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Hilfen für Familien mit Kleinkindern sollten möglichst früh einsetzen

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(@lucasdaddy)
Nicht wegzudenken Registriert

Nochmal Mahlzeit,

liebe LBM, denunzieren kannst Du - nicht persönlich gemeint - nur dann, wenn Dir die Palttform dazu gegeben wird. Und na klar, die Deutschen denunzieren gerne, aber auch nur deshalb, weil es uns so einfach gemacht wird. Was geschieht denn hier bei uns, wenn Du die Bullen rufst, wenn Du etwas verdächtiges mitbekommst? Wenn Du Glück hast, dann kommen zwei Waldmeister vorbei und werfen mal einen Blick in den Hausflur. Das war es dann auch schon, denn was nicht selber gehört oder erlebt wird, ist wohl für manchen auch nicht real. Bericht wird geschrieben und direkt wieder abgelegt. Sechs Monate später unter der gleichen Adresse ein totes Kind - kein Zusammenhang festzustellen.

Hi Beppo,

Der Staat macht zwar nicht alles richtig, aber wer macht das schon.

Macht er denn in Deinen Augen genug, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht? Es geht nicht darum, alles richtig zu machen, sondern darum, überhaupt etwas zu machen. Und was unsere Kinder angeht, wird viel gelabert, viel Publicity erzeugt, sich ganz toll selbst dargestellt, aber effektiv getan wird nichts.

Ist nur meine Meinung und leider meine Erfahrung, eine andere wäre mir auch lieber.

LG,

K.

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Geschrieben : 02.03.2009 22:31
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi

Deine Worte in Ehren:

Würden die Gerichte, Behörden und das JA Hinweise auf Kindesmisshandlung etc. wenigstens ernst nehmen, dann würde unseren Kindern einiges erspart bleiben und vieles vermieden werden.

Dann müssten aber die Gerichte sich an Recht und Gesetz halten, die Behörden unparteiisch sein und JA's unter eine Dienstaufsicht gestellt werden. So ist es quasie ein rechtsfreier Raum, wo sich die Leute fast nach belieben tummeln. Einige nehmen ihren Job ernst, andere sind selbstverliebt. Und genau hier könnte angesetzt werden, um Vertrauen zu gewinnen und Missbrauch zu minimieren. Ein Stück gelebter gesellschaftlicher Verantwortung. Dazu müsste das Personal geschult , die Gesetze entmüllt und zeitgemäß angepasst und vor allem verständlich gemacht werden.

Das würde dem Staat aber Kosten verursachen und vor allem könnte dann Otto-Normalverbraucher vielleicht sogar verstehen, wie was funktioniert. Doch das ist nicht gewollt. Überwachung ist viel einfacher - der Bürger bleibt dumm, hat kaum eine Chance zu verstehen und ist viel mehr damit beschäftigt, Formulare auszufüllen, Anträge in Massen einzureichen, von Behörde zu Behörde zu hecheln  und am Ende betrogen zu werden oder doch nichts zu erreichen.

Als netter Nebeneffekt kann doch die Überprüfung des "Kindeswohlergehen" gleich mit sozialen Trägern kombiniert werden, z.B. die Arge. Das erspart enorm Kosten und als netter Nebeneffekt kann gleich mal die Wohnung und der Kühlschrank(natürlich nur wegen Babynahrung) inspiziert werden. Müssen sich da dann die Kinder eigentlich ausziehen um zu schauen, ob sie blaue Flecke unter der Kleidung haben? Was soll so 'ne bescheuerte Sichtkontrolle? Ich wäre für Ganzkörper-Scan.

Ausserdem zeigt jede Statistik, dass Kontrolle alleine kaum was erreicht. Werden da nicht gleichzeitig geeignete Instrumente zur Verfügung gestellt oder drakonische Strafen verhängt, werden Auswege gesucht und gefunden. Das Thema Kindestötung finde ich jedenfalls extrem aufgebauscht - und es lässt sich hervorragend verkaufen. Wehe demjenigen, der da anderer Meinung ist, vielleicht sogar die Schultern zuckt und sagt - nicht mein Problem. Die Steinigung ist ihm gewiss. Was ist aber z.B. mit den 5-stelligen Selbsttötungen in D jedes Jahr? Was ist mir deren Schicksalen. DAS -sorry - regt kein Schwein auf.

