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Familienbericht kritisiert Arbeitswillen deutscher Mütter

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(@holygrail)
Rege dabei Registriert

@Cashcow: Da mußt Du drüberstehen. Umgekehrt gibts diese Argumentation übrigens auch: Seit er weiß, daß ich von meinem LG schwanger bin, behauptet mein Ex-Mann, daß ich unsere beiden Großen "bestimmt zu den Großeltern abschieben werde", sobald Nr. 3 da ist.....

[Editiert am 26/4/2006 von HolyGrail]

Nichts erwarten; dennoch gespannt sein.  Humanitäres Motto, um zwischenmenschlich existieren zu können  (Wolfdietrich Schnurre)

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 12:43
 gaya
(@gaya)
Nicht wegzudenken Registriert

hallo,

ich komme gerade von der tankstelle. da lese ich die schlagzeile der bildzeitung.
" sind deutschlands mütter faul."
beim einkaufen werde nachher mal einen blick reinwerfen.

mit freundlichen grüssen

gaya

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 13:43
 Uli
(@Uli)

Und weil wir nicht so lange warten können: >hier< der Artikel in der BILD!

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Berlin – Ist das wirklich zu glauben?

Laut dem „7. Familienbericht der Bundesregierung“ arbeiten deutsche Mütter verglichen mit Müttern aus anderen europäischen Ländern am wenigsten – ihre Freizeit ist ihnen wichtiger als die Hausarbeit!

Auf Seite 57 des 589 Seiten starken Berichts, den Familienministerin Ursula von der Leyen (47, CDU) gestern vorstellte, heißt es wörtlich: „Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit.“

Klartext: Mütter in Deutschland gehen weniger arbeiten als Mütter in Frankreich, Norwegen oder Finnland. Doch statt dafür mehr Zeit im Haushalt und bei der Kinderbetreuung zu verbringen, genießen sie lieber ihre Freizeit. Beispiel: Im Vergleich zu Norwegerinnen haben deutsche Mütter durchschnittlich 18 Minuten mehr Freizeit pro Tag, im Vergleich zu den finnischen Müttern sogar 56 Minuten.

Sind deutsche Mütter deshalb faul?

Frauen in ganz Deutschland sind empört!

Bianca H. (31, drei Kinder) aus Hamburg: „Faul? Von wegen! Leider hat der Tag bei mir nur 24 Stunden. Ich würde was drum geben, wenn ich mal eine Stunde Zeit für mich hätte. Da ist bei drei kleinen Kindern gar nicht dran zu denken.“

Janine W. (24, zwei Kinder) aus München: „Solange meine beiden Kinder keinen Betreuungsplatz haben, sind die ein Fulltime-Job. Freizeit, was ist das?“

Christine S. (27, zwei Kinder) aus Berlin: „Wollen Sie wissen, wann ich das letzte Mal beim Friseur war? Das war kurz vor der Geburt meiner Großen, ist jetzt vier Jahre her. Als Hausfrau und Mutter habe ich einen 16-Stunden-Tag.“

Familienministerin von der Leyen versuchte gestern, den Vorwurf aus dem Familienbericht zu entkräften: „Deutsche Mütter müssen sehr viel Zeit für die Organisation des Alltags aufwenden! Laden- und Kita-Öffnungszeiten, Arbeitszeiten und Fahrpläne sind in Deutschland schlechter auf die Bedürfnisse von Familien zugeschnitten als in anderen europäischen Ländern.“ Deshalb hätten deutsche Mütter unterm Strich nicht mehr Freizeit als anderswo.

Der Verfasser des Schock-Berichts, der Soziologie-Professor der Berliner Humboldt-Universität, Hans Bertram: „Wir haben nicht untersucht, was die Mütter in ihrer Freizeit machen – ob sie die Familie organisieren, sich in der Nachbarschaft engagieren oder Hobbys nachgehen.“ (bass, kug)

[Editiert am 26/4/2006 von Uli]

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 14:02
(@holygrail)
Rege dabei Registriert

Hierzu noch:

http://focus.msn.de/politik/deutschland/familiendebatte_nid_28136.html

.... Der Stein des Anstoßes war gut versteckt. Auf Seite 57 des Familienberichts der Bundesregierung heißt es: „Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit.“ Prompt wurde dieses Klischee von der Mutter als vergnügungssüchtiger Hausfrau, die sich auf Kosten ihres Mannes ein schönes Leben macht, zum Medienknaller.

