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Unterstützung für Väter

 
(@tomfly)
Schon was gesagt Registriert

Hallo liebe Forumsteilnehmer(-innen),
seit einigen Wochen bewegt mich insbesondere folgende Frage :
mit der Frauenbewegung und Gleichberechtigsbestrebungen wurde an uns Männern u.a. bemängelt, wir würden uns an der Erziehungsarbeit nicht beteiligen und um Kinderbetreuung nicht kümmern.
Es gibt mehr und mehr Vätervereine mit dem Grund, daß sich die Väter um ihre Kinder kümmern wollen, also eigentlich ein gutes und lobenswertes Motiv. Eigentlich hätte ich von Frauenverbänden, Gleichstellungsbeauftragten, dem Bundesministerium für Familie, Frauen,Jugend und Senioren und natürlich von vielen Damen massiven Beifall und Unterstützung erwartet.

Wenn ich so verschiedene Väter-Foren durchforste, halten sich die Beifallsbekundungen von Seiten der Damen überraschender- und unerwarteterweise in überschaubare Grenzen. Statt dessen findet man vorwiegend Beiträge, die über Methoden berichten, wie viele Frauen den leiblichen Vater von der Erziehungsleistung ausschließen und ausgrenzen möchten.
Könnte mir jemand mal dieses Phänomen erklären??

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 31.08.2004 09:54
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin Tomfly,

meine Sicht zu dieser Frage habe ich verstreut in einigen Beiträgen gegeben und trage sie hier einfach mal zusammen.

Die Emanzipation war notwendig, ganz klar. Es wurde ein Geschlecht über Tausende von Jahren unterdrückt. Viele vergessen heute, dass diese Rollenverteilung genetisch bedingt vorteilhaft war und das Überleben der Spezie sicherte. Viele vergessen auch, dass später hinter den starken Männern immer eine starke Frau zu finden war. Es war jedoch ein Schattendasein ohne öffentliche Anerkennung. Klar, jeder wußte es, doch keiner sagte es.

Dies änderte sich mit der Emanzipationsbewegung, begünstigt durch gesellschaftlichen Wandel und das Überbetonen des menschlichen Intellekts.

Dabei wurde das eigentliche Ziel, nach meinem Empfinden, mit der Zeit aus den Augen verloren und aus dem Wunsch nach Gleichberechtigung wurde der Wille nach Höherberechtigung, ja, fast Rache. Und dies, ohne sich auf eine Rollenverteilung zu einigen. Es wurde schlicht gesagt, was die Damen wollen und der Rest der Welt habe sich ungefragt mit den Brosamen zu begnügen.

In einer stern-Umfrage vor zwei Jahren nach dem idealen Partner wurden die typischen Antworten gegeben: Ehrlichkeit, Offenheit, ... Ganz weit hinten auf der Liste tauchte verschämt der Punkt "Er soll ein guter Vater sein" auf. Es kommt trotz Emanzipation den meisten Frauen gar nicht in den Sinn, diese Aufgabe zu teilen oder gar abzugeben.

Und das ist der heutige Konflikt der Geschlechter. Auf der einen Seite hat die Emanzipationsbewegung ein Mehr an Rechten für die Frauen gebracht und das ist auch gut so. Allerdings hat sich das Pendel nicht in der mittleren Ruhestellung eingependelt, sondern aus der Ungegleichbehandlung des eines Geschlechts wurde die Ungleichbehandlung des anderen Geschlechts.

Ich bin nach wie vor der Auffassung, wir Menschen sind durch Jahrtausende von Jahren durch Instinkte und Gefühle gesteuert gewesen. Und diese Prägung ist durch wenige tausend Jahre "Zivisilation" nicht weg zu bekommen. Der Mann knüppelt nach wie vor das Mammut kaputt und die Frau politisiert am Höhlenfeuer.

Auch zerbricht die Emanzipation an ihren eigenen Forderungen. Sie merken, so ganz ohne Männer geht es nun doch nicht und damit meine ich nicht das Zeugen von Kindern oder das Hereintragen des Einkaufs. Durch die unterschiedlichen Denkstrukturen ergibt sich eine sehr wertvolle Symbiose. Dies ist jedoch nicht gewollt, weil das Zugeben von Vorteilen beim Mann gleichbedeutend mit dem Zugeben von Schwächen auf Seiten der Frau angesehen wird. Und dies passt nicht in das heutige Bild der starken Frau vom Uschi-Typ.

Um kurz auf die Vätervereine einzugehen: Ich halte wenig bis gar nichts von "denen" und habe hierfür fundierte Gründe.

Weitere Kommentare bitte.

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 31.08.2004 10:20
(@romyh)
Registriert

Hallo Ihr Lieben,

meine Meinung als Frau zur Emanzipation.
Ich pers. halt mich für eine starke Frau, die ihren Weg geht. Aber mit Grenzen. Und die tun sich spätestens dann auf, wenn Familie im Anmarsch ist. So jetzt geschehen. Früher hätte ich nie für möglich gehalten, den Weg, den ich für mich geplant habe, zu verlassen, doch ich tue es. Dabei verlasse ich ihn nicht endgültig, nur mit einem Schlenker.

Ich denke dass sich noch immer die Gefühle und Instinkte der früheren Menschen in jedem von uns finden. So eben auch in mir. Ich würde ohne Probleme, und ohne über die Emanzipationsbewegung nachzudenken, die Rolle der Mutter, z.T. der Hausfrau einnehmen. Die Männer tun es auch. ich kenne KEINEN MANN, der nicht bereit ist, seinen Beitrag zum Haushalt und zur Erziehung zur leisten. So soll es sein.

Ich pers. halte die ausgesprochenen Emanzen für egoistisch. Sie wissen gar nicht, was sie ihrer Familie antun, sie denken nur an sich selber und an die Gleichberechtigung.

