Re: Ehetherapie
 
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Re: Ehetherapie

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(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Ja vielleicht sollte man die geposteten Beiträge die nicht direkt mit dem Thema des TE zu tun haben in dem Thread "Nachbetrachtung" zusammenführen.

Leider wird dies von vielen aber so proklamiert: Trennt euch der Kinder zuliebe, denn sie werden dadurch glücklicher. Und dies geht mir ziemlich gegen den Kranz.

Warum ihr die genannten Quellen und Tatsachenberichte betroffener Elternteile und Kinder allerdings als Halbwissen hinstellt, erschließt sich mir nicht wirklich. Es werden immer mehr die so denken.

Deine Beispiele mit Beziehungen und Arbeit beziehen sich leider wieder mal nur auf die Erwachsenensicht. Genau dort liegt das Problem. Wo Erwachsene ein Zusammenleben schier unmöglich scheint, empfinden Kinder dies noch lange nicht so. Kinder fühlen anders !

Und warum Eltern sich trennen oder scheiden müssen, um wieder miteinander klar zukommen erschließt sich mir auch nicht wirklich. Die Elternebene ist ungleich schwerer wie die Paarebene. Aber verscuch dies mal einem Kind zu erklären, Papa und Mama mussten sich trennen, denn jetzt können wir wieder prima miteinander reden. Ich glaube du wirst auf Unverständnis stossen.

Man darf seine Bedürfnisse nicht über die der Kinder stellen. Niemals sind diese gleichzusetzen.

Tut mir ja auch leid, dass ich hier so eine Unruhe in dieses Forum gebracht habe. Aber dies ist nunmal nicht nur meine Meinung.

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

AntwortZitat
Geschrieben : 15.01.2011 13:00
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Zunächst: Vielleicht kann ein Mod die Diskussion abtrennen.

Deine Beispiele mit Beziehungen und Arbeit beziehen sich leider wieder mal nur auf die Erwachsenensicht. Genau dort liegt das Problem. Wo Erwachsene ein Zusammenleben schier unmöglich scheint, empfinden Kinder dies noch lange nicht so. Kinder fühlen anders !

Ach ja? Frag doch mal, wie ein Kind sich fühlt, das von Kindern gemobbt wird. Das reagiert auch plötzlich mit undefinierbaren Bauch- oder Kopfschmerzen, manche kriegen sogar Fieber. In der Hinsicht unterscheiden sich Kinder überhaupt nicht von Erwachsenen. Und Kinder haben genauso ein Problem, wenn Papa und Mama sich immer anschreien, streiten oder ignorieren.
Erklär mir bitte, was an so einer Situation für Kinder toll sein soll.

Und warum Eltern sich trennen oder scheiden müssen, um wieder miteinander klar zukommen erschließt sich mir auch nicht wirklich. Die Elternebene ist ungleich schwerer wie die Paarebene. Aber verscuch dies mal einem Kind zu erklären, Papa und Mama mussten sich trennen, denn jetzt können wir wieder prima miteinander reden. Ich glaube du wirst auf Unverständnis stossen.

Ganz einfach, in einer Ehe/Beziehung müssen Paar- UND Elternebene funktionieren. Nach einer Trennung wird es aber langfristig nur noch um die Elternebene gehen.
Und Menschen mit bissi was im Kopf können sehen lernen: "Mein Ex war ein furchtbarer Partner, aber als Papa ist er toll!" und genauso auf die DEF/Mutter bezogen. Ich muss mir nach der Trennung keinen Kopf mehr machen, ob der Expartner treu ist, sein ihm verbliebenes Geld in teure Autos investiert oder nächtelang mit Kumpels um die Häuser zieht (oder whatever).

Natürlich verstehen Kinder viele Dinge nicht, aber sie spüren schon, wenn in ihr Leben mehr Ruhe reinkommt, keiner mehr täglich streitet und die Eltern jeweils wieder mehr lachen können und entspannter sind und vor allem für die Belange der Kinder wieder viel mehr Ruhe und Nerven haben, anstatt diese in Streit und Gefühlskälte zu investieren.

Man darf seine Bedürfnisse nicht über die der Kinder stellen. Niemals sind diese gleichzusetzen.

