Hallo liebe Foris,
ich hoffe ihr könnt helfen. Es geht nicht um eigene Sache aber der Betroffene hat kein Internet und auch keine PC-Kenntnisse. Vor 2 Wochen haben sich 2 Bekannte von mir getrennt. Die beiden haben eine 21 Monate alte Tochter. Der Trennung sind ständige Streitigkeiten vorausgegangen. Das Sorgerecht wurde nicht für den Vater eingetragen.
Vater und Tochter haben eine enge Bindung, jedoch ist die Kleine auch sehr Mutterfixiert.
Das Problem: Bereits vor der Beziehung hatte die Mutter regelmäßige Drogenkontakte (Koks). Während der Beziehung und auch der Schwangerschaft hat sich das nur noch aufs Rauchen beschränkt, weswegen wir dachten, dass sich das Thema erledigt hätte.
Bezüglich des Umgangs haben sich die beiden bisher mit Hilfestellung einigermaßen einigen können. Allerdings gab es schon zweimal von ihr die Aussage an ihn, dass er seine Tochter nie wieder sehen würde, wenn er nicht nach ihrer Pfeife tanzt. Das heißt, dass sich die Kompromisse zwar ab und an ergeben, aber er meistens wirklich machen muss was sie will um sein Kind zu sehen.
Aktuell jetzt nach Übergabe der Tochter weißt die Mutter eindeutige Symptome für Kokskonsum auf. Der KV ist außer sich vor Sorgen und möchte natürlich alles menschenmögliche unternehmen um seine Tochter da rauszuholen.
Nachdem ich mit beiden befreundet bin, bin ich einerseits auch in Sorge um Mutter und Tochter, andererseits auch fassungslos wie sie das den anderen antun kann und sich.. Er wollte im ersten Moment gleich die Polizei rufen, aber ich glaube nicht, dass die das einfach machen dürfen.. das ist doch Körperverletzung oder?
Hat hier irgendjemand eine Ahnung, ob man die KM zu einem Drogentest zwingen kann und inwiefern das Auswirkungen auf das bisher alleinige Sorgerecht haben kann falls der Test den Konsum bescheinigt?
Kann dem KV der Kinderschutzbund oder das JA weiterhelfen?
Ich hoffe ich poste das im richtigen Forum. Ich möchte mich nicht zu sehr einmischen aber uns liegt das Wohl von allen Beteiligten am Herzen! :redhead:
Sorry war lang, ich wäre euch aber für jede Antwort dankbar!!
Liebe Grüsse
eine verzweifelte Merrow
Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)
Ich versuch mal:
1. Drogenkonsum alleine macht keine Erziehungsunfähigkeit aus.
2. Kindeswohlgefährdung liegt aber nach Deinen Aussagen bislang nicht vor.
3. Als sorgeerechtsloser Vater hat er nicht nur kein Sorgerecht, sondern auch kein Recht auf einen Antrag dieses abzuändern.
4. Die von Dir angedeutete Hilfestellung wurde von wem udn auf wessen Begehren hin geleistet ?
Umgangs haben sich die beiden bisher mit Hilfestellung einigermaßen einigen können.
5.
weißt die Mutter eindeutige Symptome für Kokskonsum auf.
wer ist befähigt, zu beurteilen, ob ihr koksen sie in irgendeiner Form an der Ausübung ihrer Sorgepflicht beeinträchtigt?
Wer legt hier fest, was eindeutige Symptome sind ?
Ich möchte das Du meinen Beitrag nicht als abwehrende Kritik wertest, sondern als Anregung, mehr, facts zu liefern, sonst geht ihr bei allen Behörden schneller wieder raus als rein. . .
Mit Drogenmissbrauch ist nunmal nicht zu Spassen und Kinder gehören geschützt.
Entscheidendes Kriterium könnte beispielsweise sein, wie die KM die Drogen finanziert. . . .Beschaffungskriminalität ist schon "erziehungsunfähigkeitsgeeigneter". . .
Es wird gekreuzt, wenn der Gegenwind zu stark ist, und das Spinnaker bei achterlichem Wind gesetzt. Es wird Containerschiffen ebenso wie einem Kanu Raum gegeben. Manchmal allein, manchmal mit Crew. Nur das Ziel darf nicht aus den Augen verloren gehen.
Hallo Merrow,
das Problem wird hier sein, dass sie das alleinige Sorgerecht hat.
Überlege nicht in die Richtung wie sie das sich und anderen antun kann. Du wirst keine Antwort darauf finden und wirst dich bei dieser Frage selbst aufreiben.
Du schreibst selbst, die Km zeigt eindeutige Symptome für den Konsum....damit ist der Konsum noch nicht bewiesen.
Ich sehe hier keine Möglichkeit den Konsum unter Zwang feststellen zu lassen.
Ich denke es ist sehr knifflig und man muss mit Vorsicht an die Geschichte herangehen.
Gäbe es die Möglichkeit in einem guten Moment mit der Km über das gemeinsame Sorgerecht zu sprechen?
Man könnte ihr in einem einsichtigen Moment die Vorteile dessen klarmachen. Ganz freundlich und in Ruhe.
Ich weiss von Geschichten, in denen es nicht interessiert hat, ob die Km suchtkrank war oder nicht, somit die Kinder bei der Mutter blieben.
Ich bin sicher du wirst noch weitere Antworten und Tips bekommen.
Die Polizei würde ich noch nicht rufen. Er hat kein Sorgerecht, somit würde das Kind wahrscheinlich in einem solchen Moment auch nicht zu ihm kommen, sondern zunächst anders untergebracht werden, wenn überhaupt. Hier ist dann die Gefährdung des Kindeswohls entscheidend und die muss erst einmal bewiesen werden und nicht durch Behauptungen in den Raum gestellt werden.
