Hi Martin,
wenn ich offen sein darf...
Ich versuche, meine Wahrnehmung zu beschreiben:
Deine Worte wirken auf mich mitunter sehr abwertend, Deine Beiträge recht ruppig. Deine Kenntnisse von Eltern- und Pflichtrechten machen es mir nicht leicht, auf Deine Beiträge zu antworten. Dazu trägt auch bei, daß Du gelegentlich wie ein 'lila Pudel' auf mich wirkst, der allzu bereitwillig feministische Positionen einzunehmen scheint.
Dann lese ich aber auch Beiträge von Dir, die ich richtig klasse finde, die auf mich sehr klar wirken, denen ich mich anschließen kann, die ich dankend auch gut für mich verwenden und annehmen kann.
W.
Moin WL,
mich auch nur in die Nähe eines "lila Pudels" zu rücken, geht meilenweit an der Realität vorbei - aber das musst Du nicht wissen. Ich vertrete auch keine "profeministischen Positionen", sondern bestenfalls "prohumanistische". Denn ich bin nicht der Ansicht, dass wir Väter uns in einem Glaubenskrieg gegen "die Frauen" befänden, der unbedingt gewonnen werden müsse. Mein Fokus in diesem Forum liegt ausschliesslich auf den Kindern.
Zur rasenden Wildsau werde ich allerdings, wenn irgendwer - wie in diesem Thread - noch mehr staatliche Einmischung und Kontrolle über privateste Lebensbereiche verlangt. Denn die hier vertretenen Positionen wären überhaupt nur mit flächendeckenden Bauch-, Gen- und Hormonkontrollen sämtlicher Frauen im gebärfähigen Alter realisierbar - und das alles, um irgendwelche imaginären (Mitsprache-)"Rechte" von ein paar potenzieller Vätern zu sichern, die glauben, weil sie mal ein Spermium abgeschossen haben, bliebe die Welt stehen?
Ich würde im Übrigen genauso harsch reagieren, wenn irgendwer ein Gesetz samt zugehöriger staatlicher Kontrolle verlangen würde, dass Männer nur noch im Sitzen pinkeln dürfen oder bei nicht ausreichender Bonität zwangsvasektomiert werden müssen.
Also pack Deine Lila-Pudel-Vorurteile ruhig wieder in die Schublade.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Zitat von brille007: "... dass genau diese Protagonisten des "eventual-väterlichen Mitspracherechts beim Schwangerschaftsabbruch" auf keinen einzigen der hier vorgetragenen Einwände reagieren, sondern nur stur ihre Sprechblasen absondern."
Sorry, aber Du wirst damit leben müssen das Dir nicht gleich jemand antwortet. Mir z.B. steht begrenzt Freizeit zum posten in Foren zur Verfügung, denn ich muss arbeiten und habe ein Unternehmen zu führen.
Mir war klar, dass bei dieser Sorgerechtsreform der ganze Schmutz aufgewirbelt wird, der sich Jahrzehnte über dieses System gelegt und in die Köpfe gebrannt hat. Es ist bezeichnend, wenn hier argumentiert wird, das war doch schon immer so und das sollte man doch in Ruhe lassen. Das ist nunmal die Evolution, der Mann hat zu gehen und sich einen Dreck um sein Millionstel Spermium zu kümmern.
Und wenn ich der Einzige wäre, würde ich dieser Art Ethik in den Allerwertesten treten. Als erstes fallen mir die Ausreden auf, die auf beiden Seiten, den ja ganz offensichtlichen Betrug über den wir hier ja reden, vertuschen möchten. Die männliche Seite die nichts mehr damit zu tun haben will oder kann und die weibliche, die die bessere Alternative nicht mal zur Kenntnis nehmen will. Der Fokus liegt hier ganz sicher NICHT bei den Interessen der Kinder.
Kinder brauchen beide Eltern von Geburt an !!!
Sorgerecht+Umgangsrecht sind Menschenrechte. Normalfall: Wechselmodell an das jeweilige Alter und Kind angepasst.
Och Andy, die Frage, wie Du Dir das in der Praxis vorstellst, wurde Dir gestern gefühlte 100x gestellt. Du hast sie jedes Mal gekonnt ignoriert, aber wortreiche andere Antworten gegeben.
Also schiebs jetzt bitte nicht auf die Arbeit :angel2:
Gruß LBM
"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."
Moin,
mal davon ausgehend, dass die geplanten eh nicht abgebrochen werden
Doch, werden sie, Martin. Und dann wirds richtig tragisch. Durch diese Spätabbrüche (weil das Fortsetzen der Schwangerschaft das Überleben der Mutter gefährden oder das Kind nicht lebensfähig, schwer leidend nur zum Sterben geboren würde) kommen die bösartigen selbsternannten Lebensschützer auf ihre hanebüchenen Zahlen.
