guter Vater trotz Trennung". Konkret geht es um Väter, die zwar von der Mutter ihrer Kinder und ihren Kindern getrennt leben (bzw. sie z.B. nur jedes zweite Wochenende sehen), die Vaterrolle aber trotzdem sehr ernst nehmen und versuchen, den Kindern ein guter Vater zu sein.
Wie schwer war die Entscheidung, sich zu trennen und damit auf einen Alltag mit den Kindern zu verzichten? Wie hat sich das Vatersein seit der Trennung verändert? Ist die Beziehung zu den Kindern anders als vorher? Was ist heute schwieriger, was hat sich seit der Trennung vielleicht sogar zum Positiven verändert?
Wir würden sehr gern die Geschichte und die Perspektive eines Vaters erzählen, der so etwas erlebt hat.
Uns ist bewusst, dass das ein sehr emotionales Thema ist, deshalb ist es uns dabei sehr wichtig, dass über alle Beteiligten respektvoll gesprochen wird.
Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand bereit wäre, seine Geschichte zu erzählen!
Viele Grüße, Tina Srowig
Hallo Tina,
(...) deshalb ist es uns dabei sehr wichtig, dass über alle Beteiligten respektvoll gesprochen wird.
Zum Respekt gehört zunächst einmal, einen solch offensichtlichen Fauxpas wie den folgenden tunlichst zu vermeiden, wenn man sich an betroffene Väter wendet:
Wie schwer war die Entscheidung, sich zu trennen und damit auf einen Alltag mit den Kindern zu verzichten?
Diese Frage enthält gleich zwei Unterstellungen, die ich so nicht stehen lassen mag.
Erstens: Heutzutage gehen ca. zwei Drittel aller Trennungen / Scheidungen von den Frauen aus. Ein Mann steht da überhaupt nicht vor der "Entscheidung, sich zu trennen und damit auf einen Alltag mit den Kindern zu verzichten", sondern er wird schlicht und ergreifend vor vollendete Tatsachen gestellt.
Zweitens: Sogar wenn es der Mann ist, der die Trennung von seiner Holden will - warum bitteschön soll dies gleichzeitig die Entscheidung sein, auf den Alltag mit den Kindern zu verzichten? Nur mal so als Hinweis: In manch anderem europäischen Land ist die Familienjustiz in puncto Wechselmodell deutlich fortschrittlicher, als es hier in Deutschland der Fall ist!
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Moin
Bzgl. der Meinung von @Malachiit: ich unterschreiben tue.
Ein Autor ist doch sowas, welcher den grundsätzlichen Inhalt, das Ziel, die Stoßrichtig vom Rahmen her vorgibt, welcher dann redaktionell noch bearbeitet wird. Liege ich da richtig?
Falls also das der ideelle Aufbau ist, sehe ich einer halbwegs gerechten Darstellung hoffnungslos entgegen. Wenn die Vorgabe bereits einseitig ist, kann lediglich durch eine harte Regie noch was gerettet werden.
Ähm. Viel Erfolg. Und geht mit meiner Zwangsabgabe (sprich Mediensteuer) verantwortungsvoll um. Danke.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Lieber Malachit, lieber Oldie,
danke für Ihre Antworten.
Selbstverständlich gibt es andere Modelle nach einer Trennung - natürlich auch das Wechselmodell oder das Modell, bei dem Kinder nach der Scheidung beim Vater leben.
Wenn man sich gegen ein Wechselmodell entscheidet (was in den meisten Fällen nach einer Scheidung der Fall ist), bedeutet das, dass ein Elternteil meist deutlich weniger Zeit und weniger "Alltag" mit seinen Kindern verbringen kann als der andere Elternteil.
Uns würde in diesem Fall die Geschichte und die Sichtweise eines Vaters interessieren, der seine Kinder nur zu bestimmten Zeiten sieht und überwiegend nicht den Alltag mit ihnen teilen kann. Es geht dabei nicht so sehr um die Frage, von wem die Trennung ausgegangen ist, sondern wie es dem Vater gelingt, ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern aufrecht zu erhalten, auch wenn er mit der Mutter der Kinder nicht mehr zusammen ist/ nicht mehr zusammen sein will. Wir würden gern darüber berichten, weil sehr viele Väter vor dieser Herausforderung stehen, über dieses Thema aber gar nicht so häufig gesprochen bzw. berichtet wird.
Lieber Oldie, die Bezeichnungen "Autorin" oder "Redakteurin" werden von unterschiedlichen Medienanstalten für unterschiedliche Funktionen verwendet. Beim WDR werden die Berichte überwiegend von Autoren recherchiert und umgesetzt, die Redaktion betreut den Prozess und nimmt den Bericht ab.
Viele Grüße,
Tina Srowig
Liebe Frau Srowig,
schon mit etwas Lebenserfahrung und ein wenig Verstand wüsste man, wie es Väter und Kindern geht, wenn sie sich nur alle 14 Tage sehen dürfen.