Sorry, wenn das etwas hart klingt aber so wird er von den entsprechenden Stellen auch wieder nach Hause geschickt.
Überlegt erst ganz in Ruhe bevor ihr bzw. der Kv etwas unternimmt. Der Kv muss gut vorbereitet sein und sollte jetzt nichts voreilig unternehmen.
Ein Beratungsgespräch beim Kinderschutzbund kann nicht verkehrt sein.
Gruß
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo ihr beiden und vielen Dank für eure schnellen Antworten!!
Nachdem wir die Problematik ganz ähnlich betrachtet haben, haben wir dem KV geraten nicht vorschnell zu handeln, sondern erstmal in Ruhe nachzudenken und Fakten zu sammeln.
@elternteil
seit der Trennung hab ich die KM etwa 3x gesehen. Der Umgang mit der Tochter hat sich von ihrer Seite schon verändert.Sie fühlt ihre Freiheit und setzt andere Prioritäten. Was dem KV dabei zu schaffen macht ist, dass sie ihn gegen einen kriminellen drogenabhängigen Mann ausgetauscht hat, der momentan nach seiner Haft in Drogentherapie sitzt.
Drogenkonsum zu beweisen ist schwer, wenn man keinen Test machen darf. Ich kann es mit Sicherheit auch nicht 100% wissen, ob jemand etwas genommen hat. Aber nach dieser Aktion machen wir uns natürlich Sorgen. Ich möchte bestimmt niemandem was böses unterstellen.
zu 4. Die Hilfestellung wurde von mir geleistet auf Bitten des KV, da ich mich bis dato gut mit ihr verstanden hab.
wahrscheinlich hab ich echt ein Helfersyndrom 😡
Aber davor kam eben immer nur raus: wenn Du nicht so willst wie ich, dann eben gar nicht mehr.
@Tina
Ich seh das schon ähnlich wie Du und ich geb mir auch Mühe das an den KV weiterzugeben. Wenn man sich zuviele Fragen stelt auf dies keine Antwort gibt kommt man nicht weiter.. das raubt nur Kraft.
Dieser Dein Tip hat mir bei meiner Beziehung am Anfang viel geholfen auch wenn es schwer ist das durchzuziehen.
Kannst Du mir sagen, was für eine Frau der Vorteil am gemeinsamen Sorgerecht ist?
Ich denke ich könnte schonmal in einer ruhigen Minute mit ihr reden, aber ich möchte mich eigentlich nicht zu sehr in die Sache direkt einmischen, sondern nur hin und wieder Hilfestellung geben, ohne die Aktionen an sich zu bewerten, das möchte ich den beiden überlassen. Das wird sonst zuviel und geht mich nichts an.
Kinderschutzbund ist denke ich erstmal der nächste Schritt. Ich glaube ihr habt recht und bei Behörden geht man schneller raus als rein mit diesen vagen Indizien..
Die Finanzierung werden wir weiter beobachten,
Ich halte euch auf dem Laufenden.
Danke für eure Ehrlichkeit und Hilfe!
LG
Merrow
Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)
Moin!
Ich glaube auch Kokser können gute Eltern sein und verantwortungsvoll mit ihnen umgehen. Auch wenn ICH die Einstellung habe, daß Kinder und Drogen zusammen gar nicht geht. Keine Diskussion.
Andererseits aber glaube ich, daß es deutsche Behörden gar nicht witzig finden, wenn es um BTM-Verstoß geht. Und ich glaube, daß erstmal schon etwas passiert, wenn man die Cops anruft und auf eine Tüte Koks hinweist. Ich würd´s aber trotzdem (vorerst) nicht machen.
Milan
Hi Milan,
vielleicht kenne ich mich nicht gut genug aus, aber wie kann man denn eine gute Mutter oder ein guter Vater sein, wenn man unter Einfluss von Koks steht?!? :puzz:
Ich sage ja nicht, dass sie ihr Kind nicht liebt und sich keine Mühe gibt.. aber unter Drogeneinfluss..
Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)
Hallo Merrow,
bei meiner Ex haben sich weder das JA noch das Gericht für fortwährenden Drogenkonsum interessiert. Sie gab sogar an, daß sie die ständige Kifferei als Ersatzmedikation ansieht .....Andererseits sind Kiffen und Koksen zwei völlig verschiedene Baustellen und nicht vergleichbar. Wie wärs, wenn Du mit dem KV mal zusammen eine Drogenberatungsstelle aufsuchst und ihr Euch da die entscheidenden Informationen holt. Ich persönlich hatte den Fall im weiteren Bekanntenkreis ein einziges Mal, als eine KM sich auf einem Festival die ganze Zeit betrank und mit Speed zudröhnte....Da ich den KV nicht erreicht habe, hab ich die Kleine mit nach Hause genommen, war der KM komplett egal...Nach zwei Tagen erreichte ich dann den KV, der auch ganz dezente Drogenprobleme (polytoxoman) hatte. Mittlerweile hat zumindest die KV das mit den Drogen wieder im Griff, wie ich noch um drei Ecken rum erfahren habe. Das Ereignis war damals für mich einer der Mitgründe, warum ich jeglichen berauschenden Sachen entsagt habe.
Aber aus eigener Erfahrung : Drogen und Kinder geht schonmal gar nicht....zumal der neue LG ja auch mit einer Drogen-Biographie mit Rückfallgefahr aus der Therapie kommen wird. Aber JA oder Gericht interessiert das - so war und ist es in meinem Fall jedenfalls - nicht im Geringsten.
Gruß Kuwe
aber wie kann man denn eine gute Mutter oder ein guter Vater sein, wenn man unter Einfluss von Koks steht?!?
