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Unglaublich, eigentlich ein Witz!

 
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Ich glaube, dass es sich hier nur um einen Witz handeln kann, deshalb auch diese Kategorie!


( Anm.: Ich glaube nicht, dass es ein Witz ist. Ich habe mir daher erlaubt, den Beitrag in den Bereich "Politik/Soziales" zu verschieben, da nicht alle die Witze lesen werden und der Thread so eher Verbreitung findet. Uli)

18. November 2005

Neue Männer kriegt das Land
Die künftige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen will massiv auf eine Änderung des Rollenverständnisses von Männern hinwirken. "In Deutschland ist eine Veränderung in der Väter- und Männerrolle, hin zu einem tatsächlich gleichberechtigten Partner, überfällig", sagte die CDU-Politikerin der "Welt" (Freitag). "Männer, die dazu nicht bereit sind, werden keine Partnerin mehr finden", meinte die siebenfache Mutter von der Leyen. Die traditionellen Verhaltensmuster seien ein Grund für die im internationalen Vergleich hohe Kinderlosigkeit in Deutschland.

In den USA würden laut Umfragen 35 Prozent der Männer viel bis sehr viel im Haushalt und in der Erziehung helfen. Dort habe die Veränderung bereits stattgefunden. "Junge, insbesondere qualifizierte Männer fanden nur noch dann Frauen ihresgleichen, wenn sie bereit waren, eine neue Rolle einzunehmen", sagte von der Leyen. In Deutschland hätten hingegen kaum Männer bisher die Erfahrung machen können, "wie es ist, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für ein Baby zu sorgen".

Um dies zu ändern, werde sie beim Elterngeld zwei Monate daran koppeln, dass der Vater mindestens diese Zeit zu Hause bleibt. Das einkommensabhängige Elterngeld von maximal 1800 Euro soll 2007 eingeführt werden und für ein Jahr gezahlt werden. (dpa)

quelle:
http://www.n24.de/politik/inland/index.php/a2005111812331564352

[Editiert am 18/11/2005 von Uli]

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 18.11.2005 15:42
 Uli
(@Uli)

In Deutschland hätten hingegen kaum Männer bisher die Erfahrung machen können, "wie es ist, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für ein Baby zu sorgen".

Ich wage zu bezweifeln, dass vdL trotz ihrer vielen Kinder diese Erfahrung selbst gemacht hat! Sie dürfte für Hege und Aufzucht ihres Nachwuchses unkonvtionelle Hilfen in Anspruch nehmen.

"In Deutschland ist eine Veränderung in der Väter- und Männerrolle, hin zu einem tatsächlich gleichberechtigten Partner, überfällig",

Dann hoffen wir doch mal, dass unsere Familienrichter das in Bälde auch so sehen. Oder endet die Gleichberechtigung vor dem Familiengericht !?

Uli

p.s. mit Sicherheit kein Witz. Der Beitrag findet sich auch >hier<

[Editiert am 18/11/2005 von Uli]

AntwortZitat
Geschrieben : 18.11.2005 22:09
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

übersetzt heißt das für mich: die KM kann nur noch zehn Monate Elternurlaub nehmen. Die anderen zwei Monate muß der Vater nehmen oder der Elternurlaub wird ersatzlos gestrichen. Für mich ist das Politik mit der Brechstange oder aber auch eine weitere Möglichkeit Gelder zu sparen.

*grübel* heißt das jetzt auch, dass der Vater die zwölf Monate voll ausschöpfen kann und die Mutter geht durchgehend arbeiten?

Gruß

eskima

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

AntwortZitat
Geschrieben : 18.11.2005 22:22
 Uli
(@Uli)

übersetzt heißt das für mich: die KM kann nur noch zehn Monate Elternurlaub nehmen. Die anderen zwei Monate muß der Vater nehmen oder der Elternurlaub wird ersatzlos gestrichen.