Überhaupt, Gleichberechtigung, was für ein abstraktes Wort! Wo bitte gibt es denn eine Gleichberechtigung. Und das meine ich nicht auf Mann - Frau bezogen, sondern ganz generell und global.

Auch die Männer haben Instinkte und Gefühle, die sie als Vater qualifizieren. Erst die Entwicklung in den letzten 200(?) Jahren hat aus den Männern das gemacht, was Emanzen so kritisieren, aber ursprünglich waren sie genauso am Familienleben und der Kindererziehung beteiligt wie die Frauen. Die Männer mussten irgendwann zum Arbeiten das Haus verlassen, weit reisen, lang arbeiten. Dass da nicht mehr viel Zeit blieb, ist klar. Geht aber berufstätigen Frauen heute genauso.

Was ich damit sagen will. Die "klassische" Rollenverteilung ist überholt. Aber nicht auf Teufel komm raus. Wenn sich beide entgegenkommen, so dass beide glücklich sind, dann ist es gut. Letztlich muss jeder für sich entscheiden, was er möchte und sollte sich da von niemandem reinreden lassen.

Mehr Kommentare bitte!

Gruß Romy

AntwortZitat
Geschrieben : 31.08.2004 18:48
 mel
(@mel)

mal ganz hart gesagt und bestimmt einige ohrfeigen dafür bekommen wird.

frauen meinen sie sind die tollsten, können alles, vieles erhablich besser als die männer, wir brauchen keine männer, etc.
aber dann wenn sie einen nagel in die wand haben möchte dann brauchen sie einen mann.
wenn sie kinder haben und der mann sie verlässt schreien sie nach dem staat ( sozi, etc )

ausgeschlossen sind natürlich die mütter und frauen die wissen was sie tun und nicht erst andere menschen brauchen um sich eine meinung zu bilden.

eine änliche einstellung habe ich auch über jaulenden väter die vereinen anschliessen.

dabei is alles ganz einfach: mann und frau oder frau und mann müssen lernen über ihre probleme zu reden.

mel

AntwortZitat
Geschrieben : 31.08.2004 22:32
(@romyh)
Registriert

Hallo mel,

ganz ehrlich...hast nicht ganz unrecht. Leider ist es so. Ich kann nur aus meiner Perspektive schreiben und sagen "Gott sei Dank" bin ich nicht so!
Und meine Nägel schlage ich auch selber in die Wand, weil mein Schatz etwas unbegabt ist. Dafür kann er super kochen 😉
Wie ich schon sagte: Wenn man in einer Beziehung lebt, ist es eine Frage der Absprache.
Aber nach einer Scheidung sind Frauen seeeehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr oft so wie Du beschrieben hast. Ein so Exemplar ist die Ex meines LG.
Doch das ist ein anderes Thema.

Mehr Kommentare bitte!

Gruß Romy

AntwortZitat
Geschrieben : 01.09.2004 23:32
(@Onsager)

Zur Emanzipation hat einmal eine ehemalige Emanze (schon vor ein paar Jahren) gesagt: "Na ja, die Zeit der haushaltshelfenden Ritterlichkeit geht zu Ende, jetzt wünschen sich Frauen langsam wieder jemand, der sie an den Haaren die Treppe hoch ins Schlafzimmer schleift " 🙂
Aber im Ernst, ich habe mich kürzlich mit einer Gymnasiallehrerin unterhalten die eine wilde Klasse hatte. "Jetzt sind es noch 18 und glücklicherweise nur noch 5 Jungs".
So läuft es. Das stört mich viel mehr. Feminisierung der gesamten Gesellschaft, die dröge ist und alles abschert, was den Kopf raussteckt. Es soll seit geraumer Zeit einiges mehr an Studentinnen als Studenten geben. Gymnasiastinnen ebenso. Tendenz steigend. Auf der anderen Seite sammeln sich in Haupt- und Mittelschule die männlichen 'Versager', die nicht wohin wissen mit ihrer Kraft. Und das alles nicht, weil weiblich besser heisst.
Kleines Beispiel:
Eine amerikanische Lehrerin hatte die Erfahrung gemacht, dass ihre männlichen Schüler bei unangenehmen Diskussionen nicht am Tisch sitzen konnten. Sie hat sie dann dort nicht festgenagelt, sondern hat solche Diskussionen im Sturmschritt neben dem jungen Wilden herlaufend geführt - mit gutem Erfolg. Auf die Weise konnte der Dampf schon einmal zur Hälfte körperlich abgelassen werden. Wie ist es hier. Die gute Frau Lehrerein würde schon wieder vor einem Gewaltausbruch zittern und alles schlimmer machen. Ich meine, da sind einfach Unterschiede. Das man die nicht erkennt, verstehe ich ja noch. Aber sie werden stigmatisiert (gewalttätig, Aggression = schlecht). Das diese Dinge zwei Seiten haben und eben auch Kraft bedeuten wird im Machtspielchen nach unten gespielt und dem Land auf Dauer entzogen.
Bisschen grundsätzlich das Ganze und sieht so nach Frauen/Männer Streit aus. So meine ich das nicht. Aber ich bin da gebrannt. Ich, der ich nie eine Frau geschlagen habe, habe meine Exfrau während der Trennung geohrfeigt (Betrug ihrerseits). So sehr ich in mich gehe, kann ich das auch heute nicht als schlecht ansehen. Man kann einen Menschen mit Worten prügeln, dass er kaputt geht. Das ist unter Umständen mehr Gewalt als körperlich zufügbar. Und Frauen können das, das habe ich gelernt. Interessiert niemanden. Die angebliche Angst vor meiner Gewalttätigkeit (die im Affekt hochkam) genügt heute immer noch um alle abgelehnten Kontakte meiner Exfrau mir gegenüber die meine Tochter betreffen vor Gericht zu rechtfertigen.
Und das kann doch nicht sein.