Ach. Wo steht das?? Meine menschlichen Bedürfnisse sind nicht weniger wert als die meines Sohnes. Ich habe meine Recht auf ein würdiges Leben nicht an der Tür zum Kreißsaal abgegeben. Und ich halte überhaupt nichts davon, dass ein Kind in der Familie wie ein kleiner König behandelt wird. Dem Kind soll es im Rahmen des gesamten im Familienverbund Machbaren gut gehen und darin soll es sich entwickeln. Und das bedeutet, dass das Leben eben mal auch kein Ponyhof ist und auch Dinge im Leben passieren, die Narben hinterlassen können. Meine Aufgabe ist es nicht, von meinem Kind alle menschlichen und technischen Schwierigkeiten fernzuhalten, sondern ihm die Werkzeuge an die Hand zu geben, im Leben auftauchende Schwierigkeiten zu meistern und nicht daran kaputt zu gehen. Im Fall der Trennung kann das heißen: "Dein Papa und ich lieben uns nicht mehr, aber Du darfst Deinen Papa immer lieben und er wird Dich immer lieben!"

Die Frage ist also nicht WELCHER Weg, sondern WIE man die Wege des Lebens verantwortungsvoll gehen kann.

LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 15.01.2011 17:39
(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Hier sehr interessant zu lesen.

Kleines Zitat und der Link dazu:

„Ein beschissenes Spiel“

Die Behauptung, es gebe auch gute Scheidungen, ist absurd. Wer das glaubt, sollte das Buch „Kind sein zwischen zwei Welten: Was im Inneren von Scheidungskindern vorgeht“ der Sozialforscherin Elizabeth Marquardt lesen. An der grundsätzlichen Haltung, die wir unseren Kindern mit einer Scheidung vermitteln, hat sich seit den siebziger und achtziger Jahren nichts verändert. Scheidungskinder wachsen mit der Gewissheit auf, dass nichts von Bestand ist. In jedem Augenblick kann alles auf den Kopf gestellt werden. Das ist ein Schock. Mit ihm verlieren sie ihr Urvertrauen. Die Behaustheit bekommt einen Riss, der sich nicht kitten lässt, weshalb sich ein Teil von ihnen immer einsam fühlen wird. Vielleicht ist das die tiefste Wunde, die die Erfahrung des frühen Verlassenwerdens hinterlässt.

http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E0855952C139D454A8A2E8C41C9EC4501~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Und dann noch eine sehr interessante Seite:

Grad die Kapitel 1 und 2 sindsehr lesenswert !

http://www.dfuiz.net/index.html

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 00:10
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

@ mateusz,

seit Wochen turnst Du hier mit der immer gleichen Botschaft herum. Niemand hat hier behauptet, dass die Scheidung der Eltern für die betroffenen Kinder das Paradies wären. Das sind Zahnarztbesuche und Blinddarmoperationen auch nicht - und trotzdem müssen sie manchmal sein, weil sie viel schlimmeres und längeres Leid verhindern.

Man bekommt wirklich den Eindruck, dass Du krampfhaft nach der Bestätigung suchst, dass Scheidungen unter dem Vorwand "schlecht für die Kinder" einfach nicht sein dürften - während es Dir in Wirklichkeit nur darum geht, Deiner Ex Deinen Willen aufzuzwingen, ohne dass Dein eigener Anteil am Scheitern Eurer Ehe eine Rolle spielt. Aber wenn es Dir schon so wichtig ist, Scheidungen zu vermeiden: Warum hast Du nicht mit der eigenen angefangen?

Es wird wirklich langweilig. Schreib mal was Neues.

Just my 2 cents
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 02:51
(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Warum hast Du nicht mit der eigenen angefangen?

Weil dazu immer zwei gehören, genauso wie zu einer Krise auch immer zwei gehören  😉

Und du erzählst JEDEM der danach fragt als Erstes immer wieder die gleiche Leier. Scheidet euch es ist das Beste für die Kinder, denn die merken doch wie lieblos ihr miteinander umgeht und wachsen in einer lieblosen Umgebung auf. Das ist falsch und entspricht nicht der Realität.

Aber das du ne Scheidung mit einem Zahnarztbesuch bzw Blinddarmoperation vergleichst, zeigt das du im Grunde gar nichts verstanden hast. Scheidung ist NIEMALS gut für Kinder, außer in höchstkonfliktbelasteten Ehen. Sich hinzustellen und zu behaupten es war für die Kinder nur das Beste ist feige und zeugt von fehlendem Rückgrat seine Konflikte mit dem Partner zu lösen.

Klar lassen Frauen oftmals keine andere Möglichkeit zu, weil sie durch die Helferindustrie dazu quasi ermutigt und auch belohnt werden. Aber dies ist wieder ein anderes Thema, siehe mein Link oben !