Was dabei gerne unter den Tisch gekehrt wird, ist die Tatsache, dass eh nur knapp die Hälfte (etwa 45 Prozent) aller Befruchtungen zur Geburt eines lebensfähigen Kindes führen. Fast die Hälfte aller Schwangerschaften endet um die Zeit der ohnehin erwarteten Periode herum. Die Kinderwunschforen sind voll mit solchen "drei-Tages-Kurz-Schwangerschaften". Die meisten Frauen ahnen das gar nicht, weil sie nicht gleich einen Schwangerschaftstest parat haben, wenn die Menstruation sich um ein oder zwei Tage verspätet. Die Familien mit Kinderwunsch sind da penibler hinterher und wissen, was andere gar nicht bewusst wahrnehmen.
Weitere gut 10-15 Prozent (hohe Dunkelziffer bei wenig körperbewussten sehr jungen und sehr alten Schwangeren mit unregmäßigem Zyklus) enden in den ersten 12 Wochen - je später desto schmerzhafter ist der Abgang rein körperlich und wird ab dem dritten Monat auch von der unbedarftesten Schwangeren gespürt.
Weitere Schwangerschaften enden ohne Zutun der Eltern bis zur 40. Schwangerschaftswoche mit einer Tot- oder Fehlgeburt. Im Schnitt trifft dieses Schicksal knapp jede zweite Frau einmal in ihrem Leben.
Vor diesem natürlichen Hintergrund finde ich die künstliche Aufregung über ein paar wenige, meist völlig verzweifelte Frauen, die hier aktiv korrigierend zu Ungunsten ihres Ungeborenen eingreifen, völlig absurd.
Wenn ich mir dann angucke, wie dieselben tiefgläubigen Herrschaften später mit dem geborenen Leben umgehen, bekomme ich Brechreiz.
Zu dem was Andy hier absondert, kann ich mich neben deinen Beiträgen auch Oldies Beitrag voll inhaltlich anschließen.
Sorgt euch mal halb so intensiv um bereits lebende Kinder, dann habt ihr Weltverbesserer genug zu tun.
:nichtzufassen: Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
Wenn der Zeitpunkt überschritten ist geht es auch mit Beratungsschein nicht.
Und in manchen Ländern und zu früheren Zeiten auch nicht.
Hi Beppo, Schwangerschaftsabbrüche wurden damit zu keiner Zeit an keinem Ort verhindert.
"Engelmacherinnen" gab es immer und überall ...
Eine Frau, die kein Kind austragen will, wird auch keins austragen. Wer etwas anderes behauptet, verkennt die Realität.
Auch und gerade die Realität in Ländern mit strikteren Verboten und ohne geregelte Möglichkeiten zum medizinisch korrekten, straffreien Abbruch.
Insofern stimmt es nicht ganz was du sagst. In der Illegalität sind Abbrüche gefährlicher, teurer und schmerzhafter für die Frauen. Seltener sind sie nicht.
Gute N8! 🙂 Biggi
Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)
Moin,
Sorry, aber Du wirst damit leben müssen das Dir nicht gleich jemand antwortet. Mir z.B. steht begrenzt Freizeit zum posten in Foren zur Verfügung, denn ich muss arbeiten und habe ein Unternehmen zu führen.
ich auch - sogar zwei Unternehmen. Alles eine Frage des Timings. Überdies zwingt Dich ja niemand, Deine kostbare Freizeit mit dem Posten schräger Thesen in Internet-Foren zu verschwenden.
Mir war klar, dass bei dieser Sorgerechtsreform der ganze Schmutz aufgewirbelt wird, der sich Jahrzehnte über dieses System gelegt und in die Köpfe gebrannt hat. Es ist bezeichnend, wenn hier argumentiert wird, das war doch schon immer so und das sollte man doch in Ruhe lassen. Das ist nunmal die Evolution, der Mann hat zu gehen und sich einen Dreck um sein Millionstel Spermium zu kümmern.
ausser ein paar Ewiggestrigen ist noch gar niemand auf die Idee gekommen, einen Zusammenhang zwischen der Sorgerechtsreform und dem Thema Abtreibung herbeifaseln zu wollen.
Und wenn ich der Einzige wäre, würde ich dieser Art Ethik in den Allerwertesten treten. Als erstes fallen mir die Ausreden auf, die auf beiden Seiten, den ja ganz offensichtlichen Betrug über den wir hier ja reden, vertuschen möchten. Die männliche Seite die nichts mehr damit zu tun haben will oder kann und die weibliche, die die bessere Alternative nicht mal zur Kenntnis nehmen will.
