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Jetzt tickt die SPD völlig aus

 
DeepThought
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SPD: Staat muß gefährdeten Kindern eher helfen

Abgeordnete beklagen Graubereich und fordern "prinzipielle Korrektur" - Am Donnerstag startet der Sonderausschuß zum Tod von Jessica

von Oliver Schirg

Hamburgs Sozialdemokraten haben als Konsequenz aus dem Hungertod von Jessica größere Möglichkeiten des Staates gefordert, bei der Gefährdung von Kindeswohl in Familien einzugreifen. Wenn es nötig sei, müsse ein von Vernachlässigung und Gewalt betroffenes Kind früher als bisher aus der Familie herausgenommen werden können, sagten die SPD-Abgeordneten Britta Ernst und Dirk Kienscherf am Mittwoch bei der Vorstellung eines siebenseitigen Eckpunktepapiers.

Das Papier wurde aufgrund des Hungertodes der siebenjährigen Jessica erarbeitet. Das Kind war von seinen Eltern wie eine Gefangene gehalten worden und im März gestorben. Danach hatte es zwischen Schul- und Sozialbehörde Streit über Versäumnisse staatlicher Einrichtungen gegeben. Da Jessica der Schulpflicht nicht nachgekommen war, hatte ein Rebus-Mitarbeiter versucht, Kontakt zu den Eltern aufzunehmen. Er war nicht erfolgreich, informierte aber das zuständige Sozialamt nicht darüber. Von heute an soll ein Sonderausschuß darüber beraten, wie derartige Versäumnisse verhindert werden können.

Nach den Worten von Kienscherf muß der Staat rasch reagieren, wenn die Gefährdung eines Kindes vorliegt. Sollte das Kinder- und Jugendhilfegesetz nicht ausreichen, müsse es geändert werden, ergänzte Britta Ernst. Es habe sich ein Graubereich entwickelt, der dazu führe, daß zu oft von staatlicher Seite nichts unternommen werde. Es gehe um eine "prinzipielle Korrektur" und einen "Paradigmenwechsel", sagten die beiden SPD-Abgeordneten. So habe sich das Ausmaß der Vernachlässigung von Kindern in den vergangenen Jahren angesichts von zunehmender Langzeitarbeitslosigkeit und wachsender Verarmung zugespitzt. Familien sind in Deutschland nach den Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus besonders vor Eingriffen des Staates geschützt.

Ernst und Kienscherf forderten ferner eine bessere Zusammenarbeit und intensiveren Informationsaustausch staatlicher Stellen. Es habe im Fall Jessica viele Einzelinformationen gegeben, aber kein Gesamtbild. Zudem plädierten die SPD-Parlamentarier dafür, staatliche Hilfsangebote für Familien, in denen Kinder gefährdet seien, zur Pflicht zu machen. Beispielsweise könnte die Teilnahme der Kinder aus sozial schwächeren Familien an regelmäßigen Gesundheitsuntersuchungen verbindlich werden. Nicht zuletzt müsse der Staat darauf achten, daß das Kindergeld den Kindern wirklich zugute komme. Es sei zu prüfen, ob in besonderen Fällen staatliche Leistungen durch Sachleistungen wie Babynahrung ersetzt werden könnten.

Die GAL-Fraktionsvorsitzende Christa Goetsch unterstützt die SPD-Forderung weitgehend. "Es geht um Hinschauen und nicht Wegschauen", sagte die Politikerin. Sie verwies auf Erfahrungen aus Skandinavien und den Niederlanden, wo ein engmaschiges Netz von Hilfsangeboten bereits frühzeitig greife. Der CDU-Bildungsexperte Robert Heinemann warnte davor, "das Kind mit dem Bade auszuschütten". Richtig sei allerdings, daß beispielsweise der Datenschutz gegenüber dem Kindeswohl zurückzustehen habe.

Artikel erschienen am Don, 19. Mai 2005

Quelle: >Die Welt<


Das zerpflücke ich genüsslich:

...größere Möglichkeiten des Staates gefordert, bei der Gefährdung von Kindeswohl in Familien einzugreifen.

Diese Möglichkeit hat das JA heute schon. Es sind zig Fälle bekannt, bei denen denunziierende Nachbarn dafür sorgten, dass völlig intakte Familien zerstört wurden. Auch sind zig Fälle bekannt, bei denen trotz erhärteter Verdachtsmomente bis hin zu bekannt gegebenen Beweisen das JA nichts unternommen hat. Diese Ignoranz kostete vielen Kindern das Leben.