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 10:42
(@malachit)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Mateusz74,

wie wäre es, wenn du, statt immer wieder die gleichen Gemeinplätze zu wiederholen, mal am ganz konkreten Fall das Gegenteil machst von dem, was du hier ...

Und du erzählst JEDEM der danach fragt als Erstes immer wieder die gleiche Leier. Scheidet euch es ist das Beste für die Kinder, denn die merken doch wie lieblos ihr miteinander umgeht und wachsen in einer lieblosen Umgebung auf.

... an unserer Herangehensweise kritisierst?

Also: Wenn hier der nächste Neuling bei vs.de vorbeikommt mit der Frage "Hier ist meine Geschichte, meine Ehe ist aus diesen und jenen Gründen ein Scherbenhaufen, was soll ich tun?" - dann möchte ich von dir (ja, von dir!) gerne Antworten auf genau diese Frage hören, und zwar für diesen ganz konkreten Fall: Was genau, bitteschön, könnte genau dieser Mensch in genau diesem Fall tun, um das leckgeschlagene Schiff wieder flott zu machen? Sozusagen das Kontrastprogramm zu dem, was wir hier üblicherweise erzählen: Nämlich, wie er für sich selbst und seine Kinder den Weg in die Rettungsboote findet ...

Alles andere ist nämlich nur "eigentlich müsste man aber doch ...", und somit nichts als hohles, leeres Geschwätz und Gelaber.

Nix für ungut,

Malachit.

Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 11:56
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

@ Mateusz,

vielleicht schaust Du mal auf den oberen Teil dieser Seite; sie heisst "Vater sein trotz Trennung/Scheidung" (und eben gerade nicht "Ehen haben unter allen Umständen und bis zur Selbstaufgabe aufrechterhalten zu werden"). Wer hierher kommt, befindet sich oft bereits im Krieg oder weiss zumindest, dass er unmittelbar bevorsteht - und dann kommt ein "Mateusz" mit dem einzigen vorgeblichen Patent-Rezept namens "einfach weitermachen wie bisher, weil sonst die Kinder leiden!"? Was mit einem Partner, mit dem man sich im Krieg befindet (und der sehr häufig sogar bereit ist, die gemeinsamen Kinder als Geiseln zum Erreichen seiner Ziele einzusetzen) ja auch ganz easy möglich und deshalb ein ganz toller Plan ist!

Irgendwie taucht vor meinem geistigen Auge das Bild der Unfallstation eines Krankenhauses auf, wo verletzte Patienten eingeliefert werden. Und schon an der Tür steht ein gewissen Mateusz und sagt "jaja, Skifahren ist gefährlich!"; "wärst Du mal nicht mit dem Auto gefahren!" und "man sollte beim Fensterputzen einfach keine Leitern benützen!". Das hilft den Patienten dann ungemein...

Wenn Du schon so tolle Rezepte hast, wie man Ehen rettet: Warum versuchst Du Dich nicht einfach als Ehetherapeut mit eigener Praxis?

Just my 2 cents
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 12:30
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Wenn Du schon so tolle Rezepte hast, wie man Ehen rettet:

brille, ich konnte noch kein tolles Rezept bei ihm entdecken.

Aus "Durchalten um jeden Preis, der Kinder wegen" kann man meiner Ansicht nach kein schmackhaftes Menü zubereiten.

Ich kann mich Dir und auch Malachit nur uneingeschränkt anschließen.

Geholfen kann so niemanden werden. Reine Betroffenheit oder schlechtes Gewissen vermitteln geht einfach nur an der Wirklichkeit vieler User hier vorbei oder bringt sie keinen Schritt weiter.

Und auch die Lebenswirklichkeit von Kindern garantiert keine Brüche im Elternhaus. Genausowenig wie sie den Verlust von Freunden und anderen Beziehungen verhindern kann.

Ich erinnere mich gut an die lang anhaltende und tiefe Trauer meiner Tochter mit 5 Jahren, als sich ihre beste Freundin von ihr abgewendet hat.

Die Welt kann nicht angehalten werden, nur damit Kinder von unschönen Erlebnissen geschützt werden.

Gruß, Michael

@ Moderator: Bitte schiebt`s mit rüber in den abgetrennten Faden... Danke!

