Am 18.05. soll das Plädoyer der Staatsanwaltschaft erfolgen, dann am 31.05. die Urteilsverkündung.
(Alle Überschriften von Spiegel-Online entnommen und verlinkt.)
Drei Staatsanwälte hatten sich das Plädoyer aufgeteilt: Oberstaatsanwalt Oskar Gattner, Lars-Torben Oltrogge und Werner Mägerle. Sie forderten eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten. Gattner sagte, Kachelmann habe sich der Vergewaltigung in einem besonders schweren Fall und der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht. Darauf steht eine Mindeststrafe von fünf Jahren Haft. Man habe allerdings von einer höheren Strafmaßforderung abgesehen, weil Kachelmann durch die Medien belästigt und diffamiert worden sei, sein Privatleben in großem Umfang öffentlich gemacht wurde. Zudem habe der Schweizer auch beruflich Schaden erlitten.
Es gebe "keine vernünftigen Zweifel", dass sich das Tatgeschehen so zugetragen habe, wie das mutmaßliche Opfer behauptet, so die Ankläger. Kachelmann habe aus "Kontrollverlust" agiert - nach einem Streit mit der Frau, mit der er viele Jahre lang eine Beziehung führte und die ihm am Tatabend diese Beziehung aufgekündigt hatte. Kachelmann, der Frauen kontrollieren wolle, habe seine damalige Geliebte in einem emotionalen Ausnahmezustand mit einem Messer bedroht und vergewaltigt, sagte Staatsanwalt Lars-Torben Oltrogge.
Besonders toll finde ich ja diesen Absatz
Die Staatsanwaltschaft bescherte ihr einen Moment der Rehabilitierung: Nur weil sie einige Lügen zur Vorgeschichte der Tat eine Zeitlang aufrechterhalten habe, könne man nicht behaupten, sie sage "in keinem Punkt die Wahrheit", so Ankläger Oltrogge. Auch die Staatsanwaltschaft sei "nicht so blöd", zu übersehen, dass die Nebenklägerin in vielen Punkten gelogen habe. Dennoch gehe die Anklage davon aus, dass die Angaben zum eigentlichen Tatvorwurf zutreffen.
Zeigt er doch die blanke Not der Staatsanwaltschaft, aus Nichts noch etwas zu machen.
Nachdem Gutachter jegliche Glaubwürdigkeit der Nebenklägerin in Zweifel ziehen, winden sie sich wie die Aale, um noch halbwegs eine Grundlage für die geforderte Haftstrafe zu konstruieren.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Besonders toll finde ich ja diesen AbsatzZeigt er doch die blanke Not der Staatsanwaltschaft, aus Nichts noch etwas zu machen.
Nachdem Gutachter jegliche Glaubwürdigkeit der Nebenklägerin in Zweifel ziehen, winden sie sich wie die Aale, um noch halbwegs eine Grundlage für die geforderte Haftstrafe zu konstruieren.
Es war ja auch nicht anders zu erwarten. Was sollten sie denn jetzt auch noch sagen, nachdem sie Kachelmann um so ziemlich alles gebracht haben, um was man einen Menschen bringen kann?! "Sorry tut uns leid!" ?
Interessant wird das erstinstanzliche Urteil werden!
Lars-Torben? Eines der armen Kinder, dessen Eltern den/die Namen aus dem Ikea-Katalog entnommen haben.
/elwu
Gisela Friedrichsen zerlegt den Staatsanwalt der einschlägig berüchtigten Mannheimer Behörde hier. Lesenswert.
Gisela Friedrichsen zerlegt den Staatsanwalt der einschlägig berüchtigten Mannheimer Behörde hier. Lesenswert.
Ja, das liest sich sehr schön und es tut gut, dass es von einer Frau kommt! Wenn wir hier nicht alle unsere eigenen Erfahrungen mit der bundesdt. Justiz hätten, man könnte es kaum glauben!
Gisela Friedrichsen zerlegt den Staatsanwalt der einschlägig berüchtigten Mannheimer Behörde hier. Lesenswert.
>> hier << auch noch eine schöne Zusammenfassung.
