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Gütlich getrennt?

 
(@hithommy)
Schon was gesagt Registriert

Hallo, mein Name ist Thomas und nach langem Suchen im Internet scheine ich endlich ein vernünftiges Forum gefunden zu haben, in dem Erfahrungen Betroffener ohne "Mitgliedsbeiträge" ausgetauscht werden.

Kurz zu meiner Geschichte:

Nach allem was ich bisher im Internet gefunden habe, bin ich ein Sonderfall.

1. Meine Frau ist im April zu ihrer Jugendliebe gezogen (300km entfernt)
2. Ich bewohne das Haus, das wir vor zwei Jahren gemeinsam gekauft haben (im Grundbuch beide zu 50% als Eigentümer)
3. Die Kinder (15 und 10 Jahre alt) durften entscheiden, wo sie leben möchten, beide bleiben vorerst bei mir
4. Wir haben -mündlich- vereinbart, dass die Kinder jederzeit frei wählen können wo sie wohnen, wann sie die Mutter besuchen wollen (oder die Mutter zu uns kommt)
5. Meine Frau wird auf freiwilliger Basis ohne festgelegten Betrag finanziell unterstützen, sobald sie wieder ein Arbeitsstelle hat
und
6. wir haben nicht vor, uns scheiden zu lassen.

Da diese Situation für mich neu und nicht alltäglich ist, bin ich für jeden Tipp dankbar, z.B. wie wäre eine schriftliche Vereinbarung zu treffen bzgl. Wohnrecht, Beteiligung an der Hausfinanzierung, Besuchs-/Umgangsrecht

Eine Antwort auf die "Wahl" der Steuerklasse und zur Einkommenssteuer hab ich schon im Forum gefunden, also hat sich der Einstieg hier schon gelohnt.

Ich danke euch schon mal im Voraus für eure Tips und werde meine Erfahrungen hier gerne einfließen lassen

Gruß an alle

Thomas

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 10.09.2003 16:47
DeepThought
(@deepthought)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Thomas,

ich finde, ihr habt das prima im Griff. So auf Anhieb fällt mir nichts ein, was zu eurem Glück noch fehlt. Um so zu leben, wie ihr es bereits macht und weiter vorhabt gehört Vertrauen. Ich wünsche euch allen die Kraft, dies aufrecht zu erhalten.

Wenn Du schon reichlich durch das Internet gewandert bist, hast Du sicherlich auch die Themen Versorgungs- und Vermögensausgleich angetroffen. Ein weiterer Punkt ist das Erbe. Hier lege ich eine Entscheidung in Eure bewährten Hände, jedoch nicht ohne symbolisch den mahnenden Finger zu heben und euch zu erinnern, dass Menschen sich verändern. Wäre dies nicht der Fall, wäret ihr jetzt nicht getrennt.

Ich könnte jetzt anfangen und Dir schlimme Geschichten erzählen über Exen (Neutrum!), die sich im Laufe des Zeitgeschehens verändern und sich plötzlich ihrer Rechte bewußt werden. Damit wachsen Begehrlichkeiten.

Sinnvoll auf jeden Fall wäre eine Elternvereinbarung zu treffen. Hierin wird der Wohnort der Kinder und das Umgangsrecht in der von euch gelebten Flexibilität und Freiheit schriftlich festgehalten.

Es ist natürlich knifflig, diese ja Misstrauen unterstellenden Aspekte in dieser Vertrauensphase einzubringen. Und genau deshalb stelle ich mir einfach die Frage, warum Du nach einem halben Jahr erfolgreichen praktizierens dieser so herrlichen und nachahmenswerten Art der Trennung diese Fragen stellst? Gibt es einen Anlass? Möchtest Du für den Fall der Fälle vorbeugen?

Vereinbarungen, auch notariell beglaubigt, könnt ihr über alles machen. Es ist die Frage des Geldes und des Vorteils, der für beide dabei herauskommt. Wie heißt es doch so schön: 'Der kluge Mann baut vor.'

DeepThought

Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!

AntwortZitat
Geschrieben : 10.09.2003 17:08
(@hithommy)
Schon was gesagt Registriert

Danke euch beiden für die Antworten. DeepThought hat etwas von einer Elternvereinbarung geschrieben. Darüber hab ich jetzt noch nirgendwo etwas gelesen. Vielleicht habt ihr einen Tipp für eine sog. Mustervereinbarung, ansonsten denke ich, dass man aus Trennungs-/Scheidungsfolgevereinbarungen Passagen übernehmen könnte.
Vorerst mal vielen Dank. Ich komme wieder, keine Frage ;-))

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.09.2003 17:19