Onsager

AntwortZitat
Geschrieben : 02.09.2004 00:07
(@romyh)
Registriert

zum thema "mehr gebildete mädchen/frauen" habe ich etwas zu sagen.
man kann das kann man so nicht sagen, dass die jungs (pauschal gesagt) dümmer sind. angesehen davon, dass das EINE GANZE MENGE mit erziehung zu tun hat, stimmt das nicht ganz. erziehung, damit meine ich: mädchen werden grundsätzlich von ihren eltern, und damit meine ich mutter UND vater, anders behandelt als jungs. jungs wird mehr durchgelassen. kein bock auf hausaufgaben, kein prob, geh fussball spielen! hab ich selbst so erlebt, höre ich aus erlebnisberichten aus dem freundes- und kollegenkreis. dadurch werden mädchen mehr gefordert! das ist das eine. das andere: es gibt solche und solche studiengänge: mädchen studieren eher philosophische und pädagogische fächer, männer eher naturwissenschaften. und warum???? weil mama und papa immer erzählen, jungs sind gut in nawi und mädchen gut in sprachen! stimmts? stimmt! ist so! das vorurteil stimmt überhaupt nicht, aber wenn du das jahrelang so eingebleut bekommen hast, glaubst du es! ich studiere, oh wunder, sprachen, und dazu pädagogik mit dem ziel lehrerin zu werden. und rate mal was? 80% frauenanteil. wenn ich in meinem freundeskreis rumfrage, also die männer befrage, warum sie bspw mathe oder informatik studieren und nicht einen lehramtsstudiengang, weißt du was die antworten? erziehen können frauen besser! ich finde, ganz ehrlich: das sollten männer sich mal emanzipieren. einerseits wird frauen vorgeworfen, dass die emanzipation zu groß geworden ist, aber andererseits beweisen männer, bezogen auf berufswahl zb, dass sie sich anscheinend gern von frauen verdrängen lassen. ist doch ganz einfach: drängen frauen stärker in die eigentlich männerlastigen studiengänge, so, männer stürzt euch in die frauenstudiengänge! ist genauso anstrengend ans ziel zu kommen wie das studium der physik.

onsager: zu der ohrfeige. versteh ich voll. hätte ich genauso gemacht, auch wenn ich eine frau bin. was sie im nachhinein macht passiert aus rache dir gegenüber. vielleicht hat sie aber auch ein schlechtes gewissen (ein bißchen wenigstens) und will dir nicht in die augen gucken, was wahrscheinlich käme, wenn es einen regelmäßigen umgang gäbe.

ich weiß nicht, ich bin kein freund der emanzipation, wirklich nicht. ich finde einfach nur, man soll sich nicht alles bieten lassen, und damit meine ich männer UND frauen. und wenn frauen sich unterdrückt fühlen...bitte, habt spaß an dem was ihr tut um euch daraus zu befreien. aber lasst mich in ruhe, ich weiß selbst was ich will im leben!
:amen:
so, mehr kommentare bitte, ich bin sehr gespannt.

romy

[Editiert am 1/9/2004 von RomyH]

AntwortZitat
Geschrieben : 02.09.2004 00:30
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Na, da will ich doch mal ein Internet-Fundstück einstellen und die Diskussion zum Kochen bringen :redhead:


[list=1]

  • Mittlerweile gibt es fast doppelt soviel männliche jugendliche Arbeitslose wie weibliche. Die Männerarbeitslosenquote ist etwa 20% höher als die der Frauen, und die Differenz wird immer größer. Es gibt schon etwa 700.000 männliche Arbeitslose mehr als weibliche (Quelle: Statistiken der Bundesanstalt für Arbeit Februar 2003). Bedingt vor allem durch den Rückgang der Industrie-Arbeitsplätze in Deutschland hat sich die Arbeitslosigkeit in Deutschland seit 1991 bis 2002 bei Männern um 76,5 Prozent, bei Frauen um 21,2 Prozent erhöht. In der Altersgruppe bis 25 Jahre sank die Arbeitslosenzahl unterdessen bei Frauen um 4,2 Prozent, bei Männern stieg sie um 54,4 Prozent. Es liegen Prognosen vor, dass bis 2010 die Zahl der männlichen Arbeitslosen um weitere 1,5 Millionen, die der weiblichen aber nur um etwa 0,4 Millionen steigen wird.
  • Jährlich werden etwa 200 Millionen Euro für die Förderung der Frauenintegration in männerdominierte Berufe ausgegeben (siehe Nationalen Beschäftigungspolitischen Aktionsplan 2002). Für spezifische Männerintegration in Frauenberufe gibt es nichts.

  • Obwohl Männer im Durchschnitt sieben Jahre früher sterben als Frauen, mangelt es an flächendeckender Gesundheitsaufklärung speziell für Männer, es gibt weder ein ausgedehntes Netz von Männerärzten, Männergesundheitsberichte noch Männergesundheitszentren, im Gegensatz zu analogen Einrichtungen zur Frauengesundheit. Die Forschungsmittel für Brustkrebs liegen um ein Vielfaches über denjenigen für Prostata- oder Hodenkrebs. Die gesetzliche Hautkrebs-Früherkennung beginnt bei Frauen mit dem 30., bei Männern aber erst mit dem 45. Lebensjahr, obwohl es in dieser Altersgruppe 30 bis 45 bei Männern etwa 50% mehr Hautkrebsneuerkrankungen als bei Frauen gibt. (Daten vgl. Krebsatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums)
  • Einmal im Jahr haben Mädchen bundesweit am Girls Day Gelegenheit, in Männerberufe hineinzuschnuppern. Eine ähnliche Möglichkeit für Jungens, klassische Frauenberufe, wie z.B. Sozialbereich, kennen zu lernen, gibt es nicht.
  • Jungen weisen schlechtere Schulleistungen als Mädchen auf und stellen auf Haupt- und Sonderschulen die Mehrheit, auf Gymnasien die Minderheit. Pädagogen und Sozialwissenschaftler fordern seit langem mehr männliche Bezugspersonen im Schulsystem und eine stärkere Berücksichtigung von Jungen in Unterricht und Erziehung
  • Auch laut PISA-Studie weisen die Jungen auch eklatante Defizite in der Lesekompetenz auf; weit höher als die Defizite der Mädchen in Mathematik/Naturwissenschaften. Trotzdem werden nur Initiativen in Richtung mädchenorientiertes Lernen für Mathematik/Naturwissenschaften unternommen. Ein eigenes Kompetenzzentrum soll die Integration von Mädchen und Frauen in naturwissenschaftliche Bereiche forcieren. Etwas Ähnliches für die Probleme der Jungs gibt es nicht einmal ansatzweise. Die PISA-Studie zieht in ihrem Ergebnisbericht in Kapitel 5 folgende Bilanz:
  • "Bislang galt die Besorgnis über geschlechtsspezifische Unterschiede überwiegend den schwächeren Leistungen von Mädchen. Da die Mädchen den Rückstand aber zunächst wettgemacht und die Jungen in vielen Bildungsbereichen sodann überflügelt haben, fällt die Aufmerksamkeit zunehmend auf Leistungsdefizite bei Jungen....Diese Ergebnisse zeigen, dass die schwachen Leistungen der Jungen eine ernste bildungspolitische Herausforderung darstellen, der besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte, um geschlechtsspezifische Unterschiede abzubauen und den Anteil der Schülerinnen und Schüler auf dem untersten Leistungsniveau zu verringern."