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 12:40
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

abgetrennt von ursprünglichem Beitrag

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 13:03
(@peter68)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo zusammen,

hört sich ja ganz nett an: durchhalten, Ehe retten. Hätte ich damals gern gemacht, nur mir hat keiner die Chance dazu gegeben!

Jetzt bin ich geschieden, die Kinder sind die Hälfte der Woche bei mir und mit Ex herrscht zur Zeit ein wackeliger Frieden.

Für meine Kinder versuche ich nun diesen Frieden aufrecht zu erhalten, weil ich merke den Kindern geht es gut. Man kann kein Schiff retten welches bereit auf dem Meeresboden liegt, da nützt es nix mehr irgendwelche Schotts zu schließen. Man kann aber versuchen die Schiffbrüchigen schnellstmöglich zu retten und in diesem Fall den Kindern versuchen bei beiden Elternteilen die Geborgenheit und Sicherheit zu geben die sie brauchen.

Und es lässt sich einfach leichter retten, wenn alle zusammen arbeiten. Wenn die Beziehung nicht mehr klappt, heißt das doch nicht das man als Eltern nicht zusammenarbeiten kann.
Ob die Kinder unglücklicher sind? Weiß ich nicht. Ich weiß aber das ich die gemeinsame Zeit mit den Kindern viel intensiver erlebe und gestalte wie zu Ehezeiten. Ich nehme mir bewußt für die Kindertage Zeit und verschiebe alles andere auf die fürchterliche kinderfreie Zeit.
Ich bin auch der Meinung das eine intakte Ehe / Familie für Kinder den Idealzustand darstellt, nur leider funktioniert dies immer weniger. Aber Durchhalten um jeden Preis ist sicherlich nicht der richtige Weg (obwohl ich damals alles getan hätte um meine Ehe zu retten).

LG
Peter

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 15:11




(@franzi73)
Rege dabei Registriert

Hallo,

mal kleines Beispiel zu diesem hier:

Und du erzählst JEDEM der danach fragt als Erstes immer wieder die gleiche Leier. Scheidet euch es ist das Beste für die Kinder, denn die merken doch wie lieblos ihr miteinander umgeht und wachsen in einer lieblosen Umgebung auf. Das ist falsch und entspricht nicht der Realität.

Mein 12 Jähriger (jetzt 13) hat ein Jahr nach unserer Trennung mal Fazit gezogen, dass wir (seine Eltern) ja richtig lustig miteinander umgehen. Das waren Originalworte. Auf Nachfrage kam dann das es ja nicht wirklich schön und "chillig" war. 

Soviel zum Thema ...  das ist m.M. nach eine Einstellung aus der Nachkriegszeit. Und auch damasl war die falsch. Dazu kommt noch wenn ich mir vorstelle mich jeden Abend neben jemanden ins Bett zu legen den ich da nicht haben will ...  ganz übel. Damit und anderen Dingen die man in einer Ehe gemeinsam tut würde ich mich mit Übelkeit und Bauchschmerzen immer beschäftigen. 

H A L L O????? 

Ich glaube du hast den Schuss einfach nicht gehört. Einmal "Ja" gesagt und man ist Sklave und Leibeigene????  Ehrlich gesagt ... ich ziehe den Hut vor deiner Frau!!!!  Für mich klingt das als ob sie aus einem modernen Gefängnis geflohen ist.

Franzi mit großen Respekt.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 15:48
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Franzi,

das ist m.M. nach eine Einstellung aus der Nachkriegszeit. Und auch damasl war die falsch. Dazu kommt noch wenn ich mir vorstelle mich jeden Abend neben jemanden ins Bett zu legen den ich da nicht haben will ...  ganz übel. Damit und anderen Dingen die man in einer Ehe gemeinsam tut würde ich mich mit Übelkeit und Bauchschmerzen immer beschäftigen. 
[...]
Ehrlich gesagt ... ich ziehe den Hut vor deiner Frau!!!!  Für mich klingt das als ob sie aus einem modernen Gefängnis geflohen ist.

es ist halt noch nicht überall angekommen, dass eine Ehe (zumindest in Mitteleuropa) kein Kaufvertrag auf Lebenszeit ist, sondern eine Entscheidung, die jeden Tag neu getroffen werden muss - oder eben auch widerrufen werden kann. Sicher ist allerdings: Man muss mit dem "Ehe retten" nicht erst dann anfangen, wenn der andere das Wort "Trennung" bereits ausgesprochen hat, sondern die Ehe von Anfang an so gestalten, dass der andere (und natürlich auch man selbst) sich täglich darin wohlfühlt.

