Hallo Martin,
der Grund dafür ist nicht die Faulheit Deiner Ex, sondern der Gesetzgeber, der das so vorgesehen hat.
Sag' mal, was ist denn plötzlich mit dir los? Normalerweise vertrittst du doch eher die These, dass den Gesetzgeber allenfalls eine geringe Mitschuld an der familienrechtlichen Misere trifft, weil sich vernünftige Menschen schließlich auch ohne Familiengericht und Düsseldorfer Tabelle auf eine Lösung einigen könnten, die für alle Projektbeteiligten halbwegs okay ist ...
Fragende Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Woher kommt mein Hass auf meine Ex? In erster Linie wohl deshalb, weil sie mich auf Unterhalt verklagt hat. Sie hätte keine Wahl, dass hatte sie mir gesagt.
Ich meine, sie tat es aus Rache!!! Sie hätte doch ebenso arbeiten können. Sie hat einen festen Arbeitsvertrag, es gibt Kindergrippen und notfalls übernimmt doch auch das JA die Beiträge.
Mein Bekannter der in einer ähnlichen Lage ist meinte, er würde meine Ex mit Handkuss nehmen. Denn nein, sie legt mir keine Steine in den Weg.
Sie hat mir angeboten, dass ich mehrmals die Woche kommen darf um den Kleinen zu besuchen. Da sie weiß, dass ich Schicht arbeite hat sie mir vorgeschlagen, dass ich nur kurz anrufen soll. Wenn sie zuhause ist und es bei ihr klappt, dann kann ich auch spontan kommen (ihn mitnehmen oder dort besuchen).
Auch bei der Unterhaltsberechnung die gerichtilich tituliert wurde verzichtet sie freiwillig auf 100 Euro.
Aber ich weiß, dass sie mich hasst. Nach allem was vorgefallen ist. Sie hat so eine unendliche Gleichgültigkeit mir gegenüber entwickelt, dass es fast schon beängstigend ist.
Ich kenne das nicht von ihr. Zumal sie mit dem Vater ihres erstgeborenen Kindes prima auskommt. Sie gehen oft mit ihrem gemeinsamen Kind zusammen weg (essen, Zoo, Freizeitpark, Veranstaltungen usw.), telefonieren oft und tauschen sich über ihren Sohn aus. Ihr Verhältnis ist so herzlich. Mich hat das immer gestört.
Was passiert, wenn der Kleine fremdelt (so nennt man das doch).
Der Next nimmt den Kleinen in den Arm und gibt ihm Schutz.
Sie nimmt ihn zwar auch auf den Arm kommt aber zu mir gelaufen. Meist drückt sie mir dann ein Spielzeug in die Hand, zieht mich zu Boden und wir spielen dann zu dritt mit ihm. Irgendwann entfernt sie sich dann von uns.
Servus Hassenberger,
schon mal etwas von Bildungstoleranz gehört? So wie sich das jetzt liest, scheint Deine Ex beileibe keine böse KM zu sein, von der wir hier manchmal lesen müssen, eher das genaue Gegenteil, nur hast Du das durch Deine "Hass- bzw. Finanzbrille" evtl. noch gar nicht so richtig gemerkt.
Ich gehe auch davon aus, dass die Titulierung den KU betraf und damit einen Anspruch des Kindes. Natürlich kostet ein Kind Geld und ist auch nicht einzusehen, dass die Allgemeinheit (wir Steuerzahler) für Dein Kind zahlen sollte. Du hast Dich ja an den Vatergedanken erklärtermaßen erst ziemlich gewöhnen müssen, was offenbar gedauert hat...
Mit Hass und angeblicher Gleichgültigkeit Deiner Ex hat das alles jedenfalls glaublich recht wenig zu tun.
Kümmere Dich um weiteren Umgang, bleib beharrlich, freu Dich, dass Dich die Ex beim Beziehungsaufbau zum Kind so unterstützt, Dir sogar das GSR einräumt und bleibe im Hinblick auf das Alter des Kindes gelassen. Das Fremdeln wird absehbar weniger werden ...
So wie es aussieht, musst Du an Dir und Deiner Einstellung arbeiten...
Das Leben dreht sich eben nicht nur um Dich. Dass Dich das evtl. stört, mag sein, ändert aber nichts daran, dass das übrige Umfeld nach der Darstellung recht vernünftig und unkompliziert erscheint.
Und evtl. ändert sich ja auch irgendwann die angebliche Gleichgültigkeit Dir gegenüber, wenn Du bewiesen hast, dass Du eine echte Konstante im Leben des Kindes sein willst...
Viele Grüße
Moin Malachit,
Sag' mal, was ist denn plötzlich mit dir los? Normalerweise vertrittst du doch eher die These, dass den Gesetzgeber allenfalls eine geringe Mitschuld an der familienrechtlichen Misere trifft, weil sich vernünftige Menschen schließlich auch ohne Familiengericht und Düsseldorfer Tabelle auf eine Lösung einigen könnten, die für alle Projektbeteiligten halbwegs okay ist ...
weniger Scheuklappen und weniger Verschwörungstheorien vom "bösen Staat gegen die armen Väter" sind in solchen Fragen hilfreich:
- abgesehen davon, dass ich einen bestehenden unterhaltsrechtlichen Sachverhalt beschreibe, halte ich es nicht für eine "Misere", sondern eher für eine soziale Errungenschaft, dass man eine Mutter nicht direkt nach der Entbindung wieder an einen Arbeitsplatz schickt. Die immer wieder zu lesende Entrüstung über die Zahlung von Betreuungsunterhalt verstehe ich allerdings nicht: Warum sollte man allein mit der Begründung "ich leb ja nicht (mehr) mit der Mutter zusammen!" weniger (oder gar keine) finanzielle Verantwortung für Mutter und Kind tragen als andere Väter?
