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Schulwechsel - Uneinigkeit

 
 Aqua
(@aqua)
Schon was gesagt Registriert

Hallo alle zusammen,

habe mich hier angemeldet, um ggf. den ein oder anderen Ratschlag zu erhalten. Es geht um folgendes Problem:

meine Tochter ist 10 Jahre, wir Eltern sind davon seit 8 Jahren getrennt und haben für uns einen Weg gefunden, mit dem ich leben kann, wenn er auch nicht befriedigend ist (Tochter 2 x / Woche bei mir, aber Übernachtung immer bei KM). Wir haben geteiltes Sorgerecht.  Ich zahle ganz normal meinen Unterhalt nach Düsseldorfer Tabelle und bezahle zB auch zusätzlich Musikunterricht. Es ist soweit OK! Da die Mutter immer sehr misstrauisch ist und klar im Vorteil ist bezüglich Beeinflussung etc., möchte die Tochter auch nie bei mir schlafen. AUch habe ich keinerlei Chancen für Urlaub etc. - aber wie gesagt, ich habe mich dran gewöhnt und das Verhältnis zur Tochter ist auch gut.
Jetzt aber bahnt sich ein großer Konflikt an, der mich verzweifeln läßt. Meine Tochter ist nicht sehr zufrieden auf der jetzigen Schule (5. Klasse). Es gibt wohl ab und an Probleme mit der Lehrerin und auch mit den Mitschülern, wobei das nach meinem Verständnis ganz normale Konflikte sind, die jeder kennt (mal ist man befreundet, dann wieder nicht, die Lehrerin nimmt Kind nach ihrer Einschätzung zu wenig dran und lobt vielleicht zu wenig etc.). Daher möchte die Mutter nun, dass unsere Tochter auf eine Waldorfschule wechselt -die KM ist eh sehr anthroposophisch veranlagt, findet alle Grundsätze da viel besser, ebenso ihre ganze Familie). Ich bin eher ein Gegner der Waldorfschule, sowohl ideologisch (was ich jetzt aber nicht näher ausführen will) als auch finanziell. Zwar gehöre ich zu einem gut verdiensenden Mittelstand, aber das treibt auch die Kosten für Waldorf in Höhe. Es werden immer beide Einkommen einberechnet für das Schulgeld und wir kommen auf einen Betrag von ca. 400 Euro / Monat, die wir zahlen müssten, ich davon mehr als KM. Dazu bin ich eher davon überzeugt, dass die Alltagsprobleme in der Schule anders gelöst werden können durch Gespräche mit Lehrern usw, was wir auch einmal schon gemacht haben. Aber jetzt will sie dennoch unbedingt die Schule wechseln und meine Tochter, dadurch beeinflusst auch. Ein normale Gespräch ist leider nicht möglich, sie blockt ab und sagt, dass sie alles dafür tun wird, dass die Tochter dahin wechselt. Selbst wenn ich es audf ein jurisitsches Verfahren ankommen ließe, stünden meine Chancen sicherlich nicht gut. Soweit ich hörte wird ein Schlichtungsverfahren begonnen, wenn es da zu keiner Einigung kommt, dann darf derjenige Elternteil entscheiden, bei dem das Kind hauptsächlich ist - also die KM. Und da selbst Tochter das nun will, habe ich noch weniger Chancen. Was heisst das dann? Ich muss also monatlich einfach nochmal 250 Euro drauf legen und mich damit abfinden, dass Tochter nur Waldorf-Schülerin ist? Wie ist da Eure Meinung? Ich will unter keinen Umständen einen riesen Streit und tendiere dann irgendwann eher dazu, nachzugeben, auch wenn ich gar nicht überzeugt bin. Aber ich habe auch Angst, dass die KM alle Register zieht und irgendwann zB mir das Kind weiter entzieht oder dem Kind sagt, dass ich daran Schuld wäre, dass sie auf der "doofen" Schule bleiben muss usw....Vielleicht verweigert gar die Tochter irgendwann die normale Schule um mich sozusagen zu zwingen, zuzustimmen. Bevor es in die Eskalationsphase ginge, würde ich gerne Euren Rat hören - vielleicht macht der kampf, ggf. jurisitsch, auch wenig Sinn und verschärft die angespannte Situation nur noch mehr. Nochmal: die KM ist eher dominant, misstrauisch und ein normales Gespräch , besonders bei Konflikten, kaum möglich.
Vielen Dank für Eure Meinungen im Voraus.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 09.01.2014 14:36
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi,

wenn du den Schulvertrag mitunterschreibst bist du auch für die Kosten mitverantwortlich. Bedeutet im schlimmsten Fall, wenn Mutti mal nicht mehr zahlt, zahlst du ganz alleine.