Dabei zielt der Tenor der Experten in eine ganz andere Richtung. Die Kinderbetreuung in Deutschland sei immer noch mangelhaft, Familie und Beruf damit nur schwer vereinbar. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass Paare mit Kindern in Deutschland die höchste zeitliche Belastung in der Woche nach Eltern in den USA hätten. Mehr als 50 Prozent der Väter und Mütter arbeiteten über 80 Stunden, sagte der Vorsitzende der Sachverständigenkommission, Hans Bertram, mit Blick auf die Lohn- und Familienarbeit.

Wenig Zeit und viele Nachteile

Um die Situation von Eltern und Kindern zu verbessern, brauche es einen „Dreiklang aus Zeit, Geld und Infrastruktur", so Bertram. Ausdrücklich unterstützten die Experten das Elterngeld-Modell von Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) und die darin vorgesehenen Vätermonate. Es sei laut Grundgesetz Aufgabe beider Elternteile, Kinder zu erziehen, sagte Bertram.

“Rushhour des Lebens“

Der internationale Vergleich zeigt, dass andere Länder mit ähnlichen Voraussetzungen wie Deutschland, etwa Frankreich oder die skandinavischen Staaten bisher eine erfolgreichere Familienpolitik betreiben, obwohl sie nicht mehr Geld ausgeben. Während in Deutschland soziale Leistungen gefördert werden, haben Länder mit höheren Geburtenraten die Infrastruktur ausgebaut.

Die Autoren der Studie beklagen zudem die problematische Lebensplanung hierzulande. Die Zeit, sich für ein Kind zu entscheiden, sei wegen der langen Ausbildungszeiten knapper bemessen als in anderen Ländern. „Rushhour des Lebens“ nennen die Experten dieses Phänomen. Deutsche Akademikerinnen nehmen sich nach Ausbildung und Berufseinstieg etwa fünf Jahre Zeit, um sich für oder gegen Kinder zu entscheiden. In anderen Ländern könne ein erster Ausbildungsabschluss viel leichter in jungen Jahren erworben werden, um dann nach einer Familienphase eine Zusatzausbildung abzuschließen. „So kann man in Frankreich vom Hilfslehrer zum Professor aufsteigen – und zwar noch im Alter jenseits der aktiven Elternschaft.“

Von Skandinavien lernen

Die konsequente Gleichstellungspolitik in anderen europäischen Staaten unterscheide sich stark vom Alleinverdiener-Hausfrau-Modell der Deutschen. „Dies aber heißt, dass die Entscheidung für ein Kind in Deutschland einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil für Frauen bedeutet“, konstatieren die Experten. Zudem gelte eine berufstätige Mutter in Deutschland noch immer als „Rabenmutter“.

In Dänemark haben beide Partner gleiche Rechte und Pflichten in Beruf und Familie. In 75 Prozent aller Paarhaushalte gehen beide arbeiten. Die Kinderbetreuung wurde bereits in den 90er-Jahren ausgebaut. Auch in den Niederlanden werden Väter verstärkt in die Familienarbeit eingebunden. Hier arbeiten inzwischen 25 Prozent aller Männer Teilzeit.


