Moin,
ich hab mir Gedanken gemacht um unsere liebe von der Leyen und ihre Entwürfe und komme zu folgendem Fazit: Wir müssen Väter in die Pflicht nehmen.
Ich habe hier viel von Vätern gelesen, die ihre Rechte und Pflichten wahrnehmen wollen und denen es versagt bleibt. Auf der anderen Seite habe ich viel von klagenden Frauen gelesen, dass die Kindsväter ihre Pflichten nicht wahrnehmen.
Dann der Entwurf des Elterngeldes, dass Frauen maximal 10 Monate das Elterngeld beanspruchen können, danach "darf" der Vater zwei Monate Elternzeit nehmen. Dazu müßte aber noch der Mutterschutz in Elternschutz umgewandelt werden, damit auch der Vater einen Kündigungsschutz hat.
Und nun mein Ansatz: Väter werden durch die Anerkennung der Vaterschaft sorgeberechtigt und - verpflichtet. Durch Anerkennung der Vaterschaft, wie das Gesetz es vorsieht, also durch Ehe oder Anerkenntnis, wie auch immer, ist ein Vater sorge"verpflichtet". Es gibt in meiner Überlegung keine Ausnahme dieser Sorgeberechtigung und -verpflichtung, außer durch Straftat, gleiche Regeln wie für die KM. Wer seinem Kind nachhaltig schadet, verliert die Sorgeberechtigung.
Väter werden verpflichtet nicht nur finanziell, sondern auch persönlich für ihre Kinder zu sorgen. Genauso wie Mütter ihre Eigenverantwortung wahrnehmen sollten und für ihr Einkommen sorgen sollen (Entwurf neue Unterhaltsregelung). Dann könnten Väter sich nicht mehr so einfach aus der Verantwortung stehlen und sich freiwillig zum Zahlvater machen (ich weiß, gibt es hier bei vs kaum anzutreffen).
Nur mit den Sanktionen tu ich mich noch etwas schwer. Meine Tochter hat mir erst Jahre nach dem Vorfall erzählt, dass ihr Vater sie geschlagen hat, weil er Sportschau schauen wollte und sie "dazwischengesabbelt" hat. Die Qualität des "erzwungenen" Umgangs sollte schon irgendwie gesichert sein, dass dem Kind nicht geschadet wird.
Ich hab so den Eindruck, dass bei Merkel, v.d.Leyen und Co. kein Brot damit zu verdienen ist, den Vätern Rechte zu geben. Aber über die Pflichtschiene könnte man vielleicht etwas erreichen???
Any idea?
Gruß
eskima
hm Eskima,
grundsätzlich hast du schon recht, das man egal, ob eheliche oder uneheliche Väter ihnen nicht nur ein GSR, sondern eine Sorgepflicht geben sollte. Genauso, wie man Frauen, die den Kindern die Väter vorenthalten und umgekehrt, eher sanktioniert werden.
Nur hab ich keine Ahnung wie man sowas umsetzen soll. Wenn ich mir unser Theater derzeit anschaue, wo ein Vater nicht bereit ist seine Umgangspflicht wahrzunehmen und sich schon so wegen einem kleinen Bildchen anstellt und wohl keine Möglichkeit gibt ihn zu "zwingen". O-Ton JA. Natürlich können sie ihn auf Umgang verkalgen, aber wenn er nicht will, kann man ihn nicht zwingen, man kann ihn ja nicht zwangsvorführen (ach ne, bei Kindern scheint es aber zu gehen) und das Kind hätte von so nem erzwungenen Umgang doch eh nix.
Wie soll dann eine Sorgepflicht umgesetzt werden?
Der einzige Punkt, der mir einfiele wäre, es finanziell zu bestrafen. Da aber die meisten Väter eh bis zum Selbstbehalt zahlen wäre das ja auch wieder wirkungslos. Bringt auch wieder nix, wenn ein Vater aus Frust über die Sorgepflicht Dinge boykotiert und man sich immer wieer vor Gericht trifft.
Wie wärs mit einem Ehe- und später Elternführerschein? NE, ich weiß nicht, das ganze ist ein riesiges Dilemma, für das es wohl keine wirkliche Lösung gibt
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Hallo eskima,
was ist mit den unterhaltsverpflichteten Vätern? trifft die nicht die gesteigerte Erwerbsobliegenheit? Dürfen die dann überhaupt Elternzeit nehmen?
Gruß, Romy
Moin,
ich fürchte den Moment, zu dem die Ideen in Gesetzesform gegossen auf die Menschheit losgelassen werden.
Knackpunkte sind meines Erachtens:
- Finanzielle Schlechterstellung von Müttern, die in Folge einer Straftat oder "Lotterlebens" schwanger wurden. Es fehlen schlicht die 2 Monate Elterngeld des KV.
- Kollision mit dem Familienrecht bei Vaterschaft in Zweitpartnerschaft.
- Nicht lebbare Elternzeit des Vaters, wenn die KM sich innerhalb der Zeit trennt (siehe einfach nur unseren neuen User didop >hier<). Oder glaubt einer, dass ein Richter ein Baby für 2 Monate zum KV abkommandiert? Und, wie verhält es sich dann mit dem KU und KG?
Fazit: Der Staat denkt über Regelungen für die Ideallinie, eine Wunschvorstellung, nach. Ein Mehr an Kreativität stünde ihm gut zu Gesicht würde uns allerdings nur überraschen und verwöhnen. Mein Vertrauen in die Politik ist hingegen nicht erschüttert - ich habe nämlich keines.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Moin zusammen,
ich denke trotzdem, dass wir nur über eine stärke Verpflichtung für Väter weiterkommen. Nicht jetzt, sofort, aber vielleicht in der nächsten oder übernächsten Generation. Wenn es immer selbstverständlicher wird, dass Väter sich um Kinder kümmern (müssen), weil sie einfach zuständig sind, weil sie Vater sind und das Bewußtsein dafür sowohl in der Familie bei den Eltern als auch in der Gesellschaft wächst.
Die heutigen Väter sind mehr anwesend als früher, sie werden bis auf wenige Ausnahmen nicht in Kriegsgebiete abkommandiert. Alle anderen "abwesenden" Väter haben es selbst in der Hand, ihre Abwesenheit in Anwesenheit ändern zu können. Der Weg geht nur über die Väter, denn wie schrieb schon midnightwish: wenn er nicht will, dann will er nicht.
Und zum Thema Elternzeit fand ich grad diese "hervorragende" Nachricht:
"Vätermonate" bleiben weiter umstrittenDas von der Koalition geplante Elterngeld bleibt allerdings weiter umstritten. Die CSU sprach sich erneut für eine Verlängerung des auf ein Jahr geplanten Elterngeldes um die beiden "Vätermonate" aus. Mit dieser "12+2-Regelung" werde man in die Verhandlungen des Koalitionsausschusses am 1. Mai gehen, sagte CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer.
Die SPD-Familienexpertin Kerstin Griese verteidigte die Pläne, dass Alleinerziehende zwölf Monate lang das Elterngeld erhalten sollen, während es für alle anderen zehn Monate gezahlt wird, "plus zwei Bonusmonate für den Partner oder die Partnerin".
Volltext: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5466218,00.html
Gruß
eskima