Ich kenn mich da auch nicht aus. Bin nicht sicher ob Koks eine von den Drogen ist, von denen man wirklich einen "Film" fährt. Glaube nicht. War das nicht das Zeug, von dem die wach bleiben und sich dann besser konzentrieren können???
Milan
@ Milan,
nein, das was du meinst , ist Speed.... Es wird aber wie Koks zur vermeintlichen Leistungssteigerung konsumiert, wirkt aber bei Dauerkonsum kontraproduktiv, sprich zerstört das Gehirn und macht abhängig. Von allen anderen Sachen, der Zerstörung von Nieren/Leber und anderer Organe, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Suizidgefahr etc.) mal abgesehen. Konsum während der Schwangerschaft kann bei beiden Drogen schwere Mißbildungen beim Neugeborenen hervorrufen. Es gibt Kinder, die kommen heroin- (was ja wieder ne andere Baustelle ist) - oder kokainabhängig zur Welt. Da beide Drogen auch die Ich-Bezogenheit stärken, ist eine vernünftige Kindererziehung unter diesem Einfluß so gut wie auszuschliessen.
Allerdings ist , sollte sich Merrow zur Anzeige entschließen, der Gebrauch der Droge über ein halbes Jahr lang ziemlich exakt nachzuweisen...was einem entfernten Bekannten von mir mal bei einem Neuantrag wegen seines Führerscheins zum Verhängnis wurde (gut so....)....Jetzt schließt aber keine falschen Schlüsse auf meine Bekannten...ihr glaubt nicht, in welchen Bevölkerungsschichten Koks und Speed konsumiert werden, Koks ist ja auch keine billige Droge....war es zumindest früher nicht....
Gruß Kuwe
Hey Kuwe,
das ist wirklich traurig, dass da nix passiert obwohl es doch echt eindeutig ist in Deinem Fall.
Ich werde Deinen Vorschlag mit der Drogenberatungsstelle auf jeden Fall wahrnehmen gemeinsam mit dem KV. Er ist eben erst 19, da ist für ihn ohne Führerschein hin und wieder Unterstützung ganz hilfreich. Zum Glück klappt das momentan in seinem familiären und freundschaftlichen Umfeld ganz gut.
@Milan
Ich glaube nicht, dass Koks ein Wachmacher ist..
Das ist doch eine Art Betäubungsmittel und wird zum Teil sogar in der Medizin eingesetzt. Ist nicht so riskant wie Heroin aber schon gefährlich, weil Abhängige zu Depressionen anschließend neigen, was zum erneuten Konsum führt.
Ich werd mich aber genauer informieren.
Grüsse
Merrow
Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)
Hallo Merrow,
du kannst mit dem KV ganz unbefangen zur Drogenberatungsstelle gehen, die behandeln alles anonym....würde ich auf jeden Fall zu raten. Damit du nicht ganz im Dunkeln stocherst (hoffentlich bekomme ich jetzt von den Mods wegen der Größe des Artikels keinen drüber) , hier was über Koks (Quelle: www.wikipedia.de)
Kokain (auch Cocain) ist eines der weltweit meistverwendeten illegalen Rauschmittel.
Bei der Substanz handelt es sich um ein Tropanalkaloid, das aus den Blättern des Cocastrauchs (bot. Erythroxylum coca Lam.) gewonnen wird. Der Gehalt an Alkaloiden in der Pflanze beträgt zwischen 0,1 und 1,8 Prozent. Hauptbestandteil ist dabei das (-)-Kokain. Kokain ist der Methylester des linksdrehenden Benzoylecgonins; die systematische Bezeichnung lautet (2R,3S)-3-Benzoyloxy-tropan-2-carbonsäuremethylester (Summenformel C17H21NO4). Daneben sind Cinnamylcocain, Benzoylecgonin, Truxilline sowie Tropacain als Nebenalkaloide enthalten. Die Cocapflanze als Quelle des Kokains wird in Südamerika (Bolivien, Peru und Kolumbien) sowie Java in einer Höhe zwischen 600 und 1.000 m angebaut. Man unterscheidet die Herkunftspflanzen wie folgt
* Bolivianischen bzw. Huanuco-Coca: E. coca var. coca
* Amazonas-Coca: E. coca var. ipadu
* Kolumbianischer Coca: E. novogratense var. novogratense
* Trujillo-Coca: E. novogratense var. truxillense
Inhaltsverzeichnis
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* 1 Szenenamen
* 2 Preis
* 3 Gewinnung
* 4 Geschichte
* 5 Wirkung und medizinische Anwendung
* 6 Pharmakologie
o 6.1 Formen
+ 6.1.1 Kokainsulfat ("Kokainpaste")
+ 6.1.2 Kokainbase ("Freebase")
+ 6.1.3 Kokainhydrochlorid
+ 6.1.4 Crack
+ 6.1.5 Schwarzes Kokain
* 7 Cocaismus
* 8 Cocainismus
* 9 Suchtpotenzial, sonstige Gefahren und Verbreitung
o 9.1 Letalität
o 9.2 Reinheitsgehalte
o 9.3 Mischkonsum mit anderen Drogen
o 9.4 Verbreitung in unterschiedlichen Milieus/ Szenen
o 9.5 Besondere Problematik der Illegalität Kokains
+ 9.5.1 Gefahren durch (unbekannte) Streckmittel
+ 9.5.2 Gefahren durch unbekannte Reinheit
* 10 Rechtsstatus
* 11 Literatur
* 12 siehe auch
* 13 Weblinks
* 14 Quellen
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Szenenamen
Gebräuchliche Szenenamen im deutschsprachigen Raum: Schnee, Weißes Gold, Charly oder schlicht Koks, Coca, Coke, Cola, weiße Lady
Seltene oder lokale Szenenamen: Kolumbianisches Marschierpulver, Hybrid, Moka, Perico, Türkenzucker, Cocorado, Fickpuder, Zaubermehl, Nasengold, Nervenzucker, Sternenstaub, Pablo Escobar, Klaus, Stardust, Nuttendiesel, Frankfurter kranz, Zombiepulver.