Genau liebe Eskima,

die Familien werden um zwei Monate Erziehungsgeld besch... und merken es garnicht, weil es ja unter dem Deckmäntelchen "Gleichberechtigung" bzw. "Motivation fauler Väter" läuft. Warum sollte in einer Alleinverdienerbeziehung der nicht erwerbstätige Elternteil (hier nur der Vater benannt) zwangsweise zuhause bleiben??? Ist es schon so weit, dass man uns vorschreibt, wie wir zu leben haben!? 😡

LG Uli

[Editiert am 18/11/2005 von Uli]

AntwortZitat
Geschrieben : 18.11.2005 22:29
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Siehe auch hier: http://www.vatersein.de/eBoard-file-viewthread-tid-3472.html

interessant, der alte Denkansatz hieß:

Um Wettbewerbsnachteile für Frauen im Beruf auszugleichen, plant Familienministerin Renate Schmidt eine verbindliche Elternzeit für Männer.

[Editiert am 18/11/2005 von eskima]

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

AntwortZitat
Geschrieben : 18.11.2005 22:40
(@schmusepapa)
Registriert

Ich denke es ist ein Weg dem Staat Geld zu sparen. In meiner ehemaligen Firma gab es vor Jahren Diskussionen, weil damals ein Recht zur Elternteilzeit bzw. zur freiwilligen Teilzeitarbeit in Kraft getreten ist, d.h. man(n) konnte einfach zu seinem Arbeitgeber gehen und sagen, ich reduziere meine Arbeitszeit jetzt auf 50 %.
Klar, man kann sagen toll für den Arbeitgeber, er spart jetzt 50 % Lohnkosten. Was ist aber, wenn derjenige in einer entscheidenden Funktion ist, die Firma spürt also, dass Arbeit nicht mehr gemacht wird? Noch eine Halbtageskraft einstellen, die die restlichen 50 % Arbeit macht? Das funktioniert doch in den wenigsten Fällen, da derjenige, der nachmittags kommt, nicht weiss was vormittags gelaufen ist, wenn die Firma überhaupt eine Teilzeitkraft mit der entsprechenden Qualifikation findet.

Und wie gehen Firmen mit einem solchen Fall um? Beispiel einer Bekannten von mir: Der Mann wollte in Elternzeit gehen, der Arbeitgeber sagt ihm: Klar, kannst du machen, aber wenn das Geschäft bei uns mal schlechter läuft bist du der erste der gehen muss. Also hat er keine Elternzeit genommen.

Wenn ich jetzt 2 Monate Elternzeit nehmen würde (nein, keine Angst, ich werde nicht Vater) dann wäre mein Chef echt "motiviert" (vermutlich zu Wutausbrüchen).

Und wenn der Mann Alleinverdiener ist (ein nicht ganz unüblicher Fall) und in Elternzeit geht, dann sind die Einnahmeausfälle wahrscheinlich höher als das Elterngeld. Zusammen mit den damit verbundenen beruflichen Nachteilen wird das dann wohl kaum ein alleinverdienender Vater machen (können), weshalb das Elterngeld dann wohl nicht mehr so oft ausgezahlt wird wie das heutige Erziehungsgeld (ich glaube so heisst das heute).

Sinn der Familiengesetzgebung ist einzig und allein, den Staat vor evtl. Zahlungen zu schützen, s. z.B. die Unterhaltsgesetze bei Trennung / Scheidung. Und das ist nur ein weiterer Baustein, den Staat von Zahlungen zu entlasten, modern und hübsch verpackt. Wer sich dieses Grundprinzip immer wieder vor Augen führt wird auch verstehen, warum Skandalurteile wie z.B. in Ulis Fall gesprochen werden. Die Richter sind ja schliesslich "Staatsdiener"..."

Gruß

Martin

[Editiert am 18/11/2005 von Schmusepapa]

AntwortZitat
Geschrieben : 18.11.2005 23:37
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

@Schmusepapa:
Es wäre nicht das erste und auch letzte mal, wenn mit Rechtssprechung Politik gemacht werden würde.
Bei wievielen Urteilen drückt sich einem der Eindruck auf, dass, wenn tatsächliche (auch moralischen) Sachverhalte berücksichtig werden würden, es sehr teuer für den Staat oder auch eine Lobbyistengrupper werden könnte.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.11.2005 23:59
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Mir fällt da noch eine weitere Ungereimtheit zu ein...

Wie sieht es denn für nicht verheiratete Eltern aus, die sich schon getrennt haben? Der KV hat kein Sorgerecht, die KM hingegen kann nicht die volle Elternzeit nehmen? Und was, wenn der KV auf Elternzeit klagt?

