Hallo zusammen,
jeden Tag steht nun eine Geschichte aus dem Lesebuch auf dem Hausaufgabenplan. Heute fingen sie das Thema "Familie" an. Die erste Geschichte heißt "Das Bild"
Annika soll ihre Familie zeichnen...
Zu ihrer Familie gehört Eli, das ist ihre Mutter...
Dann überlegt sie: "Gehört Christian zu ihrer Familie oder nicht? Eigentlich gehört er dazu, denn Christian ist Annikas Vater. Genau genommen gehört er zu seiner Freundin...
Eli guckt ihr über die Schultern. "Chrstian gehört doch eigentlich auch aufs Bild, oder?, fragt Annika. "Nein, Christian gehört nicht zu uns", sagt Eli....
Annika zeichnet Berge auf das Blatt, damit es nicht so leer ist. Hinter die Berge malt sie einen kleinen Mann. Der kleine Mann ist ganz weit weg. Aber er ist da
(entnommen:Bausteine Lesebuch 3, Diesterweg Verlag)
Als mein Sohnemann vorgelesen hat kam mir erst das ko... und ich mußte mich zusammennehmen, um nicht in Widerspruch zu verfallen.Ist das wirklich das, was unseren Kindern in der schule beigebracht werden soll? ;( ;(
Ich weiß, ich lese es mit Erwachsenenaugen. Aberwas lese ich? eine Mutter, die den vater aus dem leben der Tochter verbannt und ein kind das in ganz klein, in weiter Ferne dazumalt, weil er eben doch da ist. Zwischendurch steht Annika noch vor dem Spiegel und malt sich selebr große blaue Augen, wie sie der Papa und sie haben.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
hallo tina,
leider wirkliche realität.
verstehen kann ich solche mütter leider auch nicht.
die exfrau meines LG versuchte sowas auch, und als die kinder papa gemalt haben hat sie das blatt zerissen, ein neues genommen und den papa dick und fett gemalt.
so sieht er eben aus, der alte. (o- ton)
meist schäme ich mich für solche meiner geschlechtsgenossinen, traurig aber wahr.
lg
loonys
Hi loonys,
Das es traurige Realität ist weiß ich ja, aber wäre es nicht Aufgabe, auch der Schule, den Kindern eben zu vermitteln, wie es besser laufen kann. So lernen sie doch auch wieder nur, das das völlig normal und somit ok ist. Ich wünschte mir eine andere Geschichte. Eine Geschichte in der Mama und Papa eben auch nach der Trennung Eltern bleiben und das Kind beide Eltern haben darf.
Und, auch wenn es illusorisch ist. Für mich hat Schule imemr noch den Auftrag Werte zu vermitteln. Und so eine Geschichte ist kein Wert.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
hallo tina,
sicherlich soll die schule werte vermitteln und zu einer "normalen" familie gehört mama, papa und kinder.
allerdings ist es für die heutige generation auch normal in einer patchworkfamilie zu leben.
allerdings muß der papa nicht hinter dem berg stehen, der papa gehört dazu, ganz nah beim kind, ebenso die mutter.
auch wenn die paarebene nicht mehr klappt, die elternebene muß funktionieren, der kinder zu liebe.
leider vergessen das viel zu viele exen und tragen das nun auch auf den rücken der kinder aus.
es ist schon traurig das die schule mit einem solchen schlechten beispiel vorran geht.
solch eine geschichte vermittelt leider doch werte, aber eben werte die in eine völlig falsche richtung gehen.
ich stelle mir nur ein kind vor wo der nicht betreuende elternteil so schlecht gemacht wird. das kind bekommt durch solch eine geschichte noch einen dämper oben drauf und die schule bekräftigt indirekt das verhalten des elternteils.
traurig aber wahr.
lg
loonys
ps. eins meiner kinder besucht auch die 3. klasse, mal sehen was da kommt, denn bisher waren die geschichten immer mama, papa und kind.
Moin,
ich hätte gern den Verlag mit Anschrift, Nr. der Auflage plus ISBN. 'ne Kopie der Seiten wäre auch klasse.
Woll'n wir doch mal sehen...
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Kein Problem deep. Ich schicks dirmorgen. Heute will ich nicht mehr in der Büchertasche wühlen.