"Rabenmutter" bin ich noch letzte Woche geschimpft worden, als ich erzählte, daß ich 8 Wochen nach der Geburt von Nr. 3 (und das nur Halbtags :note: ) wieder arbeiten will...
und meiner "schlechteren Hälfte", der prima von zu Hause arbeiten könnte, wenn die VdAK mal aus dem Quark käme mit ihren Genehmigungen, wurde nachgesagt, daß er sich "ja nur vor Arbeit drücken wolle und sich stattdessen auf meine Kosten ein schönes Leben machen wolle :knockout:"

[Editiert am 26/4/2006 von HolyGrail]

Nichts erwarten; dennoch gespannt sein.  Humanitäres Motto, um zwischenmenschlich existieren zu können  (Wolfdietrich Schnurre)

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 15:09
(@diemystiks)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo zusammen,

ich schleiche nun schon seit gestern Abend um die Beiträge hier herum.
Gestern Nachmittag habe ich mir ( glaube NTV) angesehen, wie Frau v.d. Leyen Rede und Antwort stand ( wenn man das so nennen kann) zum Familienbericht.
Den Bericht ansich habe ich jetzt nur überflogen. Mich perönlich interssiert es nicht, was in den Nachkriegsjahren war und auch nicht in den 60igern/70igern oder anderswann.

Die Schönrederei von Frau v.d.Leyen finde ich.........schreib ich nicht.

Davon abgesehen, daß ich sie persönlich überhaupt nicht mag empfinde ich sie immer wieder unglaubwürdig. Wenn ich sie so reden höre/sehe in ihrer bedachten, ruhigen Art frage ich mich, ob sie jemals auf der Straße war und wahrgenbommen hat, wie es deuchten Familien geht.
Dass es auch getrenntlebende Eltern gibt oder Patchworkfamilien wurde nur am Rande erwähnt. Wenn man sie so hört meint man wir wären hier alle immer noch nur eine "Randerscheinung" und in der absoluten Minderheit.

Ich habe den Eindruck es geht hier darum, irgendwie uns Deutschen das Familienleben schmackhaft zu machen, ohne auf die Risiken aufmerkam zu machen. Für mich schon eine Frechheit bei der heutigen Arbeitsmarktlage. Hauptache wir haben wieder mehr Kinder, die die Rentenkassen irgendwann stopfen sollen.

Ich habe wahrscheinlich eine ziemlich...hm ich sag mal...nicht frauenfreundliche....Einstellung was das Thema Familie und Karriere angeht. Meine Meinung geht da eher in Richtung Eva Herrmann ( s. Aufsatz).

Viele Mütter MÜSSEN relativ früh nach der Geburt des Kindes wieder arbeiten gehen, damit das Einkommen reicht. Es passieren ja bekanntlich Dinge, die man nicht einplanen kann und plötzlich sieht man wie die gutkalkulierte Familienplanung den Bach heruntergeht.

Ich kann aber ( nur meine perönliche Meinung) Frauen nicht verstehen, die Kinder bekommen, finanziell sehr gut dastehen durch ihre bisher eigene Karriere und auch die ihres Mannes und in der Schwangerschaft schon überlegen, wie sie am besten nach spätestens 6 Wochen wieder ihre Karriereleiter heraufkrabbeln können.
Mir stellt sich immer wieder die Frage.........warum muss dann ein Kind auf die Welt?

Ist es der Ehrgeiz der Frauen, wie Eva Herrmann es auch bechreibt, ja nicht zeigen zu können/wollen dass man sich in Hausfrauen/Mutterrolle auch wohlfühlen kann?? Will Frau unbedingt beweisen, daß ise wirklich alle schafft??

Oder ist es " mein Haus/meinAuto und zum perfekten Bild auch noch das Kind am eigenen Pool"?

Ich fühle mich elbst durch die Kritik am Arbeitswillen der Mütter nicht angeprochen. Ich habe mir vor Geburt unseres Sohnes durchaus mehr Zeit gewünscht als die erten 7 Monate, bevor ich wieder arbeiten ging. Ich kann mich noch gut an das Gefühl erinnern, wenn ich nach Hause kam und meine Mutter mir erzählte was der Lütte wieder gelernt hat " er hat allein mit dem Löffel gegessen, er hat dies heute zum ersten mal gemacht oder jenes."

All diese Dinge hätte ich gerne selbst erlebt. Was ist so schlimm daran, wenn es finanziell geht, daß Mutter oder Vater die Zeit mit Kind geniesst.