- dass Eltern sich am besten ohne die Einschaltung von Anwälten und Gerichten über Sorgerechts-, Betreuungs- und Unterhaltsfragen einigen, steht ausser Frage. Manche schaffen das allerdings nicht (wie man u. a. hier täglich nachlesen kann), weil Vernunft leider keine Selbstverständlichkeit ist; weder bei Männlein noch Weiblein.
Die Düsseldorfer Tabelle ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern ein Hilfskonstrukt. Ich habe allerdings noch von keinem DDT-Kritiker eine tragbare Alternative gelesen. Gäbe es mehr Gerechtigkeit, wenn der KU in jedem Einzelfall, für jedes Kind und jede aktuelle Lebenslage jedes Unterhaltspflichtigen einzeln verhandelt werden müsste?
Grüssles
Martin
When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.
Hallo Hassenberger,
(...) und notfalls übernimmt doch auch das JA die Beiträge.
Um hier ein eventuell bestehendes Missverständis auszuräumen: Dieses Konstrukt heißt "Unterhaltsvorschuss" und das darin enthaltene Wort "Vorschuss" deutet bereits an, was das bedeuten würde - das Jugendamt holt sich das Geld von dir zurück. Wäre es für dich in irgendeiner Weise besser, wenn du das Geld nicht direkt an deine Ex zahlst, sondern an das Jugendamt, damit dieses es an die Ex weiterleitet?
Mein Bekannter der in einer ähnlichen Lage ist meinte, er würde meine Ex mit Handkuss nehmen. Denn nein, sie legt mir keine Steine in den Weg.
Wenn du verstehen möchtest, was dein Bekannter damit meinen könnte, dann lies bitte hier weiter: http://www.trennungsfaq.de/
Nix für ungut,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Moin HB.
Auch von mir der Hinweis, dass Du an Dir und Deiner Einstellung dringend zu arbeiten hast!
Du hast flexiblen Umgang, der Deine Schichtarbeit berücksichtigt! -> Wow - viele andere User kämpfen um nur einen Tag! Wie schon geschrieben: Das Fremdeln ist normal. Da müssen alle durch: Du, das Kind und KM (und auch Next). In der Situation selbst, natürlich dann nicht das Kind wieder zurückgeben, sondern ihm (durch Körpernähe) Sicherheit geben und nichts wie raus. Du wirst sehen, nach wenigen Minuten ist es vergessen. Das Theater wird sicherlich noch einige Monate bleiben, mal verschwinden und dann wieder auftauchen. Aber die Zeit, die Du danach mit Deinem Kind verbringen kannst, wird über die Jahre immer intensiver (und hoffentlich auch länger am Stück) werden. Und um es gleich vorweg zu sagen: wenn dann - in 3 oder 4 Jahren - das Kind die umgekehrte Reaktion zeigt (à la "ich will nicht wieder zurück zu Mama"): Genauso wenig irritieren lassen!
Und ganz ehrlich: KU zu zahlen ist Ehrensache! Wir können hier lange über die Höhe streiten und die Tatsache, dass die KM sich nicht auschließlich darauf ausruhen darf, aber dass sie Dich erst zu Unterhalt (KU?) verklagen muss, geht eigentlich gar nicht (vorausgesetet Du bist dem Grunde nach leistungsfähig ). Und dass sie dann sogar noch auf 100 EUR verzichtet: Chapeau!
Wichtig ist nun, dass Du Dich verlässlich ggü. KM zeigst. Je eher sie wieder (Teilzeit) arbeiten will, umso besser. In den ersten drei Jahren (Betreuungsunterhalt!) kannst Du sie nur schwer zwingen. Hier ist - wenn überhaupt - Überzeugung angesagt. Und vielleicht fällt es KM einfacher, wenn sie neben Kinderkrippe sich auch auf ihren Next und vielleicht sogar auf Dich in Sachen Kinderbetreuung verlassen kann. So kannst Du vielleicht sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Ex geht wieder (Tz) arbeiten und Du hast an schichtfreien Vormittagen Umgang!?
Und wenn es nicht gelingt, die KM kfr zur Wiederaufnahme einer berufl Tätigkeit zu bewegen, dann liefer ihr bloß keine Steilvorlage, dies auch noch nach dem dritten Geb. des Kindes weiter nicht zu tun. Das müssen zwar m.E. immer kindsbezogene Gründe sein auf denen sich die KMs ausruhen, aber die lassen sie häufig leider sehr schnell finden.
Im Großen und Ganzen scheinst Du die Paarebene noch nicht ganz verlassen zu haben! Deshalb mein Rat an Dich: Bewege Dich ausschl. auf Elternebene, akzeptiere das Unvermeidbare (KU, Next) und nutze die gute Ausgangsposition als Vater trotz Trennung eine wesenltiche Rolle im Leben Eures Kindes wahrzunehmen.
So, das war das Wort zum Montag, alles Gute, Toto