Hallo zusammen,
zugegebenermaßen hat dies mit dem eigentlichen Forenthema nicht besonders viel zu tun; aber wie manche von euch wissen, ist mein jüngster Sohn schwerbehindert (angeborene Taubheit), und deshalb ist es mir ziemlich an die Nieren gegangen, als ich über den Umweg einer aktuellen Bundestagspetiton erfahren habe, was für ein Brüller sich im SGB IX verbirgt. Hier die Kurzbeschreibung der Petition:
Der Deutsche Bundestag möge beschließen das der behinderte Männer diskriminierende Satz im SGB IX, § 1 „Dabei wird den besonderen Bedürfnissen behinderter und von Behinderung bedrohter Frauen und Kinder Rechnung getragen.“ geändert wird so das hier dem Sinn nach Männer nicht ausgeschlossen werden!
Über die Sonderstellung von Kindern im SGB brauchen wir nicht zu diskutieren, die ist m.E. völlig berechtigt - aber bitteschön, warum soll eine behinderte Frau besser gestellt werden als ein behinderter Mann?!? Wenn jemand diese Schieflage für genau so falsch hält wie ich es tue, dann möchte ich darum bitten, die oben verlinkte Petition mitzuzeichnen. Bereits im Voraus vielen Dank.
Etwas Grundsätzliches zu dieser Art von Formulierungen, die sich ja auch in manchen anderen Gesetzen findet: Im Diskussionsbereich des Petitionsforums wurde erwartungsgemäß ;-( die Meinung vertreten, mit der gesetzlich verankerten Bevorzugung behinderter Frauen sei doch keineswegs eine Benachteilung behinderter Männer verbunden - also der übliche Quatsch über die sogenannte "positive Diskriminierung".
Ich sehe es so: Auch eine angeblich "positive" Diskriminierung ist in erster Linie eine Diskriminierung, und daran ist nichts Positives. Ob mein Sohn irgendwann eine Hilfsmaßnahme XYZ nicht erhalten wird, weil per "klassischer" Diskriminierung geregelt ist, dass XYZ für Männer nur in Ausnahmefällen genehmigt wird, oder ob er sie deshalb nicht erhalten wird, weil per "positiver" Diskriminierung geregelt ist, dass XYZ bevorzugt für Frauen genehmigt wird - das sind letztlich nur zwei verschiedene Formulierungen für den gleichen menschenverachtenden Sachverhalt.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
P.S. Mitzeichnungsfrist bis 18. Juni 2013
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Erledigt 😉
Die Lüge wird nicht zur Wahrheit, weil sie sich ausbreitet und Anklang findet. (Mahatma Ghandy)
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Everybody wants to rule the World
noch ne extra-Wurst sogar bei den behinderten Damen - das ist doch wohl ein bitterer Scherz :knockout:
ist gezeichnet...
Gruß Eric
Vielen Dank für Ihre Registrierung und Ihre Mitzeichnung der Petition Hilfe für Behinderte - Keine Diskriminierung von behinderten Männern im SGB IX
Am reichsten sind die Menschen, die auf das meiste verzichten können
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