Die ganzen Diskussionen gehen mir momentan gehörig auf den Zwirn. Ich erkenne zur Zeit nur, wie Kinder als Sache und als Mittel zum Zweck gesehen werden.

Ich kann momentan eher nicht erkennen, daß unsere Situation sich verbessern könnte. Ich sehe Paare, die sich die Köpfe heißreden ob sie nächtes Jahr nun Kind bekommen sollen oder nicht, die überlegen ob sie 12 Monate Elterngeld bekommen können, da Mann noch Erstfamilie hat und unterhaltsspflichtig ist. Frauen die Mütter werden wollen aber im Konflikt stehen, wie sie ausreichend für ihr Kind da sein können wenn sie doch gleich wieder arbeiten müssen.

Nur wenn ich arbeite, sehe ich die andere Seite, da ich einem "mein Haus-mein Auto-mein Anlageberater-Stadtteil" arbeite.
Dort sind die Mütter, die sich verwirklichen wollen und schon vor Geburt überlegen wo das Kind am besten betreut ist, damit die Selbstverwirklichung ja nicht auf der Strecke bleibt. Dafür fehlt mir das Verständnis.

Gruß
Tina

Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 17:38
 Uli
(@Uli)

Davon abgesehen, daß ich sie persönlich überhaupt nicht mag empfinde ich sie immer wieder unglaubwürdig. Wenn ich sie so reden höre/sehe in ihrer bedachten, ruhigen Art frage ich mich, ob sie jemals auf der Straße war und wahrgenbommen hat, wie es deuchten Familien geht.

Hierzu passt vielleicht ihr Interview, dass sie der BILD gab und das ich heute Morgen bei der Suche nach dem Artikel fand:

Väter sollen Kinder erziehen!
Von JOCHEN GAUGELE und BERNHARD KELLNER

BILD am SONNTAG: Frau Ministerin, Matthias Platzeck hat die Belastung als SPD-Chef nicht verkraftet. Was ist Ihnen durch den Kopf gegangen, als er seinen Rücktritt bekanntgegeben hat?

Ursula von der Leyen: Er hat genau das Richtige getan. Matthias Platzeck hat seine persönlichen Grenzen über die Politik gestellt. Seinen Rückzug vom SPD-Vorsitz habe ich auch als Mahnung aufgenommen: Politik ist wichtig, aber es gibt Dinge, die im Leben wichtiger sind – Gesundheit und Familie.

Sie haben als Ärztin gearbeitet, bevor Sie in die Politik gegangen sind. Was ist Ihre Diagnose? Macht Politik krank?

Politische Führungspositionen kosten enorm viel Kraft. Der Termindruck hört nie auf: 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, 52 Wochen im Jahr kann ein Politiker auf Terminen unterwegs sein. Da ist es entscheidend, Ruhephasen ernst zu nehmen, in denen man aus dem Hamsterrad treten und den Blick ins Weite werfen kann. Das tut auch der Sacharbeit gut. Für wichtig halte ich außerdem, daß man Politik nicht um der Macht willen betreibt, sondern sein Thema mit Leidenschaft verfolgt. Dann geht der Beruf nicht so schnell an die Substanz.

Gibt es Kollegen, denen Sie raten würden kürzerzutreten?

Ja. Ich habe Ärzte erlebt und erlebe nun Politiker, die ihren Beruf über alles stellen und sich von ihm auffressen lassen. Manchen Kollegen sieht man die Überanstrengung und die ungesunde Lebensweise an. Sie schlafen zuwenig, rauchen zuviel, treiben kaum Sport.

Sagen Sie denen das?

Als Ärztin sprechen mich meine Kollegen auch zu Gesundheitsfragen an. Aber was ich mit wem berede, fällt unter die ärztliche Schweigepflicht, die ich nach wie vor sehr ernst nehme.

Wie wichtig ist eine intakte Familie?