  • Jährlich findet eine sogenannte Mädiale statt, ein kulturelles Ereignis, das speziell auf Mädchen zugeschnitten ist, und bei dem zeitweise Jungs ganz ausgeschlossen werden. Eine ähnliche Veranstaltung für Jungs gibt es nicht. Auch die Zahl der reinen Mädchenspielplätze (Hunde und Jungs müssen draußen bleiben) nimmt immer mehr zu. Hier setzt sich der jungsausgrenzende Politiktrend, wie er schon beim einseitigen Girls-Day existiert nahtlos fort uns signalisiert: "Wir kümmern uns um die Mädchen. Die Jungs sollen sich um sich selber kümmern." Die Folgen dieser Jungsausgrenzung sind erkennbar. Immer erschreckendere Zuwachsraten von psychologisch auffälligen Kindern und Jugendlichen und hier überproportional Jungen, die unter ADS-Syndrom, Hyperaktivität und anderen sozialpädagogisch relevanten Problemen leiden, bleiben unbeachtet.
  • Mehr als 80 Prozent der Obdachlosen sind männlichen Geschlechts. Eine Analyse dieser Geschlechterungleichheit und eine Bekämpfungsstrategie nach Gender-Mainstreaming-Ansatz gibt es bisher nicht.
  • Beim Bundesgesundheitsministerium gibt es den Themenbereich "Frauen und Sucht"; es wird ein Frauensuchtbericht veröffentlicht. Für Männer gibt es das nicht, obwohl Männer stärker suchtgefährdet und -betroffen sind als Frauen.
  • Die Suizidrate der Männer ist schon lange höher als die der Frauen. Sie liegt momentan etwa 2-3 mal so hoch. Eine Analyse und Ursachenbekämpfung entsprechend dem Gender-Mainstreaming-Ansatz gibt es jedoch nicht.
  • Es gibt in der Bundesrepublik ein Bundesministerium und neun Länderministerien, in deren Bezeichnungen das Wort Frauen vorkommt, aber kein einziges Ministerium, das in seinem Namen das Wort Männer aufführt. Die meisten Sozialministerien listen Frauenpolitik auf ihren Homepages als Politikschwerpunkt auf; kein einziges definiert Männerpolitik als eigenen Politikbereich. Im Zeitalter von Gender-Mainstreaming ist dies ein unhaltbarer Zustand.
  • Nach wie vor müssen einseitig junge Männer einen Zwangsdienst (Wehr- oder ersatzweise Zivildienst) ableisten, dessen Verweigerung mit Gefängnis bestraft werden kann. Auch dies ein klarer Verstoß gegen den Gender-Mainstreaming-Ansatz da der alleinige Wehrdienst der Männer aus der historisch gewachsenen Rolle des Mannes wuchs. Der Großteil der anderen EU-Staaten hat schon die Wehrpflicht abgeschafft. Deutschland sieht sich dazu nicht in der Lage.
  • In Deutschland gibt es Gleichstellungsgesetze, die die Behörden in gewissem Umfang zur bevorzugten Einstellung von Frauen zwingen. Diese Gesetze werden als "positive" Diskriminierung gerechtfertigt, um den Anteil der Frauen in den mit Frauen unterbesetzten Behörden zu erhöhen. Oftmals sind jedoch Männer in Behörden unterrepräsentiert, wie z.B. in einigen Landesverwaltungen oder in den Kommunalverwaltungen. Was einerseits bei einer Unterrepräsentanz weiblicher Beschäftigten als Benachteiligung gilt und angegangen wird, gilt umgekehrt bei einer Unterrepräsentanz männlicher Beschäftigter als völlig in Ordnung.
  • Als Beispiel soll Baden-Württemberg dienen: Dort betrug der Anteil der weiblichen Beschäftigten in der Landesverwaltung schon 2000 47,4% (wobei heute die 50% schon erreicht sein dürften) und in der Kommunalverwaltung sogar über 60%. D.h. trotz des insgesamt höheren Beschäftigungsanteils der Frauen in diesen Verwaltungen wird das Männer diskriminierende Gleichstellungsgesetz aufrecht erhalten. Die Erhöhung des Frauenanteils wird sogar weiter voran getrieben.