>> Der Auftritt der Verteidigung << wurde ja schon mal nicht schlecht bewertet!
Der 31. Mai bleibt spannend!
Moin,
ich denke mal, Kachelmann trägt es mittlerweile mit Fassung. Schlussendlich kann nur ER wissen, was wirklich war und was nicht.
Das schlimmste an solchen Vorwürfen und Anschuldigungen ist, dass sein Ruf auf ewig nachhaltig geschädigt ist. Von der Haft-
entschädigung kann er sich den auch nicht wiedererlangen.
Rehabilitierung auf dem Papier ist eines, Rehabilitierung in der Gesellschaft, nachdem er so in den Dreck gezogen worden ist,
ist die Kehrseite der Medaille.
Wenn DAS überhaupt möglich ist...
Gruß
Agent
Mantra:
NEIN, NICHT nächste Woche. Heute noch oder morgen. Und schreib jetzt nix vom Anwalt (...), sondern heb Deinen Hintern samt Eiern hoch und werde aktiv.
Zitat Brille007, 22. August 2008, 22:44:25
Kachelmann wird Opfer bleiben.
Denn völlig unabhängig vom Ausgang des Verfahrens wird ihm ewig der Ruf als Sexmonster anhaften bleiben.
Die "Gesellschaft" wird ihm das nicht verzeihen.
Obwohl sicherlich viele Mitglieder der Gesellschaft einen gewissen Neid hegen oder auch froh darüber sind, das er und nicht man selbst erwischt wurde.
Gruß, Michael
sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle
Ich vermute, es wird einen schlechten Freispruch geben. Also aus Mangel an Beweisen und damit die Unschuldsvermutung. Grund ist, dass niemandem ins Gesicht getreten werden soll. Der Laienschauspieltruppe (Ermittlungstäter und Staatsanwaltstäter) als auch nicht der Falschbezichtigerin. Denn nur so kann letztere vor Schadensersatzansprüchen geschützt werden.
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Moin,
Denn völlig unabhängig vom Ausgang des Verfahrens wird ihm ewig der Ruf als Sexmonster anhaften bleiben.
es geht ja auch schon lange nicht mehr um das, was tatsächlich (nicht) geschehen ist, sondern um das, was hängenbleibt. Einige User dieses Forums wissen, wie sich ein Missbrauchsvorwurf gegen die Ex oder die Kinder selbst bei erwiesener Unschuld anfühlt.
Das ist die eigentliche Perfidie daran: Würde man jemand anderem boshafterweise einen Bankraub, Autodiebstahl oder Steuerhinterziehung unterstellen, wird der Vorwurf entweder erhärtet oder entkräftet; im zweiten Fall bleibt nichts zurück. Aber darüber, was hinter geschlossenen Türen und mit heruntergelassener Hose passieren könnte, schiessen die Spekulationen auch nach einem Freispruch oder einer Verfahrenseinstellung ins Kraut - mit Sprüchen wie "wo Rauch ist, ist auch Feuer".
Ich war jedenfalls erschrocken, wieviele Menschen im 21. Jahrhundert noch immer zu der Annahme bereit sind, dass eine angezeigte Vergewaltigung schon allein deshalb stattgefunden haben müsse, weil keine Frau sich so etwas ausdenke. Und dass "so einer", der sich mehrere Geliebte gleichzeitig hält und/oder ihnen die Ehe verspricht, ganz bestimmt auch zu Vergewaltigungen fähig sei. Noch erschrockener bin ich allerdings, wenn Männer solche Ansichten äussern: Schliesslich müsste ausnahmslos jedem (!) Mann klar sein, dass auch er jederzeit mit einem solchen Vorwurf konfrontiert werden kann - und sei sein eigener Lebenswandel noch so "tugendhaft": Eine missliebige Partnerin, Kollegin oder Nachbarin genügt...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hm Brille,
dein Link spukt keine Seite aus bzw. nur den Kommentar das das gesuchte nicht findbar ist
LG Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Moin Tina,
dein Link spukt keine Seite aus bzw. nur den Kommentar das das gesuchte nicht findbar ist
welchen Link meinst Du?