Für mich ist sie überlebensnotwendig. Mein Mann und meine Kinder schaffen eine natürliche Distanz zum Beruf und verhindern, daß ich meine politische Aufgabe zu verbissen sehe.

Sie sind Familienministerin – und siebenfache Mutter. Ihre Familie lebt in Hannover, Sie arbeiten in Berlin. Wie vereinbaren Sie das?

Als Politikerin verzichte ich auf den unterhaltsamen Teil: Feste, Empfänge, Abendessen. Das ist jedesmal ein gewonnener Abend fürs Kinder-ins-Bett-Bringen. Im Privatleben entfällt alles, was nicht Familie ist: Freunde, Kino oder persönliche Hobbys. Ich bemühe mich jeden Tag, Prioritäten zu setzen. Aber ich will nicht verschweigen, daß es extrem harte Phasen gibt. An manchen Abenden fühle ich mich erschöpft und überfordert.

Frau von der Leyen, ist Deutschland ein familienfreundliches Land?

Deutschland ist zumindest kein elternfreundliches Land. Wir senden das Signal aus: Wer Kinder bekommen will, hat es im Beruf schwerer. Gleichzeitig sollen junge Menschen mehr für ihre Zukunft vorsorgen. Da darf sich niemand wundern, wenn immer mehr junge Menschen zögern, Kinder zu bekommen. Deutschland ist Schlußlicht in Europa bei der Geburtenrate. Es ist höchste Zeit, daß wir jungen Menschen, die sich für Kinder entscheiden, den Rücken stärken . . .

. . . mit einem Elterngeld, das vom Einkommen abhängig ist?

Das Elterngeld wird zum 1. Januar 2007 kommen. Das Konzept werden wir Ende April vorstellen und vor der Sommerpause im Kabinett beschließen. Junge Eltern sollen sich Zeit nehmen können, ohne finanzielle Sorgen in die Vater- oder Mutterrolle hineinzuwachsen. Deshalb wollen wir zwei Drittel des ausfallenden Einkommens ein Jahr lang ersetzen – bis zu einer Obergrenze von 1800 Euro im Monat.

Besserverdienende bekommen mehr Geld fürs Kinderkriegen. Ist das sozial gerecht?

Ich teile die Bedenken nicht. Geringverdiener profitieren doch in besonderer Weise. Sie können die Zweidrittelförderung ausschöpfen, ohne an eine Obergrenze zu stoßen.

Das Elterngeld soll nur dann volle zwölf Monate gezahlt werden, wenn auch der Vater mindestens zwei Monate Erziehungsurlaub nimmt. Wie wollen Sie Ihre konservativen Parteifreunde davon überzeugen?

Es geht um die Generation unserer Töchter und Söhne. Es ist in Ordnung, Vater und Erzieher zu sein. Wir wollen jungen Vätern den Rücken stärken, die eine Elternzeit nehmen möchten, aber finanzielle Einbußen fürchten – so haben wir es im Koalitionsvertrag vereinbart.

Mächtige Unionspolitiker machen massiv Front gegen Ihre Pläne. Sie sagen: Es ist nicht Aufgabe des Staates, den Leuten vorzuschreiben, wie sie ihre Kinder aufziehen sollen . . .

Das will auch niemand. Aber heute sind die meisten Frauen, wenn sie das erste Kind bekommen, berufstätig. Die jungen Frauen sind gut ausgebildet und wollen Kontakt zum Beruf halten. Die jungen Männer sind bereit, eine aktive Rolle beim Großziehen ihrer Kinder zu übernehmen. Wenn wir das nicht anerkennen, riskieren wir, daß bald überhaupt niemand mehr Kinder haben möchte.

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 17:53
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

das ist ja an Arroganz kaum zu übertreffen:

Ich teile die Bedenken nicht. Geringverdiener profitieren doch in besonderer Weise. Sie können die Zweidrittelförderung ausschöpfen, ohne an eine Obergrenze zu stoßen.