...muß der Staat rasch reagieren, wenn die Gefährdung eines Kindes vorliegt.

Das könnte er heute schon. Eine Forderung hiernach ist Dummfug.

So habe sich das Ausmaß der Vernachlässigung von Kindern in den vergangenen Jahren angesichts von zunehmender Langzeitarbeitslosigkeit und wachsender Verarmung zugespitzt.

Aha. Aber statt das Übel bei den Wurzeln anzugehen laboriert man an den Auswirkungen. Aber immerhin wird Armut zugegeben. Bis eben gerade dachte ich noch, den Familien ginge es ganz hervorragend, verfügen sie doch über ein durchschnittliches monatliches Netto i.H.v. 3.700 €.

...forderten ferner eine bessere Zusammenarbeit und intensiveren Informationsaustausch staatlicher Stellen.

Der Datenschutz wird also noch mehr ausgehebelt. Die Abschaffung des Bankgeheimnisses reicht wohl nicht. Wann werden die ersten Überwachungskameras in den Kinderzimmern installiert?

Nicht zuletzt müsse der Staat darauf achten, daß das Kindergeld den Kindern wirklich zugute komme. Es sei zu prüfen, ob in besonderen Fällen staatliche Leistungen durch Sachleistungen wie Babynahrung ersetzt werden könnten.

Das ist der Brüller überhaupt. Essensmarken für Kinder. Ich stelle es mir bildlich vor: Der volle Einkaufwagen beim Aldi. Das Kind hat Schnupfen, die Mama auch. Also wird das Paket Papiertaschentücher mittig geteilt. Einen Teil zahlt die Mama bar, den anderen Teil gibt es gegen Essensmarken. Das gleiche Spiel bei der Milch, dem Käse, der Schoki, usw. usf.

Richtig sei allerdings, daß beispielsweise der Datenschutz gegenüber dem Kindeswohl zurückzustehen habe.

Eine Beruhigungsfloskel psychologisch sinnvoll zum Schluss des Berichtes. So werden die vorher gehegten Zweifel wieder ausgeräumt. "Ach, soso, na, dann sind die ja die Guten."

Ein weiterer Artikel in dieser Sache:

Es tut sich was - Mehr Kontrolle der Eltern!
SANDRA SCHÄFER

SPD fordert Arztpflicht für Kinder / CDU und Ärzte stimmen zu

Die Vorsorge-Untersuchungen U1 bis U10 für Kinder - bisher sind sie in Hamburg freiwillig. Wenn Eltern mit ihrem Nachwuchs nicht beim Kinderarzt erscheinen, hat das keine Folgen. Als Konsequenz aus dem Hungertod der kleinen Jessica (27) fordert die SPD nun: Diese Arztbesuche müssen Pflicht werden. Dies wird eine der zentralen Fragen des Jessica-Sonderausschusses "Vernachlässigte Kinder" sein, der heute erstmals tagt.

"Ärzte können Misshandlungen bei Kindern früh erkennen. Das funktioniert aber nur, wenn sie die Kinder auch zu sehen bekommen", argumentiert Britta Ernst, schulpolitische Sprecherin der SPD. Doch gerade an sozialen Brennpunkten würden die Untersuchungen vernachlässigt.

In den ersten Lebensjahren werden noch 95 Prozent der Kinder untersucht, zur U9 für Fünfjährige kommen nur noch 83 Prozent und bei den Achtjährigen (U10) sind es nur noch 60 bis 70 Prozent. Dr. Frank Riedel, Chef des Kinderkrankenhauses Altona, unterstützt die Forderung zur Vorsorgepflicht: "So können Ärzte Erkrankungen und Misshandlungen frühzeitig erkennen." Und schließlich würden die Kosten komplett von den Krankenkassen getragen.

Auch in der CDU gibt es viele Befürworter. "Das ist ein guter Ansatz", so der jugendpolitische Sprecher der CDU, Marcus Weinberg. Dazu müsse es auch klare Sanktionen geben. "Ein Bußgeldbescheid von 30 Euro genügt nicht, wenn eine Familie sich standhaft weigert, mit dem Kind zum Arzt zu gehen." Die Gesundheitsbehörde ist auch bereits aktiv. Sprecher Hartmut Stienen: "Wir sind im Gespräch mit den Ärzten und prüfen, ob Hamburg die Untersuchungen zur Pflicht machen kann." In Berlin seien entsprechende Pläne leider gescheitert.

