Letzten Sommer kam eine Elster in meinen Garten und versuchte, aus dem Sandkasten irgend etwas mitzunehmen. Der Sandkasten war noch nicht abgedeckt, weil die Kinder kurz vorher noch darin spielten. Wir aßen gerade Hähnchen und schauten ihr kurz zu, wie sie unseren Sandkasten bearbeitete. So ein Hähnchen ist nicht nur lecker, sondern es macht auch Spaß, die Beinchen und Flügelchen abzureißen und sich wie Obelix mit den Händen zu bedienen. Die diebische Elster findet im Sandkasten sicherlich etwas, was sie mitnehmen möchte. Zwischenzeitlich hatte ich drei Elstern im Garten. Die anderen beiden hüpften auf der Wiese herum. Um zu verhindern, dass die Elster aus dem Sandkasten Spielsachen mitnimmt, ging ich hinaus und verscheuchte sie.
Im Sandkasten fand ich einen rosafarbenen Besteckkorb, den die Elster offensichtlich dort abgelegt hatte. Da fragt man sich, was eine Elster mit einem Besteckkorb möchte? Mir gehört er jedenfalls nicht, und ich konnte auch nicht herausfinden, welchem Nachbarn sie den Besteckkorb vom Balkon geklaut hat. Ich deckte den Sandkasten ab. Das trockene Fleisch vom Hähnchen, die Hähnchenbrust, mögen wir alle nicht. Sie bleibt immer übrig. Allen anderen Hähnchenteilen lutschten und knabberten wir das Fleisch von den Knochen.
Abends, als die Kinder im Bett waren, las ich die papa info Liste. Dort war wieder mal die Rede vom Elternteil. Ich fragte mich, womit Eltern eher zu vergleichen sind. Eine Elster, viele Elstern. Ein Hähnchen, viele Hähnchenteile. Ich möchte nicht zerstückelt und gefressen werden vom deutschen Familienrecht und bezeichne mich von nun an als Elter.
LG D e n n i s .