Hallo zusammen,
ich habe mir mal die Mühe gemacht die aktuellen Parteiprogramme zum
Thema gemeinsame Sorge für Unverheiratete zu durchforsten - wie viele
von euch sicher auch schon gestöbert haben.
Die etablierten Parteien interessiert es nicht wirklich - von der steinzeitlichen
Meinung der allseits beliebten Frau Dorothee Bär (CSU) mal abgesehen.
Die CDU schweigt´s tot und blockiert den Kompromiss mit der Justizministerin.
Die FDP hat im Überlebenskampf augenscheinlich nicht die Kraft sich mit dem
Thema zu profilieren.
Bei der SPD ist keine beschlossene Meinung erkennbar - bis auf Einzelstatements (Burkhard Lischka).
Die Grünen haben sich zumindest mal Vorschläge gemacht - wenn auch mit leicht
feministischer Färbung.
Einzig bei den Piraten gibt es ein halbwegs klares Statement welches die gemeinsame
Sorge bedingungslos vorsieht - allerdings bisher noch nicht vom Vorstand abgesegnet.
Wer kommt, Eurer Meinung nach, einer vernünftigen Lösung am nächsten?
Gruß Eric
Du hast es schon recht gut erkannt.
In der aktuellen Diskussion um den §1626a bildet die CSU den Bodensatz und die CDU folgt gerne dieser Linie.
Die SPD tut nur solange so, als würde sie etwas für Väter tun wollen, wie sie in der Opposition ist weil sie damit die CDU jagen kann.
Sobald die SPD an der Macht ist, gilt aber sofort wieder: "Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden" und überholt dann locker die CSU auf dem Weg nach unten, wie man an Leuten wie Brigitte Zypries leicht erkennen kann. Für die SPD ist der Feminismus Staatsziel.
Die FDP wäre sicher die Partei, die, als Männerpartei und Gegnerin von Transferleistungen am ehesten für das Thema zu aktivieren sein müsste. Ist sie aber nicht. Es interessiert sie schlicht nicht.
Die Justizministerin sagte, kurz vor dem Zauneggerurteil auf die Frage nach dem §1626a nur, dass davon nichts im Koalitionsvertrag stehe und sie keinen Handlungsbedarf sehe.
Auf den Wunsch, doch die halbseidene Unterhaltsreform von 2008 wieder umzukehren, hat sie dagegen sofort positiv reagiert. Zumindest bei dem Teil der, der, theoretisch, Nachteile für Erstfrauen haben könnte. Natürlich nicht in Bezug auf die Unterhaltserhöhungen beim KU und den Betrug mit dem Kindergeld.
Für Die Linke sind Frauen arm und Männer reich und damit springt bei denen sofort der pawlowsche Reflex an, das Geld nun mal von den Männern zu den Frauen zu fließen habe.
Unabhängig von allen Tatsachen und egal ob da auch welches zu holen ist.
Mit dem Sorgerecht kann die Linke nichts anfangen.
Das konnte man sehr schön beobachten, als im Bundestag über die Änderung des §1626a diskutiert wurde.
Der Linke hat 20 Minuten wirres und zusammenhangloses Zeug gestammelt um am Ende zu resümieren, dass die Linke noch nicht weiß, ob sie ne Meinung hat.
Die typische Klientel der Piraten hat sich mit dem Thema noch nicht wirklich auseinandergesetzt, da die meisten sich sowieso nicht für Frauen interessieren und so diese Gefahr für sich vermeiden.
Damit liegen die Piraten auf einer Skala von +10 bis -10 bei +-0 und somit etwa 8-10 Punkte über den anderen Parteien.
Also wähle ich die.
Zumindest solange, bis ich was besseres finde oder die sich auch disqualifizieren.
Hinzu kommt, dass man im Moment bei dieser Partei, den anderen Parteien Schmerzen zufügen kann, denn eine Stimme für diese Partei zeigt den anderen am schmerzlichsten ihr Versagen.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.
Hallo zusammen,
Damit liegen die Piraten auf einer Skala von +10 bis -10 bei +-0 und somit etwa 8-10 Punkte über den anderen Parteien.
Also wähle ich die.
Zumindest solange, bis ich was besseres finde oder die sich auch disqualifizieren.
Nun ja.
Die AG Männer der Piratenpartei hatte einen recht brauchbaren Kurs eingeschlagen, aber seit Kevin Fuchs vor einem halben Jahr das sinkende Schiff verlassen hat, herrscht offenbar völlige Flaute in diesem Teil des Ozeans; die Pluspunkte, die die Piraten damit ursprünglich bei mir hatten, haben sie somit inzwischen vollständig versenkt. Und wenn ich mir das Parteiprogramm der Piraten ansehe, genauer gesagt den Abschnitt Geschlechter- und Familienpolitik, dann werde ich für mich persönlich mal lieber ganz schnell vergessen, dass ich die Piraten jemals für eine Alternative gehalten habe.
Aus meiner Sicht ist das nichts weiter als das übliche, sinnfreie Gender-Mainstreaming-Dummschwatz. Wenn ich solchen Unfug würde wählen wollen, könnte ich auch gleich das rot-grüne Original nehmen.
Nix für ungut,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
moin,
oups....danke Malachit für den Link.
Haben die Piraten sich in meinen Augen (leider) gerade selber versenkt.
Ich dachte für mich auch schon das die wählbar sind, aber das...... also neeeeee......
aber vielleicht bin auch nur zu konservativ . . oder einfach zu alt :rofl2:
gruß
jo
ich habe mir mal die Mühe gemacht die aktuellen Parteiprogramme zum
Thema gemeinsame Sorge für Unverheiratete zu durchforsten - wie viele
von euch sicher auch schon gestöbert haben.
Auf http://väterwiderstand.de/ sind alle derzeitigen Parteienmeinungen lesbar.
Die FDP wäre sicher die Partei, die, als Männerpartei und Gegnerin von Transferleistungen am ehesten für das Thema zu aktivieren sein müsste. Ist sie aber nicht. Es interessiert sie schlicht nicht.
Zumindest trifft das nicht auf die sächsische FDP zu:
http://www.fdp-sachsen.de/online/fdp/fdp.nsf/News.xsp?id=6B1D7A0A0400532DC1257774004AE4B9
"Wenn der Vater die Vaterschaft anerkennt, soll er künftig automatisch gemeinsam mit der Mutter sorgeberechtigt für sein Kind sein. Eine solche Lösung ist zu begrüßen, denn sie ist einfach, unbürokratisch und geeignet, den Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes zu genügen."
Allerdings soll auch da wieder bei Muttis Kooperationsunwilligkeit (so genannter "Streit" bzw. "Konflikt") das Gericht entscheiden:
Im Einzelfall kann die gemeinsame Sorge nicht dem Wohl des Kindes dienen, etwa wenn der Vater zur Ausübung des Sorgerechts nicht in der Lage ist oder daran keinerlei Interesse zeigt. Gleiches gilt, wenn die Beziehung der Eltern mit schweren Konflikten belastet ist und ständiger Streit über die Ausübung eines gemeinsamen Sorgerechts droht. In solchen Fällen kann die Mutter der gemeinsamen Sorge widersprechen. Ein Gericht hat dann ihre Einwände zu überprüfen. Grundlage für dessen Entscheidung muss stets das Kindeswohl sein.“
Kindeswohl ... da beisst sich die Schlange wieder in den Schwanz ...