Skeptisch sind die Krankenkassen. Sie sollen laut SPD an die Behörden melden, wenn Eltern die U-Untersuchungen dauerhaft verschlampen. DAK-Sprecher Frank Meiners: "Die Vorstellungen sind nicht ausgereift und Krankenkassen sind keine staatlichen Kontrollinstanzen."

Die SPD geht noch mit weiteren Forderungen in den Sonderausschuss.

Essensmarken statt Erziehungsgeld: Einige Eltern investieren Erziehungs- und Kindergeld lieber in Fernseher statt in Babynahrung. Ihnen soll notfalls das Geld gestrichen und durch Sachleistungen für die Kinder ersetzt werden. Zudem sollen Kinderärzte durch eine Kampagne für Anzeichen von Kindesmisshandlung sensibilisiert werden.

Quelle: >Hamburger Morgenpost<

Selten habe ich derart herbe gelsen, wie Menschen, die einen Staat führen sollen, durch so ein derbes Ausmaß an Inkompetenz in der Öffentlichkeit zu glänzen versuchten. Ich hoffe, dieses rot-grüne Gesocks bekommt am kommenden WE in NRW die Quittung für ihre unverschämte Art der Volksverdummung. Es gibt Alternativen, die zumindest als Opposition gut platzierbar sind.

DeepThought
*mitechtdickemals*

P.S.: Wenn der Staat Zweifel am Zugutekommen des KG für das Kind hat und hierzu prüfen darf, dürfen wir Unterhaltsverpflichteten das dann in Bälde auch?

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 19.05.2005 20:23
(@weisnich)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Deep,
ich muss Dir irgendwie zustimmen.

Ganz besonders schlimm finde ich die absurde Ableitung: Arbeitslos = Wenig Geld= Wenig Babynahrung = Hungernde Kinder = Lösung: Lebensmittelmarken.

Vielleicht fördert Arbeitslosigkeit Hoffnungslosigkeit und Hoffnungslosigkeit dann mangelnde Betreuung.

Mir erscheint das Ganze eher ein Beitrag aus dem SPD Stammtisch zu sein. Hoffentlich.

Mich ärgert, dass Britta für einen solchen Unsinn nicht arbeitslos wird. Das würde helfen.

Gruss,
Michael

AntwortZitat
Geschrieben : 19.05.2005 20:51
 AJA
(@aja)
Registriert

Es gibt Alternativen, die zumindest als Opposition gut platzierbar sind.

Was meinst du mit Alternativen?

Ich finde da ein paar gar nicht mal SO schlechte Denkansätze.

Der Fall der kleinen Jessica hat mich auch fassungslos gemacht und ich frage mich, wie so etwas überhaupt passieren kann.

Was ist schlecht daran, die Vorsorgeuntersuchungen zu kontrollieren? Verantwortungsbewusste Eltern nehmen die Termine ohnehin wahr, und ich denke, es wäre eine gute Möglichkeit, dass ein Fall Jessica kein weiteres Mal mehr vorkommen kann.

Ebenso die Sache mit den Lebensmittelgutscheinen. Natürlich erscheint das übertrieben und erinnert vielleicht ein bisschen an eine, zum Glück, längst vergangene Zeit. Aber gibt es nicht wirklich genug Eltern, die alles, was sie an Geld auch nur ansatzweise übrig haben, für Zigaretten, Alkohol oder ihre Hobbys ausgeben, und die Kinder gucken in die Röhre? Mal ehrlich, mir wäre es schlicht egal gewesen, ob ich mit dem Kindergeld nun Windeln kaufe, oder dafür einen Gutschein an der Kasse abgebe. Das Kindergeld reicht doch nicht wirklich, um so einen Zwerg gross zu kriegen. Ausserdem war da nur von "besonderen" Fällen die Rede, und bei diesen "besonderen" Fällen wäre es möglicherweise wirklich hilfreich, wenn dann nicht das Paket Tempo geteilt werden müsste, sondern dem einkaufenden Elternteil klar werden könnte, wie viel sein Kind eigentlich zum Überleben braucht.

Leider ist nicht jeder hier in deutschen Landen so verantwortungsbewusst wie du und ich, DeepThought, und bei vielen Familien hätte ich es gerne, wenn eine "obere" Instanz mal eingreift. Da, wo wohlmeinende Ratschläge von Nachbarn, Bekannte und gar Seelsorgern nicht mehr greifen.

