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Koalition vor Einigung beim Rauchverbot

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(@eskima)
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http://www.welt.de/data/2006/11/10/1106240.html
Verbraucherschutz
Koalition vor Einigung beim Rauchverbot
Die Große Koalition steht vor einer Einigung über ein Rauchverbot in Gaststätten. Dabei soll das Verbot die Regel sein, Ausnahmen werden noch festgelegt. Wer künftig in Kneipe, Café oder Restaurant rauchen will, sollte also wissen: Im Zweifel ist das verboten.
Berlin - „Die Fachleute sind auf einem guten Weg“, sagte Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU). „Ich bin äußerst zuversichtlich, dass eine sachgerechte Lösung möglich ist, das heißt, dass Nichtraucher wirksam geschützt werden.“ Nach den Plänen von Union und SPD soll es voraussichtlich in Gaststätten getrennte Raucherräume geben – die Details sind aber noch offen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), hält dies nicht für weitgehend genug.

„Wir haben die Regel, dass in öffentlichen Räumen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Bildungseinrichtungen und Gaststätten ein Rauchverbot existiert“, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding am Freitag in Berlin. „Jetzt wird über die Ausnahmen diskutiert – entlang des Begriffs Raucherraum oder nicht.“ Binding ist Mitglied der sechsköpfigen Arbeitsgruppe von Union und SPD, die derzeit über einen gemeinsamen Antrag für ein Rauchverbot berät. Die Regelung sei aber noch nicht unter Dach und Fach, betonte Binding. Besonders in der Union gibt es Bedenken gegen ein komplettes Rauch-Tabu in der gesamten Gastronomie.

„Wir wollen eine praktikable Lösung insbesondere in Gaststätten“, sagte der Parlamentarische Verbraucherstaatssekretär Gerd Müller (CSU) dem Fernsehsender N24. „Deshalb schlagen wir ein generelles Rauchverbot als Grundlage vor, es sei denn, es gibt abgetrennte klare Räume. Und bei Gaststätten schlagen wir eine Trennung vor zwischen Speisegaststätten und Schankwirtschaften.“ Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing sagte: „Mir wäre ein umfassender Entwurf am liebsten.“ Allerdings müsse es dafür auch eine Mehrheit geben.

Bätzing sagte der „Mittelbayerischen Zeitung“, sie rechne etwa Mitte kommenden Jahres mit einem Nichtraucherschutzgesetz. „Das Nichtrauchen wird immer mehr zum Normalfall, ohne dass Raucher diskriminiert werden“, sagte sie. Bei der Debatte um ein striktes Rauchverbot in öffentlichen Räumen, Gaststätten und Diskotheken gebe es einen Stimmungswandel in der Bevölkerung und im Bundestag.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum kritisierte die Pläne, zwischen Speiserestaurants und Schankwirtschaften zu unterscheiden. Die Gesundheit von Barmitarbeitern sei genauso wenig verhandelbar wie die der Restaurantmitarbeiter, sagte die Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention, Martina Pötschke-Langer, der Berliner „Tageszeitung“. Offen ist bisher, ob mögliche abgetrennte Raucherräume bedient werden sollen oder nicht. Etwa 35 Millionen Bundesbürger sind nach Ansicht des Krebsforschungszentrums durch passives Mitrauchen gesundheitsgefährdet.

WELT.de/dpa

Artikel erschienen am 10.11.2006

Was haltet ihr denn davon?

Ich bin bekennender Raucher, aber ich rauche nie im Auto. Außerdem rauche ich zuhause generell auf dem Balkon und wenn es draußen sehr kalt ist, in der Küche. Eigenartigerweise folgen mir all meine lieben Nichtraucher (Ehemann, Kinder, Besuch) immer dorthin, wo meine Kippe mich hinführt.

Und dann die Vorstellung, dass man bei Ikea nicht mehr rauchen dürfte - meine Besuche dort würden sich drastisch verkürzen und hätten sicherlich zur Folge, dass ich weniger Geld ausgeben würde *grins*

Gruß

eskima

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 11.11.2006 02:39
(@brille007)
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Moin eskima, hi smokers,

ich persönlich halte das Ganze für eine Hinterbänklerveranstaltung, mit der unsere Regierung ein weiteres Mal von der Tatsache abzulenken versucht, dass sie zu den wirklich dringenden politischen Fragen keinerlei Konzepte hat. Allen voran die dringend erfoderliche Arbeitsmarktreform, das Familienrecht und das Steuerrecht. Aber mit einem solchen Rauchverbot in der Gastronomie kann man dem dummen Wähler vortrefflich um die Ohren hauen "seht her, wir tun doch was!" Auch wenn die Mehrheit der Wähler gar kein Rauchverbot in der Gastronomie verlangt; nach einer aktuellen Emnid-Umfrage sind gerade mal 26 Prozent dafür. Auch der Markt spricht eine klare Sprache: Allein die Tatsache, dass es nur wenige ausgewiesene Nichtraucherlokale gibt, zeigt die tatsächliche Nachfrage: Sie ist knapp über Null. Vermutlich gibt es mehr Etablissements mit Oben-Ohne-Bedienung - also ist dafür der Bedarf grösser.

Im Gegensatz zu Ämtern, Behörden und Arbeitsplätzen, wo man sich den Aufenthalt nicht aussuchen kann, gilt für die Gastronomie: Keiner muss hingehen, wenn es ihm nicht passt. Das gilt heute (theoretisch) für die Nichtraucher (praktisch bleiben nur ganz wenige zuhause); in Zukunft aber vor allem für die Raucher, die sich dann eben privat treffen. Die Regierungskoalition wird sich noch die Augen reiben, wenn sie erst die negativen Auswirkungen eines solchen Verbots auf den Arbeitsmarkt und das Steueraufkommen erkennt. Dabei bitte nicht vergessen: Gastronomische Betriebe sind keine öffentlichen Einrichtungen, sondern privatwirtschaftliche Unternehmen, bei denen der Wirt ein Hausrecht hat.

Und bevor jetzt jemand kreischt, dass Rauchen doch so ungesund wäre: Gastronomische Einrichtungen nehmen nicht für sich in Anspruch, ein Hort der Gesundheit zu sein. Vielleicht überlegt sich diese unfähige Regierung also gleich im Anschluss noch ein Verbot des Ausschanks alkoholischer Getränke und fettiger Speisen - deren Auswirkungen auf die Gesundheit sind schliesslich ebenfalls bekannt. Irgendwann können wir dann bei ein paar Salatblättern und einem Glas Mineralwasser für 30 EUR darüber nachdenken, wie man einen florierenden Wirtschaftzweig nachhaltig killt.