Fragen über Fragen, ich werd das Thema mal im Auge behalten...

Gruß

eskima

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

AntwortZitat
Geschrieben : 19.11.2005 02:54
(@kleinegon)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo,
will auch meinen Senf dazugebnen.

Für mich ist das Politik mit der Brechstange oder aber auch eine weitere Möglichkeit Gelder zu sparen.

Für mich nicht. Zum Beispiel sind Steuergesetze dazu da, damit ein ganzes Heer von Steuerberatern die Gesetze umgehen lernen. Mit einem solchen Gesetz soll die Grundethik unserer Gesellschaft in eine Richtung gelenkt werden. Das sehe ich als positiv an.

die Familien werden um zwei Monate Erziehungsgeld besch... und merken es garnicht, weil es ja unter dem Deckmäntelchen "Gleichberechtigung" bzw. "Motivation fauler Väter" läuft.

Sehe ich auch nicht so. Nach meiner Kenntnis soll doch das Erziehungsgeld nach den bisherigen Einkünften des Elternteils bemessen werden, der Erziehungsurlaub nimmt. Und wenn es nur einen erwerbtstätigen Elternteil gibt, dann gibt es eben nicht dieses neue Erziehungsgeld. Ober habe ich das ganz falsch verstanden?

Und was, wenn der KV auf Elternzeit klagt?

Das Argument habe ich auch bei Gericht bereits angebracht. Die bisherige Praxis des dreijährigen Erziehungsurlaubs sagte mir, dass vor dem Gesetz beide Elternteile gleichberechtigt Kinder erziehen dürfen. Der Richter ging mit keinem Wort darauf ein. Es muss wohl noch ein Richter geboren werden, der hier den Vater gleichberechtigt sieht. Ich würde es gerne darauf ankommen lassen.

Es wäre nicht das erste und auch letzte mal, wenn mit Rechtssprechung Politik gemacht werden würde.

Und die Gerichte unterminieren dann die Zielsetzung der Politik.

Wie sieht es denn für nicht verheiratete Eltern aus, die sich schon getrennt haben? Der KV hat kein Sorgerecht, die KM hingegen kann nicht die volle Elternzeit nehmen?

Es wäre doch sehr schön, wenn ein neues Gesetz den Widerspruch aufdeckt, der zwischen den "Kindbesitzerinnen" und leiblichen Vätern besteht, wie es im jetzigen BGB manifestiert ist. Vielleicht kommt dann dieser berühmte Paragraph weg und der Vaterschaftstest wird als Basis genommen, wer denn der Vater eines Kindes tatsächlich ist. Und endlich könnten auch Kuckukskinder ihren leiblichen Vater lieben lernen!

So, mein Knuddel ist gerade aufgestanden, recht früh!
@Aja: kann das Deine Tocher toppen ? ( in Deinem Topic bzgl. Schuhkauf)

Kleinegon

[Editiert am 19/11/2005 von kleinegon]

Hast Du nur eine Möglichkeit, dann bist Du in einer Zwangslage. Bei zwei Möglichkeiten hast Du nur das Entweder - Oder. Such Dir eine dritte Möglichkeit. Jetzt hast Du Wahlmöglichkeiten und es beginnt die Verantwortung in Freiheit.

AntwortZitat
Geschrieben : 19.11.2005 08:41
(@goldstern)
Schon was gesagt Registriert

Hallo an alle.,

wenn ich das Vorhaben richtig verstehe wird es aber mindestens die 300,- Euro für das Jahr geben, unabhängig davon wer den Erziehungsurlaub nimmt.

Das ganze ist ja noch micht mal als Referentenentwurf vorhanden.

Wie auch immer, bin ich aber auch sehr gespannt, wie die Familienrichter entscheiden, falls Erziehungsurlaub für Väter verbindlich wird und dann der Unterhalt für Kinder aus erster Ehe nicht mehr gezahlt werden kann.

Ich befürchte, dann wird einfach der Selbstbehalt heruntergesetzt.