Gruß AJA

AntwortZitat
Geschrieben : 19.05.2005 22:37
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Was meinst du mit Alternativen?

Z.B. die Familienpartei. Ich halte sie nicht für regierungsfähig, doch als Opposition wie ehemals die Grünen taugen sie derzeit etwas. Oder freie Wählerverbände, meinetwegen sogar die FDP.

Das, liebe AJA, was mich so stört ist die weitergehende Entmündigung der Eltern von Staatswegen. Anstatt durch Hilfe und Anleitung für die Eltern und damit für die Kinder etwas zu tun, wird darüber nachgedacht, wie Kontrollen sinnvoll eingesetzt werden können. Die sind sich nicht zu schade, ein Thema auf den Tisch zu legen, dass nach vielen Jahren von diesem weggeklagt wurde (Essensmarken). Das hatten wir bei den ausländischen Flüchtlingen und wurde letztlich als menschenunwürdig angesehen.

Der Staat, nein, keine der heute maßgeblichen Parteien hat auch nur ansatzweise etwas im Programm, das als Vorbeugung anzusehen ist. Aber alle schreien gemeinsam im Chor, es müsse was gemacht werden, wenn's zu spät ist. Wie immer in Deutschland: Eine Ampel wird erst dann aufgestellt, wenn jemand tot gefahren wurde.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.05.2005 00:54
 Torx
(@torx)
Schon was gesagt Registriert

Essensmarken für Kinder

Es gibt Kinder, die kommen ohne Frühstück in die Schule. Die Eltern haben keins gemacht. Manchmal bekommen sie von Mitschülern eine Schnitte zugesteckt.

Mittagessen wird nicht bestellt. Die Ausrede: Essengeld "vergessen".

Da wäre das das Kindergeld gut in Essenmarken angelegt.

_____
Torx

AntwortZitat
Geschrieben : 20.05.2005 01:54
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

meine Leasingkinder tragen am WE Prospekte aus und müssen sich von diesem Geld Nutella kaufen, weil Mama 'dafür kein Geld' hat.

Letzten Monat hat mein Mann den normalen KU gezahlt und eine Nachzahlung in Höhe von gut 900 Euro leisten müssen (Gerichtsbeschluss) und was erzählten die Kinder am WE? Mama hat einen neuen Computer.

DT, ich verstehe was du sagen willst, aber aus meiner Perspektive wäre so ein 'auf die Finger gucken' gar nicht schlecht. Dabei sollte natürlich in erster Linie die Hilfe zur Selbsthilfe stehen. Aber solange desolate Verhältnisse vom JA schöngeredet werden, sehe ich leider keinen guten Weg.

Meine - zugegeben provokative - Forderung Kindergeld sollte an die Bedingung von Erziehungsberatung geknüpft werden. So wie es im Babyalter die Mütterschule gibt, kann diese doch im Kindergarten- und Schulalter weitergeführt werden. Und wer dort regelmäßig hingeht bekommt einen Stempel und somit die Zugangsberechtigung zum Kindergeld.

*duck und wech*

eskima

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

AntwortZitat
Geschrieben : 20.05.2005 02:05
(@taccina)
Registriert

Nun, auch ich finde in Härtefällen nichts verwerfliches daran Lebensmittelgutscheine einzuführen.
Wie haben wir den Fall, das Etern das Kindergeld für Luxus- oder Genußartikel zum Fenster raus werfen und die Kids in die Röhre gucken.

Auch Plicht-Arztbesuche halte ich für sinnvoll, da dann frühzeitig erkannt werden kann, wenn ein Kind Mißhandelt wird oder unter Unterernährung leidet usw.

Wenn soetwas schreckliches passiert, wie es der kleinen Jessica wiederfahren ist, dann schreien doch immer alle....Tut der Staat dann mal was, ist es auch nicht gut!

Wie sollen sie es denn dann besser oder anders machen?

Mich nervt an diesem Text einfach nur, das Kindesmißhandlungen oder sonstiges gleich wieder auf Sozialschwachere gedrückt wird!

Hallo?

Soll das heißen: Kein Geld gleich nicht Erziehungsfähig????