Aber wirklich wundern würde mich das im ehemaligen Wirtschaftswunderland Deutschland nicht; schliesslich haben wir in den vergangenen Jahrzehnten durch Überregulierung und Weltfremdheit schon einige andere Branchen in den Ruin gewirtschaftet. Und auch die Planwirtschaft der Ex-DDR lässt grüssen: Was aus deren Versuchen solcher marktfremder Zwangsbeglückung geworden ist, lässt sich längst in den Geschichtsbüchern nachlesen.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 03:10
(@eskima)
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Moin brille,

ich war mich nicht ganz sicher, wie ich das einsortieren soll, weil ich ja selbst rauche. Aber wenn ich daran denke, dass der Staat derjenige ist, der am meisten vom Kauf der Glimmstengel profitiert, dann kommt da für mich schon sowas wie Doppelmoral auf.

Zusätzlich leben Nichtraucher statistisch gesehen ja angeblich länger und die Rente ist eh nicht sicher. Kann die Regierung nicht froh um jeden Raucher sein? Ist es wirklich im Interesse der Regierung, wenn wir alle stocknüchtern, nichtrauchend, fitnesscenterfit, vollwertig ernährt durchs Leben ziehen und unser aller Lebenserwartung zehn Jahre hochschrauben?

Last not least denke ich, dass es wirklich dringendere Probleme zu lösen gibt, wie von dir bereits angesprochen. Was mich persönlich aber stört, ist die Tatsache, dass Vater Staat sich immer mehr in "persönliche" Sachen einmischt. (ich denke da auch an das Elterngeld, das im 13. und 14. Monat nur gezahlt werden soll, wenn der sorgeberechtigte Vater in Elternurlaub geht. ) Irgendwie wird mir das grad zu diktatorisch und ich wollte mal wissen, ob es nur mir als Raucher so geht...

LG

eskima

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AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.11.2006 03:35
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin eskima,

wenn man alles verbieten wollte, was irgendwie ungesund ist, wäre das Leben wohl kein Spass mehr. Ich kenne eine Statistik, nach der es in D vermutlich 140 Passivrauch-Tote pro Jahr gebe (bzw. statistisch geben müsse). Vermutlich deshalb, weil die Zahl so klein ist, dass sie im statistischen Rauschen aller denkbaren Todesursachen vollkommen untergeht. Überdies sind das dann keine gelegentlichen Kneipenbesucher, sondern gesundheitlich vorgeschädigte Partner, die 24 Stunden am Tag mit einem starken Raucher zusammenleben. Wollte man hier ansetzen, müsste man beispielsweise auch das häusliche Fensterputzen verbieten: Dabei sterben pro Jahr nämlich mehr Menschen durch Leiterstürze als durchs böse, böse Passivrauchen.

Ich persönlich finde gastronomische Rauchverbote bigott. Wenn es eine entsprechende Nachfrage am Markt gäbe, würden findige Unternehmer nämlich mengenweise Nichtraucherrestaurants und -kneipen einrichten. Faktisch würden die meisten dieser Unternehmer aber damit pleite gehen. Vielleicht hat man dieses Problem vor allem mit einer Bundeskanzlerin, die 35 Jahre ihres Lebens in der Planwirtschaft verbracht hat und die Gesetze der Marktwirtschaft nie wirklich kennengelernt hat...

Ich persönlich hätte mit einer Quotierung nach Raucher- und Nichtraucherrestaurants keine Probleme - aber ich habe ein grosses Problem damit, wenn der Staat sich - wieder einmal - in die Gesetze von Angebot und Nachfrage einmischen will, indem er ein Totalverbot ausspricht. Mein gesunder Hausverstand (der auch mit dem deutschen Familienrecht gehörige Probleme hat) kapiert einfach nicht, warum ein Wirt kein Raucher-Schild an seine Eingangstür pinnen dürfen soll: Dann wüsste jeder, dass Rauchen hier erlaubt ist, und niemand, dem das nicht passt, müsste hineingehen. Bei einem Puff, einem Bungee-Seil oder einer Achterbahn habe ich diese Wahlfreiheit doch auch - und niemand zwingt mich, mich selbst in eine wie auch immer geartete "Gefahr" zu begeben, wenn ich das nicht möchte.

Also wird das Rauchverbot in der Gastronomie weitere Arbeitsplätze und Steuergelder kosten, weil die Nachfrage nach gastronomischen Dienstleistungen nachlässt. Damit kann ein gastronomisches Rauchverbot ähnlich verheerende steuerliche Auswirkungen haben wie die idiotische (und nicht ökologisch zweckgebundene!) Ökosteuer, durch die der Staat weniger einnimmt als er durch den Tanktourismus in den Grenzgebieten wieder verliert. Denn in allen unseren 9 (!) Nachbarländern ist der Sprit billiger als bei uns (aktuell beim Blick aus meinem Fenster in die Schweiz: Superbenzin kostet heute 1,01 EUR - und 19 von 20 dort tankenden Autos haben ein deutsches Nummernschild...)

Aber Hauptsache, die Regierung hat ein neues (überflüssiges) Gesetz erlassen...

Rauchend-rücksichtsvolle Grüsse  😉
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 04:03
(@bm-rk)
Registriert

Moin,

Im Gegensatz zu Ämtern, Behörden und Arbeitsplätzen, wo man sich den Aufenthalt nicht aussuchen kann, gilt für die Gastronomie: Keiner muss hingehen, wenn es ihm nicht passt. Das gilt heute (theoretisch) für die Nichtraucher (praktisch bleiben nur ganz wenige zuhause); in Zukunft aber vor allem für die Raucher, die sich dann eben privat treffen. Die Regierungskoalition wird sich noch die Augen reiben, wenn sie erst die negativen Auswirkungen eines solchen Verbots auf den Arbeitsmarkt und das Steueraufkommen erkennt. Dabei bitte nicht vergessen: Gastronomische Betriebe sind keine öffentlichen Einrichtungen, sondern privatwirtschaftliche Unternehmen, bei denen der Wirt ein Hausrecht hat.