Gruss oldie 😡

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

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Geschrieben : 02.03.2009 22:34
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Macht er denn in Deinen Augen genug, wenn es um wirklich wichtige Dinge geht? Es geht nicht darum, alles richtig zu machen, sondern darum, überhaupt etwas zu machen. Und was unsere Kinder angeht, wird viel gelabert, viel Publicity erzeugt, sich ganz toll selbst dargestellt, aber effektiv getan wird nichts.

Also mir fällt nicht viel ein, wo er nicht zuviel macht. Auf die schnelle eigentlich gar nichts.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 02.03.2009 22:42
 gaya
(@gaya)
Nicht wegzudenken Registriert

hallo

hier vielleicht noch eine verhängnissvolle "kleinigkeit",

die medien, die solche geschichten mundgerecht ans volk bringen, aber nicht, um drauf aufmerksam zu machen sondern um geld zu verdienen und der staat bedient sich dieser, die man zb. für ein wahljahr, wie dieses, braucht.

mit freundlichen grüssen

gaya

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Geschrieben : 02.03.2009 22:43
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo zusammen,

ich bin mir selber auch noch nicht sicher, was mir lieber ist:

a.) Hin und wieder ein totes Kind.
b.) Eine flächendeckende Überwachung durch den Staat.
c.) Oder eine Blockwartkultur der Bespitzelung und Denunziation.

Ich vermute, weder der Versuch einer staatlichen Totalüberwachung noch eine Blockwartkultur würde hier irgend etwas zum Guten wenden; das Versagen findet dann halt an anderer Stelle statt. Daher halte ich es mit dem uralten Spruch (von Benjamin Franklin?): Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.

Auch wenn sich mir jetzt der Magen umdreht, weil ich damit (a) gesagt habe.

Viele liebe Grüße,

Malachit.

P.S. auch wenn es "nur" Literatur ist, für die Kombination von staatlicher Totalüberwachung plus Blockwartkultur immer wieder lesenswert: George Orwells 1984. Und ich bin mir inzwischen nicht mehr so sicher, ob gewisse Leute in diesem Lande in letzter Konsequenz nicht doch in genau diese Richtung wollen.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

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Geschrieben : 02.03.2009 22:49
(@lucasdaddy)
Nicht wegzudenken Registriert

Ich muß ins Bett, aber folgendes wollte ich doch noch loswerden:

"Ich sehe was, was Du nicht siehst und das hat Angst"...kennt ihr diesen Spot? Wahrscheinlich schon und es ist kein Ruf eines Kindes nach staatlicher Überwachung an jeder Ecke und in jedem Zimmer. Es ist ein Ruf nach Engagement und Courage der Menschen, die nicht das sehen wollen oder können, was gesehen werden muss! Wir sind nicht der Staat, sondern das Volk und nicht der Staat schenkt uns Macht, sondern wir müssen sie uns verdienen. Ansonsten bekommen wir nur das, was uns zugestanden wird und das wird zu wenig sein, um wirklich etwas zu verändern.

Also Augen auf, dann sieht man auch das, was andere nicht sehen und können dies auch zeigen.

Guts Nächtle,

K.

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Geschrieben : 02.03.2009 23:27
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Heute im Bundestag Nr. 106 - Do, 09. April 2009 Redaktionsschluss: 13:00 Uhr

Bundesregierung will Kinderschutz stärken

Familie/Gesetzentwurf
Berlin: (hib/SKE) Die Schweigepflicht von Ärzten und anderen Berufsgeheimnisträgern soll gelockert werden, um den Kinderschutz zu stärken. Das sieht ein Gesetzentwurf der Bundesregierung vor (16/12429; pdf, 33 Seiten). Wenn Personen, die der Schweige- oder Geheimhaltungspflicht unterliegen, "gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung des Wohls eines Kindes oder eines Jugendlichen bekannt sind", dürfen sie sich dem Entwurf zufolge künftig an eine "erfahrene Fachkraft" wenden, um Gefahr und Gegenmaßnahmen abzuschätzen. Zur "Gefährdungseinschätzung" sowie zum Schutz des Kindes kann auch das Jugendamt eingeschaltet werden. Die Daten der Kinder und Jugendlichen müssen vor der Weitergabe anonymisiert oder pseudonymisiert werden. Auch Personen, die "beruflich mit der Ausbildung, Erziehung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen außerhalb von Diensten und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe" zu tun haben, dürfen nach dem Willen der Regierung künftig externe Fachkräfte oder das Jugendamt hinzuziehen.