Es gibt überhaupt keinen "offensichtlichen" Betrug; bestenfalls einen eingebildeten. Aber nach wie vor: Keine konkreten Antworten über die praktische Durchsetzung; nur Sprechblasen. Geschwätz as usual.
Wer Vater werden will, sollte sich dafür eine Frau suchen, die das auch will - keine, die er dazu zwingen muss.
Just my 2 cents
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Moin Biggi,
Doch, werden sie, Martin. Und dann wirds richtig tragisch. Durch diese Spätabbrüche (weil das Fortsetzen der Schwangerschaft das Überleben der Mutter gefährden oder das Kind nicht lebensfähig, schwer leidend nur zum Sterben geboren würde) kommen die bösartigen selbsternannten Lebensschützer auf ihre hanebüchenen Zahlen.
kleines Missverständnis: Ich bezog mich in diesem Kontext natürlich nicht auf medizinisch indizierte Abbrüche.
Und was ich von diesen selbst ernannten "Lebensschützern" halte, die sich ungefragt in intimste und schwerste Entscheidungen anderer Menschen einmischen zu dürfen glauben, schreibe ich hier lieber nicht...
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hi,
ja ich finde es auch schade das Väter in diese Entscheidungen teilweise gar nicht mit einbezogen werden, aber es ist teilweise auch besser wenn sie es nicht werden. In dieser Frage gibt es einfach kein "es müssen immer zwei entscheiden".
Meiner Meinung nach würden sehr viele Männer auf einer Abtreibung bestehen wenn sie es denn könnten.
Und ja, diese Entscheidung möchte ich in meinem Leben nie fällen müssen, in so einer Not und Verzweiflung möchte ich auch nicht stecken um über Abtreibung überhaupt nachzudenken.
Es gibt lange nicht soviele Hilfen wie immer angenommen wird. Meine Freundin ist aktuell schwanger mit Kind Nummer 5, sie wollte es nicht und ihr Mann war absolut dagegen das Kind zu bekommen. Die Beratung war sinnfrei, sie hatte gehofft das ihr jemand Mut machen würde, sie vielleicht Hilfe angeboten bekommen könnte. Das war allerdings eine Fehlanzeige.
Sie hat sich entschieden, wird das Kind im Frühling bekommen, der Bauch ist absolut sichtbar und das große Gerede hier im Ort geht los. Die Leute überschlagen sich mit Gerüchten, alle finden es unverantwortlich das sie noch ein Kind bekommt. Die Verantwortung ist in der öffentlichen Meinung nur bei ihr.
Der werdende Vater ist immer noch nicht begeistert davon noch ein Kind zu bekommen, war aber inzwischen wenigstens einmal mit ihr beim Arzt. Es ist für sie absolut schwierig damit umzugehen.
Ja ich finde es richtig das sie sich für dieses Kind entschieden hat. 4 Kinder haben und beim 5ten dann abtreiben ist schwierig und ich weis das sie das seelisch nie verkraftet hätte.
Aber ich finde es sehr schlimm wenn ein Mann, der für die Verhütung die gleiche Verantwortung hat wie eine Frau, jetzt die Verantwortung abwälzt.
Eigentlich wollte er Kind 4 schon nicht und ich habe ihm damals geraten dann eine entgültige Lösung anzustreben wenn er sich sicher ist keines mehr zu wollen.
Ich finde Abtreibungen auch nicht gut, vermute aber das es Abtreibungen häufig dann gibt wenn einiges andere zwischen Mann und Frau auch nicht stimmt. Wie will man dieses Problem denn von außen mit Gesetzen lösen? Das geht nicht, das wäre totale Entmündigung der Betroffenen.
Und am Ende muss die Frau die Schwangerschaft aushalten, die Frau das Kind zur Welt bringen und sie muss es auch großziehen wenn der Vater am Ende doch nicht will oder kann. Es kann viel anders laufen im Leben als geplant und es gibt Dinge die kann man einfach nicht so leicht mit einer Pauschallösung regeln.
LG
Nadda
Hi Beppo, Schwangerschaftsabbrüche wurden damit zu keiner Zeit an keinem Ort verhindert.
Natürlich.
Deswegen habe ich auch schon zweimal betont, dass ich mit meinen Ausführungen auch keine Meinung ausdrücken will.
In der Praxis habe ich auch keine Idee, wie man daraus etwas sinnvolles machen könnte.
Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.