Hi
ich bin 100% davon überzeugt, dass eine fairere und ausgewogenere rechtliche Basis zumindest mittel- bis langfristig sehr viel positivere Auswirkungen auf die Vater-Mutter Ebene hätte (und davon natürlich auch das Kind profitieren würde), als der momentane Ansatz:
"Wir lösen (!) das Problem einfach durch die Aufteilung der Macht in 100 % zugunsten der Mutter und 0% zugunsten des Vaters."
Nun ja - und wie willst Du mit diesem Gedanken ein Gericht überzeugen? Wo ist hier das Kindesinteresse, dessen Wohlbefinden? Vergraben unter Schichten von Annahmen, Unterstellungen, Vermutungen, Wunschdenken deinerseits. Einen Richter interessiert i.d.R. keine mittel- oder langfristige Auswirkung. Jene, die es dennoch interessiert, sind rar gesät. Und auch sie brauchen abgedeckte Begründungen, so und nicht anders zu urteilen. Liefere die Fundamente für diese Begründungen, und Du könntest Erfolg beim entsprechend tickendem Richter haben. Bisherige GSR-Entscheidungen zugunsten des KV bei unverheirateten Paaren sind immer noch die Ausnahme. Behalte das bitte im Hinterkopf.
Wenn Du Dich aber unbedingt darauf vorbereiten möchtest, lese Dir die Urteile zu diesem Thema und die dafür angeführten Begründungen genauestens durch. Und dann wäge noch mal ab. Denn es läuft bei Dir darauf hinaus, gegen den Willen der KM GSR-Inhaber zu werden, da kann es ganz schön hektisch werden.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Moin herbart,
ich bin 100% davon überzeugt, dass eine fairere und ausgewogenere rechtliche Basis zumindest mittel- bis langfristig sehr viel positivere Auswirkungen auf die Vater-Mutter Ebene hätte (und davon natürlich auch das Kind profitieren würde), als der momentane Ansatz:
"Wir lösen (!) das Problem einfach durch die Aufteilung der Macht in 100 % zugunsten der Mutter und 0% zugunsten des Vaters."
Du stellst Dir immer wieder dieselbe Falle - und stolperst anschliessend hinein: Du setzt voraus, dass es eine "vernünftige" Lösung in Deinem Sinne geben müsse - und dass Du nur auf die richtigen Knöpfe zu drücken brauchst, um sie zu bekommen. GSR ist aber etwas anderes als das Bestellen einer Pizza. Es geht im Familienrecht nicht um "Vernunft" oder "Gerechtigkeit" (es sei denn, man akzeptiert es als "vernünftig", dass Kinder bei ihren Müttern aufwachsen und von ihren Vätern alimentiert werden - die allgemeine "Volksmeinung" lautet jedenfalls so). Aus Sicht des Gerichts und seiner Prozessökonomie ist die von Dir skizzierte "100:0-Lösung" ebenfalls "vernünftig", denn sie macht weniger Arbeit: Wenn Muddi allein entscheiden darf, kannst Du nicht alle paar Wochen wieder dort aufschlagen, weil sie Dich über irgendwas nicht informiert hat.
Das Einzige, worauf Du Dich verlassen kannst: Du kriegst ein Urteil. Dass es Dir gefallen wird, hat niemand versprochen.
Das ist irgendwie ganz schön hilflos und klingt irgendwie auch albern, wenn man es mal so hinschreibt.
das stört niemanden; es geht ja nicht um Schönheitspreise.
Zumal - wie sollen die Kinder lernen wie man mit Konflikten umgeht, wenn sie mit solchen absurden Konstrukten als Rahmenbedingungen ihres täglichen (Er)lebens aufwachsen?
wie kommst Du auf das dünne Brett, dass es Aufgabe der Justiz sei, sich über das Erlernen von Konfliktlösungsmodellen Gedanken zu machen oder gar dazu beizutragen? Zumal offenbar ja nicht einmal ihre Eltern in der Lage sind, ihre Konflikte beizulegen?