Gebräuchliche Szenenamen in den USA: Coke, Blow, lello (kubanisch/spanisch; gesprochen: "Yay Yo"), Nose Candy, Snow, Dust, Powder.
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Preis
Der Schwarzmarktpreis für ein Gramm (i. d. R. gestrecktes) Kokain im Einzelverkauf liegt in Europa etwa zwischen 40 und 90 Euro. In Hamburg und Frankfurt beträgt der Preis durchschnittlich 60 Euro pro Gramm.
Der Schwarzmarktpreis für ein Kilogramm (i. d. R. reines, d.h. 80-90%iges) Kokain im Großhandelsverkauf liegt in Europa etwa zwischen 17.000 und 78.000 Euro pro Kilogramm.[2]
Durchschnittspreise im Großhandelsverkauf nach Ländern[2]:
Niederlande, Polen, Portugal, Belgien, Irland, Rumänien, Slowakei, Litauen = ca. 20.000 Eur/kg
Deutschland, Spanien, Ungarn, Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Moldawien = ca. 25.000 Eur/kg
Großbritannien, Frankreich, Schweiz, Schweden, Dänemark, Serbien = ca. 30.000 Eur/kg
Italien, Norwegen, Österreich, Finnland, Tschechien, Griechenland, Albanien = ca. 37.000 Eur/kg
Russland, Ukraine, Slowenien, Estland = ca. 42.000 - 78.000 Eur/kg
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Gewinnung
Coca-Strauch (Erythroxylum coca) mit Früchten.
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Coca-Strauch (Erythroxylum coca) mit Früchten.
Kokapflanze bei La Cumbre, Kolumbien Erythroxylum coca
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Kokapflanze bei La Cumbre, Kolumbien Erythroxylum coca
Zur Kokaingewinnung werden aus den Blättern des Cocastrauchs die Alkaloiden mit Lösungsmitteln extrahiert und der Auszug verseift (Esterspaltung). Die Ecgonine werden dann mit Benzoylchlorid und Methanol zum Kokain verestert. Auf diese Weise werden auch andere enthaltene Alkaloide in Kokain umgewandelt. Die Ausbeute erhöht sich damit um ein Vielfaches.
Die Extraktion und die Kokainsynthese werden meist vor Ort in ausgehobenen Erdlöchern oder Badewannen durchgeführt. Dies ist auch der Grund für die vielfältigen Verunreinigungen des illegalen Kokains.
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Geschichte
Die ersten Cocasträucher kamen 1750 aus Südamerika nach Europa. 1859 gelang erstmals die Isolierung des Alkaloids durch Albert Niemann. 1898 erfolgte die Konstitutionsaufklärung und 1902 die Synthese durch Richard Willstätter. Ab 1879 wurde Kokain verwendet, um Morphinabhängigkeit zu behandeln. Um 1884 kam es als lokales Anästhetikum in Deutschland in klinischem Gebrauch, ungefähr zur selben Zeit, als Sigmund Freud über dessen Wirkungen in seinem Werk Über Coca schrieb:
„Die psychische Wirkung des Cocainum mur. in Dosen von 0,05 bis 0,10 Gramm besteht in einer Aufheiterung und anhaltenden Euphorie, die sich von der normalen Euphorie des gesunden Menschen in gar nichts unterscheidet. Es fehlt gänzlich das Alterationsgefühl, das die Aufheiterung durch Alkohol begleitet, es fehlt auch der für die Alkoholwirkung charakteristische Drang zur sofortigen Betätigung. Man fühlt eine Zunahme der Selbstbeherrschung, fühlt sich lebenskräftiger und arbeitsfähiger; aber wenn man arbeitet, vermisst man auch die durch Alkohol, Tee oder Kaffee hervorgerufene edle Excitation und Steigerung der geistigen Kräfte. Man ist eben einfach normal und hat bald Mühe, sich zu glauben, dass man unter irgend welcher Einwirkung steht.“
Die erste Rezeptur des Erfrischungsgetränks Coca-Cola enthielt bis 1906 einen Extrakt aus Cocablättern (und erhielt so seinen Namen), so dass ein Liter Coca Cola rund 250 Milligramm Kokain enthielt. Auch heute enthält Coca-Cola noch - allerdings nichtalkaloide - Inhaltsstoffe der Coca-Blätter. Auch sonst war Kokaingebrauch im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts in Europa weit verbreitet und legal. Die Gefährlichkeit der Substanz wurde nur allmählich erkannt.
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Wirkung und medizinische Anwendung
Kokain gegen Zahnschmerzen, 1885
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Kokain gegen Zahnschmerzen, 1885
Kokain ist das älteste bekannte Lokalanästhetikum. Wegen der hohen Suchtgefahr und der ausgeprägten Toxizität wird es so gut wie nicht mehr eingesetzt. Kokain diente aber als Leitsubstanz für viele synthetische Lokalanästhetika wie z. B. Lidocain, Benzocain oder Scandicain.
1884 wurde Kokain zum ersten Mal in der Augenheilkunde eingeführt. Der Einsatz von Kokain für Operationen am Auge ist nach der deutschen Betäubungsmittelverschreibungsverordnung immer noch zugelassen.
1885:Kokain wurde gegen Zahnschmerzen benutzt.
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Pharmakologie
DrugBank-Nr.