  • Von Beginn an wurde das Gewaltschutzgesetz einseitig zum Schutz der weiblichen Opfer gegen männliche Täter geplant.
  • In einer beispiellosen Kampagne wurde, unter Missachtung internationaler, aber auch deutscher Studien, die eine Ausgewogenheit der Täterschaft von Frauen und Männern im häuslichen Bereich belegen, in den 90er-Jahren über "Gewalt gegen Frauen" ein einseitiges männliches Täterbild suggeriert. Eine vom kriminologischen Forschungsinstitut im Auftrag der Bundesregierung erhobene Untersuchung spricht hingegen von 1,7 Millionen geprügelten Frauen und 1,6 Millionen geprügelten Männern. Auch frühere Ergebnisse wurden zurückgehalten. Schon 1992 lag dem Bundesfrauenministerium eine Studie aus einer Opferbefragung vor, aus der eindeutig hervorgeht, dass die Gewalt der Frauen der Männergewalt in den Familien um nichts nachstand. (vgl. www.bifir.de/gewalt-frauen.htm)

    Das Ergebnis ließ nicht auf sich warten. Obwohl häusliche Gewalt von Frauen praktisch genau so häufig verübt wird wie von Männern, ist uns bislang kein Fall bekannt, dass eine Frau der gemeinsamen Wohnung verwiesen wurde. Wohl aber gibt es eine große Anzahl von Verweisen von Männern. Die Gründe dafür sind vielfältig. Drei davon:

    a. Die Polizei hat keine richterliche Befugnis. Sie muss aber deeskalieren. Und deshalb wird einer der Beiden der Wohnung verwiesen. Und da nach o.g. Kampagne definitionsgemäß der Mann immer der Täter ist, wird der Mann verwiesen.

    b. Männliche Opfer werden nicht ernst genommen. Ein geschlagener Mann wird eher als Witzfigur als ein Opfer angesehen.

    c. Studien zeigen, dass Männer wesentlich seltener Gewalttaten ihrer Lebenspartnerinnen gegen sich zur Anzeige bringen als umgekehrt

  • Nach Urteilen des Bundesverfassungsgerichtes bleibt die Stellung des Vaters zum Kind vom Willen der Mutter abhängig. Ein Urteil, das völlig konträr zum Gender-Mainstreaming-Ansatz steht. Im Gender-Mainstreaming-Handbuch aus http://www.lrsocialresearch.at/pdf/handbuch%20gender%20mainstreaming%20in%20der%20regionalentwicklung.pdf auf Seite 11 oder aus
  • http://www.baden-wuerttemberg.de/sixcms_upload/media/442/brosch_re_gm_web.pdf
    auf Seite 4 wird gerade dieses Beispiel als unhaltbar im Sinne Gender-Mainstreaming aufgeführt:

    "zum Beispiel
    Es sind zwar die Frauen, die Kinder gebären, jedoch ist es nicht von biologischen, sondern von sozialen Kriterien abhängig, wer die Kinder aufzieht."

    Mit anderen Worten, es ist die historische Rolle, die den Frauen die Kindererziehung zuschiebt und gleichzeitig die Väter aus der Kindererziehung heraus drängt. Ein im Zeitalter des Gender-Mainstreaming absolut überholtes, archaisches Rollenbild.

    Zudem erheben die Mütter in vielen Fällen gegen Väter den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs, um ihnen den Umgang mit den Kindern zu verwehren. Oftmals stellen sich diese Anschuldigungen als haltlos heraus. Eine Anklage oder gar Bestrafung gegen einen solchen unberechtigten Vorwurf gab es bisher unserer Kenntnis nach noch nicht. (vgl. Marchewka, Bernd: Weißbuch sexueller Missbrauch. Zum Umgang mit dem ungerechtfertigten Vorwurf der sexuellen Misshandlung von Kindern in familiengerichtlichen und strafgerichtlichen Verfahren Bonn 1996; Arne Hoffmann "Sind Frauen bessere Menschen" S. 238ff.)

  • Männer werden häufiger Opfer von Gewalttaten als Frauen. 2002 wurden in den Deliktbereichen, über die das BKA eine Opferstatistik führt, Männer zu 62,2% Frauen Opfer von Straftaten. Bei Mord und Totschlag – vollendet und versucht – waren sogar 64,1% der Opfer männlich. Es gibt aber nur Studien über Gewalt gegen Frauen.
  • (vgl. auch Cose, Elis, A Man´s World. How Real Is Male Privilege-and How High is The Price? New York 1995; Warren Farrel: Mythos Männermacht 1995 S. 256; Schulz, Bernd: Wenn Männer in der Falle sitzen 1998 S. 104; Arne Hoffmann: Sind Frauen bessere Menschen S. 155; http://www.bka.de/pks/pks2002/index2.html)

  • Für die gleichen Delikte werden Männer häufiger angeklagt und verurteilt. Dabei fällt das Strafmaß im Schnitt wesentlich höher aus als bei Frauen, die wegen des gleichen Deliktes verurteilt werden.
  • (vgl. Martin van Crefeld: das bevorzugte Geschlecht 2003 S. 234ff. ; Arne Hoffmann: Sind Frauen bessere Menschen S. 157; Mischke, Roland: Nur Mut Männer!, Bergisch Gladbach 1990; Carol Hedderman, Mike Hough: Does the Criminal System Treat Men and Women Differently? London, 1994, S.3f.; Nancy Levitt: The Gender Line: Men, Women and the Law, New York 1998, S. 107; J.B. Johnston u.a. "Gender Differences in the Sentencingof Felony Offenders", Federal Probation 51, 1987 S. 49 – 55)

  • Zahlreiche Bücher und Filme zeigen den Trend zum hemmungslosen Männerhass. Titel wie "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann" oder "Ein bisschen Männerhass steht jeder Frau" wären umgekehrt unvorstellbar. Gewalt gegen Männer wird verharmlosend ja sogar als trendmäßige Modeerscheinung dargestellt und gesellschaftlich akzeptiert.
  • Der Fernsehsender MTV und die Bekleidungskette New Yorker werben mit massiver körperlicher Gewalt von Frauen gegen männliche Personen. Darstellungen, die umgekehrt zu Recht massive rechtliche Schritte zur Folge hätten, werden staatlich ignoriert.
    [/list=1]

    und weiter geht's mit der Diskussion...