Allerdings steckt auch eine Chance in dem Vorhaben: So z.B. bei uns. Ich arbeite auf einer halben Stelle und betreibe zu gleichen Teilen mit meiner Frau ein kleines Gewerbe. Nun habe ich mir überlegt, sämtliche Umsätze auf eine Firma zu buche, die nur auf meinen Namen läuft. Sprich in 2006 hätte ich relativ "viel" Bruttoeinnahmen. Wenn dann 2007 noch mal Nachwuchs kommt, könnte ich mal ein Jahr aussteigen und das Gewerbe würde dann ausschließlich auf meine Frau weiterlaufen.
Erst mal den Referentenentwurf abwarten und dann frühzeitig die eigenen Verhältnisse daran anpassen.

goldstern

AntwortZitat
Geschrieben : 19.11.2005 13:24




DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ich empfinde es als bodenlose Frechheit! Wieder einmal ist der Mann schuld, der Anhänger traditioneller Rollen, der prügelnde, rülpsende Sportschaugucker.

Diese unweise, ähem, Frauen-Ministerin in spe hat das Feuer des Geschlechterkampfes noch mal ordentlich gefüttert. Sie verpasst den heute aktiven Vätern eine schallende Ohrfeige und vergisst, dass Väter auch Versorger sind, was nach Auffassung des BVerfG gleichwertig zur Erziehungsleistung ist und dies unabhängig vom Einkommen.

Wie auch immer, diese Femanze, die selbst nur als Gebärmaschine fungierte, sich die Ergebnisse jedoch positiv auf die Fahne schreibt, wegen eines Tees nach Hause zu ihrem Mann vom Chauffeur gefahren wird, den Aufgabenzettel für die Kinder- und Hausbediensteten an die Pinwand ballert, diese Femanze nun wird die Dinge umzusetzen haben, mit der die Zerstörung der Familien stetig voranschreitet.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 19.11.2005 13:49
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Und das meint Prof. Dr. Gerhard Amendt:

«Respekt vor der Erziehungsarbeit - Respekt vor dem anderen»

Die angehende Familienministerin will Anerkennung für die Frauen. Das ist legitim und lebenswichtig. Nicht nur für Frauen ebenso für Männer! Aber welchen Weg schlägt Frau von der Leyen ein? Man muß etwas selber gemacht haben, um dem anderen Anerkennung zollen zu können! Das aber ist nicht nur unsinnig, es führt zu unübersehbaren Konsequenz.

Solange Männer allein den Lebensunterhalt besorgten, hätten sie demnach keine Anerkennung von ihren Frauen dafür erhalten! Da die ja nicht außer Haus arbeiten. Und selbstverständlich hätten Frauen keine Anerkennung für die Hausarbeit erhalten, weil die Männer im Haus nicht arbeiteten. Das ist nicht nur lebensfremd, sondern beängstigend, weil es eine sterile Vorstellung von der Lebendigkeit von Beziehungen unter Menschen wiedergibt. Die Fähigkeit sich mit jemanden zu identifizieren und sich in ihn einzufühlen, eben die Fähigkeit zur Empathie, um ihn anzuerkennen, scheint Frau v.d. L. als der gängige Zugang zur gegenseitigen Anerkenntnis schwer vorstellbar zu sein.

Sollte die argumentative Logik von Frau v. d. Leyen um sich greifen, dann könnte das folgende Konsequenz einschließen. Diejenigen können sich ermutigt fühlen, die die Abtreibung an die "Genehmigung" der Männer knüpfen möchten, weil sie mit ihren "eigenen Erfahrungen" daran beteiligt waren. Das wäre keineswegs neu, und es hat seine Wurzeln im politischen Spektrum, dem Frau von der Leyen angehört! Aber sie könnten sich auf sie berufen!

Es erweist sich als äußerst sinnvoll, wenn der Staat nicht in die private Lebenssphäre der Bürger eingreift. Wünschenswertes zu propagieren, das kann er tun, aber in Beziehungen "hineinzuregieren" war bislang Ausdruck von Staatstätigkeiten, die beinahe immer mit undemokratischen Systemen zusammenfielen oder mit Wohlfahrtsvorstellungen, die den Einzelnen bevormunden, was auch nicht auf demokratische Absichten schließen läßt.