Mal abgesehen, ob es gesund ist oder nicht zu rauchen...
...in anderen Länder funktioniert das mit dem Rauchverbot in der Gastronomie auch....und zwar sehr gut.
Selbst Raucher fühlen sich in den Räumen wohler, weil es einfach angenehmer ist...

...allerdings muss ich dir recht geben. Der Zeitpunkt ist falsch, es gibt derzeit wichtigeres.

Gruß BM RK,
der Feuer und Glutbrände versucht mit den richtigen Löschmittel zu bekämpfen  :rofl2:

The Future is not set. --
There is no fate but what we make for ourselves.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 10:26
(@polly)

Hallo,

in Irland ist das Rauchen in Cafes, Restaurants etc. verboten und dort stirbt die Gastronomie in keiner Weise. Im Gegenteil, ihr geht es besser als je zuvor. Auch in anderen Ländern ist dieses "Phänomen" zu beobachten.
Also frage ich mich, lieber Martin, woher Du die Information hast, dass bei einem Rauchverbot unsere Gastromomie aber den Bach runter gehen würde. Oder sind das wieder nur Vermutungen die Du wortgewaltig als Fakt hinstellen willst.

Ich frage mich außerdem, warum dieses Thema nicht wichtig sein soll.
Rauchen schränkt Nichtraucher massiv ein. Man hat nicht die Freiheit in ein Cafe zu gehen oder nicht, geht man abends aus muss man als Nichtraucher akzeptieren gesundheitsgefährdenten Substanzen in höchsten Konzentrationern ausgesetzt zu werden.
Es stinkt, die Kleidung stinkt und muss nach einmal Tragen gewaschen werden.
Warum rauchen denn so viele Raucher nicht in ihren eigenen vier Wänden, wenn es nicht gesundheitsschädlich oder belästigend ist?
Und es stimmt nicht, dass die Leute trotzdem ausgehen. Zumindest in Irland gehen anscheinend die Leute nach dem Rauchverbot lieber aus.
Auch in meinem Bekanntenkreis sehe ich dieses Phänomen, dass einem der Rauch vom ausgehen abhält. Ich z.B. war während meiner Schwangerschaft gar nicht aus, weil ich den Qualm einfach nicht ausgehalten haben. Und auch jetzt kann ich mich nur schwer wieder daran gewöhnen.
Ich kenne in meiner Stadt nur ein Cafe, wo ich mit meinem Kind nachmittags hingehen kann, das nicht zugeräuchert ist. Also trinkt man seinen Cafe zuhause.
Anders herum sehe ich aber nicht, dass Rauchverbote die Raucher davon abhält Restaurants aufzusuchen. In meiner USA Zeit hat kein Raucher auf einen netten Abend verzichtet, nur weil man in der Lokalität nicht rauchen durfte.
Wäre es da nicht viel logischer Raucherclubs etc. zu eröffnen, wo die Raucher wirklich unter sich sind?

Man kann es doch nun wirklich nicht mit Alkohol oder fetten Essen vergleichen. Was mein Tischnachbar da konsumiert gefährdet mich ja nicht! Aber bezeichnend ist es schon, dies als Argument zu bringen, sieht man doch, wo der Focus vieler Raucher (Zumindest bei derartigen Diskussionen) liegt: nämlich auf der eigenen Person!
Ich habe den Eindruck, dass auch hier sich Deutschland wieder den konservativen Luxus leistet, als einziges Land notwendige Veränderungen zu ignorieren und im ewig Gestrigen versinkt.

Liebe Grüße
Polly

Noch eine Anmerkung:
Ich habe vor ein paar Wochen eine Schulung gehabt, bei der von 60 Leuten 50 rauchten. Egal wo ich mich in den Pausen aufhielt, ich war immer von mindestens 10 Rauchern umgeben, die innerhalb von 15 Minuten jeder zwei Zigaretten rauchten. Also bei 4 Pausen am Tag, waren das 80 Zigaretten, die in meiner nächsten Nähe täglich geraucht wurden.

Nun bin ich der ja auch von Martin vorgeschlagenen Taktik gefolgt, mich dort nicht aufzuhalten, wo geraucht wird.
Nun denn, so habe ich verpasst wenn dort zu Gruppenarbeiten Pläne gemacht wurden.
Mein Chef raucht und bespricht so auch viele Dinge primär mit rauchenden Kollegen in den Rauchpausen. Meine Kollegen erwarten von mir, dass wir Dinge in den Rauchpausen im
Raucherraum besprechen. Ansonsten haben sie weniger Zeit, weil sie ja noch eine rauchen müssen.
(Falls jemand die "Friends"-Folge kennt, in der Rachel einen neuen Job hat, mit einer rauchenden Chefin und Kollegin...so sieht es bei mir aus;-))
Das ist dirkriminierend und verlangt eine strikte Nichtraucherregelung am Arbeistplatz.
Es kann ja wohl nicht sein, dass ich sogar beruflich zurückstecken muss, weil andere ein Suchtproblem haben.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 11:38
(@romyh)
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Hallo polly,

im grunde gebe ich Dir Recht. ABER: Es geht auch andersherum. SDu stellst es so hin, als gäbe es mehr rauchende als nichtrauchende Arbeitnehmer. Dem ist nicht so.

Bei mir ist es so, dass nur ein Bruchteil der Beschäftigten raucht. Diese sind "eingepfercht" in einem winzig kleinen Raum, während die Nichtraucher einen wuunderschön eingerichteten Pausenraum haben mit Blick auf die Stadt. Die Chefin ist Nichtraucherin, ebenso die zweite Chefin, Verkaufsleiter etc. Diese reagieren sehr ungehalten, wenn sie einen Mitarbeiter mal nicht gleich sprechen können, weil der mal "eine rauchen ist".
Wenn aber ein Mitarbeiter aufm Klo ist, ist das "kein Problem".

Und im Gegensatz zu Dir sehe ich auch Prob in der Gastronomie. Ich ahb es am eigenen "Leib" erfahren.
In meinen Zeiten als MA bei McD hatten wir ein Raucherrestaurant, oben verboten, unten erlaubt. Das änderte sich mit dem neuen Gebietsleiter: der setzte konsequent das Rauchverbot in den restaurants um. Ergebnis: Wir verloren eine Menge Stammgäste, die lieber zu andern Lokalen gingen um dort zu rauchen. Wir bekamen eine Menge Beschwerden wegen des Rauchverbots. Der Umsatz ging zurück. Dieser Zustand hat sich nciht erholt. Das Ganze geht seit 1.4.06.
Nur weil andere Länder gute Erfahrungen gemacht haben, muss das nicht auch automatisch auf Dt. zutreffen.

