Prof. Dr. Gerhard Amendt
Institut für Geschlechter und Generationenforschung
Universität Bremen
Offener Brief an:
Hessisches Sozialministerium
Hessische Staatskanzlei
CDU-Hessen
10.12.2007
Sehr geehrte Frau Ministerin Lautenschläger,
mir liegt eine Einladung Ihres Hauses zur Tagung „Kinderschutz und Kindeswohl im Sorge- und Umgangsrecht" in Frankfurt vor, die Zweifel aufwirft, ob die CDU noch zur gemeinsamen elterlichen Sorge gerade auch nach der Scheidung steht.
Dem Programm entnehme ich, daß die Tagung im Januar im Wesentlichen von Frauen getragen wird, die nicht nur schon 1998 die gemeinsame Sorge bekämpften, sondern die in ihren Veröffentlichungen eine privat motivierte Feindseligkeit gegen Männer erkennen lassen, die in die Familienpolitik hingetragen werden soll.
Dem Programm entnehme ich des Weiteren, dass Meinungsvielfalt - sprich gendermainstreaming – vereitelt werden soll. Augenscheinlich sind keine Männer von professionellem, wissenschaftlichem oder familienpolitischem Gewicht, vor allem nicht mit konkurrierenden Politikvorstellungen eingeladen. Vieles spricht dafür, dass die Veranstaltung persönlichen familien- und männerfeindlichen Absichten Narrenfreiheit bieten soll, damit Kindern nach der Scheidung die Väter auf Verlangen der Exfrauen entfremdet werden können. Gebetsmühlenhaft wird das mit der Floskel von der Gewalttätigkeit der Väter begründet. Wie sieht es jedoch in Wirklichkeit mit der Gewalt in Scheidungssituationen aus?
Die Daten meiner Scheidungsforschung zeigen in erschreckender Weise, dass Gewalt in dieser kränkungsreichen Zeit besonders häufig auftritt. Unsere Studie von 2006, international eine der wenigen über Gewalt im Scheidungskonflikt, hat mit Interviews mit 3600 Scheidungsvätern gezeigt,
1. dass es bei jedem dritten Paar (31,8 %) in der Scheidungsphase zu Gewalttätigkeiten kommt. In 29,5 % einmal, in 25,5 % zweimal und in 45 % mehrmals.
2. Unsere Forschung hat weiterhin gezeigt: im Scheidungskonflikt werden zwei von drei Gewalthandlungen (64,4 %) von Frauen initiiert, 20,8 % von beiden Partnern gemeinsam und 14,8 % von Männern [Siehe: Amendt: Scheidungsväter, Campus Verlag 2006].
3. Das rüttelt an den üblichen Behauptungen der so genannten feministischen Gewaltwissenschaft, wonach Gewalt ein ausschließlich männliches Verhalten sei.
4. Ebenso erschüttert es die Ideologie, wonach Frauen ihrem Wesen nach friedfertig und zur Gewalttätigkeit nicht fähig seien.
Die Art und Weise, wie die internationale Forschung zur Gewalttätigkeit zwischen Frauen und Männern in Deutschland verleugnet, wenn nicht politisch unterdrückt wird, führt dazu, dass Männer und ebenso Jungen wegen ihres Geschlechts durch kollektive Abwertung diskriminiert werden.
Ihre Finanzierung der Frankfurter Tagung, an der auch das Bundesjustizministerium sich beteiligt, ist ohne Wenn und Aber ein politischer Beitrag zur feindseligen Polarisierung wie Vergiftung der Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Und es ist letztlich gegen die Familie gerichtet. Sie bedienen sich dazu der in Fachkreisen für Solches hinlänglich beleumundeten Veranstalterinnen. Es überrascht sehr, dass CDU-Politik nicht eindeutig auf der Seite der humanisierenden Aufklärung über komplizierte Beziehungskonflikte, sondern bei der Förderung von Männer- und Familienfeindlichkeit steht.
Auch von der CDU wäre zu erwarten, dass sie die Debatte über Gewalt nicht von den Hassmotiven einiger Frauen und deren Organisationen prägen lässt, sondern dass sie sich der Erkenntnisse der internationalen Forschung bedient. Eine Forschung, die wissenschaftlich fundiert und überprüfbar ist, und die nicht im Dunkelfeld von bundesministeriell finanzierten Beratungsstellen zwischen „parteilichen“ Forscherinnen und deren Freundinnen - mehr oder weniger verabredet - an der wissenschaftlichen Forschungskontrolle vorbei veranstaltet wird. Vor allem muss die Ideologie zu Fall gebracht werden, wonach nur Frauen durch Gewalt beschädigt werden, weil damit die Erforschung der Gewalterfahrungen von Männern blockiert wird.
Die Zeit ist reif, daß wir schlagende Frauen ebenso verabscheuungswürdig finden wie schlagende Männer!