Ich habe auch vom Sozi gelebt und habe heute noch nicht viel Geld zur Verfügung.
Trotzdem gibt es hier vor der Schule ein Frühstück. Zur Schule bekommt mein Kind sein Brot mit und noch Obst oder Gemüse.
Nach der Schule gibt es ein warmes Mittagessen mit Gemüse oder Salat (auch wenn Gemüse und Salat zu bestimmten Jahreszeiten recht teuer ist und ich es mir fast nicht leisten kann) und am Abens gibt es ganz normales Abendbrot. Zwischendurch gibt es auch Obst und hin und wieder mal was süßes.

Gekleidet ist mein Kind auch immer sauber und ordentlich. Ok auf den Klamotten steht nicht Mexx oder S Oliver oder sonst ein Markenname (es sei denn ich bekomme es geschenkt oder ich kann es billig in nem Second Hand Markt ergattern), aber ich denke, Marken sind auch nicht Lebensnotwendig!

Zudem ist meine Wohnung auch immer sauber und ordentlich und Geld für den Sportverein für mein Kind, habe ich mir auch noch irgendwie abzwacken können.

Ich lasse mich nicht in eine Schiene hineindrücken, die, wie hier angedeutet:

Kein Geld gleich asozial!!!!!!

Ich denke ich weiß von genug Familien, wo beide berufstätig sind, und mit ihrer selbstverwirklichung so beschäftigt sind, das für Kinder und kochen keine Zeit bleibt. Da kommt dann fast täglich Fast Food auf den Tisch, weil die Eltern durch ihre Arbeit so gestreßt nach Hause kommen, das sie keine Zeit und Lust mehr zu kochen haben.

Und allein das diese Eltern es sich leisten können, die Kindern Markenklamotten zu stecken und die Kinderzimmer mit teurem Spielzeug zu zu bauen, soll erziehungsfähigkeit nachgewiesen sein????? SOlche Leute vernachlässigen oder Mißhandel ihre Kinder nie?????

Sowas machen nur die armen????? Und die armen sind gleichzeitig dreckig und kochen nicht????

Dieses Schubladen denken muß endlich aufhören!!!

Liebe Grüße Taccina

Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?

AntwortZitat
Geschrieben : 20.05.2005 10:49
 AJA
(@aja)
Registriert

Anstatt durch Hilfe und Anleitung für die Eltern und damit für die Kinder etwas zu tun, wird darüber nachgedacht, wie Kontrollen sinnvoll eingesetzt werden können.

Da gebe ich dir grundsätzlich Recht, DT. Hilfe zur Selbsthilfe ist IMMER der bessere Weg. Aber um auf solche Missstände überhaupt erst aufmerksam zu werden, sind Kontrollen doch auch wieder der einzige Weg.
Die nächste Frage ist, wie dann mit Eltern zu verfahren ist, die diese Hilfe schlicht ablehnen. Die keine Lust auf Beratung und Gespräche haben. Welche Sanktionen soll man dann andenken?

Die Reduzierung der Misshandlungen und Vernachlässigungen auf sozial Schwächere finde ich auch nicht gut. Allerdings denke ich doch auch, dass der Anteil der vernachlässigten Kinder bei dieser Personengruppe ungleich höher ist. Was aber wiederum nicht damit zu tun hat, dass dies aus der Armut heraus geschieht, sondern die Familie aus anderen Gründen (Alkohol, Drogen etc.) überhaupt erst in diese Armut hineinkam. Und ob diesen Menschen wiederum mit dem Angebot einer Hilfe zur Selbsthilfe geholfen werden kann, wage ich noch zu bezweifeln.

Wie auch immer, eine Mischung aus beidem wäre vielleicht eine Lösung?

Die sind sich nicht zu schade, ein Thema auf den Tisch zu legen, dass nach vielen Jahren von diesem weggeklagt wurde (Essensmarken). Das hatten wir bei den ausländischen Flüchtlingen und wurde letztlich als menschenunwürdig angesehen.

Natürlich kann man darüber trefflich streiten. Wahrscheinlich werden sich die Essensmarkenbesitzer als Menschen zweiter Klasse fühlen. Andererseits müssten sie sich dann nicht mehr die Vorwürfe anhören, dass ihnen alles nachgeworfen wird, während die Deutschen im eigenen Land am Hungertuch nagen.

Mich nervt das ziemlich, wenn mir Leute erzählen, dass sie mit xx € im Monat auskommen müssen, während da drüben im Aussiedlerheim der dicke Mercedes vor der Tür steht. Ich habe noch keinen stehen sehen, weiss aber, dass die teilweise zu viert in einem Zimmer hausen, während die Leute mit xx € im Monat doch noch eine Mehrzimmerwohnung mit Balkon bewohnen können.