Es wird noch soweit kommen, dass man selbst zuhause nicht mehr rauchen darf.

MfG
Romy

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 12:53
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

ich erlebe eine ganz andere IST-Situation als Polly oder ich habe eine andere Wahrnehmung.

In den Gebäuden der Erwachsenenbildung und -schulung ist Rauchverbot. In den Pausen stehen dann die Raucher in einer großen Gruppe auf dem Fußweg vor der Schule und rauchen. Das hat zur Folge, dass Passanten oftmals auf den Radweg oder auf die Straße (je nachdem, welche Einrichtung) ausweichen müssen, um überhaupt weitergehen zu können.

Dann die öffentlichen Gebäude. Im Rathaus, Gesundheitsamt, Jugendamt, Schulamt ist für den Publikumsverkehr Rauchverbot. Vor dem Eingang stehen jeweils ein bis zwei große, mit Sand gefüllte, Kübel, rund herum je nach Tages- und Uhrzeit eine Gruppe Raucher. Drinnen in den Zimmern rauchen einige der dort Beschäftigten, die Flure sind rauchfrei und viele Zimmer natürlich auch. Wenn man das verhindern wollte, dann bräuchte man kein politisches Rauchverbot, dann könnte auch der Bürgermeister das Rauchen für städtische Angestellte und Beamte am Arbeitsplatz verbieten.  Im Gericht darf noch im Gebäude geraucht werden und zwar im Treppenhaus.

Dann haben wir die Krankenhäuser. In der Regel trifft man auch hier vor der Tür eine Traube rauchender Menschen an, selbst auf Krücken. Im Krankenhaus selbst gibt es schlecht gelüftete Raucherzimmer, nach dem Motto: es sind schon viele erfroren und noch keiner erstunken. Eigenartigerweise wird aber auch hier oftmals im Schwesternzimmer geraucht.

Ich persönlich möchte ja lieber von Schwestern betreut werden, die auch rauchen dürfen als von denen, die knatschig sind, weil sie gerne rauchen würden und man es ihnen nicht gestattet.

Nächstes Thema: Urlaubsplanung. Ich hab mir im Juli Angebote via Internet machen lassen und bei mindestens 70% stand der Zusatz, dass Rauchen nicht gestattet ist. In unserer Stadt hier (80.000 Einwohner) gibt es ein Nichtraucherhotel.

Dann die Taxen. Ich finde es eine Zumutung, sich in ein verqualmtes Taxi zu setzen, aber davon hat bislang niemand gesprochen. Als ich mal ausdrücklich nach einem Nichtrauchertaxi verlangt habe, erfuhr ich, dass es bei der größten Taxizentrale unsrer Stadt nur einen einzigen nichtrauchenden Fahrer gibt, der aber auch in seinem Taxi das Rauchen zulässt.

Also zumindest in meine Umfeld kann schon lange keiner mehr so qualmen, wie er lustig ist. Warum also jetzt die letzten Raucherzonen auch noch kappen? Bei Ikea finde ich es übrigens sehr gut gelöst, da wird den Rauchern ca. 1/3 der gesamten Restaurantfläche in der hinteren Ecke zugestanden, die allerdings sehr schön gestaltet ist. Es gibt eine gute Klimaanlage und weiter vorn ist nichts davon zu merken, dass weiter hinten geraucht wird.

Und wenn ich im Restaurant nicht rauchen darf, dann setze ich mich bei angenehmen Temperaturen nach draußen (wie jetzt auch) und werde ansonsten den Bringservice ordern. Ich denke aber, dass gerade in der Gastronomie viele der Angestellten rauchen und gerade hier ein generelles Rauchverbot wenig sinnvoll ist. Wenn der Bedarf an rauchfreien Gaststätten und Restaurants so groß wäre, dann gäbe es mit Sicherheit soviele davon, dass sie einem auffallen würden.

@ Polly

Ich kenne in meiner Stadt nur ein Cafe, wo ich mit meinem Kind nachmittags hingehen kann, das nicht zugeräuchert ist. Also trinkt man seinen Cafe zuhause.

Ich besuche keine Cafés. Aber warum gehst du dann gar nicht, obwohl es die Möglichkeit geben würde? Das hab ich nicht ganz verstanden.

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AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.11.2006 15:06
(@polly)

Hallo,

wenn man einfach akzeptiert, dass Rauchen auch die Gesundheit der Mitrauchenden gefährdet, sollte man wohl erstmal überlegen, wie man diese vor der Gefährdung schützen kann.
Dazu gehört einfach, dass man sein Leben frei gestalten kann ohne Rauch ausgesetzt zu sein.
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die für sich entschieden haben, aus welchen Gründen auch immer, krebserzeugende Substanzen zu konsumieren und sich die Lungen zu zerstören.

Ich denke, es sollte selbstverständlich sein, dass am Arbeitsplatz nicht geraucht wird.
Wird ein Raucherraum zur Verfügung gestellt, ist das sicher gut und schön für die Rauchenden, aber kann man als Raucher dieses wirklich einfordern? Es tut mir für Romy leid, dass sie jetzt in einem Kabuff rauchen muss, aber der schöne Aufenthaltsraum ist doch wohl nicht nur den Nichtrauchern vorbehalten. Auch sie darf sich dort aufhalten, nur halt nicht rauchend, oder irre ich mich da?
Und ich kann auch die Vorgesetzten im Ansatz verstehen, natürlich muss ein Mensch mal auf Klo, aber muss er wirklich eine rauchen? Geht man von 5 Minuten pro Zigarette aus, das einmal in der Stunde, arbeitet ein Raucher fast 10% weniger als ein Nichtraucher (denn auf Klo muss er ja trotzdem).
Ich kann ja auch nicht sagen, ich lese 45 Minuten am Tag während meiner Arbeitszeit Comics, weil ich das einfach brauche, mich das entspannt und ich sonst nicht brauchbar bin!