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Äh gute Frage. Da war vorhin ein Link, der zu ner seltsamen Seit führte. Ich glaub meine Kopfschmerzen spielen mir nen Streich
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Äh gute Frage. Da war vorhin ein Link, der zu ner seltsamen Seit führte. Ich glaub meine Kopfschmerzen spielen mir nen Streich
nö, da war kein Link. Aber bei Kopfschmerzen solltest Du Dir selbst wirklich ein paar Stunden vs-Abstinenz verordnen 😉
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Äh gute Frage. Da war vorhin ein Link, der zu ner seltsamen Seit führte. Ich glaub meine Kopfschmerzen spielen mir nen Streich
Nein, ich denke, >> dies war der Link <<. Und der kann schon Kopfschmerzen machen!
Ohje, da ist ja Verteidigerin Andrea Combé der lieben Alice voll in die Parade gefahren. Ich gönne es ihr von Herzen. Eine Frage bleibt offen: Wer denkt hier schwarz(er) - weiss?
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Hallo zusammen,
es geschehen Dinge in Deutschland, die ich nicht verstehe. Nicht verstehen kann. Nicht verstehen will.
Da ist auf der einen Seite der Kachelmann-Prozess. Wir erinnern uns: Für den bloßen Vergewaltigungs-Verdacht, noch dazu geäußert von einer Frau, die jeden nur erdenklichen Grund für einen Rachefeldzug gegen ihn hat, und die sich bei der Vernehmung in einen Widerspruch nach dem anderen verheddert, landet Kachelmann für vier Monate in U-Haft, der Prozess dauert schon weit über ein Jahr, und in der Zwischenzeit wird er in den Medien durch jeden nur denkbaren Haufen von Hühnerscheiße gezogen - dies kommt einer sozialen Hinrichtung noch vor dem Urteil gleich.
Und dann gibt es da einen anderen Fall, der es, meines Wissens, erstaunlicherweise nicht in die großen Medien schafft, sondern gerade mal in die Lokalpresse: Da wird also ein elfjähriges (!) Mädchen vergewaltigt. Also, wirklich vergewaltigt; nachgewiesen und unbestritten. Mit im Boot sitzt die Mutter des Vergewaltigers - die hat diesen nämlich, durch Psychoterror, zu dieser Tat angestiftet. Und wie lautet das Gerichtsurteil? Tja, gerade mal zwei Jahre Gefängnis sowohl für den Vergewaltiger als auch für seine Mutter - und für beide wird die Strafe zur Bewährung ausgesetzt! Ditto anderthalb Jahre auf Bewährung für den Vater des Täters, der wohl ähnlich sanftmütig auf seinen Filius eingewirkt hat wie dessen Mutter ... überspitzt formuliert: Der Richter hat "du, du, das macht man aber nicht!" gesagt, ansonsten ist den Dreckschweinen nix passiert.
Gibt's nicht? Oh doch, das gibt's, und ich rede hierbei nicht über die Justiz in irgendeiner rückständigen Provinz von Hinterkanakistan, die vielleicht irgendwo im finstersten Mittelalter stehengeblieben ist; ich rede über das Landgericht Osnabrück! Wie gesagt - meines Wissens hat dieser Fall die Mainstream-Medien bislang keinen feuchten Furz interessiert, nur die Neue Osnabrücker Zeitung berichtete am vorigen Dienstag darüber. Hier mal die unfassbaren Höhepunkte - zunächst die Tat, die sich bereits vor fünf Jahren ereignete:
Diese fragwürdige Tradition ist der Elfjährigen aus Lübeck vor knapp fünf Jahren zum Verhängnis geworden. Einer ihrer Großonkel hat sich damals mit den Eltern des damals 21-jährigen Angeklagten auf eine sogenannte einvernehmliche Entführung geeinigt (...)
In der Wohnung der Familie angekommen, lief dann aber „alles aus dem Ruder“ (...). Eine ganze Nacht lang verbrachten der Hauptangeklagte und die Elfjährige gemeinsam im Bett, ohne dass es jedoch zu Geschlechtsverkehr gekommen ist. Der damals 21-Jährige hatte zunächst darauf verzichtet, weil das von seinen Eltern auserwählte Mädchen sexuelle Kontakte mit ihm strikt ablehnte.
