Hallo,
mein Anliegen ist etwas komplizierter, aber ich werde mal versuchen mich kurz zufassen. Mein Lebensgefährte ist seit fast 6 Jahren geschieden und hat einen Sohn, der mittlerweile 10 Jahre alt ist. Damals wurde das gemeinsame Sorgerecht ausgesprochen, aber die Mutter hat das Aufenthaltsbestimmungsrecht bekommen.
In den ersten Jahren nach der Trennung hat die Mutter immer wieder versucht den Kontakt mit dem Vater zu verbieten. Völlig unbegründet. Ich muss dazu sagen, dass sie schon viele Male in psychatrischer Behandlung war, was wohl mit ihrer Kindheit zusammen hängt.
Der Kleine hat vom Jugendamt einen pädagogischen Hortplatz bekommen, wo viele Untersuchungen gemacht wurden. Dabei hat sich herausgestellt, dass die KM den Kleinen als Stütze benutzt und ihn immer wieder als Kampfmittel einsetzt. Er ist nur unter Erwachsenen oder ständig allein, da für die KM ihr Geschäft (sie ist selbstständig) an erster Stelle steht. Der Kleine leidet, hat soziale Kontaktschwierigkeiten, kaum Freunde, und mittlerweile auch ca. 20kilo Übergewicht, weil er die Probleme so verarbeitet. Wir haben uns bemüht und Kliniken für einen Kuraufenthalt zu recherchieren. Alles umsonst, da die KM dagegen ist.
Mein Lebensgefährte hat schon oft versucht eine Lösung mit der KM zu finden, aber diese ist sturr und will ihre "Stütze" nicht weg geben, da sie sonst allein da steht.
Für die nächsten Wochen war geplant, das der Kleine zu uns kommt. Komplett mit Sack und Pack. Die KM hatte einen neuen Freun und das Kind wurde zur Last. Sie hat sich bereit erklärt das Sorgerecht abzugeben. Letzte Woche bekommen wir einen Anruf: Der Kleine soll bei ihr bleiben. Sie hat sich getrennt und das Kind, was uns selbst vor einigen Wochen sagt, dass die KM ihn loswerden will, wäre ja so glücklich bei ihr und mein Lebensgefährte sollte sie endlich in Ruhe lassen.
Das Jugendamt steht voll hinter ihm. Die machen Terror weil der Kleine zu uns soll. Die haben die KM durchschaut und wissen, das es ihr nicht um das Wohl des Kindes geht. Jetzt will mein Lebensgefährte klagen, um das alleinige Sorgerecht zu bekommen. Frage ist nur wie stehen die Chancen??? Die Mutter lügt in einer Tur, schafft es ständig Leute auf ihre Seite zu ziehen. So war es das erste Mal bei Gericht und auch beim Jugendamt. Es dauert immer einige Zeit bis die Leute das durchschauen.
Ich habe gehört, die Bestimmungen sind recht eng. Kann es für uns also jederzeit auch negativ ausgehen? Trotz Unterstützung vom Jugendamt? Der Kleine geht dort kaputt, ich könnte jedesmal losheulen, so weh tut das, wenn man nur zusehen, aber nichts machen kann.
Ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben.
Viele Grüße
Liebe JK1607,
deine Frage, wie eine solche Klage ausgehen kann, ist mit dem Satz zu beantworten:
"Auf hoher See und vor Gericht ist man in Gottes Hand".
Ein solches Verfahren kann so oder so ausgehen - niemand kann es vorhersagen.
Das Jugendamt steht voll hinter ihm. Die machen Terror weil der Kleine zu uns soll. Die haben die KM durchschaut und wissen, das es ihr nicht um das Wohl des Kindes geht.
Bei einem Gerichtsverfahren wird das Jugendamt um Stellungnahme gebeten - habt ihr irgendwas Schriftliches bzgl. der Haltung des Jugendamtes? Evtl. schreiben die dann nach dem Motto "nur niemandem weh tun" dass beide Elternteile für den "Kleinen" sorgen können.
Nur wenn eine Gefährdung des Kindeswohles vorliegt, wird ein Gericht für das Sorgerecht für deinen LG entscheiden, sonst nicht. Es geht in diesem Land leider nicht darum, ob es dem Jungen bei Euch besser geht, sondern nur darum, ob das Kindeswohl bei der Mutter gefährdet ist.
Ein weiterer Punkt ist der Richter / die Richterin. Wie hat er / sie in vergleichbaren Fällen entschieden? Es gibt bei Sorgerechtsverfahren so viele "soft facts", die hier in einem solchen Forum niemand einschätzen kann. Vielleicht schätzt er die Bedeutung als "Stütze für die Mutter" als sehr wichtig ein?