APRD00080
Pharmakodynamik
Wirkung DA/NE/5HT-
Reuptakeinhibition
Toleranzausbildung Tachyphylaxie
Pharmakokinetik
Plasmahalbwertszeit ca. 1h
Lipidlöslichkeit LogP = 2,4
Toxizität
LD50 (Maus) 96 mg/kg (peroral)
Kokain ist ein Wiederaufnahmehemmer (Reuptake-Inhibitor) an Dopamin-, Noradrenalin- und Serotonin-Neuronen. Es verhindert den Transport und somit die Wiederaufnahme dieser Neurotransmitter in die präsynaptische Zelle, was eine Erhöhung der Transmitterkonzentration im synaptischen Spalt und damit ein erhöhtes Signalaufkommen am Rezeptor zur Folge hat und u. a. zu einer Erhöhung des Sympathikotonus führt. Bei höherer Dosierung können Symptome wie Nervosität, Angstzustände und paranoide Stimmungen auftreten. Die Dauer des Rausches ist von der Konsumform und der psychischen Konstitution sowie der eingenommenen Menge und Dauer abhängig.
Der Nachweis des Konsums könnte unter günstigen Umständen (insb. bzgl. der Haarlänge) noch Wochen später über entsprechende Untersuchung der Haare erfolgen. Da hierbei in dem Inneren der Haare gewisse Abbauprodukte des Kokains quantifiziert werden, erscheint eine Beeinflussung des Messergebnisses durch vorherige Präparation der Haare (etwa: Dauerwellen-Mittel) in beide Richtungen als möglich, so dass gegebenenfalls sogar fälschlich der Missbrauch festgestellt werden könnte.
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Formen
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Kokainsulfat ("Kokainpaste")
Kokainsulfat ist eigentlich ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Kokainhydrochlorid. Es entsteht bei der Verarbeitung der geernteten Blätter des Cocastrauches unter Zugabe von Wasser und Schwefelsäure.
In Südamerika wird Kokainsulfat allerdings auch häufig vermischt mit Tabak geraucht, da es im Vergleich zu den anderen Kokainformen sehr viel billiger ist. Geläufige Bezeichnungen dort sind "pasta", "basuco", "basa", "pitillo", "paco", "paste".
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Kokainbase ("Freebase")
Kokain-Hydrochlorid
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Kokain-Hydrochlorid
Kokainbase ist die Basenform von Kokain im Gegensatz zu Kokainhydrochlorid, welches die Salzsäure-Salzform ist. Während letzteres sehr gut wasserlöslich ist, ist Kokainbase unlöslich in Wasser und somit nicht zum Schnupfen, Essen oder zur Injektion geeignet. Kokainbase ist einerseits ebenfalls ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Kokainhydrochlorid, andererseits ist es auch üblich auf dem Schwarzmarkt erworbenes Kokainhydrochlorid wieder zur Base umzuwandeln, da Kokain in Basenform sehr viel effektiver geraucht werden kann als Kokainhydrochlorid.
siehe auch: Crack und Freebase (Drugscouts)
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Kokainhydrochlorid
Kokainhydrochlorid, also die Salzsäure-Salzform von Kokain, ist die gebräuchlichste Form von Kokain auf dem deutschen Schwarzmarkt und außerdem das, was man gemeinhin unter Kokain versteht. Kokainhydrochlorid ist gut wasserlöslich und daher zum Schnupfen, Essen oder zur Injektion geeignet. Zum Rauchen eignet es sich schlecht, da es sich erst bei hohen Temperaturen (195°C) verflüchtigt und dann zu einem großen Teil verbrennt. Deshalb wird für diesen Zweck meist Kokainbase oder „Crack“ hergestellt.
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Crack
Crack
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Crack
Durch Aufkochen von Kokainhydrochlorid mit Backpulver (Natriumhydrogencarbonat) entsteht ein Gemisch aus Kochsalz (NaCl) und Kokain-Hydrogencarbonat, welches "Crack" genannt wird. Crack sind Körner („Rocks“), welche bei 96°C mit knackendem („to crack“) bzw. knisterndem („to crackle“) Geräusch als freie Base verdampfen. Diese Form von rauchbarem Kokain hat sich im Gegensatz zur Kokainbase durchgesetzt, da sie wesentlich einfacher, ungefährlicher und mit leichter verfügbaren Mitteln herzustellen ist.
siehe auch: Crack sowie Crack und Freebase (Drugscouts)
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Schwarzes Kokain
Während die o.g. Formen alle zum Konsum geeignet sind und/oder bei der Herstellung von Kokain entstehen, ist das sogenannte „schwarze Kokain“ („Coca Negra“) eine spezielle Form, die in jüngerer Zeit zum Schmuggeln verwendet wurde. Dabei wird Kokain z.B. mit Kobalt- und Eisenchlorid vermischt. In dieser (nicht konsumierbaren) Form wird Kokain nicht mehr von den üblichen Tests erkannt. Im Zielland wird das Kokain dann wieder herausextrahiert. Das vermutlich erste Mal wurde Kokain in dieser Form bei einer Beschlagnahmung 1998 in Deutschland entdeckt, woraufhin auch eine größere Menge von schwarzem Kokain am Flughafen von Bogotá gefunden wurde, welches bereits zum Transport nach Afrika vorbereitet war.
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Cocaismus
Das Kauen der Cocablätter zusammen mit Kalksteinmehl wird als Cocaismus bezeichnet. Dabei treten selten Suchterscheinungen auf, da das Kokain durch den Kalk zum nicht suchterregenden Ecgonin umgesetzt wird. Das Kauen von Cocablättern ist bei den Indianern in den Andengebieten bis heute üblich. Es unterdrückt das Empfinden von Höhenkrankheit oder Hunger. Der Cocaismus greift durch den Kalkzusatz bei regelmäßigem Konsum die Zähne an.