Aber es stimmt schon, als Raucher wird es immer schwerer, in immer mehr Gebäuden ist Rauchverbot.
Aber ich finde das richtig! Es geht halt einfach nicht, dass man gezwungen ist mit zu rauchen! Und wenn dann die Raucher vor den Toren die Bürgersteige blockieren und meist auch noch ihre Kippen auf den Boden schmeissen, finde ich das einfach unverschämt. Natürlich wäre es gut, wenn Raucher bessere Möglichkeiten hätten, aber kann man wirklich erwarten in diesen Zeiten dafür Geld aufzubringen?
Und ich verstehe auch nicht, warum gerade in einem Krankenhaus das Rauchen erlaubt sein sollte!
Und ich möchte nicht von einer Schwester betreut werden, die nach Nikotin stinkt, wenn ich gerade aus einer Narkose erwache.

Ich finde, es wird einfach Zeit, das die Leute einsehen, dass Rauchen keinen Sinn macht, man aber nicht auf seine persönliche Entscheidungsfreiheit pochen darf, wenn man andere Menschen dadurch gefährdet.

Und nun zurück zum Ausgangsthema: Rauchen in der Gastronomie:
Ich weiss, wie sehr Kneipe mit Rauchen verknüpft ist. Und auch ich kann mir nicht vorstellen, dass abends in den Kneipen nicht mehr geraucht wird.
Ich fände es aber super!
Endlich mal unbelästigt richtig gut essen gehen. Mal nicht mit stinkenden Haaren ins Bett fallen. Mal ohne rote Augen einen Abend beenden.
Natürlich sind ausgesuchte Nichtraucher-Cafes keine Lösung. Raucher und Nichtraucher treffen sich und welcher Raucher geht dann mit in ein Nichtraucher-Restaurant? Da wird schon deutlich gemacht, das man einfach rauchen MUSS! Ist man aber unter Nichtrauchern geht man sehr gerne in ein Nichtraucherrestaurant.
Aber wenn es eine generelle Regelung gäbe, würden diese Problem gar nicht aufkommen.
Und Raucher könnten ja dann ihre ausgesuchten Raucherclubs gründen, wenn sie so gar nicht auf eine Zigarette verzichten können.

Und anscheinend macht die Gastronomie ja nicht pleite, wenn es in Kleinstädten Nichtraucherhotels gibt.

Liebe Grüße
Polly

eskima:
es tut doch nichts zur Sache ob DU in Cafes gehst. Ich tue das sehr gerne. Aber das bedeutet für mich durch die halbe Stadt zu jockeln um unbelästigt einen Kaffe zu trinken und meinem Kind den Qualm zu ersparen. Auf dem Weg dahin fahre ich an etwa 20 nicht akzeptablen Cafes vorbei.
Und dann sprichst Du mir großzügig eine Möglichkeit zu? Ja da habe ich ja echt Glück gehabt, ich mit meinen absurden Ansprüchen!

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 15:57
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Polly,

eskima:
es tut doch nichts zur Sache ob DU in Cafes gehst. Ich tue das sehr gerne. Aber das bedeutet für mich durch die halbe Stadt zu jockeln um unbelästigt einen Kaffe zu trinken und meinem Kind den Qualm zu ersparen. Auf dem Weg dahin fahre ich an etwa 20 nicht akzeptablen Cafes vorbei.
Und dann sprichst Du mir großzügig eine Möglichkeit zu? Ja da habe ich ja echt Glück gehabt, ich mit meinen absurden Ansprüchen!

Ich hatte dich lediglich gefragt, weil ich ein Verständnisproblem hatte, als Erklärung meines Verständnisproblems schrieb ich, dass ich nicht in Cafés gehe. Alles andere hast du in meine Worte hineininterpretiert.

Gruß

eskima

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AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.11.2006 16:23




(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Polly,

in Irland ist das Rauchen in Cafes, Restaurants etc. verboten und dort stirbt die Gastronomie in keiner Weise. Im Gegenteil, ihr geht es besser als je zuvor. Auch in anderen Ländern ist dieses "Phänomen" zu beobachten.

woher stammt Dein Wissen? Hast Du das "irgendwo gehört" oder bist Du in letzter Zeit mal in Irland gewesen und hast es Dir selbst angeschaut?

Ich habe dort sehr leere Pubs gesehen. Das sah richtig traurig aus. Ausnahme: Dort, wo die Wirte einen Innenhof haben. Da wird eine Zeltplane o. ä. darübergespannt und Heizstrahler aufgestellt. Und dann steppt dort der Bär wie in alten Zeiten. Auch viele Nichtraucher sind lieber dort - weil es da einfach lustiger ist als vorne im abgeschlossenen Pub.

Die Vorgeschichte ist ebenfalls drollig: Direkt nach der Einführung des Rauchverbots gingen die Pub-Besucher brav nach draussen zum Rauchen - und nahmen eben ihren Pint mit. Die Polizei fand das nicht so gut; Begründung: "Ihr dürft hier draussen zwar rauchen, aber nicht trinken." Auch die Anwohner fanden den Lärmpegel dieser Freiluft-Pubs nicht so doll.

Also frage ich mich, lieber Martin, woher Du die Information hast, dass bei einem Rauchverbot unsere Gastromomie aber den Bach runter gehen würde. Oder sind das wieder nur Vermutungen die Du wortgewaltig als Fakt hinstellen willst.

Offensichtlich stammen meine Informationen aus erster Hand und aus persönlichem Augenschein. Woher Du Deine hast, erschliesst sich leider nicht.

Ich habe keinerlei Probleme mit einem Rauchverbot an wirklich öffentlichen Plätzen, in der U-Bahn oder im Flugzeug, in Ämtern oder Behörden oder am Arbeitsplatz. Eine gastronomische Einrichtung ist jedoch kein solcher Platz; hier hat der Wirt das Hausrecht. Und wenn Nichtrauchergastronomie sich in weiten Teilen nicht trägt, spricht das für sich: Es gibt kaum Bedarf, vergleichbar mit vegetarischen Restaurants: Die will auch fast niemand. Obwohl ich Dir versprechen kann, dass unsere Fleischesserei für die davon betroffenen Tiere nicht nur ein bisschen lästig, sondern absolut tödlich ist...