    DeepThought

    Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
    in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
    als "professionell anmutend".
    Meinen aufrichtigen Dank!

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 01:04
     AJA
    (@aja)
    Registriert

    Puh, ist das ein Haufen Zeug 😉

    Ich habe jetzt nur ein wenig quer gelesen, aber dabei hat sich mir schon die Frage aufgedrängt, ob das nun wirklich die Quittung für die von dir erwähnte jahrtausendlangen Unterdrückung ist?
    Oder hat das männliche Geschlecht aus lauter schlechtem Gewissen sein Selbstbewusstsein verloren?
    Ich bin keine Emanze *anmerk* 😎 , aber ich finde trotz allem noch, dass Frauen in vielem benachteiligt sind. Das geht bei der ungleichen Bezahlung eines gleichen Jobs los und hört bei der beruflichen Wiedereingliederung nach einer Erziehungspause nicht auf. Sicher gibt Väter, die den Erziehungsurlaub übernehmen, weil Muttern den besseren Job hat, aber die kann man doch suchen oder?
    Überhaupt Stellensuche: Frau kann jederzeit schwanger werden, fällt dann aus - Mann nicht.
    Frauen haben Migräne, Männer nicht - ne, das war jetzt blöd, aber ich weiss nicht, warum ich immer das Gefühl habe, dass Männer bei gleichen Stellenangeboten den Frauen immer wieder vorgezogen werden.
    Warum es einen Girl Days Tag gibt, in dem Mädchen Gelegenheit haben, in Männerberufe hineinzuschnuppern und Buben diese Gelegenheit nicht gegeben wird?
    Vielleicht, weil es durch den Zivildienst derlei Möglichkeiten genug gab und den Mädchen immer was von "Frauenungeeigneten" Berufen vorgemacht wurde?
    Mehr männliche Bezugspersonen in Schulen? In unserer Grundschule hält sich das die Waage, aber das mag ja ein Ausnahmefall sein.

    Ich merke schon, ich müsste auf jeden einzelnen Punkt antworten, aber dafür bin ich heute zu müde... 😉

    Den Thread merke ich mir aber 😀

    Gruß AJA

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 02:00
    (@Onsager)

    @AJA

    Auch nur kurz vorm Schlafengehen:
    Ich stamme aus dem Ostteil dieses Landes, da war Frauenarbeit in allen Berufen nicht das Problem. Ich fühl mich also gleich doppelt gestraft (weil - Quittung nicht nötig 🙂

    Onsager

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 02:14




    (@robina)
    Rege dabei Registriert

    Hi @ all 🙂

    vergleicht mal die Emanzipation der Frau mit der Umsorgung eines deutlich kranken Kindes, das nach der lange auf sich wartenden Genesung aus Sorge vor einem Rückfall immer noch mehr behütet wird, als das augenscheinlich gesunde Geschwisterkind.
    Sicherlich für das andere Kind (Mann) ärgerlich und zuweilen sicher ungerecht, aber irgendwann wird es sich schon relativieren, doch vermutlich erst nach unserer Zeit - leider.

    Robina,
    keine Emanze, aber fähig, für sich selbst zu sorgen und aktive Bohrmaschinenuserin 😉

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 11:17
     mel
    (@mel)

    in vielen sachen bin ich eurer meinung.
    zu dem punkt von deep:

    Jungen weisen schlechtere Schulleistungen als Mädchen auf und stellen auf Haupt- und Sonderschulen die Mehrheit, auf Gymnasien die Minderheit. Pädagogen und Sozialwissenschaftler fordern seit langem mehr männliche Bezugspersonen im Schulsystem und eine stärkere Berücksichtigung von Jungen in Unterricht und Erziehung

    da hst du recht, die jungen sollen verweiblicht werden. speziell schon im kindergarten viele kommunen, städte, kreise und länder stellen keine erzieher in diesem bereich ein.

    bei uns in der kommune hat man zwei praktikanten eingestellt, diese wurden von den kindern mehr anerkannt als die weiblichen erzieher. nach seiner ausbildung wollten viele eltern dass dieser mann eingestellt wird weil er nicht nur mit den kindern " mädchen " speile und übungen machte.

    die leiterin des kindergartens stellte natürlich wieder eine frau ein.

    in der schule geht es ähnlich ab. selbst in den kurzen " handwerklicher natur " wollen die frauen die macht haben.

    ist doch kein wunder dass wir kaum noch handwerker haben bzw kaum ein junge noch ins handwerk will.
    sie haben nicht mal mehr gelernt wie man einen zollstock benutzt.

    die frauen beschweren sich dann aber: mein kerl kann nicht mal eine bohrmaschine benutzen.

    ein älterer freund von mir sagt weiterhin: frauen sollen lieber am herd bleiben dann gibt es auch wieder richtige männer und keine pommes und turnschuh generationen mehr.

    manchmal glaube ich es wäre besser speziell für die jungs.

    mel

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 11:43
    (@robina)
    Rege dabei Registriert

    Stimmt genau, Mel - das ist auch etwas, was mich furchtbar auf die Palme gebracht hat. In der Klasse meines Sohnes wurden im Kunstunterricht auch nur Sachen, die Mädels interessierten, gemacht - Freundschaftsbänder, Strickliesel, Fingerhäkeln etc. Irgendwann hat mich mal die Wut gepackt und der Kunstlehrerin für eine 6, die sich mein Sohn fürs Fingerhäkeln eingehandelt hatte (ich konnte das auch nicht 😀 ), die Meinung gesagt und darum gebeten, auch mal die Interessen der Jungs zu berücksichtigen. Daraufhin meinte diese spitz, sie gäbe Kunstunterricht und kein Werken. Nach meiner Gegenäußerung, das ich es sehr aufschlußreich fände, dass sie z. B. Bildhauerei nicht als Kunstrichtung einstufen würde, hab ich sie einfach doof stehen lassen. Immerhin gabs dann keine schlechte Note auf dem Zeugnis, obwohl sie das hätte machen können; grundlegend am Unterricht geändert hat sich aber nichts.