Gerhard Amendt

Quelle: Aus einer Mailingliste

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 20.11.2005 15:55
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Manchmal, wenn es still ist und ich über die Vorhaben und Maßnahmen unserer vergangenen und kommenden Regierung nachdenke, was wir - die Bürger - alles selber regeln sollen, aber im Nebengang alles vorgeschrieben bekommen, dann stelle ich mir eine alles entscheidene Frage:

Wurde die DDR in die BRD integriert, oder wurde etwas entscheidendes nicht gesagt?

Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 20.11.2005 16:40
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Und das meint MANNdat e.V. dazu:

Sehr geehrte Frau Ministerin von der Leyen,

wir von MANNdat e.V. – geschlechterpolitische Initiative – möchten Ihnen gratulieren zu Ihrer Ernennung als neue Familienministerin der Bundesrepublik Deutschland.

Wie wir aus der Presse entnehmen konnten, denken Sie bei Ihrer ersten Amtshandlung an die Eltern – durch das Elterngeld – und dabei auch insbesondere an die Väter – durch die Koppelung der Auszahlung an der Beteiligung der Väter an der Elternzeit. Wir freuen uns, dass endlich, nachdem lange Jahre Familienpolitik ausschließlich als Frauenpolitik betrachtet wurde, nun auch die Väter Beachtung finden sollen und somit nun die Familienpolitik eine Politik für Mütter und Väter werden soll.

Wir sehen darin einen ganz wichtigen und entscheidenden, ja sogar historischen, Wendepunkt in der Familienpolitik.

In Ihren Auftritten vor der Wahl haben Sie uns den Eindruck vermittelt, dass Sie den konstruktiven Dialog mit den Vätern aufnehmen möchten, sprachen sogar von einem „Stärken der Väter in der Familie“. Wir sind deshalb optimistisch, dass Sie im Gegensatz zu Ihren Vorgängerinnen der rot-grünen Regierung immer ein offenes Ohr für die legitimen Belange der Väter und Männer haben werden.

Bei Ihrer Absicht, Väter zu stärken, möchten wir Sie zu fünf Problempunkte ansprechen, die u.E. wichtige Rahmenbedingungen darstellen, denn Männer wissen, dass ihre Vaterschaft in Deutschland rechtlich einen sehr schlechten Stand hat:

· Das Verständnis der Arbeitgerberinnen und Arbeitgeber für erziehende Väter
verbessern!

In der Studie Nr. 47 „Zukunftsforum Politik“ der Konrad-Adenauer-Stiftung mit dem Titel „Wollen Frauen den neuen Mann“ wird dargelegt: „Selbst in Schweden unterstützen von 200 untersuchten Unternehmen nur drei Prozent aktiv Männer, welche ihren Anteil an der Erziehungszeit, der nur für sie bestimmt ist, in Anspruch nehmen wollen. Ein Drittel der Betriebe leistet sogar passive Opposition. Zwei Drittel der Unternehmen unterstützen Männer nur unter bestimmten Bedingungen: Wenn kein anderes Arrangement möglich ist, wenn der Mitarbeiter bezüglich seiner Qualifikation von Wichtigkeit ist und gehalten werden soll.“

Da Schweden in diesem Punkt als fortschrittlicher als Deutschland gilt, wird die entsprechende Situa-tion der erziehenden Väter in Deutschland nicht besser sein. Dies zeigt, dass Väter hier Unterstützung brauchen werden, insbesondere auch von Ihnen als Familienministerin.

· Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch speziell für Väter verbessern!

In einem Artikel in der Berliner Zeitung vom 21.01.05 wurden Sie mit Ihren familienpolitischen Ideen dargestellt (damals noch als Landesministerin). In dem Bericht hieß es u.a.: „Die Arbeitsabläufe müssten effizienter und flexibler werden, auch um die Rolle der Väter in der Familie zu stärken. "Es muss uns doch endlich nachdenklich stimmen, dass 51 Prozent der männlichen Akademiker in unserem Land kinderlos sind", sagte die Ministerin.“

Hier bedarf es eines Paradigmenwechsels in der Familienpolitik, die bisher bei dem Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ vorrangig Frauen und Mütter thematisierte.

· Der erziehende Mann darf nicht weiter der Verlierer der Gleichstellungspolitik bleiben!

In Landesgleichberechtigungsgesetzen müssen Männer bei Einstellung und Beförderung aufgrund ihres Geschlechtes in gewissem Umfange diskriminiert werden. In Baden-Württemberg wird diese Diskriminierung derzeit ausgeweitet.