Die immer wieder beschworene massive Gesundheitsgefahr des Passivrauchens bestreite ich jedenfalls. Eine verrauchte Kneipe kann für Nichtraucher lästig sein, keine Frage. Aber auf dieser Ebene bewegen sich auch laute Tischnachbarn, Menschen ohne Tischmanieren, Menschen mit offensichtlicher Abneigung gegen Deo und Duschen, Handygebimmel und vieles andere, das man aushalten muss, wenn man sich - freiwillig! - in eine gastronomische Einrichtung begibt.

Was ich nicht bestreite: "Raucherbashing" scheint für manche Menschen derzeit chic zu sein. Lustigerweise haben diese Menschen keinerlei Probleme damit, ihr Auto selbst zu betanken. Wenn sie wüssten, was sie dabei an hoch cancerogenen (=krebserregenden) Benzol-Molekülen abbekommen, müssten sie eigentlich schreiend weglaufen. Nur kann man diese Moleküle - im Gegensatz zum Raucher mit der Zigarette - nicht sehen; also ist die Gefahr nicht vorhanden. Eigentlich müsste man den Beruf des Tankwartes wieder einführen, der - heute selbstverständlich mit einer speziellen Gasmaske - das Betanken der Autos übernimmt. Aber das würde marktwirtschaftlich nicht funktionieren: Der Spritpreis würde - auch für Nichtraucher - nämlich um einen oder zwei Cent steigen. Und sooooviel ist uns die Gesundheit dann doch nicht wert...  😉

Erst denken, dann schreiben...

Grüssles
Martin

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AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 18:20
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo zusammen!

ICH MACH MICH JETZT MAL UNBELIEBT!!!!!!!!!!!! 😉

Ich denke, das empfindet jeder individuell anders.

Ich bin Nichtraucherin, habe in meinem gesamten Leben nie eine probiert, was damit zusammenhängt, dass ich als Kind in einem Elternhaus von zwei Kettenrauchern (Rothhändle ohne Filter *lecker*) großgeworden bin.
Als ich in der 5. Klasse war, machte mich mein Klassenlehrer auf meine stinkenden Hefte aufmerksam. Das war sicher nicht okay von ihm, aber in mir hat sich dieser Hass auf Rauchgestank extrem verfestigt. :gunman:
In meiner Wohnung hat noch nie jemand geraucht, mein Mann geht selbst zum Rauchen vor die Tür, allerdings freiwillig aus Rücksicht auf mich.

ER MEINT, DER URZUSTAND IST NICHTRAUCHERSEIN, DAHER HABEN DIE RAUCHER AUF DIE NICHTRAUCHER RÜCKSICHT ZU NEHMEN.

Und das sehe ich ehrlich gesagt auch so. Wie Polly schon schrieb, ist man bei vielen Events außen vor, wenn man sich davor einfach ekelt. Ich krieg zuviel, wenn meine Klamotten nach Rauch riechen, das ist keine Macke, mich ekelt es wirklich! Vielleicht, weil ich in der Kindheit in der Wohnung, im Auto, sonstwo gnadenlos zugequarzt wurde. Ich habe handfeste Kräche mit meinem Vater gehabt, dass der gefälligst das Stinketeil aus der Hand legt, bevor er mein Zimmer betritt.

Vielleicht hat mich der Umgang mit militanten Rauchern dazu gebracht, dass ich so absolut kompromisslos im Umgang mit Rauchern bin. Für mich persönlich steht ganz klar, das Recht der Nichtraucher auf unverqualmte Luft vor dem Recht des Rauchers, sich überall den Teer reinzuziehen. *sorry*

Daher wäre das seit langem mal wieder ein Grund, der mich mit nem Spruchband auf die Straße bringen würde!

JA, Rauchen in öffentlichen Lokalen, Ämtern, U-Bahnhöfen verbieten.
JA, Rauchen im Auto verbieten! Ich darf nicht simsen, warum sollte ein Raucher die Finger vom Lenkrad nehmen, um sich ne Kippe rauszufriemeln und diese anzuzünden und dabei wohlmöglich noch unschuldige Kinder zu verpesten?
JA, ich finde, wenn Kinder im Haus leben, hat ein Raucher darin NICHTS zu suchen.

Ich hab tierischen Stress hinter mir, weil ich weder mein Kind noch dessen Kindersitz in das zugequarzte Auto meiner Schwiegermutter lassen wollte. (Eher wäre ich 30km gelaufen!), weil das gesamte Kind+Sitz-Paket auch dann stinkt, wenn sie in den 10 Minuten mal nicht raucht!

Ja, mein Schwiegervater hat uns die Freundschaft gekündigt, weil er nicht unser Wohnzimmer verpesten durfte. :knockout: So what.

Und nur mal zum Thema Empfindlichkeit: Meine Mutter hat nach ca. 25 Jahren Rauchen damit  aufgehört. Und gegen DIE bin ich noch harmlos! Sie als ehemalige Kettenraucherin kann heute überhaupt nicht mehr verstehen, wie sie als Mutter und Mitmensch ein so rücksichtsloses Leben führen konnte.

By the way: Ich möchte hier keinem Raucher unterstellen, dass er rücksichtslos ist!!! Ich bin selber mit einem rücksichtsvollen Raucher verheiratet. Der raucht nicht mal im Lokal, wenn Nichtraucher am Tisch sind. Und DAMIT kann ich umgehen. Und er muss halt damit leben, dass er nach dem Rauchen nicht geküßt wird *brech*.

Ich finde, das hat mit Statistiken so gar nichts zu tun und es auch in meinen Augen völlig egal, wie viele Menschen an Passivrauch sterben.

Es ist EKLIG, BEEINTRÄCHTIGEND und NICHT AUSZUHALTEN.

LG LBM, die auch seit der Schwangerschaft in kein Café mehr geht, auch jetzt mit Kleinkind nicht.

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 18:46
(@milan)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin!

Als starker Raucher (eigentlich war ich mal nur ein mittlerer Raucher - aber das hat sich in den letzten Monaten geändert) mal ein paar Einwände:

JA, Rauchen in öffentlichen Lokalen, Ämtern, U-Bahnhöfen verbieten.

In Ämtern und Bahnhöfen ist das sicher gut und richtig. Den Lokalbesitzern sollte man aber tunlicst selbst überlassen, ob sie in IHREM Lokal Rauchverbot verhängen. Wen´s stört, der braucht ja nicht hin zu gehen.

