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Konsequenzen wenn Vater auf Sorgerecht verzichtet

 
(@stony)
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Hallo Zusammen!
ich habe folgendes Problem: seit 2 Monaten bin ich geschieden. Jetzt will meine Ex das alleinige Sorgerecht für die gemeinsame 15 jährige Tochter. Das Mädchen wurde von der Mutter seit der Trennung gegen mich aufgehetzt und behandelte mich ziemlich respektlos. Den Umgang mit einem 5 Jahre älteren Freund oder statt lernen sich nachts rumtreiben...und Pircing..all das ist gegen meine Erziehung. Diese Differenz beim Erziehungsstil gab es aber schon zu Ehezeiten. Mit Lügengeschichten will das Kind bei Gericht eine Sorgerechtübertragung für ihre Mutter erreichen.
Die 15-jährige will über den Anwalt ihre seelischen Qualen darstellen, weil sie es nicht mehr ertragen kann, wenn ich das Sorgerecht habe.... Wenn ich im Antwortschreiben ans Gericht keine Stellung zu den Lügengeschichten nehme und einfach dem Antrag auf Sorgerecht-Entzug zustimme, welche Konsequenzen hat das für mich? Ich zahle Unterhalt und das war´s? Trage ich die negativen Folgen der Erziehung - sprich, wenn die Tochter Schäden verursacht - aber trotzdem mit?
ich hoffe, mir kann jemand weiterhelfen...
Danke
Stony

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 30.01.2009 21:45
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi Stony,

ich würde auf das SR nicht verzichten. Das ist Punkt 1. Aber gegen einen 5 Jahre älteren Freund, Piercings oder auch abendliches Weggehen kannst Du nix machen, das Mädel wird halt erwachsen.

LG LBM, die in dem Alter einen 11 Jahre älteren Freund hatte, zwar ungepierct aber gern unterwegs war und aus der ein anständiger Mensch geworden ist. 8)

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 30.01.2009 21:55
(@stony)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Lausebackesmama!
ja...ich hoffe natürlich auch, dass aus ihr was anständiges wird  :)....aber die schlechten Noten machen ihr die Lehrstellensuche bestimmt nicht einfach!
Und die Unverschämtheiten der Tochter, wie die Reaktion auf mein Hinweis nicht zu rauchen: "Du hast bloss nur noch zu zahlen und nix mehr zu sagen, sagt die Mama!" diese Sätze und ähnliches machen den Umgang mit ihr nicht grad leicht. Die Mutter findest alle Männer als "Arschlöcher". (sorry,für diesen Ausdruck, aber diese Kraftausdrücke sind die Wortwahl meiner Ex)....und die Tochter übernimmt das leider. Der Ärger ist also weiter vorprogrammiert. Der Rosenkrieg war auch nicht ohne. Ich bin es einfach leid und wenn das Kind (15 J) dem Vorbild Mutter ja nacheifert, habe ich denn da überhaupt eine Chance durch meinen vollkommen anderen Erziehungsstil etwas zu bewirken. ich befürchte, die Fronten werden nur noch härter und verschlimmern alles. Ich finde eben Rauchen und Alkoholexzesse nach Mitternacht sind nichts für Heranwachsende...
Aber welche Folgen hat der Verzicht für mich? Ich will nicht unbedingt zum Anwalt gehen.....und ob diese ganzen Streitereien für die Seele des Kindes so gut sind..?
Danke.
Stony

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Themenstarter Geschrieben : 30.01.2009 22:21
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Stony,

nee, ich gebe Dir Recht, weder das Rauchen noch das Trinken ist toll im Heranwachsendenalter. Naja, auch danach nicht. Nur ganz ehrlich, unabhängig davon ob man als Elternteil sein Sorgerecht hat oder nicht, ist der Einfluss auf diese Entwicklungen in dem Alter eben nur noch begrenzt. Das heißt, was man bis dahin nicht an Verantwortungsgefühl "gepflanzt" hat, wird man in dieser Zeit garantiert nicht mehr nachholen. Vielleicht in ein paar Jahren wieder...

Deine Tochter plappert nur nach, was sie von Mutti hört. Das ist ein Problem, keine Frage. Nur wenn Du jetzt von Dir aus auf das SR verzichten würdest, signalisierst Du Deiner Tochter, dass Deine Ex Recht hast. Zwar besteht Dein SR nur auf dem Papier derzeit, aber aufgeben würde ich es auf keinen Fall!
Eine 15jährige ist in meinen Augen auch alt genug, um ihr mal ein bißchen Pfeffer zu geben. Und sei es nur, in dem Du ihr sagst: "Schade, dass Du nur Mamas Worte nachplapperst, ohne Dein Köpfchen mal selbst anzustrengen!"