Es ist äußerst ungerecht, dass ein erziehender Mann auf Grund dieser Gesetze im Beruf gegenüber einer nicht erziehenden Frau benachteiligt und somit für seine Erziehungsarbeit bestraft wird. So wird Kinderlosigkeit belohnt und Elternschaft und Erziehungsarbeit bestraft. Dies ist natürlich äußerst kontraproduktiv. Hier müsste sich die Förderung an der tatsächlich geleisteten Erziehungsarbeit – egal ob Mann oder Frau - und nicht am Geschlecht festmachen.

· Abschaffung der Menschenrechtsvergehen gegen Väter unehelicher Kinder bezüglich Umgang!

Immer mehr Väter nicht ehelicher Kinder gehen bis vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, um dort für ein Umgangsrecht mit ihren Kindern zu kämpfen, das ihnen deutsche Gesetzgebung verweigert. Diese Väter bekommen vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sogar recht. Recht, das ihnen in Deutschland allerdings nichts nutzt, weil deutsche Gesetzgebung und deutsche Rechtssprechung ihnen dieses Menschenrecht oftmals verweigert.

Ihre Vorgängerinnen haben dies geduldet. Aber es ist unglaubwürdig, einerseits von den Vätern eine stärkere Übernahme der Erziehungsverantwortung zu fordern und ihnen dann gleichzeitig diese Übernahme zu verweigern.

Wer Väter in die Erziehungspflicht nehmen will, muss ihnen auch gleiche Rechte geben. Nur so kann eine gleichberechtigte Partnerschaft, wie Sie sie zum Ziel haben, erreicht werden.

· Sorgerecht von Vätern nicht ehelicher Kinder stärken!

In Deutschland ist das Sorgerecht eines Vaters eines nicht ehelichen Kindes vom Willen der Mutter abhängig. Diese Regelung ist überholt, da außereheliche Partnerschaften immer zahlreicher werden. Zudem fördert sie archaische Rollenklischees. Für einen Mann stellt private Erziehungsarbeit keine echte Alternative dar, solange er als Erziehender nur geduldet wird und diese Duldung ohne große Probleme jederzeit beendet werden kann. Eine gleichberechtigte Partnerschaft ist dies zudem nicht.

Deshalb besteht hier dringender Handlungsbedarf und gerade hier bedarf es einer konsequenten Familienpolitik insbesondere gegen väterfeindlich eingestellte Elemente in der Politik und väterfeindliche Strukturen im Familien-, Sorge- und Umgangsrecht. Wir wünschen Ihnen dazu viel Glück und Kraft. Wir glauben fest daran, dass Sie die richtige Person sind, diesen Kampf aufzunehmen und hoffen, dass Sie für unsere Belange immer ein offenes Ohr haben werden.

Bei all diesen Aspekten möchten wir bitten, der Versorgerrolle der Väter, die diesen nicht weniger aufgedrängt wurde als die Erziehungsrolle den Frauen, die nötige Anerkennung nicht zu versagen. Viele Väter haben seit Jahrhunderten diese ihnen auferlegte Pflicht erfüllt, obwohl sie sie nicht gerne übernommen haben. Ihnen diese Rolle nun pauschal als Privileg auszulegen wäre sicher zu simpel.

Für eine Rückantwort wären wir dankbar. Insbesondere möchten wir Sie bitten, uns darzulegen, wie Sie zu den o.g. von uns formulierten fünf Rahmenbedingungen stehen, bzw. welche Impulse Sie diesbezüglich zu geben beabsichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Bruno Köhler

i.A. von MANNdat e.V. – geschlechterpolitische Initiative

MANNDAT e.V. - Geschlechterpolitische Initiative
Gemeinnütziger Verein · Amtsgericht Stuttgart, VR-7106.
Konto Nr.: 323 35-709, Postbank Stuttgart, BLZ 600 100 70

Fon: 06233-2390043
Fax: 06233-2390042

e-Mail: info (ät) manndat.de
Internet: www.manndat.de

[Editiert am 23/11/2005 von DeepThought]

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 23.11.2005 11:47
(@kasper)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Noch gespannter bin ich auf die Antwort.

Gruß
Kasper

Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 23.11.2005 12:29