JA, Rauchen im Auto verbieten! Ich darf nicht simsen, warum sollte ein Raucher die Finger vom Lenkrad nehmen, um sich ne Kippe rauszufriemeln und diese anzuzünden und dabei wohlmöglich noch unschuldige Kinder zu verpesten?

Wenn man wegen der Unfallgefahr argumentiert, dann müsste essen, trinken, reden, CD in Radio einlegen, usw auch verboten werden. George Orwell lässt grüßen.

JA, ich finde, wenn Kinder im Haus leben, hat ein Raucher darin NICHTS zu suchen.

Klar hat er da was zu suchen. Aber zum Rauchen muß er raus gehen.

Milan

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Geschrieben : 11.11.2006 19:19
(@romyh)
Registriert

Hallo @LBM:

Was du mit Rauchen und der Abneigung davor erlebt hast, betrifft mich im Punkt Alkohol. Aufgrund der absolut neg. Erfahrungen mit meinem alkoholkranken Vater (der aber, Gott sei Dank, seit vielen Jahren trocken ist) habe ich eine null Toleranz Grenze gegenüber Alkohol. Ich habe das Glück einen Moslem als Mann zu ahben, der sich an das Alkoholverbot seiner Religion hält...und bin sehr glücklich darüber! Es kommt kein Tropfen Alkohol über meine Schwelle, nichtmal in Form von Medikamenten (Wick MediNait und der ganze Scheiß), Gäste bekommen hier auch keinen Alk. wer trinken will muss woanders trinken. Basta!

Wenn das Rauchen öffentlich verboten wird, so muss das öffentliche Trinken auch verboten werden.

Thema: Leider raucht mein Schatz, ich bin eher Gelegenheitsraucherin. Er darf hier nur in der Küche rauchen, und wenn seine Kinder da sind am offenen Fenster oder auf dem Balkon. Und die sind sehr glücklich darüber, da es zuhause nicht so ist.

Bzgl Rauchverbot in Lokalen: das halte ich für ein zweischneidiges Schwert. Hier wird sich darauf berufen, dass ein Wirt Hausherr ist und er nur ein Rauchverbot aussprechen kann, aber das kann man nicht so pauschalisieren. Dann könnte er theoretisch ja auch zulassen dass öffentlich in seinem Lokal gekifft wird oder muss sich nicht an die Vrschrifte des Gesundheitsamts halten. Konzession, wozu denn? Hausherr hin oder her: Das sollte von oben gereglt werden.
Daüberhinaus gibt es eine Menge Restaurants, die rauchfrei sind. Sie Bars oder Clubs aber eben leider nicht...

Mir ist es egal. Ich sitze gern bei meinen rauchenden Kollegen im kleinen unattraktiven Raucherraum,  die sind einfach viel witziger!
Ich rauche oder rauche nicht in Lokalen, mir egal. Bin ja eigentlich zum essen und Trinken da, ne?

Gruß, Romy

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 19:55
(@polly)

Hallo Martin,

ich mag Deiner Polemik einfach nicht mehr folgen.
In einer der letzten Spiegel-Ausgaben war ein großer Artikel zu dem Thema.
Schau Dir die Seiten des Bundesgesundheitsministeriums an, da gibt es z.B.Statistiken, wie sehr es den Angestellten von Kneipen gesundheitlich besser geht seit es ein Rauchverbot an ihrem Arbeitsplatz gibt.

Aber natürlich ist das alles ad absurdum geführt durch die Beobachtungen von Dir, die Du in ein paar irischen Kneipen gemacht hast.

Ganz ehrlich: Einige Kneipen werden wohl weniger Zulauf haben, wenn dort nicht mehr geraucht werden darf. Aber dafür wird wohl der Zulauf in Lokalen größer werden, wo es um Genuss geht. Denn wie soll man genießen in diesem Mief? Insgesamt sehe ich für die Gastronomie eine Chance, denn zum Glück raucht ein Großteil der Deutschen nicht und gerade bei kaufkräftigen Gruppen ist der Anteil der Raucher kleiner!

Im Endeffekt wissen weder Du noch Ich, was es für Folgen haben wird. Die Statistiken sprechen für mich, dagegen stehen Deine subjektiven Erfahrungen in ein paar irischen Kneipen! Nun ja...räusper

Und zur Tankproblematik: tatsächlich habe ich mir über die Benzol-Dämpfe keine Gedanken gemacht. Aber wenn das Problem mit zwei cent mehr pro Liter Benzin auszuräumen wäre, wäre ich sehr bereit diese zu zahlen. Das finde ich weniger dumm, als 100 Euro im Monat auszugeben um mir cancerogenen Müll in die Lunge zu pusten!

Zum Passivrauchen:

www.tabakkontrolle.de/pdf/passivrauchen_Band_5.pdf).

Forscher des Zentrums und ihre Kooperationspartner gehen von

etwa 2.140 Nichtrauchern aus, die jährlich wegen des Mitrauchens an Herzerkrankungen sterben,
von 770 Nichtrauchern, die einen Schlaganfall nicht überleben,
260 Passivraucher sterben an Lungenkrebs,
50 an anderen Lungenerkrankungen, und
etwa 60 Säuglinge sterben pro Jahr, weil sie zu Hause Zigarettenrauch ausgesetzt sind oder ihre Mutter während der Schwangerschaft rauchte.

Also, wenn Du neben mir in einer Kneipe rauchst, gefährdest Du meine Gesundheit. Hast Du ein Recht dazu? Aber ich bin dann die, die nach Hause gehen soll? Warum? Ich will in einer Kneipe sein, wo ist da die Verbindung mit Passivrauchen zwingend? Warum machst Du nicht Deine Kippe  aus?

Und zu Deinem letzten Satz nur ein Zitat:

Das Rauchen macht dumm; es macht unfähig zum Denken und Dichten. […] Die Raucher verpesten die Luft weit und breit und ersticken jeden honetten Menschen, der nicht zu seiner Verteidigung zu rauchen vermag. Wer ist denn imstande, in das Zimmer eines Rauchers zu treten, ohne Übelkeit zu empfinden?" - Johann Wolfgang von Goethe,

Liebe Grüße Polly

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 20:27
 AJA
(@aja)
Registriert

Einige Kneipen werden wohl weniger Zulauf haben, wenn dort nicht mehr geraucht werden darf. Aber dafür wird wohl der Zulauf in Lokalen größer werden, wo es um Genuss geht. Denn wie soll man genießen in diesem Mief?