Befasse Dich intensiv mit Familienrecht - aber verabschiede Dich von der Annahme, Du könntest ihm Deine Vorstellungen von "Vernunft" aufdrängen.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
... lese Dir die Urteile zu diesem Thema und die dafür angeführten Begründungen genauestens durch.
Da würde ich wirklich gern mal reinsehen - wo kann man das denn tun?
give respect
get respect
Hi
Da würde ich wirklich gern mal reinsehen - wo kann man das denn tun?
Das meinst Du doch jetzt nicht im Ernst? Schon mal auf der Startseite nach unten gescrollt? Da findest Du zu diesem Thema unter den 10 angezeigten Beschlüssen/Urteilen gleich 2 zutreffende. Auch zum ABR, einem Teils des SR/GSR, sind zwei weitere vorhanden. Und dann gibt es noch links oben im Hauptmenü die Rubrik "Urteile", dort ein Stück weiter unten die Rubrik "Urteile Sorgerecht". Und oben im Ticker läuft auch was. Und ausser dieser Seite gibt es noch die riesige weite Welt des Internet.
Was Du aber erkennen musst: die ganze Thematik Sorgerecht ist wichtig, nicht einzelne herausgelöste Bestandteile. Darüber hinaus auch Umgang, Kommunikation oder Bindungstoleranz.
Gruss oldie
Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.
Das meinst Du doch jetzt nicht im Ernst?
Doch, ich habs auch jetzt nur mit grossen Schwierigkeiten gefunden. Vielen Dank für den Tipp.
Und gleich im ersten Urteil sehe ich Analogien zu meinem Fall: http://www.vatersein.de/News-file-article-sid-2050.html
Oder nicht?
give respect
get respect
Herbart,
ganz ehrlich:
So wie es scheint, versuchst Du Dir für Dein GSR-Vorhaben aktuell krampfhaft die "Rosinen" aus Entscheidungen zu "picken", die ganz andere Sachverhalte betreffen.
GSR-Verfahren müssen aktuell immer(!) allein den konkreten Einzelfall bewerten.
Mit Hinweisen auf irgendwelche andere Entscheidungen wirst Du vermutlich für Dich selbst nicht weiterkommen, wenn Du nicht an den Grundlagen arbeitest.
Du hast ja grds. m.E. ganz vernünftige Ansichten, aber:
Wie sieht's bei Dir eigtl. mit der Umsetzung der gegebenen Tipp's aus?
Dir haben hier schon etliche Leute wichtige u. richtige Dinge geschrieben, die sich mit dem Thema sehr gut auskennen, zumal das GSR-Thema seit Juli/August 2010 "Dauerbrenner" ist. Da war glaublich auch schon Dein Kind geboren.
Hast Du Dich eigtl. schon um die "empfohlene" Strategie, Anwalt, Mediation mit KM, Umgangsvereinbarung, etc., gekümmert?
Schreiben hilft nämlich wenig, wenn es der Adressat nicht lesen, verstehen, umsetzen oder überhaupt annehmen will...
Viele Grüße
Mit Hinweisen auf irgendwelche andere Entscheidungen wirst Du vermutlich für Dich selbst nicht weiterkommen, wenn Du nicht an den Grundlagen arbeitest.
Du hast recht, und findest klare Worte ...
Aaaaaber 😉 -
ich versuche mich hier einer Sache zu nähern, die mir extrem wichtig ist, wo ich nichts vergeigen will, bei der ich überhaupt keine Ahnung habe und die komplett anders zu ticken scheint als (zumindest meine) Logik funktioniert.
Dann sagen noch die einen so und die anderen so.
Mir wurde empfohlen, mich mit Urteilsbegründungen vertraut zu machen, was für meine Begriffe sinnvoll ist, um sich auch der Funktionsweise von Justitz zu nähern.
