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Schweden plant Männersteuer

 
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Als ich das las, sah ich zunächst in den Kalender...nein, der 1. April ist heute nicht. Glaubwürdigkeitssteigernd kommt hinzu, die FAZ hat's geschrieben:

14. Oktober 2004 "Weniger Brot! Mehr Steuern!" Einen Volksauflauf mit diesem Sprechchor konnte sich nur einer ausdenken: Lewis Carroll. In seinen Romanen über das Mädchen Alice macht die Logik einen Purzelbaum und einen Kopfstand nach dem anderen, sie schlägt rad und balanciert auf dem Hochseil.

In Schweden hat der Dichter, der als Vorläufer des Surrealismus angesehen wird, nun würdige Nachfolger gefunden. Das Land hat bekanntlich den höchsten Steuersatz der Welt, mit dem die Volkswohlfahrt im Volksheim finanziert wird. Nun haben einige Parlamentarier einen Antrag für eine neue Abgabe eingebracht, und er könnte erfindungsreicher nicht sein. Zusätzlich besteuert werden sollen nämlich: Männer. Und finanziert werden sollen mit den Einkünften die Kosten, die die "Gewalt gegen Frauen" dem Gemeinwesen Jahr für Jahr bereitet.

„Als Gruppe Verantwortung übernehmen”

Es sei doch, so erklärte die Abgeordnete Gudrun Schyman, stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, für "uns alle" ganz offensichtlich, daß die Gesellschaft angesichts der männlichen Gewalt gegen Frauen vor einem enormen Problem stehe und daß die Kosten nun einmal bezahlt werden müßten. "Wir brauchen eine Diskussion, in der die Männer verstehen müssen, daß sie als Gruppe Verantwortung zu übernehmen haben."

Nun hat Schweden, was die Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik angeht, sicher eine der schärfsten Gesetzgebungen in Europa. Aber wer sagt denn, daß man eine Schraube nicht immer weiter drehen kann? So kam Gudrun Schyman schon vor zwei Jahren auf den Einfall, daß die Diskriminierung der Frauen in Schweden dem "gleichen Muster" folge wie die Politik der afghanischen Taliban.

Indem wir dies aus Nordeuropa vermelden, nehmen wir zugleich die Gelegenheit wahr, eine unkorrekte Interpretation des linkssozialistischen Vorstoßes zu korrigieren. Es ist nämlich nicht richtig, daß die Abgeordneten erst nach der Verleihung des Nobelpreises an Elfriede Jelinek auf die Idee der Männersteuer gekommen wären. Tatsache ist, daß die Meldung über Gudrun Schyman schon mehrere Tage auf unserem Männerschreibtisch lag, bevor wir sie der Welt mitteilen konnten.

Text: L.J. / Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.10.2004, Nr. 241 / Seite 35
Bildmaterial: AP

Quelle: >FAZ-Online<

Bislang hielt ich das Land der Volvos, Saab und IKEA für recht sozial eingestimmt...aber das ist doch ein harter Schlag ins Gesicht.

DeepThought

[Editiert am 20/10/2004 von DeepThought]

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 20.10.2004 10:35