Die Behauptung, dass selbst eine miese Ehe und unglückliche Eltern besser für die betroffenen Kinder wäre als eine saubere Scheidung, zeigt vor allem eines: Dass die Protagonisten solcher Thesen sich mit den Befindlichkeiten und Emotionen von Kindern nie wirklich befasst haben und sich auch nicht sonderlich dafür interessieren.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 16:07
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus!

Man muss mit dem "Ehe retten" nicht erst dann anfangen, wenn der andere das Wort "Trennung" bereits ausgesprochen hat, sondern die Ehe von Anfang an so gestalten, dass der andere (und natürlich auch man selbst) sich täglich darin wohlfühlt.

Diesen Spruch (oder abgewandelt) sollte sich jedes vermählte/liierte Paar als Credo gut sichtbar an die Wand tackern.  😉
Ich traue mich wetten, wenn von Anfang für den Erhalt einer Beziehung gemeinsam daran "gearbeitet" werden würde, würde auch die Zahl der Trennungen sinken.

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
________________________________________
Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 24.01.2011 16:19
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus Marco,

Ich traue mich wetten, wenn von Anfang für den Erhalt einer Beziehung gemeinsam daran "gearbeitet" werden würde, würde auch die Zahl der Trennungen sinken.

wir beide (und natürlich auch viele anderen User) können zum Thema aufgrund unserer glücklichen Zweitehen ja auch Erfahrungswerte einbringen und Soll-Ist-Vergleiche mit unseren ersten Ehen anstellen. Ganz sicher können wir da auch unsere eigenen Versäumnisse benennen. Wobei mir heute, neun Jahre nach der Trennung, vollkommen klar ist, dass ich mit meiner Ex heute für nichts in der Welt noch verheiratet sein wollte. Menschen entwickeln sich nun einmal - und eben nicht immer in die gleiche Richtung. Auch nicht, wenn sie den gleichen Ring am Finger haben.

Im Arbeitsleben kommen wir mühelos damit zurecht, dass die erste Arbeitsstelle unseres Lebens nicht automatisch für den Rest unseres Lebens die richtige ist. Eine Kündigung und einen anschliessenden Neuanfang betrachtet dort niemand als "verwerflich" - warum auch, wenn ein neuer Job tolle und bessere Perspektiven bietet? Ich propagiere ganz sicher nicht, dass man seinen Partner verlassen sollte, sobald ein paar Probleme zu lösen sind oder anderswo ein hübscher Hintern wackelt. Aber eben auch nicht, dass man krampfhaft an etwas festhalten sollte, das keinen Sinn und kein Leben mehr hat. Ich habe zu viele unglückliche Ehen gesehen, in denen sich die Partner bestenfalls noch irgendwie "ertragen". Einen Lebensinhalt für mich selbst könnte ich darin nie erkennen. Und dass ein solches Leben für meine Kinder ein "Gewinn" gewesen wäre, würde mir im Schlaf nicht einfallen.

Das Modell der lebenslangen Ehe ist ein wünschenswertes Ideal; vergleichbar einem gesunden Leben bis zum 90. Geburtstag und einem friedlichen Tod im eigenen Bett. Manche schaffen das auch - aber die Mehrheit eben nicht, denn es bildet nicht die Realität ab. Und erzwingen kann man es schon gar nicht. Deshalb ist es gut, dass es Türen gibt, über denen "Exit" steht.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 16:55
(@peter68)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo nochmal,

Hut ab vor allen, die sich trauen in diesem Staat, mit dieser Gesetzgebung eine Zweitehe einzugehen. Ich traue mich nicht mal mit meiner neuen LG zusammen zu ziehen weil ich Angst hab vor eheähnlicher Gemeinschaft o.ä.. Geschweige denn nochmals Kinder in die Welt zu setzen. Ich hab vor ein paar Monaten eine Vasektomie vornehmen lassen, nur zur Sicherheit, man(n) weiß ja nie!

LG
Peter

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 17:09
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Peter,

das ist sicher eine Frage der persönlichen Anschauung und des "Films im eigenen Kopf". Irgendwann muss es einfach einmal einen Strich unter das alte Leben geben - nicht, weil es schlecht war, sondern weil es Vergangenheit ist.

Dafür kannst Du Deine neue Lebensgefährtin nicht verantwortlich machen. Was kann sie dafür, dass Du einmal im Leben Pech mit einer Frau hattest? Oder andersherum: Wie prickelnd wäre es für Dich, von einer Frau nach der Devise "kennste einen, kennste alle" auf unverbindlichem Abstand gehalten zu werden, nur weil sie einmal mit einem doofen Kerl liiert war?