Vielen Dank auch :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:

Gruß

eskima *kopfschüttelnd*

PS: meine Freundin hatte Recht: man darf die Frau nicht ernst nehmen, sonst hüpft man nur noch rum wie ein Flummi bei ihren Aussagen.

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 18:14
 gaya
(@gaya)
Nicht wegzudenken Registriert

hallo uli,

Und weil wir nicht so lange warten können: >hier< der Artikel in der BILD!

da kannst du mal sehen, das ich nicht mal die zeit habe, die bildzeitung zu lesen. 😉
allerdings muss ich das mit dem verlinken noch lernen 😮

mit freundlichen grüssen

gaya

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 21:18
 Uli
(@Uli)

allerdings muss ich das mit dem verlinken noch lernen   😮

Am einfachsten ist es, Du schreibst den kompletten Link (also inkl. http://) hier rein (geht ja ganz einfach mit COPY und PASTE), dann funktioniert es automatisch, z.B.:

http://www.vatersein.de

oder Du schreibst es so:

[ur l= http://www.vatersein.de ]Vatersein[/ur l] (ohne die Leerzeichen zwischen "url", dann sie es so "Vatersein" aus.  🙂

Uli

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 21:55
(@taccina)
Registriert

Tja, die sind dumm diese Einsteller! Ich schlage solche Frauen gerne zur Einstellung vor, denn sie sind belastbar. Fehlzeiten kommen vor, halten sich aber im Rahmen.

Hallo Uli,

leider gibt es solche "Einsteller" viel zu selten.
Wenn ich denn mal überhaupt bis zu nem Vorstellungsgespräch vordringe, heißt es gleich:

"Ach ja, sie haben ja ein Kind. Aber sie kommen nicht aus unserer Gegend (hören sie gleich an meinem Akzent). Wohnen Großeltern hier?"
Meine Antwort: "Nein"
"Einsteller" dann wieder: " Danke, wir melden uns dann wieder bei Ihnen" Und hören tust dann eh nie wieder was.

So oder so ähnlich geht es immr ab...

Einerseits kanni ch es verstehen....
Habe es selber schon bei mir in der Firma erlebt, das ich an einem unheimlich wichtigem Auftrag für die Auto Firma mit dem Stern gearbeitet habe.
War unheimlich wichtig für uns, das wir den Auftrag halten können, bzw diesen Auftrag immer wieder bekommen...
Was passiert im "Endspurt" wo es wirklich knifflig wurde und nur ich bescheid wußte, wo, wie, wann und wo?
Mein Sohn ist am Morgen von oben bis unten voller juckendem und brenenndem Ausschlag. (war vom Eichenprozessinonsspinner...dieser komischen Raupe und mein Sohn war am Tage zuvor mit der Schue im Wald und hat dort wohl gespielt wo sich diese Raupe aufhält bzw wo die allergieauslösenden Häärchen lagen...aber darauf muss man erstmal kommen).
Was blieb mir also anderes als in der Firma anzurufen und abzusagen....Mein Chef hätte fast nen Herzstillstand bekommen..
Ist aber zum Glück alles noch glimpflich ausgegangen.
Nachdem wir von den Arztbesuche zurück waren, habe ich Kollegen über Telefon "angewiesen" und es hat Gott sei Dank alles geklappt....

Wie gesagt, von daher kann ich es aus Sicht eines Chefs, schon irgendwie verstehen...
Aus Sich der Arbeitnehmerin, sehe ich das natürlich vollkommen anders, aber man sollte auch hin und wieder mal über den eigenen Tellerrand gucken

Liebe Grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 26.04.2006 23:22




Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo zusammen!