    Schönen Tag noch
    Robina

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 12:18
    (@romyh)
    Registriert

    Hallo Leute,

    @mel: wenn der KiGa eine staatlicher ist, dann stellt nicht die Leiterin der KiTa ein. Das macht die Personalchefin der Kommune. Meine Mutter leitet eine KiTa, alles nur Frauen. Warum? Es beweben sich nur Frauen. Meine Mutter hat auf Entscheidungen leider keinen Einfluss. Einmal war ein junger Mann da, der hatte Praktikum gemacht und wollte dann UNBEDINGT Erzieher werden. Die Ausbildungsstelle hat ein Mädchen bekommen...soviel dazu. Meine Mutter hätte ihn aber lieber gehabt, weil er mit den Kindern gut konnte. Die Frauenmehrheit in den sozialen Berufen ist definitiv ein Rudiment aus alten Zeiten, wo Frauen nur für Kindererziehung und Ausbildung verantwortich waren.
    @Onsager: Jau, komme auch ausm Osten, definitiv brauchte man im Osten keine Frauenquote o.ä., Frauen waren durchweg in allen Berufen zu finden. Im Osten gibt es auch heute noch mehr männliche (ältere Lehrer) im Osten, leider kommen zuwenig jüngere nach.
    @Deep: Habe nur überflogen, gebe Dir in einigen Punkten Recht. Nur in einem nicht. Männer müssen Zivil-oder Wehrdienst machen. Frauen können das. Nur, bedenke: Zu 90% fallen Frauen für mind. 1 Jahr aus, wegen Schwangerschaft/Erziehungsurlaub. Und da gleicht es sich wieder aus. Außerdem werden Frauen i.d.R. für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt (IST SO, beweise mir das Gegenteil), haben schlechtere Aufstiegschancen als Männer und werden in leitenden Positionen ohnehin ungern eingesetzt weil ihnen nachgesagt wird, sie wären zu "weinerlich", zu schwach und den Belastungen eines zB. Managers nicht geschaffen.

    Okay, werde mir deine Sachen mal ausdrucken und lasse mir mehr einfallen.

    Gruß Romy

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 13:31
    (@simone)
    Rege dabei Registriert

    Hallo Tomfly,

    da fühle ich mich doch direkt angesprochen ....

    Sicher hast Du Recht, dass die Erziehungsarbeit und Fähigkeit beider Elternteile generell als gleich anerkannt sein sollte. Und leider weiß ich auch, dass das bei weitem nicht der Fall ist.

    Unterstützung in dem Sinne wie Du oder andere erwarten, kannst Du aber, da es sich in diesem Fall fast ausschließlich um den privaten Bereich handelt, z. B. von einer Gleichstellungsbeauftragten nicht erwarten, es sei denn, Du spielst damit die berufliche Situation an wenn es um Elternzeit, Wiedereinstieg, Fortbildung etc. geht....

    Natürlich kann ich Dir nur von meinen eigenen Erfahrungen und meiner eigenen Einstellung hier berichten. Handhabe, Mitsprache oder wie immer man das auch nennen möchte, habe ich aber nur, wenn es um o. a. berufliche Dinge geht. Und da kann ich nur sagen, dass es zumindest bei uns völlig irrelevant ist, z. B. bei Elternzeit, ob nun Männlein oder Weiblein. Wer Elternzeit beantragt, bekommt diese auch, ganz oder geteilt und auch in gewünschter Länge. Auch Sonderurlaub danach wegen Erziehung des Kindes wird unabhängig vom Geschlecht gewährt. Auch das Thema Fortbildung wird gleichermaßen gehandhabt, je nach Erfordernis. Einzige Einschränkung dabei: die Aufstiegsfortbildung

    Beifall wirst Du in jedem Fall ernten (auf jeden Fall von mir), jedoch als Ansprechpartner für Fragen, ob der Mann oder die Frau generell „geeigneter“ für Kindererziehung ist, da ist die Gleichstellungsbeauftragte nicht der richtige Ansprechpartner, sondern eher das BMFSJ. Persönlich finde ich keinen von beiden geeigneter als den anderen. Es gibt auf beiden Seiten mehr oder weniger geeignete Personen.

    Wichtig ist doch, wie man generell miteinander umgeht und das Gegenüber wertschätzt, wie man kommuniziert, nach Kompromissen und Lösungen sucht und beide daran arbeiten. Und es auch schafft, nicht immer nur seinen eigenen Standpunkt zu vertreten, sondern auch anderen Menschen zuhört und sie und ihre Meinung respektiert und zumindest versucht, sich in deren Lage hineinzuversetzen. Eigentlich Selbstverständlichkeiten..... ja eigentlich....

    @ Deep

    Hallo Jörg,

    also Dein eingestellter Artikel ist schön und gut und es steht mit Sicherheit sehr sehr viel Wahrheit darin, aber im Grunde genommen ist doch leider vieles über einen Kamm geschoren. Wie gesagt, ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen in diesem Bereich etwas erzählen, möchte aber mal generell zu ein paar Punkten Stellung nehmen:

    Thema Gleichstellungsgesetz (Bund):
    Die bewusste Einstellung von Frauen gilt nicht „in gewissem Umfang“, sondern wirklich nur bei gleicher Eignung, Befähigung und Qualifikation und auch nur in dem Bereich, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Hier als Beispiel: Leitungsfunktionen. Diese Bevorzugung von Frauen, wie gesagt, immer bei gleicher Eignung, Befähigung und Qualifikation, gilt auch nur bis zu einer Einzelfall bezogenen Quotierung von 50 %. Die einfache Quotierung in dem Sinne gibt es nicht mehr. Bei Ländern und Kommunen greift das Bundesgleichstellungsgesetz nicht, sondern das „Frauenfördergesetz“ des jeweiligen Landes, auch wenn es sich in manchen Fällen Gleichstellungsgesetz schimpft. Hab ich gerade durch das Thema und war sehr unerfreulich.