Klar kann sie vor Gericht gehen und durchsetzen, dass Kindi auf dieWaldorfschule geht. Dann kann sie evtl. den Vertrag alleine unterschreiben und du wirst zu einem fixen Kostenbeitrag verurteilt. Könnte aber auch sein, dass ein Richter keine Notwendigkeit für einen Schulwechsel sieht.

Vielleicht verweigert gar die Tochter irgendwann die normale Schule um mich sozusagen zu zwingen, zuzustimmen.

Ja das kann sein.

Aber wie würdest du reagieren, wenn sie dir heute sagt: "Papa ich komme erst wieder zu dir, wenn du mir ein Pony kaufst und mir Reitstunden und nen Stallburschen finanzierst!"

Ich glaube, du würdest ihr erklären, dass man erstens nicht alle Wünsche erfüllt bekommt, dass zweitens Erpressung kein Mittel ist seinen Willen zu bekommen und das man drittens sich bestimmte Dinge eben leisten können muss. Also das nötige Kleingeld dafür benötigt.

Sie ist nicht mehr so klein, du kannst ihr durchaus erklären, dass 400 € im Monat sehr viel Geld sind, für das Papa und Mama hart arbeiten müssen. Das dann eben das eine oder andere nicht mehr möglich ist. Man müsste z.B. nochmal überlegen, obman den Musikunterricht weiterbezahlen kann, ob es diverse Ausflüge gibt oder die Geschenke weiter in der bisherigen Höhe finanzierbar sind oder ob man den gemeinsamen Urlaubnoch machen können wird.

Desweiteren kann sie schon verstehen, dass sie bei Schulverweigerung ihre eigene Zukunft auf dem SPiel steht, dass sie mit schlechten Noten eben nicht den Traumberug erreichen kann.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 14:56
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus Aqua!
Ergänzend zu Tinas Ausführungen:
Vor Problemen davonlaufen bringt sowieso nichts, man muss sich denen stellen und eine möglichst gute (wenn auch nicht immer vollumfänglich befriedigende) Lösung herbeiführen.
Was macht KM, wenn Lehrer und Schüler in der Waldorfschule auch alle doof sind und Töchting drangsalieren??

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 15:48
(@alanai)
Rege dabei Registriert

Lieber Aqua, um erstmal den 1. Punkt ("nur" Waldorfschülerin) etwas zu besänftigen: warst Du denn schon einmal in dieser Waldorfschule? Man muss nicht mit der Idiologie unbedingt konform sein. Meine beiden gehen zu Waldi´s, aber nicht, weil ich antroposophisch wäre, im Gegenteil, ich bin so esoterisch wie ein Blutdruckgerät. Das meine dort hingehen, liegt einfach daran, dass ich nicht wollte, dass unser Sohn durch eine staatliche Sonderschule stigmatisiert wird, er ist ein Lega- und Dyskalkuliekind. Meine beiden fühlen sich dort sehr wohl und gehen gern dahin. Aber die Waldorfschulen sind auch nicht für jedes Kind etwas und auch nicht für alle Eltern. Waldi´s ist, wie jede Schule, mit Vor- und Nachteilen zu betrachten, ich fasse mal fix zusammen:

Vorteile:

- die Kinder werden wirklich ernstgenommen und sehr liebevoll und freundlich behandelt
- deutlich bessere Eltern-Lehrer-Zusammenarbeit, man erreicht die Lehrer auch privat nach Feierabend, wenn´s mal drückt
- sehr gut in den Naturwissenschaften, hier schneiden Waldi´s bundesweit mit am bestem beim Abitur ab
- 1-13 Klasse in einem Zug inklusive Abi, und ja, das ist haargenau dasselbe wie das der staatlichen Schüler am selben Tag und als solches auch überall anerkannt
- nein, niemand geht dort über Tisch und Bänke :))