Ich hab jetzt auch mal alles nachgelesen und will dazu Folgendes sagen:
Bleibt eine Mutter drei Jahre beim Kind, ist sie nur zu faul zum arbeiten. Arbeitet sie, vielleicht noch Vollzeit, ist sie eine Rabenmutter. Mir ist das ehrlich gesagt wurscht. Ich habe mich für die Vollzeitvariante entschieden, weil ich keine Lust habe, finanziell abhängig zu sein, wenn hier die große Katastrophe weitergeht. Ich möchte dann nicht beim Sozialamt betteln gehen, weil mein Mann nämlich schon ein Mangelfall ist und nicht mal den Regel-KU zahlen könnte, geschweigedenn etwas für mich.
Ich war als Nurhausfrau in meinen Augen eine schlechte Mutter, weil mir die seelischen Auszeiten und die geistige Forderung gefehlt haben.
Ich vermisse meinen Sohn sehr oft und freue mich, wenn ich ihn endlich aus der Kita holen kann. Ich habe dann ca. genau diese 2,5 Stunden mit ihm. In dieser Zeitversuche ich gemeinsam mit ihm meinen Haushalt zu machen UND für ihn da zu sein. Gott sei Dank ist er sehr an Gesprächen interessiert, so dass wir viel "quatschen". Der Rest der Zeit wird dann mit lernen verbracht, wenn er im Bett ist und ggf. mal Forenhoppen. DAS ist mein Luxus, meine Freizeit. Wenn ich ein Mal im Jahr zum Friseur gehe, hab ich ein schlechtes Gewissen. Essengehen... naja, mal ne Pizza bestellen, wenn ich nach 16 Stunden keine Lust mehr habe zu kochen.

Ich will mich nicht beschweren. Ich denke, als "die gute Mutter und Ehefrau" nur ihre Kinder und ihren Haushalt zu versorgen hatte, hatte sie es leichter, weil es ihre Rolle war und weil sie anhand des blinkenden Haushalts und der wohlerzogenen Kinder sehen konnte, dass sie ihre Arbeit gut gemacht hatte.

Frauen heute sind "rollenlos". Keine ist richtig, nichts sitzt perfekt. Das ist wie die im Netz bestellte Hose, die am Hintern kneift und an den Beinen zu lang ist. Die Maßarbeit gibt es nicht mehr...

Und das ist es, was mich verzweifelt macht. Einen von außen geachteten Weg wird "Frau" nie finden. Wenn sie zu Hause bleibt wird ihr unterstellt, sie poliert sich die Nägel und glotzt nur TV. Aber Selbstverwirklichung ist auch nicht akzeptiert, dann soll sie bitte keine Kinder bekommen.

Ich weiß nicht, ich finde, dass die Anforderungen an Frauen heute zu diffizil und unerfüllbar sind.

Ich persönlich hab das Problem, ALLES schaffen zu wollen. Meine Ausbildung, meinen Haushalt, meinem Kind eine gute Mutter zu sein, etc. Aber ich als Person falle dabei hinten runter. Vielleicht ist es auch das, was man von "Frau" heute erwartet?

Nachdenkliche Grüße, LBM

PS: Die Anerkennung für die Doppelbelastung bekam ich übrigens ausgerechnet von meinem Ausbildungsleiter: "Toll, dass sie mit Kleinkind so eine tolle Zwischenprüfung gemacht haben, Respekt!"
Ich hätte heulen können!

[Editiert am 30/4/2006 von Lausebackesmama]

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 30.04.2006 15:39
(@deebee)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen!

Ich möchte dann nicht beim Sozialamt betteln gehen, weil mein Mann nämlich schon ein Mangelfall ist und nicht mal den Regel-KU zahlen könnte, geschweigedenn etwas für mich.

[Editiert am 30/4/2006 von Lausebackesmama]

Hallo Lausebackesmama,

mich würde nur kurz interessieren, warum dein Mann ein Mangelfall ist?? Ist er zu faul zum arbeiten oder ist er ein mangefall geworden weil das "gut durchdachte Familienrecht" ihn dazu gemacht hat?

Und im übrigen.....dass es dir so ergeht, liegt doch bestimmt nicht an deiner Trennung oder deinem Mann, sonder wie immer an unserem Kinder-und-Mutter-und-Vater-unfreundlicher Politik......Und an sonst garnix.....Und das macht unsere Gesellschaft kaputt...

Dee

AntwortZitat
Geschrieben : 01.11.2006 04:18
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