Im ersten Sorgerechtsurteil, was ich öffne http://www.vatersein.de/News-file-article-sid-2050.html bekommt ein Vater gegen das Einverständnis der KM das GSR zugesprochen, weil er eine gute Beziehung zum Kind hat und das Gericht nicht sehen kann, dass das GSR nicht dem Kindswohl dienen würde.
Das widerspricht der Tendenz einiger Tippgeber: "Als nichtverheirateter haste überhaupt keine Chance! Musst dich jetzt noch 20 Jahre unterordnen, dann darfste mal fragen!" (sehr übertrieben dargestellt)
Und ich arbeite an den Grundlagen:
Ich habe um ihr Einverständnis gebeten, uns in unserer Kommunikation den Umgang betreffend von Dritten weitestgehend unabhängig zu halten.
Sie hat den Ansatz nachvollziehen können, und es ist auch wieder gelungen die aktuelle Wochenregelung an die Umstände anzupassen.
Hat ein Weilchen gedauert, dafür sind jetzt beide wirklich damit zufrieden.
Vorgestern habe ich der KM meinen Vorschlag zur Umgangsregelung nach der Trennung mitgeteilt. Jetzt hatte sie Zeit zum Nachdenken.
Ich hoffe wir kommen heute abend einen Schritt weiter damit.
Die ganze GSR Problematik erscheint mir einerseits extrem wichtig als gleichberechtigte Grundlage (dem Argument, das die Gerichte und die Volksmeinung (!) eben von einer Aufbewahrung des Kindes bei der Mutter und der Alimentierung dieses Konstruktes durch den weitestgehend rechtlosen Vater als Normalzustand ausgehen, kann ich beim besten Willen nicht folgen), andererseits leuchten mir Argumente, wie "was nützt dir GSR, wenn du keinen Umgang hast" ein.
Gäbe es den Punkt ABR nicht - würde ich wohl GSR in der Prioritätenliste nach hinten schieben. Aber ABR ist schon ein Kernthema bei der ganzen Sache.
Mit der Sache "Anwalt" habe ich immer noch Berührungsängste. Ich habe in einem Väterzentrum mal einem Karierristen gegenübergesessen, dem ich irgendwie nicht über den Weg getraut habe. Ich hatte das Gefühl, dem gehts nur um die Kohle - das Verfahren ist ihm eigentlich schnurz.
Hat jemand eventuell gute Erfahrungen und einen Tipp für einen Familienanwalt/anwältin in Berlin?
give respect
get respect
Hi,
Im ersten Sorgerechtsurteil, was ich öffne
ja und?
Wäre das erste eines gewesen in dem dem KV das GSR verwehrt worden wäre, hättest du dir auch das nächste und das übernächste durchgelesen. Es geht dabei nicht darum ein Urteil zu finden das vermeintlich auf deine Situation passt, sondern sich einen Überblick über derzeit zugängliche Urteile zu verschaffen und aus der Vielzahl der Entscheidungen sich eine erfolgversprechende Strategie zu basteln.
Ja, beim ersten Urteil wurde das GSR gegen den Willen der KM ausgeurteilt. Wenn du genauer liest hat dabei die KM aber auch durchweg zugegeben, das sie gut miteinander kommunizieren können, das weitgehend Einigkeit in wichtigen Fragestellungen besteht und der einzige Grund der Verweigerung in den Ängsten der KM lag.
Schön, wenn deine Ex das dann auch so sieht. Aber was, wenn die plötzlich vor Gericht behauptet sie könne nicht vernünftig mit dir reden, weil du bei jeder Meinungsverschiedenheit laut wirst, du würdest ihr Dinge vorschreiben wollen und sie hätte Bedenken das ihr euch eben nicht einigen könnt und dann wieder vor Gericht müßtest, weil sie 100 % pro Wald-KiGa ist und du bereits jetzt eine städtische Einrichtung befürwortest und völlig gegen eine Wald-KiGa bist. Sie könnte mit dem Arguemnt kommen, das du ja selbst anführst, es ginge dir um das ABR, du willst mit dem GSR ihr das Kind nehmen ....