Ich würde zu einem ortsansässigen Fachanwalt für Familienrecht gehen und ihm die von mir oben geschriebene Frage stellen. Zudem würde ich im Gespräch mit dem Jugendamt dessen Position klären, damit ihr bei der Stellungnahme des Jugendamtes kein "blaues Wunder" erlebt.
Und dann solltet ihr versuchen einzuschätzen, ob die Situation jetzt günstig ist. Falls ja, dann klagen. Auf was wollt ihr denn sonst noch warten?
Wichtig dabei: Das alles muss dein Lebensgefährte machen, nicht du. Du sollst ihn gerne nach Kräften unterstützen, musst dabei aber im Hintergrund bleiben. Er ist der Vater, du bist nicht die Mutter.
Gruß
Martin
Erstmal danke für die Antwort.
Wir haben mehrere Gutachten vom Kinderhort und von Sozialpädagogen, die bei uns und auch der KM waren und alles geprüft haben.
Letztes Jahr war er für 3 Monate am Stück bei uns, da die KM in der Klinik war. Die ersten Wochen haben die zwei viel telefoniert, dann aber ist das Interesse des Kleinen an die Mutter stark zurück gegangen. Das hat mich sehr erschreckt, denn er wollte nichts von ihr wissen. Zu der Zeit war er noch im Hort und diese haben und mehrfach gesagt, das der Kleine total aufblüht, als sei ihm eine Last abgefallen. Er ist fröhlicher, selbstständiger, sicher.
Als die KM wieder da war, hat sie angerufen und wollte das der Kleine zu ihr kommt. Er wollte nicht, hat Terror gemacht, sich dagegen gestellt. KM hat darauf bestanden, er fuhr hin und hat 3 Tage lang nur geweint, bestimmt 20x angerufen und es war wohl richtig bitter für ihn. Das tut wirklich weh, wenn man nichts machen kann, weil die KM am längeren Helbel sitzt.
Aber darüber haben wir auch ein Gutachten. Alle sind also soweit positiv für uns und könnten hilfreich sein. Mit dem JA steht mein LG wöchentlich in Kontakt und ich denke, dass wir dort auch einen Bericht bekommen, jetzt, wo wir starten wollen.
Das mein Lebensgefährte das alles machen muss, dass weiß ich doch. Ich halte mich auch bei allem zurück, was mit der KM zu tun hat. Sie würde es sonst auch als Angriff sehen. Und ja, es ist leider so, dass ich "nur" die Lebensgefährtin vom Papa bin.
Hallo JK1607,
Das mein Lebensgefährte das alles machen muss, dass weiß ich doch. Ich halte mich auch bei allem zurück, was mit der KM zu tun hat. Sie würde es sonst auch als Angriff sehen. Und ja, es ist leider so, dass ich "nur" die Lebensgefährtin vom Papa bin.
Ich wollte dich nicht angreifen oder "oberlehrerhaft" wirken, es kommt halt nur nicht gut, wenn sich die neuen Lebensgefährten da einmischen.
Wir haben mehrere Gutachten vom Kinderhort und von Sozialpädagogen, die bei uns und auch der KM waren und alles geprüft haben.
Ich denke "Gutachten" im juristischen Sinne kann nur ein Gutachter ausstellen. Sollten die Schriftstücke für deinem Lebensgefährten und dich günstig ausehen, würde ich die Situation mit dem Jugendamt klären und dann klagen. Aber vorher mal bei einem guten Anwalt Beratung einholen...
Gruß
Martin
Ich hatte dich schon verstanden 🙂 . Ich wollte das nur erwähnen, dass ich mir bewusst bin, dass es besser ist mich zurück zuhalten und dieses auch mache.
Am Montag hat mein Lebensgefährte ein weiteres Gespräch mit dem Jugendamt. Da werden wir mal sehen, dass wir schnellstmöglich was schriftliches bekommen. Und der Termin mit dem Anwalt ist auch noch kommende Woche.
Hallo, JK1607
erstmal herzlich willkommen hier.
Du schreibst, ihr habt schon etliche Gutachten. Was sind das für welche . Sind es vielleicht eher Stellungnahmen oder Diagnosen?
Mach dich darauf gefasst, dass man deinen LG vor Gericht fragen wird, was er gegen die in den "Gutachten" Mißstände unternommen hat, waruzm er so "spät" aktiv wird.