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Cocainismus
Als Cocainismus wird der Gebrauch von Kokain durch direkte Aufnahme in den Körper bezeichnet. Meistens wird Kokain durch die Nase aufgenommen (Schnupfen; dieser Vorgang wird im Szenejargon unter anderem „Ziehen“ genannt), aber auch die orale, inhalative (Rauchen) oder intravenöse Aufnahme ist möglich. Der intravenöse Konsum ist definiert durch ein Hochgefühl, das als „ultimative Emotion“ beschrieben wird. Dadurch ist das Suchtpotenzial um einiges höher als bei den anderen Konsumformen. Auch auf Grund der tiefen Depression nach der Euphorie ist das Verlangen nach dem nächsten „Schuss“ enorm. Die Gefahren, die der intravenöse Konsum mit sich bringt, wie Infektionskrankheiten oder Überdosierung, werden nicht mehr wahrgenommen. Der intravenöse Kokainkonsum ist häufig begleitet von körperlicher und sozialer Verwahrlosung. Eine durchschnittliche Dosis von 20 bis 50 Milligramm führt circa 20 Minuten (durch Schnupfen in kürzester Zeit, beim Spritzen unmittelbar und um ein Vielfaches intensiver) nach der Einnahme zu einem gesteigertem Rededrang, größerer allgemeiner Leistungsfähigkeit, erhöhtem Selbstwertgefühl, Euphorie, Bewegungsdrang, verbesserter Konzentration und Wachheit sowie einer Absenkung der sexuellen und sozialen Hemmungen.
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Suchtpotenzial, sonstige Gefahren und Verbreitung
Nach dem Kokainrausch tritt bei einigen Konsumenten eine starke Depression auf. Dieser Zustand lässt diese Konsumenten nicht selten schnell wieder zur Droge greifen, um der "Kokaindepression" zu entkommen. Dieser Mechanismus ist gefährlich, da er schnell zu einer Abhängigkeit führen kann. Das extreme Hochgefühl, sowie das schnelle Abklingen der Wirkung steigert das Suchtpotential der Droge erheblich.
Der regelmäßige Gebrauch von Kokain kann schnell zu einer psychischen, nicht aber körperlichen Abhängigkeit (Sucht) führen. Ein Spezifikum hierbei (noch stärker ausgeprägt beim Rauchen der Kokainbase Crack) ist die "episodische Gier": Auch bei unerfahrenen Konsumenten kann, wenn die Drogenwirkung abklingt, ein starkes Verlangen eintreten, mehr zu konsumieren. Im Extremfall kann diese Konsumdynamik sog. „Binges“ (engl.; Episoden mit in kurzen Abständen erfolgendem Konsum) zur Folge haben, die viele Stunden oder gar mehrere Tage andauern. Eine Besonderheit bei langfristigem Kokainmissbrauch ist das Auftreten des sogenannten Dermatozoenwahns, der Überzeugung, dass sich Insekten unter der eigenen Haut bewegen. Außerdem wird die Kokainabhängigkeit häufig mit einem Verfall des Gewissens des Konsumenten in Verbindung gebracht - dies vor dem Hintergrund, dass die selbstbewusstseinssteigernde Wirkung im Zusammenspiel mit der Konsumdynamik das soziale Bewusstsein verblassen lässt (weshalb Kokain zuweilen als „Egodroge“ bezeichnet wird).
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Letalität
Das Risiko für Kokainkonsumenten, an einer Überdosis Kokain zu sterben, ist etwa 20 mal geringer als für Heroinkonsumenten, an einer Überdosis Heroin zu sterben. Weniger als 2% aller sogenannten "Drogentoten" in Deutschland sterben an einer Überdosis Kokain. Das Risiko, auf Grund einer Mischintoxikation unter Beteiligung von Kokain zu sterben, ist wesentlich größer. Etwa 6% aller "Drogentoten" in Deutschland sterben auf Grund einer solchen Mischintoxikation. Von besonderer Bedeutung ist hier einerseits die Mischintoxikation mit Heroin und Kokain und andererseits die von Lidocain respektive Tetracain und Kokain. Besonderes die Verunreinigung von Kokain mit Lidocain stellt ein lebensbedrohliches Problem dar, wie eine Studie aus dem Jahr 1999 dreier rechtsmedizinischer Institute in Berlin zur toxikologischen Bewertung der Lokalanästhetika Lidocain und Tetracain bei Drogentodesfällen feststellt (S. Herre, F. Pragst, B. Rießelmann, S. Roscher, J. Tencer, E. Klug: Zur toxikologischen Bewertung der Lokalanästhetika Lidocain und Tetracain bei Drogentodesfällen, in: Rechtsmedizin Nr. 9/1999, S.174-183). Häufig werden dem Kokain jene in Apotheken freiverkäuflichen und im Vergleich zu Kokain sehr billigen Lokalanästhetika Lidocain und Tetracain zugesetzt. Hierdurch erhöht sich die Gewinnspanne der am Handel beteiligten Akteure. Sowohl das Landeskriminalamt Berlin als auch das Bundesministerium für Gesundheit warnen daher die Apotheker eindringlich vor einer unkritischen Abgabe von Lidocain. Einer der Hauptgründe für den Lidocainverschnitt liegt in der lokalanästhetischen Wirkung dieses Stoffes, durch den beispielsweise beim Zungentest Kokain leicht vorgetäuscht werden kann. Besonders problematisch ist Lidocain- oder Tetracainverschnitt, wenn Kokain weder geschnupft noch geraucht, sondern intravenös injiziert wird. In Berlin waren gehäuft Todesfälle zu verzeichnen, bei denen sehr hohe Blutkonzentrationen von Lidocain oder Tetracainmetaboliten ursächlich beziehungsweise maßgeblich als Todesursache festgestellt wurden. Letztendlich führte die Lähmung des zentralen Nervensystems oder die Blockade des Erregungsbildungssystems des Herzens zum Tode. Im Zeitraum zwischen 1994 und Juli 1998 waren insgesamt 46 Fälle im Zusammenhang mit Lidocain und 13 weitere Todesfälle durch Tetracain zu beklagen.