Es geht eben nicht nur um die gute Bindung zum Kind, es geht eben auch um Kommunikation und darum wie wahrscheinlich es in der Zukunft ist, das die Eltern sich ohne gerichtliche Hilfe über die Belange des Kindes einigen können.
Und genau das mußt du bedenken. Nur du kennst deine Ex und weißt welche Kommuniktationsprobleme sie anführen könnte, welche gravierenden Unterschiede im Erziehungkonzept zu vorhersehbaren Schwierigkeiten in der Entscheidungsfindung führen werden u.s.w.
Dies gepaart mit einer möglichst umfassenden Kenntnis verschiedener Urteile kann zu einem Argumentationskonzept führen, das erfolgversprechend sein kann.
Gruß Tina
Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen
Moin herbart,
Gäbe es den Punkt ABR nicht - würde ich wohl GSR in der Prioritätenliste nach hinten schieben. Aber ABR ist schon ein Kernthema bei der ganzen Sache.
was genau versprichst Du Dir vom ABR? Dieses ist zwar - zunächst - Teil des GSR, aber wenn Deine Ex irgendwann den Mann ihres Lebens kennenlernt, zieht sie trotz "Deinem" ABR ggf. samt Kind ans andere Ende der Republik. Wie willst Du sie daran hindern? Die Personenfreizügigkeit ist ein hohes Gut. Würdest Du dagegen klagen, würdest Du erfahren, dass Dein Umgangsrecht von diesem Umzug ja nicht beeinträchtigt ist; Du müsstest halt nur ein bisschen weiter fahren. Und an Entscheidungen wie der Schulwahl könne Dich Deine Ex-Madame ja auch per Telekommmunikation beteiligen.
Solltest Du mit dem GSR/ABR also die Erwartung verbinden, dass Ex und Kind nicht ohne Dich wegziehen dürfen oder wieder an Deinen Wohnort zurückziehen müssten: Vergiss es. Mehr als ein ermahnendes "das hätten Sie eigentlich nicht tun dürfen" wird ihr nicht passieren. Und wenn sie es darauf anlegt, habt Ihr am Ende des Verfahrens das GSR und sie das ABR. Schon allein, weil das die faktischen Lebensumstände (Kind lebt seit jeher bei der Mutter) abbildet.
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hat jemand eventuell gute Erfahrungen und einen Tipp für einen Familienanwalt/anwältin in Berlin?
Niemand?
give respect
get respect
Servus Herbart,
Niemand?
kleiner Tipp: z.B. kannst Du hier im Unterforum "Rechtsanwälte" nach Erfahrungen mit RA´s in Deiner Gegend nachschauen/fragen oder welche empfohlen werden, ohne dass Dir hier explizit jemand dazu schreiben müsste...
Viele Grüsse
kleiner Tipp: z.B. kannst Du hier im Unterforum "Rechtsanwälte" nach Erfahrungen mit RA´s in Deiner Gegend nachschauen/fragen oder welche empfohlen werden, ohne dass Dir hier explizit jemand dazu schreiben müsste...
Ah, danke!
give respect
get respect
Hallo, bin Vater eines 1,5 jährigen Sohnes. KM hat sich vor 2 Monaten getrennt, habe kein Sorgerecht.
Die anberaumten Mediationen zur Problematik werden immer wieder verschoben, als nächstes wird wohl beim JA gesprochen werden.
Ich erwarte bei der Thematik GSR nicht unbedingt einen Erfolg.
Frage: Wie lange würde es von der Beantragung des GSR bis zur gerichtlichen Entscheidung dauern? Welche Faktoren wirken verzögernd/ beschleunigend? Was sind Eure Erfahrungen/ Prognosen?
Vielen Dank im Voraus,
Herbart
give respect
get respect
zusammengeführt
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.