Hallo,
ich weiß gar nicht ob ich hier richtig bin. Ich lebe derzeit noch in einer Beziehung, die aber wohl am Ende ist, Ich habe mit meiner nicht angetrauten Partnerin einer gemeinsam 2 1/4 jährigen Sohn. Wir haben seit der Geburt gemeinsames Sorgerecht. Nun habe ich die Frage wie die Chancen stehen, dass mein Sohn nach der Trennung bei mir bleibt?
Es ist in der Tat so, dass ich die Hauptbezugsperson für ihn bin, und meine Lebensgefährtin keine allzu feste Bindung zu ihm aufgebaut hat.
Es wäre toll, wenn Ihr mir Hilfestellungen geben könnten.
Ich will meinen Sohn nicht verlieren
Danke im voraus
Hi Sfa,
willkommen hier im Forum. Wie immer keine schöne Situation. Vorteil bei Euch: Ihr habt schon mal das GSR.
Zunächst solltest Du mal bedenken, dass es bei Kindern nicht um "Hauptsache ich krieg das Kind" geht. Kinder brauchen beide Elternteile. Am besten geht das durch ein Wechselmodell. Dazu wirst Du hier viele Beispiele und Meinungen finden. Das kann vom 50:50 Modell laufen (wenn Du oder Deine Partnerin es finanziell und betreuungsmäßig) stemmen könnt, bis zum "Jedes 2 Wochenende von Fr-So" und vielleicht noch Tage unter der Woche.
Es ist in der Tat so, dass ich die Hauptbezugsperson für ihn bin, und meine Lebensgefährtin keine allzu feste Bindung zu ihm aufgebaut hat.
Sieht das Deine LG auch so? Wenn ja: Kein Ding. Du hast GSR und wenn sie auch einverstanden ist, kann er bei Dir leben.
In der Realität wird es so laufen, dass sie ziemlich schnell Spitz kriegen wird, dass an einem Kind auch fianzielle Vorteile hängen in Form von Unterhalt. Würde das Kind bei Dir leben, würde dieser Unterhalt für sie entfallen; sie müsste unter Umständen sogar Unterhalt an Dich zahlen. Wenn Du dich hier im Forum umschaust, sind diese Fälle ziemlich selten - denn hey, sowas kann man einer armen KM, die jetzt schon auf ihr Kind verzichten muss, doch nicht antun. Du verstehst?
Wichtig ist, dass ihr auch in der Trennungszeit respektvoll miteinander umgeht. Sprich hier mit den Vätern durch, wie Du dir einen Umgang mit Deinem Sohn vorstellen kannst, ob Du eine vollständige Betreuung über 24 Stunden, 7 Tage die Woche trotz Arbeit, Schichtarbeit oder das die Eltern 300 km weg wohnen hinbekommst.
Wie stehen die Chancen, dass sie in einem 3/4 Jahr wieder arbeiten gehen kann? Wie sind Deine fianziellen Möglichkeiten? Eine Trennung ist schnell ausgesprochen, aber auch wenn Du nich verheiratet bist, wirst Du (wenn keine 50:50 Regelung herauskommt) immer Kindesunterhalt (KU) und auch Unterhalt für Deine Partnerin zahlen müssen (zumindest bis zum 3. Lebensjahr des Kindes). Gruß Ingo
Hallo Sfa,
ich kann hier nur aus eigener Erfahrung sprechen. Mein größter Fehler war, dass ich nicht schon vor der Trennung einen Anwalt konsultiert habe um alles abzuklären. Nun habe ich den Salat. Ich liess meine Ex auch ziehen. Mit Kind.
Aussage meiner Anwältin damals: Sie haben das gemeinsame Sorgerecht. Sie hätten Ihre Frau gehen lassen sollen, aber ohne Kind.
Sofern Du dann ein fundiertes Betreuungsmodell hast stehen die Chancen garnicht einmal schlecht. Aber sicherlich ist das immer vom Einzelfall abhängig. Suche Dir einen Anwalt, aber einen Familienanwalt. Besser noch eine Anwältin. Aber auf keinen Fall zu jung, sondern schon mit einem Erfahrungsschatz.
Das ist jedenfalls meine Erkenntniss nach all den Jahren.