Letztlich kannst Du die Verantwortung für Deine Tochter nicht mit dem SR abstreifen. Andererseits kannst Du als max. Umgangsvater Deine Erziehungsziele auch nicht verwirklichen. Du kannst Deiner Tochter aber zB klar machen, dass mit dem 18. Geburtstag Schluss mit "Geld abdrücken" ist, wenn sie dann als Erwachsene nicht die Verantwortung für ihren beruflichen Werdegang selbst in die Hand nimmt.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 30.01.2009 22:37
(@stony)
Schon was gesagt Registriert

Hi LBM
..danke für Deine Tipps. Es macht mich schon nachdenklich....und ich glaube ich werde meine Entscheidung wohl nochmal überdenken. Du hast Recht...ich schütte mit meinem Zustimmen nur Öl ins Feuer und bestätige die Ansichten meiner Ex über Männer.
Und..auch wenn ich kaum oder gar keinen Einfluss mehr auf die Tochter habe...vielleicht ändert sich ja das in der Zukunft noch und sie braucht mich, ihren Papa ja noch mal...wer weiß?
Der Antrag auf SR-Verzicht ist auch nur wieder ein weiterer Schachzug meiner Ex im Rosenkrieg....um mich zu ärgern...denn wenn man ehrlich ist: das Sorgerecht einer 15-jährigen ist eh nur noch "sehr klein".....
vielen Dank! Du hast mir sehr geholfen....
Stony

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 30.01.2009 23:03
(@eskima)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Stony,

ergänzend zu Lausebackesmama möchte ich noch daran erinnern, dass Jugendliche sich reiben müssen, um erwachsen zu werden. Nicht umsonst werden aus Spießerkindern gern Punker und aus Punkerkindern Spießer, um es mal überspitzt auszudrücken. Wenn du es aushälst, der Tochter die Stirn zu bieten und sie sich an dir reiben kann, dann halte ich es für einen großen Vorteil. Es sei denn, eure Beziehung war schon früher nicht so gut.

LG

eskima

Urteile nie über einen Menschen, bevor du nicht sieben Meilen in seinen Schuhen gegangen bist - Indianische Lebensweisheit

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Geschrieben : 30.01.2009 23:26
(@stony)
Schon was gesagt Registriert

Hallo eskima,
naja, so blendend war die Vater-Tochter Beziehung nie...mit standen Mutter und Tochter stets als Front gegenüber.
Das Desinteresse von beiden geht schon seit Jahren so. Sie lebten in ihrer Frauen-Welt und ich bekam keinen Zugang dazu. Ich kämpfe jetzt mit meinem Stolz, mir wieder eine Schelte einzufangen, wenn ich nochmal über das Handy der Tochter versuche mit ihr Kontakt aufzunehmen. Beim letzten Mal kam inhaltlich der Satz: "du interessiert mich nicht " und das war ziemlich hart für mich...
danke
Stony

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Themenstarter Geschrieben : 30.01.2009 23:40
(@oldie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hi stony

Meines Erachtens handelt es sich um ein langanhaltenes Kommunikations- und Verständnisproblem zw. Deiner Tochter und Dir, angeheizt durch genau die gleiche Problematik zw. Dir und Deiner Ex. Da hast Du in nächster Zeit keinen Blumentopf zu gewinnen - die Fronten sind verhärtet. Insgesamt kann ich aus Deiner Darstellung keinen Ansatz für eine gewesene harmonische Beziehung erkennen. Das mit Deiner Ex ist hoffentlich auch in Deinem Inneren erledigt und nicht nur auf Papier. Wenn nicht, so sieh zu, dass Du dahin kommst.

Zur Tochter. Mein bescheidener pädagogischer Rat ist - über das SR ist weder was zu gewinnen noch zu verlieren (siehe Absatz zuvor). M.E. ist hier von Dir eine vollkommen neue Herangehensweise gefragt, welche auf Toleranz und Kompromissbereitschaft beruht. Da wird es einige bittere Pillen zu schlucken geben, und dass 'über den Schatten springen' solltest Du dann auch gleich mal trainieren. Aus Deiner Position heraus hast Du weder die Möglichkeit noch die Mittel, irgend etwas nachhaltig durchzusetzen. Und nur dieses nachhaltig wäre für Dich überhaupt die Chance, nochmal Einfluss auf Deine Tochter zu bekommen. Sie wird aus ihrer gegenwärtigen Position heraus niemals den ersten Schritt tun, also bleibst nur noch Du übrig. Und DAS wird auf keinen Fall leicht werden.

Der Ball liegt bei Dir. Du musst entscheiden, welchen Weg Du gehen wirst.
Kleiner Trost: In der Pubertät sind nach neueren Erkenntnissen die Heranwachsenden für ihr Verhalten nicht voll verantwortlich - ihre Synapsen im Gehirn werden neu verknüpft - spielen verrückt.

Gruss oldie

Wenige sind das, was sie vorgeben zu sein.
Und wenn ich es mir recht überlege - niemand.

AntwortZitat
Geschrieben : 31.01.2009 00:45