Nachteile:

- freie Schule, daher kostet sie Geld
- von den Eltern wird viel Mitarbeit verlangt (aber das hat auch den Vorteil, dass alle Eltern sich kennen), das sollte auch Deine Ex wissen
- oft ein weiterer Weg als zur "normalen" Schule
- bissi Cliquengeklüngel innerhalb der Elterngemeinschaft insofern, als dass die einen mehr, die anderen weniger antroposophisch sind, aber das fällt selten auf

Über die rechtliche Seite weiß ich nicht viel, aber (ich weiß, das Geld tut weh) wie wäre es denn, wenn Du das probehalber mitmachen würdest? Vielleicht liegt ja Deiner Ex die ganze Mitarbeit nicht oder Dein Kind findet es doch doof, dass ein paar Dinge dort schon etwas anders laufen als bei Staaties. Und wenn dem so ist: den Rückweg darf die alte Schule ja nicht verbieten. Da es ja offenbar eh nicht viel Sinn macht, das Geld in einen Prozess zu pumpen... Aber Umgang darf Mutti Dir deshalb nicht erschweren und auch nicht damit drohen. Auch verpaarte Eltern streiten schon mal über sowas.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 15:56
 Aqua
(@aqua)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,

sooo schnell schon einige Antworten - das ist ja super hier. Erstmal vielen Dank.

@midnightwish: vielen Dank für die ausführliche Sicht. Ehrlich gesagt bekomme ich etwas das Grausen, wenn ich mir vorstellen muss, dass wir tatsächlich den jurisitschen Weg gehen und dann ein Richter subjektiv entscheidet, was nun gemacht wird. In der Endstrecke bin ich wahrscheinlich der Enttäuschte und muss dennoch zahlen oder aber ich bekomme gar recht und die Mutter wird mir den bisher "eingermaßen funktionierenden Umgang" durch irgendwelche Ausreden streitig machen. Ich weiss, dass ich als Sorgeberechtigter natürlich Umgang haben darf, auch gesetzlich, aber die Mutter könnte das Kind auch manipulieren, für krank erklären etc....da würde ich meines Lebens auch nicht froh sein. Die Argumentation mit der Erpressung und dem Beispiel mit dem Pferd finde ich sehr gut - allerdings ist nach meiner Meinung meine Tochter nicht das Problem, sondern die Mutter. Wenn sie was will, bekommt sie es auch - Basta! Und der Freiden Willen habe ich so schon einiges mitgemacht und dafür als Preis ein gutes Verhältnis zur Tochter, was mir das wichtigste ist. Wenn ich bloß mit der KM gut reden könnte, eben normal (Vor- und Nachteile etc), dann wäre ich schon weiter. Was meiner Meinung aber nicht geht ist: "Habe sie jetzt bei Waldorf angemeldet, das ist das beste und das wird jetzt so sein". Ob ein Richter wirklich entscheidet, ob ein Schulwechsel NICHT nötig sei, wage ich zu bezweifeln, wenn Mutter UND Tochter gemeinsam sagen, dass sie das unbedingt wollen. Ob ich mit einem Prozess um die Unterschrift herum komme, kann schon sein. Finanziell wäre es trotz gutem Einkommen eine Belastung, klar! Aber theoretisch wäre es (gerade so) möglich....

@Marco: das sehe ich auch so - wird auch ein Argument sein, welches ich ausführen werde. Da die KM bekennend anthroposophisch ist und die ganze Familie auch, glaube ich aber, dass sie dann sagen würden: ja,ja, aber das kann man dann schon regeln.