Wenn die Hessische CDU dazu beitragen will, dass Konflikte gelöst und Gewalt in der Scheidungsphase vermieden wird, dann „muss sie hinsehen“. So wie das die Bundesfamilienministerin angesichts der Tötung von Kindern durch ihre Mütter und Väter fordert.
Die Frankfurter Tagung, die sich gegen die gemeinsame elterliche Sorge richtet, steht gänzlich in der Tradition des Wegsehens und des Parteiprogramms der SPD, nach der Menschliches und Männliches ein Gegensatz seien. Ich ermutige Sie, nicht nur genauer hinzusehen, sondern auch entsprechend zu handeln!
Prof. Dr. Gerhard Amendt
Authentizität gesichert!
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Gut der Mann!
Und anscheinend auch in der gleichgeschalteten Presse respektiert, wie man an dem Artikel in der Welt von gestern sehen kann.
Gruss Beppo
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Das ist doch mal ein Statement, vor dem man nur den Hut ziehen kann.
Wir haben Wahlkampf in Hessen, da sollte man sich doch mal einklinken und Mails schreiben. Ich habe heute Nachtdienst, wenn ich Zeit finde, dann kriegt diese junge Staatsministerin morgen Post von mir.
Diesen Brief, sowie die lächerliche Antwort, die ich sicher erhalten werde, stelle ich dem Forum zur Verfügung.
Thomas
Wer aufgibt, gibt sein Kind auf!
Das Zeichen größten Misstrauens Gott gegenüber, ist ein Blitzableiter auf dem Kirchturm.
Hmmmmm
Über abgeordnetenwatch bekomme ich die Antwort: "Bitte bei mir persöhnlich melden." Mache ich das werde ich ignoriert.....
Na ja, war es anders zu erwarten? Aber auch wir haben bald wieder Wahlen und vieleicht bekomme ich meine Antwort ja auf der einen oder anderen Veranstaltung......
Gruß
Martin
Nachdem ich Herrn Röring noch mal über abgeordnetenwatch auf die Pelle gerückt bin, kahm folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr B,
vielen Dank für Ihren weiteren Kommentar bei abgeordnetenwatch.de
.Aufgrund einer Vielzahl von Anfragen und Briefen ist es mir leider
nicht immer möglich, sofort darauf zu antworten, da mir sehr viel daran
gelegen ist, über die Hintergründe und auch die rechtlichen Aspekte der
Sachverhalte zu erfahren. In Ihrem Fall habe ich bereits Kontakt mit den
in Hessen verantwortlichen Behörden aufgenommen, um die Zusammenhänge,
die Prof. Amendt in seinem Schreiben äußert, nachzuvollziehen und Ihnen
eine fundierte Antwort geben zu können. Ich hoffe, Sie haben noch ein
paar Tage Geduld. Eine Information kann ich Ihnen jetzt schon geben und
zwar die, dass Herr Prof. Amendt in soweit bei der Wahl seiner
Ansprechpartner etwas falsch liegt, da es ja wohl der CDU nicht zum
Vorwurf zu machen ist, wenn ein Ministerium eines Bundeslandes eine
Veranstaltung von Frauenhäusern mit einem geringen Betrag fördert und
daraus im Umkehrschluss behauptet, dort würden CDU-Positionen vertreten.Ich werde Ihnen in den nächsten Tagen ausführlich und klar positioniert
antworten.Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Johannes Röring
Die ausführliche Antwort werde ich nach dem Eintreffen auch hier zur Verfügung stellen.
Ich möchte dazu noch anmerken, das ich dieses Tread in meiner Anfrage verlinkt habe und Herrn Röring explizit darauf hingewiesen habe, das ich seine Antwort(en) der Öffentlichkeit zugänglich machen werde.
Gruß
Martin
Eine von uns war da - auf dem Feministinnen-Kongress - und berichtet:
Dieser Kongress war die Fortsetzung der Kampagne, die auch letztes Jahr schon Thema bei "Report Mainz" war (siehe http://www.vatersein.de/Forum-topic-9854.html, da gibt's auch noch den Link zum Video) und die "Gemeinsame Erklärung zum Regierungsentwurf zur FGG-Reform" ( http://www.vamv-bundesverband.de/PDFs/Gem_erklaerung_FGG_0710102.pdf) formuliert hat.
Und wer in das Report-Mainz-Video und in diese Erklärung schaut, der weiss, wer sich da in Frankfurt getroffen hat. Wenn man jetzt noch weiss, dass mit Dr. Christian Meyer-Seitz der für die FGG-Reform zuständige Referatsleiter im BMJ dabei war und dass am 13. Februar eine öffentliche Anhörung des Rechtsausschusses zur FGG-Reform stattfindet, dann weiss man, worum es da abseits des radikalfeministischen Trommelwirbels eigentlich ging.