Wie wäre es denn, statt ein generelles Rauchverbot zu verhängen, vernünftige Rauchabzugsanlagen (oder wie die Dinger heißen) zu installieren. Ich kenne Restaurants, da merkt man noch nicht mal, dass am Nebentisch geraucht wird. Die Dinger sind nicht ganz billig, aber wenn es so ist, dass viele Nichtraucher öfter ein Restaurant besuchen würden, wenn da Rauchverbot wäre, könnte das eine lohnende Investition sein und es wäre beiden Seiten, nein, allen drei Seiten  gedient.

Gruß AJA

Edit, da vergessen:

Geht man von 5 Minuten pro Zigarette aus, das einmal in der Stunde, arbeitet ein Raucher fast 10% weniger als ein Nichtraucher (denn auf Klo muss er ja trotzdem).

Dann will ich auch mal ein bisschen "krümelkackern". So weit ich im Kopf habe, hat ein Arbeitnehmer pro Stunde das Recht auf 6 Minuten "freie Verfügungszeit". Ob er dabei raucht, aufs Clo geht, oder Brotzeit macht, ist ihm völlig freigestellt. Er kann im Grunde auch Löcher in die Luft starren, die Zeit steht ihm zu.
Ich lasse es mal dahingestellt, ob tatsächlich alle Raucher jede Stunde zum Rauchen gehen, könnte genauso behaupten, die gehen überhaupt nicht aufs Clo. Wenn die Nichtraucher nun ihre freie Zeit nicht nutzen, sind sie selber schuld. Davon abgesehen, wie bereits erwähnt, fördert es nicht unbedingt die Konzentration, wenn man einem Raucher das Rauchen verbietet. Lass ihn eine durchziehen, dann gehts wieder besser  :wink:.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 21:46
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

rehi,

@ AJA: danke. Mir verschlägt es immer die Sprache, wenn ich so militanten Nichtrauchern gegenüberstehe.

Überall in der Welt ist man bemüht, Kompromisse zu finden, nur beim Rauchen hört die Kompromissbereitschaft scheinbar auf. Ich würde mich nie erdreisten, in einem Nichtraucherhaushalt zu rauchen, es sei denn, mir wird ausdrücklich gesagt, dass ich in der Küche rauchen darf. Ich möchte aber auch nicht ständig angefeindet werden und gerade in Streßsituationen oder auch im Restaurant nach dem Essen möchte ich gern rauchen.

Mein Mann hat übrigens vor fast fünf Jahren aufgehört zu rauchen und komischerweise kann er ganz gut damit leben, dass ich (in erster Linie) und seine Arbeitskollegen weiterrauchen. Wir bemühen uns um gegenseitige Rücksichtnahme und bislang klappt das ganz gut.

Kleine "Anekdote" am Rande: M wurde von einer Lehrerin gesagt, dass seine Haare nach Rauch riechen, seine Eltern sollten doch mal aufhören zu rauchen. M schaute sie ganz verwundert an und sagte: mein Vater raucht nicht!

Gruß

eskima

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 11.11.2006 22:37
 AJA
(@aja)
Registriert

Hallo eskima,

was ist denn das für eine Lehrerin? Dabei fällt mir ein, dass mal eine Frau in unserer Kirche ein Gesangbuch in der Hand hielt und meinte, das stinkt nach Rauch, das hätte wohl ein Raucher in der Hand gehabt. Ich bin fast von der Kirchenbank gefallen  :rofl2:.

Aber vielleicht gibt es ja so empfindliche Nasen, die Rauch riechen, der gar nicht da ist.

Gruß AJA

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 23:00
(@kruemel1)

Hallo eskima,

auch ich bin gerne bereit mich bei diesem Thema unbeliebt zu machen, ich persönlich begrüsse ein Rauchverbot und zwar generell in der Öffentlichkeit, Restaurants und Arbeitsplätzen.
Da ich im Krankenhaus arbeite kenne ich die Problematik im grossen Stil mit meinen Kollegen mit 2 oder 3 Raucherkollegen im Dienst bedeutete immer das sich diese gemeinsam zum rauchen zurückzogen während die Nichtraucher auf die Klingel reagierten wenn Patienten etwas benötigten.  
Viele Patienten grade nach einer OP finden den Geruch von Nikotin in der Arbeitskleidung sehr unangenehm zumal man ja auch bei vielen Tätigkeiten dem Patienten nahe ist.

Mittlerweile arbeite ich in einem Bereich mit nur einem Pausenraum der von bis zu 8 Rauchern gleichzeitig zugeraucht wird. Rücksichtnahme auf die Nichtrauer ist absolute Fehlanzeige, was dazu führte das ich mich beim Betriebsartzt beschwerte der dann die Chefin daraufhin gewiesen hat das sie für einen rauchfreien Pausenraum zu sorgen hat.

Mir persönlich ist es völlig egal ob sich jemand die Lunge wegraucht (das sterben durch das Bronchialkarzinom ist ne echt brutale Sache) ich nehme mir aber das gleiche Recht herraus zu sagen in meine Lunge bitte nicht und auch nicht in die Lunge meines Kindes.  

Lieben Gruss

Kruemel1

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 23:08
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

ich bin ein Raucher, der das aktive Rauchen aufgegeben hat (ähnlich dem eines Alkoholigers?).

Aber ich bin ebenfalls der Meinung, das es nicht angehen kann, dass Raucher einem Nichtraucher aufzwingen, wann er den Racuh einatmen soll und wann nicht. Rauchen ist eine gesellschaftsfähige (und steuereinbringende) Droge, da werden die Töne gern einmal lauter und die Minderheit zur Mehrheit ....
Ich habe meine Schwiegereltern aus unser Haus geworfen, weil sie es nicht aktzeptieren wohlten/konnten, dass ich Zigaretten in der nähe unserer Kinder nicht aktzeptiere (unser Haus ist innen Rauchfrei). Nennt mich radikal, aber so habe ich auch gehandelt, als ich noch selber dem weißen Stengel gefrönt habe .... Meine Kinder können sich nicht wehren

.... und aufgehört habe ich eigentlich nur wegen Ihnen ....

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Geschrieben : 11.11.2006 23:24




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