@Alani: "nur" habe ich nicht gesagt. Habe mich mit dem Thema Waldorf sehr beschäftigt und weiss mittlerweile, dass man durchaus Glück haben kann und eine gute Schule mit guten Lehrern erwischen kann. Aber es kann auch ganz anders sein - da gibt es relativ viel Literatur, auch von Waldorf-Lehrern, die sehr schlechte Erfahrungen gesammelt haben.  Wenn ich mir die Grundsätze der Waldorfschule  durchlese, bekomme ich schon innerlich ein komishces Gefühl - ich bin Naturwissneschaftler und halte nicht von der Siebenerlehre! Auch Schwerpunkt Handwerk, Eurythmie etc. überzeugen mich nicht. Meine Tochter ist in der jetzigen Schule zwischen 2 und 3 - ich finde das vollkommen ok und sehe keine großen Schwierigkeiten, weshlab sie wechseln sollte und ich für eine Ideologie zahlen soll, die nach meiner Meinung für meine Tochter nicht so wichtig ist. Sicher profitieren viele von einer Waldorfschule und vielleicht würde meine Tochter dort mehr Spass haben. Vielleicht aber auch nicht?? Vielleicht verbaut sie sich gar etwas, da die Waldis zB nicht bekannt sind für die Lehre der freien Marktwirtschaft etc.! Wer weiss denn schon, was sie mal werden will? In der Allgeminbevölkerung hat die Waldi nunmal auch nicht so den besten Ruf und (leider) gibt es auch immer wieder Ausgrenzung alleine dadurch, dass ein Kind eine Waldi besucht. Ich will damit nicht sagen, dass Waldorfschulen schlecht sind, sondern dass ich glaube, dass es absolut nicht nötig ist. Den Punkt mit einem Probelauf finde ich ganz gut (einerseits), aber habe die Befürchtung, dass aus de Probe zu 100% ein Wechsel wird. Eines steht jedenfalls fest: ich habe einen Job, der ir keine Zeit dafür läßt, mich noch mehr zu engagieren (aktuell besuche ich ca. 3 Veranstaltungen pro Jahr in der jetzigen Schule, mehr ist nicht drin) und dass die Mutter auch nicht sehr viel Zeit hat bzw. belastbar für sowas ist. Wenn es soweit kommt, dass Tochter dahin geht, dann soll sie auch die ganzen Elternveranstaltungen besuchen....in der wenigen Zeit, die ich mit der Tochter habe, mach ich schon relativ viele Hausaufgaben und lerne mit ihr, das ist dann auch genug für mich. 

LG an alle,
Arnim

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 09.01.2014 17:30
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin.
Dann mache ich mal weiter mit Antworten.  😉

Zunächst einmal:

Mutter wird mir den bisher "eingermaßen funktionierenden Umgang" durch irgendwelche Ausreden streitig machen.
[...]
Und der Freiden Willen habe ich so schon einiges mitgemacht und dafür als Preis ein gutes Verhältnis zur Tochter, was mir das wichtigste ist. W

Ganz ehrlich?!: Du hast weder einen vernünftigen Umgang (keine Übernachtungen! keinen Urlaub!) noch ein gutes Verhältnis zur Tochter, da sie offensichtlich manipuliert ist

möchte die Tochter auch nie bei mir schlafen.

😡

Und deshalb - aber nicht nur aus diesem Grund - kannst Du Deine Entscheidung pro & contra Waldorfsch. guten Gewissens unabhängig von der Auswirkung auf Umgang treffen, da Dir vermutlich weder eine Zustimmung positiv auf den Umgang angerechnet wird, noch eine Ablehnung viel kaputt machen wird - und dass Du dann der Böse ist, wirst Du nicht verhindern können. Und wenn nicht wegen dieses Themas, dann fällt der KM (und vielleicht später auch mal der pubertierenden Tochter) was neues ein mit der man eine Zustimmung aus Dir herauspressen wird...

Deshalb - (A) entscheide Dich, ob Du die Waldorfschule mit all ihren Vor- und Nachteilen nicht doch akzeptieren kannst. Sei Dir dann bewusst, dass Du vermutlich einen (Groß-)Teil des Schulgeldes wirst tragen müssen, mach das aber nicht entscheidungsrelevant, wenn Du es Dir offensichtlich leisten kannst. Und überlege Dir, ob Du Dich nicht doch einbringen möchtest - das gehört dann schließlich auch zum GSR (und zum Vater-Tochter-Verhältnis).