LG Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
hey,
ich finde unfassbar, das das im staatlich genehmigten lehrbuch den kindern verkauft wird und damit per gesetz den kindern klar gemacht wird, das das richtig ist.
schon schrilll, was die regierung für richtig hällt, wie eine familie heute auszusehen hat.
die gehen ganz klar von trennungsfamilien aus. schulbücher sind schneller als gesetzbücher. schlimm ist, das alles so unausgereift ist.
das so zu veröffentlichen, ist ein skandal, aber wohl kaum zu verhindern. ich frage mich, wie ein kind mit mutter und vater darauf reagiert. ist doch krank oder?
mit freundlichen grüssen
gaya
Morgen gaya,
ja es ist inzwischen völlig normal. Während ich Englisch noch mit der Familie Smith gelernt habe (Dad, mum, Girl, Boy Cat and dog), lernt meine Tochter nun mit den Erlebnissen einer Schulklasse.
In dieser Schulklasse ein Zwillingspärchen, dessen Eltern geschieden sind. Sie leben beim Vater in London und die Mutter lebt wieder in Indien. Erfreulich, das sie beim Vater leben, unerfreulich das sie die Sommerferien nicht bei der Mutter verbracht haben (hätte sich stofflicht nämlich grade angeboten) 😉
Was ich damit sagen will: Während bei uns Scheidungeskinder noch fast Exoten waren, sind es bei unseren Kindern, die, deren Eltern nicht getrennt leben. Von daher ist es schon wichtig dieses Thema zu thematisieren, aber es muß eben in einer Form geschehen, das die Kinder lernen ,das eine Trennung vorkommen kann, aber nichts daran ändert, das ihre Familie trotzdem aus beiden Elternteilen besteht. Bei uns sorgte ein Vater für Verwirrung. Er wollte bei irgenwas mithelfen und die Lehrerin fragte: Zu welchem Kind soll ich sie denn nun schreiben? Er. Schreiben sie mich zu K. Lehrerin etwas verwirrt: Ich hätte sie nun zu H geschrieben. Aber, ach ja, sie sind ja Vater von beiden Kindern. Er: Ja, haben sie damit ein Problem? :rofl2: :rofl2: (Er saß neben seiner Exfrau und nicht neben der Mutter seines 2. Kindes)
ich frage mich, wie ein kind mit mutter und vater darauf reagiert.
Für die gibt es dann die nächste Geschichte mit "heiler Familie"
Meine Großen hatten dieses Lesebuch auch schon. Ich hab es mir nie so richtig angeschaut. Das lag wohl auch daran,das sie freiwillig nicht darin gelesen haben ,weil es oft nicht sehr spannend ist bzw. mal Auszüge aus Büchern drin sind, die man dann weder in der Schulbücherei, noch in der Stadtbücherei bekommt und so nicht weiterlesen kann. Von der Lehrkraft her wurden nur ausgewählte Geschichten gelesen.
Die lehrerin meines Sohnes legt auf lesen viel wert und geht dieses Buch von vorne bis hinten durch (jeden Tag eine Seite). Leider werden die Geschichten dann eben nicht besprochen, was ja bei "Problemthemen" durchaus nötig wäre.
LG Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Ich denke mal, wir sollten diesen Thread aus dem Café herausholen und nach Allgemein verschieben. Dies ist m.E. kein Klönschnack, sondern komplettiert die Politik bereits auf schulischer Ebene! 😡
Uli
Hallo Tina,
Leider werden die Geschichten dann eben nicht besprochen
Das ist für mich der entscheidende Punkt.
Ein Lesebuch stellt nicht das Abbild der idealen Welt dar, es soll die Welt verständlich machen. Deshalb ist der Text in dem Lesebuch zunächst eine Darstellung von Realität. Wie diese Realität zu bewerten ist, wäre dann in einem zweiten Schritt zu klären.
Entfällt jedoch dieser zweite Schritt, dann ist der Text auch nach meiner Einschätzung problematisch.
Da Schulbücher immer unter Elternbeteiligung eingeführt werden, wäre hier ein Betätigungsfeld für die Elternvertreter in der Schule gegeben (z.B. Fachkonferenz Deutsch).