Mit dem Gesetzentwurf will die Bundesregierung eine bundesweit einheitliche Rechtslage schaffen, die Berufsgeheimnisträgern Rechtssicherheit bei der Abwägung der Schweigepflicht mit dem Kinderschutz schafft. Außerdem will die Regierung das Jugendamt durch eine Änderung des Sozialgesetzbuches VIII verpflichten, ein gefährdetes Kind und dessen Umfeld zu untersuchen. Wechselt eine Familie den Wohnort, sollen künftig dem neuen Jugendamt "alle für eine Gefährdungseinschätzung notwendigen Informationen" übermittelt werden.


Erst die Aufhebung das Bankgeheimnisses dank ALG-2, nun ist die die Schweigepflicht dran. Schade, dass das Beichtgeheimnis nicht angegriffen wird. Es wäre eine größere Lobby zu erwarten.

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

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Themenstarter Geschrieben : 09.04.2009 17:16
(@baxter)
Rege dabei Registriert

Jugendämter und Familiengerichte greifen immer häufiger in Familien ein. Im vergangenen Jahr wurden einem Zeitungsbericht zufolge deutlich mehr Kinder von ihren Eltern getrennt als zuvor. Seit 2003 stieg die Zahl um 50 Prozent an.

München - Der Trend zu mehr Sorgerechts-Entzügen hat sich nach einer Umfrage der "Süddeutschen Zeitung" im vergangenen Jahr fortgesetzt. In mehreren Bundesländern habe die Steigerung 2008 bei zwölf Prozent gelegen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Daten von Statistischen Landesämtern. In Hessen gab es demnach 2008 sogar ein Drittel mehr Sorgerechts-Entzüge als 2007. Auch die Zahl der Kinder, die von Jugendämtern aus den Familien geholt wurden, stieg weiter an.

2007 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland 28.200 Kinder und Jugendliche von Jugendämtern in Obhut genommen, 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Der häufigste Anlass war in fast der Hälfte der Fälle die Überforderung der Eltern. Die Gerichte ordneten in rund 10.800 Fällen den vollständigen oder teilweisen Entzug der elterlichen Sorge an - das war ein Anstieg von 12,5 Prozent im Vergleich zu 2006.

Im Verlauf der vergangenen fünf Jahre hat sich dem Bericht zufolge ein kontinuierlicher Anstieg gezeigt: Inzwischen holen Jugendämter demnach etwa fünfzig Prozent mehr Kinder aus ihren Familien heraus als im Jahr 2003. Diese Entwicklung ist unter anderem eine Folge der Fälle von Kindstötungen, die in den vergangenen Jahren für Schlagzeilen gesorgt haben.

Die Große Koalition streitet seit Wochen über ein neues Kinderschutzgesetz. Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will den Jugendschutz verbessern und Jugendämter zu Hausbesuchen beim Verdacht von Kindesmisshandlungen verpflichten. Die SPD lehnt dieses Kinderschutzgesetz ebenso wie Experten ab. Mitarbeiter von Jugendämtern beklagen der "SZ" zufolge, die Gesetzesinitiative von der Leyens unterstelle, dass die Behörden in Einzelfällen zu wenig zum Schutz gefährdeter Kinder unternähmen, obwohl sie in Wirklichkeit inzwischen mehr Kinder aus den Familien herausführten.

Quelle: Spiegel Online ( http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,630640,00.html)

AntwortZitat
Geschrieben : 16.06.2009 10:34
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Danke, baxter, für den Hinweis. Ich habe mir erlaubt, es zu diesem Thema hinzuzufügen, weil es in der Gesamtschau zeigt, wohin der Zug fährt.

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 16.06.2009 10:56
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