Oder: (B) Mache Deinen Standpunkt deutlich, dass Du einen Wechsel nicht förderst, belege dies mit guten Argumenten. Und nimm das Heft des Handelns aktiv in die Hand, zB mit Alternativvorschlägen zur Walldorfschule, wenn Du einen Schulwechsel vom Grundsatz her mittragen willst. Ja, dann wirst Du sicherlich zum Buhmann werden, aber das gehört dazu (zum Vatersein und zum GSR!). Setzt sich KM dennoch über das GSR hinweg, würde ich dann zwar kein Fass aufmachen, mich aber gg. jede Kostenbeteiligung wehren.

Verflixte Situation, aber lass Dich nicht erpressen, sondern steh zu Deinen Überzeugungen. Und in jedem Fall solltest Du unbedingt am deutlichen Ausbau  des Umgangs arbeiten ohne es hart zu verknüpfen, was naturgem. bei (A) leichter sein wird als bei (B),

Gruß, toto

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 18:37
(@bester-papa)
Registriert

Moin!

Sag mal, ich bin jetzt nicht der Experte für Waldorf-Schulen, aber ist es nicht so, dass die meisten Waldorfschulen  Ganztagsschulen sind und die Schüler meist einen Lehrer für alle Fächer haben? Und die Schüler bis zur 12. Klasse zusammen bleiben?
Das würde ich mal Deiner Tochter stecken.
Was ist denn, wenn sich Deine Tochter wieder nicht mit dem Lehrer/Lehrerin versteht? Oder mit den Klassenkameraden? Da hätte sie auf einer staatlichen Schule später viel bessere Karten (Stichwort Oberstufe). Und ob es ihr schmeckt, den ganzen Tag bis 17.00 Uhr in der Schule zu sein?
Und der Abschluss ist doch auch nicht staatlich anerkannt oder?
Vielleicht kannst Du ihr so den Zahn mit dem Schulwechsel ziehen...

Gruss
BP

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 18:51
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin.

Und ob es ihr schmeckt, den ganzen Tag bis 17.00 Uhr in der Schule zu sein?

Ganztagsschule ist doch nichts schlimmes und muss letztlich auch nicht als schlimm empfunden werden.

Und der Abschluss ist doch auch nicht staatlich anerkannt oder?

Wenn dem so ist, wäre das mE ein Killer-Argument, spätestens vor Gericht... Kann ich mir aber nicht vorstellen...

Vielleicht kannst Du ihr so den Zahn mit dem Schulwechsel ziehen...

ich würde es nicht über das Kind spielen. Die ist erst 10 Jahre alt!

Aber was mir bei "Zahn ziehen" spontan noch eingefallen ist: Vielleicht mal ggü KM anklingen lassen, dass eine Walldorfsch. Elternmitwirkung erfordert und Du Dich da ja sehr gerne und selbstvertständlich einbringen wirst - vielleicht zieht das ja der KM den Zahn, wenn nun droht, dass Du eine aktivere Rolle im gesellschaftlichen Leben der Tochter zu spielen gedenkst...

Gruß, toto

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 19:20
(@punklala)
Schon was gesagt Registriert

haha genau du hast dich schon informiert in welchen arbeits- und förderkreisen ( und das hat in der regel jede schule) du dich einbringen willst....
hahaha 🙂

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 19:30
(@habakuk)
Nicht wegzudenken Registriert

Noch eine ganz anderer Punkt:

Kennt irgendjemand ein Urteil in dem nicht nur die Zustimmung des KV zur Schulwahl ersetzt wurde, sondern er auch zur Kostenübernahme verdonnert wurde?

Mit ist jetzt kein Urteil bekannt in dem sich ein Familiengericht soweit aus dem Fenster gelehnt hätte auszuurteilen das der Besuch einer privaten Schule für das Kind zwingend erforderlich wäre (und dementsprechend der Besuch einer staatlichen Schule schädlich für das Kind).
Ergo gibt es auch keine Zahlungspflicht für den KV, denn Mehrbedarf muss zwingend erforderlich sein, egal ob es die HighTech Zahnspange oder die Wunsch-Privatschule ist.