Warum machen Sie nicht einen Bericht über das deutsche Familienrecht? Dieses ist immer noch väterfeindlich. Schauen Sie sich doch die Situation in unseren Nachbarländern an. Dort wird seit Jahren das Wechselmodell praktiziert. Alle Studien dazu zeigen, dass es den Kindern wesentlich besser geht.
Hallo Tina,
ich denke, gerade hier im Forum, muss die Fragestellung erweitert oder besser angepasst werden.
"Wie können Väter die Beziehung zu ihren Kindern nach einer Trennung auch gegen den Willen der betreuenden Mutter aufrecht erhalten", bzw. "Wie gehen Väter damit um, von den betreuenden Müttern aus dem Leben der gemeinsamen Kidner gedrängt zu werden"
Der überwiegende Teil aller Väter hier würde gerne mehr und häufiger Kontakt zu ihren Kindern haben, würden sie auch gerne mehr betreuen. Scheitern aber an der Verweigerungshaltung der jeweiligen Mutter, die den Umgang be/verhindert, sich gegen das Wechselmodeel sträubt und/oder den ebenfalls sorgeberechtigten Vater von allen relevanten Entscheidungen ausschließt.
Wenn hier nur Väter gesucht sind, die freiwillig und aus eigenen Stücken den Kontakt zu den Kindern eigneschränkt haben, sit es für die Anfrage schlicht und einfach das falsche Forum.
Wenn Väter gesucht werden, die eben gerne, auch nach der Trennung, eine gelichberechtigte Verantwortung übernehmen würden, dies aber gegen den Willen der Mutter nicht dürfen, dann wäre die Anfrage richtig.
Vielleicht sollte man/frau sich eben auch mal damit beschäftigen, dass der überwiegende Tei lder Väter nicht freiwillig auf den Kontakt zu den Kindern verzichtet und das auch mal zum Thema machen (und nicht immer nur in die Stoßrichtung, die arme mit der Veratnwortung alleingelassene Mutti, und was bewegt den Vater dazu freiwillig sich zurückzuziehen)
Gruß Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hallo Tina,
auch ich blase in dasselbe Horn wie meine Vorschreiber.
Allein dieser Satz macht mir Angst:
Wenn man sich gegen ein Wechselmodell entscheidet (was in den meisten Fällen nach einer Scheidung der Fall ist),
Was haben Sie da für eine Quelle, dass sich die meisten nach einer Scheidung gegen das Wechselmodell entscheiden?
Nur zur Info: Das deutsche Familienrecht sieht ein Wechselmodell gar nicht vor, kann also gerichtlich gar nicht durchgesetzt werden. Ich denke, dass viele Väter gerne mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen würden.
Bei dem Bericht kann nichts Gutes rauskommen. Zumal der Beitrag den Eindruck vermitteln könnte: Seht her, in Deutschland ist doch alles super. Väter können trotz Trennung ein guter Vater sein.
Einzig und allein die Sichtweise der Kinder wäre interessant.
VG
BP
Liebe Runde,
vielen Dank für all Ihre Antworten.
Ich denke, Sie haben Recht und ich habe tatsächlich das falsche Forum gewählt. Bitte entschuldigen Sie das.
Ich denke, dass für jede Person klar sein sollte (egal mit wie viel Lebenserfahrung), dass viele Väter ihre Kinder gern mehr sehen würden und unter der Situation leiden, wenn sie sie nur so selten sehen können. Umso schwerer, wenn das auch noch gegen den Willen der betreuenden Mutter passiert. Das ist ja auch ein Grund, warum wir gern darüber berichten würden. Dabei würden wir aber auch gern darüber sprechen, ob und wie es möglich ist, trotzdem ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern zu behalten - denn das gelingt ja sehr vielen Vätern.
Deshalb ist noch lange nicht alles "gut" in Deutschland und auch im Familienrecht muss in der Tat sehr viel verbessert werden.
Es tut mir leid, wenn ich den Eindruck erweckt habe, die Situation von Vätern schönreden zu wollen. Das Gegenteil ist der Fall.
Wie gesagt, ich denke, dass ich tatsächlich das falsche Forum gewählt habe. Trotzdem vielen Dank für Ihre Antworten und Hinweise.
Viele Grüße,
Tina Srowig
Klar, es ist einfach sich nun ein anderes Forum mit passenden Probanten zu suchen, als mal darüber nachzudenken, ob man nicht vielleicht einfach mal ne andere Reportage machen könnte.
Passt ja nicht zum Mainstream der "armen Mutti"
Viel Erfolg in anderen Foren. Und viel Erfolg bei em Projekt ,dass dann wieder mal darstellen wird, dass doch alles so toll ist, und Väter gerne auf so ziemlich alles verzichten und trotzdem ein gutes Verhältnis zu den Kidnern pflegen dürfen.
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Dabei würden wir aber auch gern darüber sprechen, ob und wie es möglich ist, trotzdem ein gutes Verhältnis zu seinen Kindern zu behalten - denn das gelingt ja sehr vielen Vätern.
Stimmt. Aber eben nur den Väter, denen die Mütter keine Steine in den Weg legen. Die anderen (müssen) früher oder später aufgeben doer werden gerichtlich entsorgt.