Andere Menschen heiraten sogar wieder, nachdem sie einen geliebten (!) Partner durch eine Krankheit oder einen Unfall verloren haben. Das ist emotional noch ein viel grösserer Schritt als "nur" die Trennung von einem Partner, mit dem es vorn und hinten nicht mehr gepasst hat. Leben geht vorwärts, nicht rückwärts.

Ich persönlich fand es jedenfalls nicht besonders mutig, ein zweites Mal zu heiraten: Es stimmte (und stimmt) einfach alles; da war das einfach, richtig und logisch. Und da wir beide eheerfahren und über 40 waren, wissen wir auch, worauf es ankommt, wenn's klappen soll: Beziehung ist Kommunikation und Empathie, das Verfolgen eigener und gemeinsamer Ziele und gemeinsames Lachen - aber kein Selbstläufer. Wieso sollte "der Staat" oder "die Gesetzgebung" einen daran hindern, das eigene Glück in die eigenen Hände zu nehmen?

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 17:50
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hi Peter,

Ich hab vor ein paar Monaten eine Vasektomie vornehmen lassen, nur zur Sicherheit, man(n) weiß ja nie!

Ich hoffe das du diesen Schritt mit deiner LG besprochen hast und sie davon weiß und es auch mitträgt.

Gruß Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 18:50
(@mateusz74)
Nicht wegzudenken Registriert

Mein Güte was ist daran nicht zu verstehen  :question:

Meine Aussage ist und bleibt folgende: Die Scheidung ist so gut wie NIEMALS (ausgenommen höchstkonfliktbelastete Ehen) eine Bereicherung für die betroffenen Kinder.

Mehr habe ich nie behauptet und werde ich auch nie. Paare/Eheleute die sich noch nicht getrennt/geschieden haben, sollen alles in ihrer Macht stehende tun diese Beziehung zu erhalten, ja auch und vor allem ihrer Kinder zuliebe,
denn diese werden darunter leiden.

Sind die Betroffenen mit ihrem Latein am Ende, dann bleibt als letzte Konsequenz nur die Trennung/Scheidung. Aber bitte stellt niemals die Kinder vor euch und behauptet es war das Beste für sie. Dies ist nur eine Schutzbehauptung, um diese Entscheidung zu rechtfertigen.

Wie kann man nur all die Bücher zu diesem Thema, die die letzte Zeit auf dem Markt erscheinen einfach ignorieren. Ihr wolltet Quellen, na dann liest doch mal die Quellen. Und nicht nur die Quellen die euch ins Bild passen. Auch ich werde mich scheiden lasse, so wie es momentan aussieht, aber ich werde mich NIE hinstellen und sagen, für unser Kind war es besser so.

Danke fürs Abtrennen Martin  :thumbup:

Das was wir unseren Kindern antun, werden sie unserer Gesellschaft antun. (Judith S.Wallerstein)

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 19:25
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Dann gebe in Zukunft bitte konkrete Tipps, wie er/sie die Ehe noch retten kann und nichts anderes.

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 19:28
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

@ für Beratungsresistente:

Die Scheidung ist so gut wie NIEMALS (ausgenommen höchstkonfliktbelastete Ehen) eine Bereicherung für die betroffenen Kinder.

wer hat hier in diesem Forum jemals behauptet, dass eine Scheidung eine Bereicherung für Kinder sein soll? Link/Quelle?

Du selbst und allein behauptest allerdings fortlaufend das Gegenteil - um uns anschliessend irgendwas zu unterstellen, was dann wieder Deine kruden Thesen stützen soll!. Das ist ein uralter, primitiver Rhetorik-Trick, der bei halbwegs vernünftigen Menschen allerdings nicht verfängt.

Paare/Eheleute die sich noch nicht getrennt/geschieden haben, sollen alles in ihrer Macht stehende tun diese Beziehung zu erhalten, ja auch und vor allem ihrer Kinder zuliebe,
denn diese werden darunter leiden.

wie schon gesagt: Fang am besten bei Dir selbst an, bevor Du anderen sagst, was sie falsch machen und was sie zu tun haben. Bislang tust Du nämlich dasselbe wie ein Blinder, der anderen ständig von der Farbe erzählt.

Just my 2 cents
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 24.01.2011 19:44




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