Auffällig war, dass Frau Prof. Kavemann, die in dem Report-Mainz Film noch klar als Teil der Kampagne zu erkennen ist, auf dem Kongress einen relativ sachlichen Standardvortrag hielt, der auch noch etwas mit dem Kongressthema zu tun hatte. Also jetzt nicht, dass ihr die Vater-Kind-Bindung besonders am Herzen lag, aber es war auch kein Beitrag zu der Hetzkampagne, und sie hat immerhin unterschieden zwischen Gewalt und Angst und zwischen struktureller Gewalt und Gewaltereignissen in einer eskalierten Trennungssituation.
Die Clique um Prof. Salgo wollte das so genau aber gar nicht wissen. Salgo, der kein Geheimnis aus seiner geistigen Nähe zu Anita Heiliger macht, machte sich nicht mal die Mühe, zwischen Gewalt und Streit zu unterscheiden. Er hat ganz klar zum Ausdruck gebracht, dass er Umgang in streitigen Fällen, also Umgang gegen den Willen der Mutter, für falsch hält. Und das erklärte Ziel seiner Kampagne ist, an den Gewaltschutzantrag einen zumindest temporären Umgangsauschluss zu koppeln. Dass eine solche Einladung zum Missbrauch des Gewaltschutzgesetzes den Gewaltschutz für die wirklich betroffenen letztlich aushebelt, stört ihn dabei nicht.
So kam es denn auch zu keiner wirklichen Diskussion. Kavemann und Salgo's Zögling, Dr. Kostka, die eigentlich im selben Forum diskutieren wollten, sind dem durch die Bildung von "Unterforen" aus dem Weg gegangen. Auf dem Podium sassen dann, neben 3 Frauen, die gar nicht verstanden hatten, worum es da ging, Salgo und Kostka neben Dr. Meyer-Seitz und haben ihm ihre Kampagne verkauft. Kavemann ist nicht zu Wort gekommen.
Und dann erklärte Prof. Salgo, dass das ja der grösste wissenschaftliche Kongress zum Thema gewesen sei, der je in Deutschland stattgefunden hatte. Sprach's, hebt ein Buch von Prof. Roland Proksch hoch, dass Dr. Meyer-Seitz vor sich liegen hat, und erklärt, dass das der wahre Ideologe ist, nicht etwa er.
Wissenschaft sieht anders aus.
Und immer hübsch beachten: Salgo ist in der Ausbildung künftiger Richter tätig...
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Der Bundestag hat die Liste der Sachverständigen für die öffentliche Anhörung des Rechtsausschusses zur FGG-Reform am 13.2. veröffentlicht:
- Dr. Ludwig Bergschneider Rechtsanwalt, München
- Helmut Borth Präsident des Amtsgerichts Stuttgart
- Prof. Dr. Sibylla Flügge Fachhochschule Frankfurt am Main
- Dr. Rose Häußermann Präsidentin des Landgerichts Tübingen
- Dr. Frank Klinkhammer Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht Düsseldorf
- Dr. Susanne Nothafft Deutsches Jugendinstitut e. V., München
- Johannes Ohr Richter am Amtsgericht Wiesbaden
- Ingeborg Rakete-Dombek Rechtsanwältin und Notarin, Deutscher Anwaltverein, Vorsitzende der AG „Familienrecht“, Berlin
- Prof. Dr. Ludwig Salgo Fachhochschule Frankfurt am Main
Prof. Flügge war die Gastgeberin dieses Schauspiels. Das stinkt zum Himmel.
- Ingeborg Rakete-Dombek Rechtsanwältin und Notarin, Deutscher Anwaltverein, Vorsitzende der AG „Familienrecht“, Berlin
Nur mal so anmerk:
Rakete-Dombeck: nicht nur im Dt. Anwaltverein, sondern auch - wie unsere Zypresse - ziemlich aktiv im Deutschen Juristinnenbund!
Im übrigen eine vehemente Kritikerin des Doppelresidenzmodells und Verfechterin des Grundsatzes "Kinder zur Mutter"
Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Gruß
Haddock
Prof. Flügge war die Gastgeberin dieses Schauspiels.
Hier die HIB-Meldung zu dieser Rechtsauschuss-Anhöhrung:
http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2008/2008_041/02.html
Salgo ist nicht erwähnt (er war entweder nicht da oder zu peinlich), aber Flügge tat's auch. Zitat:
"Der vorliegende Entwurf führe zu einer verstärkten Gefährdung von Frauen, die sich aus einer Gewaltbeziehung befreit hätten. Insbesondere Kinder seien davon mit betroffen, kritisierte Professor Sibylla Flügge von der Fachhochschule Frankfurt am Main. Er stehe damit im Gegensatz zu den Aktionsplänen gegen Gewalt gegen Frauen der Bundesregierung und verstoße gegen das einvernehmliche Ziel, Kinder besser vor Gewalt in der Familie zu schützen."