Personen mit unentdeckten, an sich harmlosen Herzfehlern können bereits nach einmaligem Kokainkonsum sterben.
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Reinheitsgehalte
Heute auf dem Schwarzmarkt verfügbares Kokain ist selten rein sondern mit verschiedenen Substanzen gestreckt. So liegen die Durchschnittsgehalte bei Kokainhydrochlorid im Kilobereich um die 85% (Anteil an Kokainhydrochlorid), bei Mengen zwischen einem Gramm und einem Kilogramm um die 60% und bei Mengen, die kleiner als ein Gramm sind, um die 35%. Der mittlere Reinhaltsgehalt von Proben, die Kokainbase enthalten, liegt bei knapp 75% (Anteil an Kokainbase). Bemerkenswert hierbei ist, dass in Deutschland der Reinheitsgehalt im Kilobereich bei Kokainhydrochlorid innherhalb der letzten 10 Jahren praktisch stabil geblieben ist, jener der Mengen im Bereich zwischen einem Gramm und einem Kilogramm um etwa 10% abgenommen hat und jener bei den kleinen Mengen von weniger als einem Gramm um etwa 20% abgenommen hat.[3]
Reines Kokain (mit mehr als 90% Wirkstoffgehalt) ist zwar auf dem Schwarzmarkt auch in kleinen Mengen verfügbar, jedoch sehr selten. Wie beim Heroinkonsum besteht somit die Gefahr, dass der Konsument sich an einen Stoff mit niedrigem Reinheitsgehalt gewöhnt hat und - ohne es zu wissen - plötzlich deutlich potentere Drogen mit einem hohen Wirkstoffgehalt konsumiert. Somit geht der Konsument das Risiko ein, durch eine Überdosis einen schweren gesundheitlichen Schaden zu erleiden oder im Extremfall sogar zu sterben, wenn auch bei Kokain dieses Risiko weit weniger stark ausgeprägt ist als bei Heroin.
Als Streckmittel wird hauptsächlich Milchzucker ("Edelweiß") verwendet. 51% aller Kokainproben 2004 enthielten Milchzucker (Lactose). Des Weiteren werden als Streckmittel verwendet: Mannit (18%), Inosit (6%), Glucose (4%), Saccharose = Zucker (4%), Fruktose (ca. 1%) und Stärke (ca. 1%).[3]
Durchaus verbreitet ist der Zusatz von weiteren pharmakologisch wirksamen Substanzen, welche gezielt bestimmte spezifische Wirkungen des Kokains "imitieren", um die subjektiv wahrnehmbare Qualität des gestreckten Kokains wieder besser erscheinen zu lassen. So wird beispielsweise häufig dem Kokain das in jeder Apotheke in Deutschland rezeptfrei erhältliche Lokalanästhetikum Lidocain beigemengt. Laut Bundeslagebild Rauschgift 2004 konnte in 28% aller Fälle Lidocain nachgewiesen werden. Als weitere häufige Zusatzstoffe mit pharmakologischer Wirkung sind zu nennen: Phenacetin (36%), Koffein (7%), Procain (2%), Benzocain (1,4%) und Paracetamol (1,4%). Seltene Zusatzstoffe (unter 1%) sind Diltiazem, Tetramisol, Amphetamin, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Ascorbinsäure, Ephedrin, Hydroxyzin, MDMA, Methamphetamin, Pholedrin, Tetracain, Articain, Diacetylmorphin, Ketamin und Phenmetrazin.[3]
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Mischkonsum mit anderen Drogen
Kokain vermindert die subjektiv wahrgenommene Wirkung von anderen Drogen wie beispielsweise Cannabis und Alkohol. Ein Kokainist läuft somit leichter Gefahr, eine Alkoholvergiftung zu bekommen als jemand, der Alkohol ohne Beikonsum anderer Drogen trinkt.
Der kombinierte Konsum von Kokain und Alkohol führt mittels einer Umesterung in der Leber zur Bildung der Substanz Cocaethylen im Körper. Cocaethylen ist der Ethylester von Benzoylekgonin (während Kokain der entsprechende Methylester ist) und hemmt die Wiederaufnahme von Dopamin in gleicher Weise wie Kokain bei längerer Wirkdauer. Es kommt zu einer deutlichen Verstärkung der Wirkung des Kokains auf die vitalen Funktionen, zu einer Steigerung des Aktivitätsdrangs und zu einer Minderung des Alkoholrausches. Dabei sprechen einige Studien dafür, dass Cocaethylen insbesondere für das Herz schädlicher ist als beide Substanzen (Alkohol und Kokain) für sich.
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Verbreitung in unterschiedlichen Milieus/ Szenen
Zwischen Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre hat Kokain sich auch verstärkt unter Heroinsüchtigen verbreitet, wo es vor allem intravenös konsumiert wird. Zumeist wird dies mit der Verbreitung von Methadonprogrammen in Zusammenhang gebracht, da bei Methadon der "Kick" fehlt, welchen sich dann viele mit Hilfe von Kokain holen. Der Beikonsum von Kokain stellt für die Drogenhilfe ein großes Problem dar, da die Methadonsubstituierten weiterhin auf die Szene gehen, um sich die Droge zu besorgen, wodurch die für eine erfolgreiche Therapie unerlässliche Ablösung vom alten Umfeld stark erschwert wird. In einigen Städten, insbesondere in Frankfurt am Main und Hamburg, sind seit Ende der 1990er Jahre viele "Junkies" von Kokain- auf Crackkonsum umgestiegen.