Ihr solltet das Aufenthaltsbestimmungsrecht beantragen (gemeinsames Sorgerecht besteht, nehme ich an) und nur hilfsweise das Sorgrecht - aber euer Anwalt wird euch dahingehend schon beraten.
Ich denke - bei allen Wissenslücken dir wir in Eurem Fall haben - das ihr den Gang vor Gericht auf jeden Fall versuchen müsst, und das der Junge auch eine Chance hat, zu Euch zu kommen.
20 kg Übergewicht bei einem 10 Jährigen grenzt an Körperverletzung.
Im Verfahren gibt das JA eine Empfehllung ab - hoffentlich in dem Sinne wie sie offenbar bisher agieren (es gab aber auch schon trotz andere mündlicher Zusicherungen ganz anders lautende Stellungnahmen, weil sich die JA nicht am Mutterkult die Finger verbrennen wollten).
Wahrscheinlich wird das Gericht ein Gutachten in Auftrag geben - wenn die Aufgabenstellung klar ist und die Gutachterin nicht verblendet, wird die Situation durchschaut und ie entsprechende Empfehlung gegeben.
Drücke die Daumen, das ihr den richtigen Dreh dindet.
Gruß
haddock
Hallo,
ich dachte, ich berichte Euch nun mal von dem aktuellen Stand der Dinge 🙂
Mein Lebensgefährte war noch im März bei 2 verschiedenen Fachanwälten für Familienrecht um sich erstmal grundsätzlich nach den Chancen zu erkundigen. Die Gespräche dauerten jedesmal sehr sehr lange. Ergebnis war allerdings bei beiden: Aussichtslos! Es besteht keine konkrete Gefahr für den Kleinen. Sie ist selbstständig und steht somit auf festen Beinen, um für den Kleinen finanziell aufzukommen.
Am Anfang unserer Überlegungen war es allerdings so, dass auch der Kleine geäussert hat, dass er zum Papa will. Seine Mama will ihn eh nicht mehr haben. Dann war es auch noch so, dass uns das Jugendamt versicherte, es stehe auf unserer Seite, denn der Kleine verwahrlost dort.
Mittlerweile ist es so: Das Jugendamt meldet sich nicht mehr und hat somit die Akte beiseite gelegt. Sie fördern eine Art Spielgruppe, wo er einmal in der Woche hingeht, das war's. Nachdem die Kindesmutter den geplanten Umzug verweigert hatte (ich hab davon geschrieben), hat sie auch angefangen Ausreden zu finden, warum der Kleine nicht am Wochenende kommen kann. Im Urlaub waren sie dann auch noch einige Zeit. Als er dann nach einer ganzen Zeit wieder bei uns war, sagte er uns, dass er gelogen hat und nicht zu uns will. Er will bei seiner Mutter bleiben. Er war sowie so total komisch drauf, als ob die KM regelrecht auf ihn eingeredet hat. Er hat versucht in der Abwesenheit meines Lebensgefährten immer wieder über ihn zu lästern.
Nachdem was das Jugendamt so gesagt hatte, hat der Kleine bei der KM das Sagen. Er hat dort keine Regeln, muss sich an nichts halten. Die KM kann sich nicht durchsetzen. Jetzt in der Ferienzeit sitzt er von Morgens bis Abends vorm TV und ist am essen. Er hat wieder zugenommen (mittleiweile fast 30kg Übergewicht). Unserere große Vermutung ist, dass er genau weiß, dass er bei uns Regeln hat und sich an seine DInge halten muss und das passt ihm nicht. Anmerkung: Es sind Dinge wie Zähneputzen, Duschen, mal beim Abtrocknen helfen...!
Die Kur wurde auch von der KM verweigert. Begründung war, dass der Kleine es nicht möchte!
Na ja, wir wissen halt auch nicht wie es weiter gehen soll. Dem Kleinen geht es dort gut, er leidet nicht, in der Form das er nicht da sein will. Wir sind für ihn eh "Ausserirdische" oder so was, weil wir uns halt täglich waschen, die Zähne putzen, die Wohnung sauber halten, etc. Er äussert immer wieder Dinge, dass wir nicht ganz dicht sind. Vielleicht ist es am Besten wie es ist.
Andererseits kann es das auch nicht sein. Einmal im Monat waschen (er stank bin zum Himmel letztes Mal), Geld regiert die Welt, nur vorm TV sitzen, essen. Das zählt für ihn. Und lästern über JEDEN, den er sieht. Alle schlecht ausser er.
Was denkt Ihr darüber? Ich glaub ich hab etwas durcheinander geschrieben, aber ich hoffe ihr versteht alles soweit.