Doch die Eltern des Mannes ließen nicht locker. Insbesondere die Mutter des heute 26-Jährigen reagierte wütend, machte ihrem Sohn schwere Vorwürfe und forderte ihn zum Geschlechtsverkehr mit der vermeintlichen Schwiegertochter in spe auf (...). Die Mutter drohte den beiden damit, sich persönlich so lange neben das Bett zu setzen, bis der Beischlaf vollzogen ist. Danach wendete der Hauptangeklagte Gewalt an und zwang die Elfjährige zum Geschlechtsverkehr.
Und was sagen unsere feinen Staatsanwälte und Richter in Osnabrück dazu? Bitteschön:
Eine Tat, die auch nach Feststellungen der Verteidiger der drei Angeklagten durch nichts zu entschuldigen ist. Das betonte auch der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung. Die große Strafkammer verhängte mit zwei Jahren Haft für den 26-Jährigen die auch von der Staatsanwaltschaft geforderte Mindeststrafe. Die 51 jährige Mutter wurde als Anstifterin zur gleichen Strafe verurteilt, der 52 Jahre alte Vater zu einem Jahr und sechs Monaten. Alle drei bekommen eine Strafaussetzung zur Bewährung auf drei Jahre.
Ich fasse mal zusammen:
- Kachelmann hat vergewaltigt oder auch nicht, mit letzter Sicherheit wird man das wohl nie erfahren - im obigen Fall hat der Angeklagte definitiv vergewaltigt.
- Bei Kachelmann ist das angebliche oder tatsächliche Opfer eine erwachsene Frau, die durch jahrelange persönliche Erfahrung wusste, wes Geistes Kind ihr Liebhaber ist - im obigen Fall reden wir über ein elfjähriges Mädchen, das mal eben von Lübeck in die Gegend von Osnabrück verschleppt worden ist.
- Kachelmann kommt monatelang in U-Haft und wird medial hingerichtet, letzteres mit freundlicher Unterstützung der Mannheimer Richter und Staatsanwälte, die ja bereits die Verhaftung Kachelmanns durch gezielte Indiskretion öffentlichkeitswirksam inszenieren ließen - im obigen Fall gibt's nur Bewährungsstrafen (was in meinen Augen lächerlich wenig ist im Verhältnis zu dem, was da passiert ist); eine Berichterstattung in den Medien findet kaum statt, auf den wenigen vorhandenen Bildern sind die Gesichter dieser Bastarde selbst-ver-ständ-lich verpixelt.
- Für Kachelmann fordert der Staatsanwalt mehr als vier Jahre Haft (und wir wissen alle, dass so eine Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt werden kann) - im obigen Fall begnügt sich die Staatsanwaltschaft damit, zwei Jahre zu fordern.
Bleibt noch die Frage offen, warum unsere Justiz so offensichtlich mit zweierlei Maß misst. Ich befürchte, neben dem Promi-Faktor des Herrn Kachelmann gibt es da noch eine zweite Erklärung: Kachelmann ist schließlich nur Schweizer, und hat somit einen ziemlich niedrigen Multikulti-Bonus. Im obigen Fall hingegen erfahren wir noch das Folgende über diese Tätersippschaft:
Die Familie lebt erst seit 1995 in Deutschland und stammt aus einem muslimischen Kulturkreis. Dort zählt der Geschlechtsverkehr auch mit pubertierenden Minderjährigen zum Zwecke einer Familiengründung angeblich zu lange gelebten Traditionen.
Na klar! Für solche Traditionen müssen Gutmenschen, wie man sie am Osnabrücker Landgericht offenbar vermehrt antrifft, doch das vollste Verständnis haben!
Hrmpf. Wo, bitteschön, finde ich ein Klo, das groß genug ist, um die ganze verkommene deutsche Drecksjustiz runterzuspülen?
Nix für ungut,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Gerade eben im Radio gehört: Kachelmann ist freigesprochen worden!