    Ich persönlich setze mich genauso für Männer bei uns ein, obwohl ich rein rechtlich mich tatsächlich galant zurücklehnen und den Mund halten könnte. Für mich hat das aber nichts mit Gleichstellung in dem Sinne zu tun, wenn ich eine Person oder aber ein Geschlecht einfach ignoriere oder zusehe wie jemand diskriminiert wird.

    Das große Problem ist das, dass in vielen Bereichen, ob nun „Frauenberufe“ oder „Männerberufe“ jeweils gar nicht genug Bewerbungen kommen. Als Beispiel in den „Männerberufen“ ist es ca. auf 100 Bewerbungen ein Anteil von vielleicht 10 Frauen, wenn überhaupt. Anders herum in den „Frauenberufen“ sieht es nicht anders aus. Dazu kann ich nur sagen, dass bei uns schon bei der Vorauswahl nur nach den allgemeinen Voraussetzungen und die Qualifikation geschaut wird, egal ob nun Mann oder Frau. Und ich persönlich finde es auch ziemlich wurscht. Beide Geschlechter können alle Arbeiten gleich gut.

    Thema Gender Mainstreaming:

    Hier mal die offizielle Definition:

    “Gender Mainstreaming besteht in der (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung der Entscheidungsprozesse, mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten Akteure und Akteurinnen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf allen Ebenen einnehmen.”
    (offizielle deutsche Übersetzung des Begriffs auf EU-Ebene)

    “Gender Mainstreaming ist Methode und Handlungsprinzip zugleich, bei jeder Maßnahme die Folgen auf die Gleichstellung von Frauen und Männern zu beleuchten und zu bewerten“

    Die Umsetzung des Gender Mainstreaming ist eine rein politische Entscheidung. Allerdings gebe ich zu bedenken:

    GM wird von oben nach unten umgesetzt und Verantwortung und politischer Wille liegen bei der jeweiligen Dienststellenleitung.

    Anscheinend ist der Wille zur Umsetzung nicht da, sonst könnte vieles anders aussehen in der Familienpolitik und auch in der Gesetzgebung.... (was soll man tun? Das BMFSJ mal darauf hinweisen? Hat das einen Sinn? Wird einem da überhaupt zugehört? Grrrr)

    Thema Girls-Day:
    Bei uns wird für Jungen und Mädchen das Tor geöffnet. Tatsache ist aber, dass weitaus weniger Jungen zu diesem Tag kommen als Mädchen. So groß ist das Interesse leider nicht.

    Thema Gewaltschutzgesetz:
    Das ist wohl richtig, dass es sehr einseitig ist. Generell kann ich Gewalt von keiner Seite tolerieren oder akzeptieren. Anzumerken ist jedoch, dass es da einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt, nämlich den Antrag, sowohl für Frauen als auch Männer. Die Angaben über die Durchsetzung dessen ist mir allerdings nicht bekannt.

    Wie heißt es so schön?
    Alle Menschen sind gleich – und manche sind halt gleicher....
    Etwas, was sich das BMFSJ mal auf die Fahne schreiben lassen sollte... denn anders handeln tun sie nicht, das ist mir leider auch bewusst.

    Gruß
    Simone

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 16:34
    DeepThought
    (@deepthought)
    (Fast) Eigentumsrecht Moderator

    @Simone

    :elefant: Mir ist schon klar, dass es Allgemeinaussagen sind und die Damen eine solche Liste auch parat haben. Mir war nur wichtig zu zeigen, dass es tatsächlich eine Übervorteilung der Frauen bzw. ein Ignorieren der Männer gibt und das in Themen, die recht offensichtlich sind, über die nur noch keiner gestolpert ist.

    Und der Gender-Mainstreaming-Ansatz ist für mich nichts anderes als die rechtliche Verankerung der Übervorteilung der Frau. Das Frauenministerium hat aus gutem Grunde keine Männer in seiner Bezeichnung, sondern sieht diese nur im Zusammenhang mit einer Frau (Familie) oder als Alte.

    DeepThought

    Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
    in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
    als "professionell anmutend".
    Meinen aufrichtigen Dank!

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 16:59
    (@simone)
    Rege dabei Registriert

    Hallo Jörg,

    Du hast schon Recht. Das ganze System hat da eine gewaltige Schieflage, das sehe ich auch.
    Ich glaube aber schon, dass da so manch einer bereits drüber gestolpert ist. Aber alle verschanzen sich hinter ihrem Unwillen (Regierung, Behörde etc.) oder ihrer angeblichen Hilflosigkeit und „Nichtzuständigkeit“, anstatt wirklich gemeinsam mal zu überlegen und zu handeln...

    Was für eine Liste meinst Du, die Frauen parat haben?
    Was ich geschrieben habe, sind Dinge, die ich aus eigener Erfahrung gemacht habe bzw. so hier praktiziert werden. Wie es in anderen Dienststellen aussieht, kann ich dabei nicht beurteilen.
    Auf die wirklich politischen Entscheidungen hat ja leider keiner richtigen Einfluss, es sei denn, man wird politisch aktiv, aber selbst da wird kritischen Menschen ja ganz schnell ein Maulkorb verpasst. Nach dem Motto: es ist halt unbequem wenn nicht gar lästig...

    Gruß
    Simone

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 18:08
    (@Onsager)

    Weil es so gut passt:

    http://www.ftd.de/pw/de/1093671040016.html?nv=lnen

    Onsager

    AntwortZitat
    Geschrieben : 02.09.2004 23:33
    (@romyh)
    Registriert

    hmmmmmmmmmmmm....

    ich sollte mein eigenes Verhalten gegenüber meinen Schülern überdenken...

    AntwortZitat
    Geschrieben : 03.09.2004 00:07