Gruß
Thorsten
Hallo Thorsten,
Da Schulbücher immer unter Elternbeteiligung eingeführt werden, wäre hier ein Betätigungsfeld für die Elternvertreter in der Schule gegeben (z.B. Fachkonferenz Deutsch).
ist das wirklich so? Wobei es ja dann meist so läuft, das die Schule sagt: Wir führen neue Bücher ein oder wir bekommen eine neue Auflage. Welche Elternvertreter bekommen denn vorher ein Exemplar des Buches zu sehen? Aber es ist ein interessanter Gedanke.
Ein Lesebuch stellt nicht das Abbild der idealen Welt dar, es soll die Welt verständlich machen.
Wenn ich dem Gedanken folgen würde, dürften in diesem Lesebuch keine Gedichte, keine Märchen, keien Fablen stehen. Natürlich sollen Kinder ein Abbild der realen Welt bekommen, aber eben auch eines in der es gerechter, "besser" oder zufriedener zugeht. Wie sollen sie denn sonst lernen, das man zumidenst versuchen kann die Realität so zu verändern, das sie an das Ideal herankommt.
Als z.B. die Geschichte über "Wir machen Frieden" dran war wurde auch besprochen, warum neben Friedenstauben in dieser Geschichte auch Kriegsbilder vorkamen.
Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hallo Tina,
Märchen und Fabeln gehören zur Welt, deshalb können sie auch in Lesebüchern vorkommen.
Schulbücher müssen zunächst vom Kultusministerium genehmigt werden. Aus dieser Liste wählen die Schulen eigenverantwortlich die Bücher aus. Zunächst passiert das in der Fachkonferenz, bereits da sind Elternvertreter vorhanden (meist körperlich abwesend).
Danach entscheidet die Gesamtkonferenz nach vorheriger Anhörung des Schulelternrates (so ist es in Niedersachsen).
Thematisiert werden kann das Thema auch auf dem Elternabend der Klasse. Dazu kann die jeweilige Fachlehrkraft eingeladen werden, sie ist verpflichtet, zu erscheinen. Ansprechpartner sind hier die Klassenelternvertreter.
Gruß
Thorsten
hey lupuss,
du beschreibst ganz klar, das eltern von anfang an mitsprache über entscheidungen diesbezüglich haben.
aber ich bin mir nicht sicher, ob eltern heute noch wirklich repräsentativ sind. ich meine, es gibt wenig interessierte und die meisten sind auf selbstdarstellung aus. daraus entspringt auch nicht unbedingt fachkometenz..
wieso kommen dann solche entscheidungen dabei raus? schlimmer noch, da kann ich mich aber auch irren, weil ich auf dem land lebe, wird das thema trennung der eltern in der schule, mit ausnahme der hier erwähnten schulbücher, so schwerlich thematisiert? die 60jähige klassenlehrerin meiner 7 jahre alten tochter spricht sicher nicht über trennungen.
mit freundlichen grüssen
gaya
Halo Gaya,
da kann ich dir nur Recht geben.
In der Grundschule meines Sohnes war das ein Thema über das man hinter vorgehaltener Hand sprach.
Im Unterricht gab es Geschichten fast ausschließlich von Familien mit Mama und Papa unter einem Dach.
Dazu kam noch, daß Kinder die mal auffällig waren oder einfach etwas "wilder" als andere gleich ihren Stempel hatten:
" ja ist halt ein Scheidungskind" " Was will man erwarten"
Mich wundern die Inhalte der Bücher nicht mehr.
Ich habe das in der Schule thematisiert dann hatte mein Sohn diesen Stempel auch und wir waren froh, als die ersten 4 Schuljahre vorbei waren.
Die Elternschaft an dieser Schule konnte man aber getrost auch zu 90% in die Tonne kloppen.
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
hey DieMystiks,
ich habe 3 kinder und mir grault es vor jeder klassenpflegschaftssitzung :exclam:
da ist noch nie was gescheites rausgekommen.
darstellung der eltern und die endlose diskussion über die verwertung der klassenkasse treibt mich schon auf die palme. klar wird am schluss auch das schulbuch fürs nächste jahr erwähnt und abgehakt. ist dann ja auch schon spät. lehrer und eltern wolln nach hause :exclam:
da kannst du anbringen, was du willst. das ist sinnlos.
mit freundlichen grüssen
marion