Je länger ich darüber nachdenke: ein Essensgutschein für den Pausenhof (wie beschrieben) wäre für viele Kinder vielleicht wirklich die Rettung, allerdings auch wieder ein grosser Schritt in Richtung Zweiklassengesellschaft.

Ich möchte kein Politiker sein....

Gruß AJA

AntwortZitat
Geschrieben : 20.05.2005 16:58
(@paulina)
Nicht wegzudenken Registriert

hallo,

meine güte....da bekommt man ja beim lesen magengrummeln...

hatte nämlich genau wie taccina den gedanken : wie jetzt, sozil schwach = erziehungsunfähig????

die sache mit den U untersuchungen finde ich sogar sehr gut. in erster linie aber nicht nur wegen misshandlungsverdacht sondern weil bei den U untersuchungen schonmal entwicklungsverzögerungen beobachtet/ausgeschlossen werden können.

ich frage mich nur wie man das alles umsetzen will? wird denn jetzt jeder wenigverdiener/ alg-empfänger mit einem besuch vom JA rechnen müßen?????
einzellfallentscheidungen können sich doch noch nichtmal bei hartz IV umsetzen lassen. werden hier denn nun alle über einen kamm gescheert???

" besondere fälle"
wie werden die ermittelt???? nur die familien, die nicht zu U-untersuchungen gehen oder auch die, die zu wenig geld zum leben haben????
das erziehungsgeld wird bei uns zweckentfremdet. ohne könnten wir den umgang mit den anderen drei kindern nicht mehr finanzieren. gilt das auch für unterhalt???? der wird ja bei vielen auch zweckentfremdet.

hänge mich wirklich daran auf, daß hier von "besonderen fällen bei sozialschwachen" geredet wird. dazu kann ich nur ( auch aus eigener erfahrung ) sagen, daß misshandlungen vor allem bei gutverdienern vorkommen.
mhm...soll das heißen, daß gutverdiener nicht das kindergeld mal für was persönliches ausgeben????

staatliche überwachung????bessere zusammenarbeit????

na das möchte ich erstmal sehen..
wenn ich daran denke, daß ich ein rechtskräftiges urteil gegen meine eltern habe, weil die sich uns kindern nicht mal mehr auf 15m nähern dürfen. und die dann einfach nur in einen anderen stadtteil ziehen brauchen und dort ungestört weitere kinder in die welt setzen können????!!! *kopfschüttel*

also im ansatz gar nicht so verkehrt, aber ich zweifle an der richtigen und gerechten umsetzung.

gruß,
paulina

„Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten.“  ---  Dieter Nuhr

AntwortZitat
Geschrieben : 20.05.2005 18:04
(@PhoeniX)

Moin

Die Denkweise der Politik geht mal wieder volkommen an der Realtiät vorbei.

Eltern die ihre Kinder verhungern lassen und mißhandeln, hören doch nicht auf einmal damit auf, nur weil sie auf einmal Essensmarken haben.

Solche Leute gehören nicht kontrolliert, sondern weckgesperrt und das für immer.

Vieleicht leiht uns der Busch ja ein paar seiner "Strafsofas" für solche Leute aus.

Fehlt nur noch das Jugendliche, weil sie heutzutage schnell schwanger werden, jetzt staatlich verpflichtet werden, Kondome mitzuführen. (man stelle sich mal so eine Polizeikontrolle vor: Personalausweiß und Kondompackung bitte) :knockout:

Das Problem an der Sache ist einfach das der "kleine Mann" heute nichts mehr gegen solche Politiker unternimmt.

Also fazit: Ich kann keinen einzigen guten Ansatz entdecken. Und die Essensmarken werden im anschluß eh bei ebay verkloppt für 5€ gibt es dann Essensmarken für 10€ und betreffende Personen haben wieder Geld in der Tasche. Bei den Essensmarken für Asylbewerber war es genau so. Kiste Wasser für 6 DM gekauft - draußen ausgekippt - 5 DM Pfand bekommen.

Ich finde man sollte mal die Struktur der Jugendämter etc überdenken. Da steckt nämlich der Wurm drin.

MFG

PhoeniX

AntwortZitat
Geschrieben : 21.05.2005 01:18