Voraussichtlich hat sich spätestens dann die Frage sowieso erledigt.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 19:42




(@alanai)
Rege dabei Registriert

Was Toto sagt, finde ich völlig richtig, der Umgang klingt wirklich mehr nach "wir tun mal alle so, als ob." Und soweit ich weiß, darf sie einen Schulwechsel nicht eigenmächtig entscheiden, aber wie dann die Realität aussieht bezüglich Unterschriftenverweigerung, vermag ich natürlich nicht zu sagen. Problem ist halt immer wieder, wenn man nicht sachlich und kindesorientiert miteinander reden kann, dieser Mist wirft mir auch immer wieder Keulen zwischen die Beine. Und so, wie das klingt, hat die KM eh schon lange entschieden und wird das auch bockig durchtrotzen. (Dass Du Naturwissenschaftler bist, tut dem Schulalltag dort übrigens keinen Abbruch, ich persönlich merke von Steiner bei uns hier nicht viel im Unterricht. Der ist halt nur deutlich praxisbezogener, soll heißen: die Kinder bekommen keine Eiche als Folie an die Tafel geklatscht, sondern gehen los und schauen sich das Zeug aus der Nähe an. Vereinfacht gesagt.)

Aber wenn Mama nicht die Energie, die Zeit und das Geld über die Schulkosten hinaus hat, um sich da zu engagieren, sollte sie wirklich die Finger davon lassen. Und es wäre auch nicht DEIN Job, wenn sie das durchtrotzt. Dort wird sehr großen Wert auf Schulgemeinschaft gelegt, soll heißen: mindestens 3 große Feste im Jahr, wo alle versorgt und bekocht sein wollen. Das machen die Eltern. Verschiedene Monatsfeiern und Tagungen im Jahr, wo ebenfalls alle versorgt und bekocht werden wollen. Weiterhin lebt so eine Schule auch sehr von Spenden, da die staatlichen Gelder eher marginal und das Schulgeld noch vergleichsweise gering ist. Im Klartext heißt das: man bäckt, kocht, betreut Stände, nimmt Reisende auf, spendet auch mal etc. das ganze Jahr über immer irgendwie. DAS ist Waldorfs. Im Gegenzug dafür hat man ein sehr geborgenes Kind, das morgens mit einem Lachen in die Schule geht. Hier zumindest.

bester Papa: njein. Die Kinder haben einen Klassenlehrer zuverlässig von der 1.-8. Klasse. Danach beginnt das staatliche Fachlehrerkabinett-System mit Tutor bis zur 13. Ein Lehrer für alles stimmt nicht, es gibt auch dort Fachlehrerunterricht von Anfang an. Dass der Abschluss nicht anerkannt wäre, ist ein hartnäckiges Gerücht. Nochmal: die Kinder machen dort dasselbe Abitur, dieselben Fragen, der gleiche Anspruch wie auf jeder staatlichen Schule. Ob das dann später Probleme macht- nun ja, das wage ich nicht zu beurteilen. Für meinen Sohn war es die einzig wahre Lösung damals, allerdings muss ich hinzufügen, dass Aqua völlig recht hat, wenn er sagt, dass auch nicht alle Waldorfschulen gleich sind. Ich kenne auch Leute, die andere Erfahrungen gemacht haben als ich. Und eines muss man Waldies auch bescheinigen: mit "besonderen" Kindern kommen sie nicht rasend gut klar. Deshalb geht unser Sohn auch extern zur Lerntherapie, aber er wird halt nicht ausgegrenzt oder eben stigmatisiert. Das war das Abenteuer allemal wert.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.01.2014 19:59
 Aqua
(@aqua)
Schon was gesagt Registriert

Nochmals vielen Dank - das klappt ja super hier!