Eine in den frühen Siebziger Jahren anbrechende "Kokain-Epidemie" wollen Forscher in einigen europäischen Metropolen (z. B. Rotterdam) beobachtet haben. Deutsche Großstädte wie z. B. München zogen später nach. Bereits in den Achtziger Jahren wurde festgestellt, dass Kokain keineswegs eine nur im "Glamour-Milieu" (Unterhaltungsbranche u. a.) verbreitete Droge ist. In Rotterdam fand sich auch ein erheblicher Anteil von Konsumenten aus der Arbeiter- und Arbeitslosenschicht, während z. B. in München vergleichsweise viele Nutzer aus dem Angestelltenmilieu kamen (Erhebung von 1986/87).
Kokain ist eine der beliebtesten "Szenedrogen" der Welt. Vermutlich ist sie insgesamt nach Cannabis die illegale Droge mit der höchsten "Lebenszeitprävalenz" (diese bemisst sich nach der Menge der Personen, die die Droge mindestens einmal genommen haben). Dementsprechend gibt es relativ viele, die Kokain gelegentlich konsumieren. Die Grenzen zum regelmäßigen Konsum und dann zur Abhängigkeit sind dabei fließend, und gerade im Zusammenhang mit den spezifischen Wirkungen, die bei vielen die Integration der Droge in ein geregeltes Leben ermöglichen, werden vielen der "Kokainisten" die negativen Auswirkungen des Konsums zunächst nicht bewusst – ganz zu schweigen von den möglichen körperlichen Schäden, die auch im Vergleich zu anderen Drogen bei regelmäßigem Konsum schwerwiegend sein können.
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Besondere Problematik der Illegalität Kokains
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Gefahren durch (unbekannte) Streckmittel
Das Problem illegaler Drogen ist generell, dass sie meist nur gestreckt auf dem Schwarzmarkt angeboten werden. Näheres hierzu ist im einleitenden Abschnitt nachzulesen.
Daher besteht die Gefahr, dass ein unbekanntes Streckmittel enthalten ist, welches unter Umständen gesundheitsschädlich oder sogar tödlich sein kann. Auch allergische Reaktionen bis hin zum Allergieschock gegen die Beimischungen sind bekannt.
Insbesondere mit Lidocain und oder Tetracain versetztes Kokain ist problematisch, wenn das Gemisch intravenös injiziert wird. Es kann zur Lähmung des zentralen Nervensystems und zur Blockade des Herz-Reizleitungssystems führen und deshalb tödlich sein. Seit 1995 waren in Deutschland bisher 46 Fälle im Zusammenhang mit Lidocain und 13 weitere Todesfälle durch Tetracain zu beklagen.[4]
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Gefahren durch unbekannte Reinheit
Des Weiteren kann es zu einer versehentlichen Überdosierung mit schweren gesundheitlichen oder tödlichen Folgen kommen, wenn das Kokain einen höheren Reinheitsgehalt hat als vom Konsumenten erwartet und/oder gewohnt.
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Rechtsstatus
Kokain ist in Deutschland ein in Anlage 2 des BtmG gelistetes Betäubungsmittel.[5] Cocablätter sind nicht verkehrsfähig. Für den Praxisbedarf darf der Arzt Kokain bei Eingriffen am Auge als Lösung bis zu einem Gehalt von 20% oder als Salbe bis zu einem Gehalt von 2% verschreiben. Von diesem Zweck abgesehen, ist der Besitz von Kokain, z.B. in kristalliner Form, strafbar.
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Literatur
* Stöver, H./ Prinzleve, M. (Hg.): Kokain und Crack. Pharmakodynamiken, Verbreitung und Hilfeangebote. Freiburg: Lambertus 2004; ISBN 3-7841-1494-6
* Hobhouse, Henry: Sechs Pflanzen verändern die Welt. Chinarinde, Zuckerrohr, Tee, Baumwolle, Kartoffel, Kokastrauch. Klett-Cotta : Hamburg 4. Auflage 2001, 401 S., ISBN 3-608-91024-7
* Günter Amendt: Der große weiße Bluff. ISBN 3-922144-65-9
* Christian Kracht: Faserland.Dtv ISBN 3423129824
* Günter Amendt: Die Droge, der Staat, der Tod ISBN 3499199424
* Rätsch, Christian; Ott, Jonathan: Coca und Kokain, AT-Verlag 2004; ISBN 3855027072
* Rätsch, Christian: Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen
* Kaplan, C. D., D. Korf und C. Sterk:Estimating Cocaine Prevalence and Incidence in Three European Community Cities, Commission of the European Communities, Luxemburg 1987.
Also, nicht zu unterschätzen, würde ich mal meinen
Gruß Kuwe
Das ist lieb danke Kuwe, bin mittlerweile bei meiner Recherche auch schon auf den Artikel gestossen.
Werd den mal in Ruhe durchlesen..
Danke.
Zweifle nicht an dem, der Dir sagt er hat Angst. Aber hab Angst vor dem, der Dir sagt, er kennt keine Zweifel. (Erich Fried)
Hallo ,
bei Speed gibst du bei Wikipedia einfach "Amphetamine" ein....Leute, die Koks konsumieren, sind auch meistens amphetaminabhängig....
Früher war es auch mal so, daß Kokainabhängige nach einer Weile auf das billigere und länger wirkende Heroin umstiegen, wie es bei der Schwemme neuer Drogen zur Zeit aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis....
Gruß Kuwe