Jeder von der betreuenden Person nicht geförderter Umgang (und das kann auch nonverbal kommuniziert werden) führt bei über 90% der Kinder zu einem Loyalitätskonflikt, den sie nur durch Ablehnung des Umgangselterneil auflösen können.
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Sehr geehrte Frau Srowig,
Wenn man sich gegen ein Wechselmodell entscheidet (was in den meisten Fällen nach einer Scheidung der Fall ist), ...
Sie haben NICHTS, aber auch rein gar nichts verstanden; oder, besser gesagt, wahrscheinlich wollen Sie nicht verstehen: Es geht auch hierbei überhaupt nicht darum, dass Väter sich gegen ein Wechselmodell entscheiden würden - denn die Möglichkeit zu so einer Entscheidung kriegen wir gar nicht, und wenn wir's trotzdem versuchen, dann kann die Mutter diesen Versuch in unerfreulich vielen Fällen mit Hilfe der deutschen Justiz nach Herzenslust torpedieren. Als Alternative zum nahezu aussichtslosen juristischen Gefecht "darf" man als Vater versuchen, sich das Wechselmodell bei der Mutter zu erkaufen, z.B. indem man trotz Wechselmodell den Kindesunterhalt in der gleichen Höhe weiterzahlt, als wäre man nach wie vor nur Wochenend-Papa; aber die Erfolgsaussichten hängen auch dabei vollständig von den Befindlichkeiten der Mutter ab.
Im soeben zitierten Beitrag geben Sie also erneut den gleichen gequirlten Quark von sich wie in ihrem Eingangsbeitrag - und somit unterstelle ich Ihnen ab sofort, dass das von Anfang an gar kein Fauxpas war, der ja mal passieren kann, sondern hundertprozentige Absicht. Damit weiß ich jetzt zumindest schon mal ziemlich sicher, welcher Ideologie Sie frönen: Das Wort "Mütterkreuzler" drückt's noch vergleichsweise freundlich aus ...
Ich denke, Sie haben Recht und ich habe tatsächlich das falsche Forum gewählt.
Sie haben keineswegs das falsche Forum gewählt - Sie haben lediglich eine ideologisch eingefärbte Brille auf Ihrer Nase, die Ihnen die Wirklichkeit bis zur Unkenntlichkeit verzerrt.
Das ist dann allerdings leider auch genau das, was ich inzwischen vom öffentlich-rechtlichen Lückenfunk erwarte; denn in den wenigen Fällen, wo ich überhaupt noch den Fernseher einschalte, finde ich fast nur noch Sendungen vor, die von genau solchen Leuten wie Ihnen zu stammen scheinen: Was nicht zur vorgegebenen Linie passt, wird fein säuberlich ausgeblendet.
In diesem Sinne: Danke, dass Sie meine Vorurteile über unsere zwangsgebührenfinanzierten Hofberichterstatter aufs Trefflichste bestätigen - und nebenbei bemerkt, es ist höchste Zeit, euch Meinungsmanipulateuren den Geldhahn zuzudrehen.
Nix für ungut,
Malachit.
P.S. übrigens war ich heute mit meinem zwölfjährigen Junior in den Ammergauer Alpen wandern, und zwischen Vater und Sohn passt nicht einmal ein Blatt Papier. Allerdings gehöre ich zu jenen Vätern, die sich das Wechselmodell gewissermaßen "erkauft" haben ...
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Guten Abend,
was erwartet man, wenn die Sendung "Frau tv" heisst?! Starke Lobby, da lohnt es sich sofort mit aufzuspringen.
(Habe mal in der Mediathek gestöbert)
Es scheint auch Mann TV zu geben, am 02.06. wird über's Dabeisein bei der Geburt, über Selbstbefriedigung und Unterschiede Humor bei Mann und Frau berichtet.
Über die Mediathek unter "M" erscheint Mann tv allerdings nicht.
Ansonsten:
Uns würde in diesem Fall die Geschichte und die Sichtweise eines Vaters interessieren, der seine Kinder nur zu bestimmten Zeiten sieht und überwiegend nicht den Alltag mit ihnen teilen kann.
Diskriminierung pur!
Wir würden gern darüber berichten, weil sehr viele Väter vor dieser Herausforderung stehen, über dieses Thema aber gar nicht so häufig gesprochen bzw. berichtet wird.
Viele wissen es, keiner findet das gut, aber keiner macht was dagegen.
Die Machtlosigkeit, meist der Väter, sollte Dauerthema sein, bis mal alle wachgeworden sind.
Den Kindern, denen man 50% ihrer Identität beraubt, haben meist ein leben lang (schwere) psychische Probleme.
Wenn Sie was tun wollen, sollten sie sich (trauen), dieses Thema aufzugreifen und vor allem am Ball zu bleiben.
Dann könnten sie mit Sicherheit sehr viel Unterstützung hier erfahren.
LG D
"Wir alle aber warten auf den neuen Himmel und die neue Erde, die Gott uns zugesagt hat. Wir warten auf diese neue Welt, in der es endlich Gerechtigkeit gibt." (2. Petrus 3,13)