@toto: ja, Du hast da sicher schon recht - es gehört zum GSR, dass man Konflikte hat. Und ja, sicherlich habe ich nicht soooo viel zu verlieren, aber da die KM wirklich nicht gerade einfach im Umgang ist, ist ihr auch zuzutrauen, dass sie mit sowas kommt wie Umzug in eine andere Stadt (hat sie auch schon ein paar mal gesagt) oder eben die Tochter gegen mich aufhetzt. Ja, sie ist etwas manipuliert durch sie. ABER: ich denke trotzdem, dass wir ein gutes Verhältnis haben - den Umstäanden entsprechend. Wir mögen uns, haben Freude zusammen, sie erzählt mir auch Probleme, wir spielen, wir lernen usw...sie akzeptiert auch problemlos meine (nun seit 7 Jahren bestehende) Lebensgerfährtin - in dieser Hinsicht bin ich ganz zufrieden. Mit den Übernahtungen spreche ich immer wieder an, aber da kommt leider immer ne negative Antowrt. Eingelassen habe ich mich drauf, da wir bei der Trennung entschieden haben, dass unsere Tochter nicht hin und her fahren muss. Ich dachte allerdings, dass das mit einem gewissen Alter anders wird...falsch gedacht. Zum Thema zurück: ich werde meinem Gefühl folgen und Argumente gegen einen Schulwechsel gebrauchen. Ich fand den Punkt gut, dass man nicht bei jedem Problem weglaufen sollte, das muss sie lernen (IMHO). Ich werde der KM sagen, dass sie viel mehr Zeit investieren muss für diese Schule, dass sie Pech haben könnte mit den Lehrern etc. Und dass es auch andere gute Schulen gibt, die nicht frei sind (bin ja nicht grundsätzlich gegen einen Wechsel. Außerdem muss sie in 1.5 Jahren eh wechseln, dann endet nach der 6. Klasse die Grundschule- so lange sollte man meiner Meinung auch warten). Dann wird sie wütend werden, mich raus werfen und sagen, dass sie es sowieso tut. Und dann kann ich nur noch sagen, dass ich den finanziellen Aspekjt sehr schwierig finde. Die Summe ist absolut nicht wenig für mich und ich müsste mich einschränken (bzw. spare ich für eine Selbständigkeit) - das wird dann sehr schwer. Aber ob ich es auf einen Gerichtsstreit ankommen lasse - da bin ich mir, auch von meinem Gefühl, eher unsicher bzw. das ist nicht meine Art. Ich bin da nicht stark genug und vielleicht zu konfliktscheu - ich weiss dass das viele hier sicherlich nicht nachvollziehen können, aber das gehört nunmal zu mir und eine Psychotherpie brauch ich deswegen auch nicht 😉

@Bester Papa: wie Alani schon sagt, Abi ist Abi, alles ganz normal. Hörte aber auch, dass es ab der 9. Klasse dann richtig schwer wird für viele, da plötzlich dann doch alles gelernt werden muss, was auf dem allgemeinen Lehrplan steht und einige darauf nicht so gut vorbereitet sind. Ob es tatsächlich so ist, weiss ich nicht. Und ich denke auch, dass ich meine Tochter da nicht reinziehen werde - die ist letzlich diejenige, die die Aufregung am wenigsten versteht und sie soll nicht auch noch Spielball verschiedener Meinungen werden (sie ist ja eh schon Spielball der Mutter, die sie ja schon indoktriniert hat). 

@habakuk: ein sehr interessanter Punkt - würde ich gerne auch wissen. Damit könnte man auf jeden Fall ein Argument mehr finden und sich dann diesen gerichtlichen Kram auch sparen - vielleicht lenkt die KM dann auch ein oder unterschreibt mir, dass eben sie den Mehrbedarf bezahlt...

@toto und punklala: na, ich weiss nicht, ob sie auf diese inverse Strategie anspringt. Wenn ich mich in der jetzigen Schule einbringe, dann hat sie auch nie was dagegen gehabt - im Gegenteil...."mach das doch" sind dann ihre Antworten. Und wenn sie backen / kochen musste bisher: sie macht es, aber stöhnt dabei, da ja "so viel zu tun ist" und ob ich das nicht machen könnte. Also ich glaube diese Strategie zieht nicht so richtig.

@Alani: schön objektiv zusammengefasst, ich denke das muss die KM verinnerlichen, dass da viel mehr auf sie zukommt. Da sie schon bie kleinen Stressfaktoren belastet ist, wird es sicherlich nicht so einfach, wenn sie noch mehr machen soll....

Aber Dank Euch allen geht es mir schon besser. Bin nicht mehr ganz so unruhig, kommt vielleicht, wenn das Thema akut wird (was bald der Fall sein wird). Sollte jemand noch weitere Ideen haben oder sich rechtlich auskennen (siehe habakuk) - ich freu mich weiterhin auf Ideen...

LG
Aqua

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 09.01.2014 21:18