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Trennung wegen Persönlichkeitsstörung

 
(@boomerang)
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Hallo liebe Forumsgemeinde,
ich trenne mich gerade von Frau und Kindern, bin völlig verzweifelt und jetzt erst einmal froh und erstaunt, dass es offensichtlich vielen Männern genau geht wie mir.

Will meine Geschichte mal versuchen kurz rüberzubringen:

Vor 30 Jahren die erste Ehe (in der DDR) geschlossen, zwei Kinder. Es gab erhebliche Differenzen über die Vorstellungen der beruflichen Entwicklung. Meine Frau war bei der damaligen Volkspolizei tätig und wollte (oder sollte) mich anwerben. Es kam damit eine ideologische Komponente in die Ehe, die sie auseinander brachte. Die fortlaufenden Streitereien vor den Kindern (damals 6 und 8 Jahre) brachten mich fast um den Verstand und bis an die Grenze zur Paranoia.

Habe eine Therapie gemacht und mich versucht noch etwas aus der Familie zu machen (Neuer Wohnort und Neuanfang). Es hat nicht geklappt - zwei Jahre später die Scheidung eingereicht.

Das Sorgerecht wurde meiner Frau zugesprochen, die mir ein paar später Wochen sagte, dass Sie froh sei die Kinder so hinbekommen zu haben, dass sie mich nicht mehr sehen wollten. Seither hatte ich keinen Kontakt mehr mit meinen Kindern. Ich wollte auch im  Interesse der Kinder keinen großen Aufriß machen, da mir mein Bauch sagte, dass das eine sinnlose Odysse werden würde.

Der Schmerz über diesen Verlust sitzt tief und ich muss mein ganzes Leben damit klar kommen. Meine Expartnerin tut mir immer noch etwas leid, hassen kann ich sie leider nicht.

Ein Jahr nach dieser Trennung habe ich mir eine neue Partnerin gesucht. Sie ist (zufällig!) 12 Jahre jünger, entspricht damit mehr meinem "gefühlten" Alter und meiner Lebensart. Sie kommt leider aus problematischen Familienverhältnissen. Der Vater hatte zwar einen akakdemischen Grad und war Abteilungsleiter, wurde aber zum Alkoholiker. Die Mutter war sehr dominant und wahrscheinlich sehr hysterisch.

Meine Partnerin war sehr liebevoll, aber ab und an auch sehr depressiv und zynisch. Wir hatten zusammen unser Studium absolviert, hatten Arbeitsverträge und Wohnungszusage. Unser Diplomabschluß fiel mit der Wende zusammen und damit waren alle Zukunftsaussichten erst einmal geplatzt. Unseren Arbeitgeber gab es nicht mehr und wir hatten unser erstes Kind. Da blieb erst einmal nur das Sozialamt.

Wir versuchten uns als Freiberufler  und ich versuchte immer den Spagat zwischen dem was ich konnte und dem was Geld einbrachte, habe nächtelang gelernt und nach und nach feste Jobs (als Freier) in Agenturen bekommen.  Seit ein paar Jahren ist unser Auskommen für uns und unsere zwei Kinder theoretisch gesichert. Darauf bin ich auch stolz, ohne das mir das zu Kopf gestiegen währe.

Meine Frau wusste lange nicht was Sie machen sollte. Sie hatte sich um die Kinder gekümmert und damit nicht viele soziale Kontakte. Ich habe versucht ihr mein KnowHow beizubringen um Aufträge und Kontakte zu sichern. Es hat sehr lange gedauert, bis sie sich zur Arbeit mit dem Computer durchringen konnte. Es gab oft Streit deshalb. Sie ließ sich nur ungern etwas sagen und Kritik wollte Sie gar nicht hören. Ich hatte immer die Hoffnung, dass sich das geben würde. Da ich oft sehr impulsiv reagiere, habe ich mir oft selbst die Schuld gegeben und an mir gearbeitet.

Vor einigen Jahren hatte einer meiner Auftraggeber meine Frau mit dem Ziel der Festanstellung zur Probe eingestellt. Nach vier Wochen hat man Sie wieder entlassen ujnd versuchte mir hochnotpeinlich beizubringen, dass meine Frau leider nicht kritikfähig und für das Team der Agentur damit nicht geeignet sei. Sie hatte sich ständig mit dem Geschäftsführer gestritten. Da das wirklich nicht unbedingt ein netter Kerl war, gab ich meiner Frau still Recht.

Seit einem Jahr ist klar: Wenn ich auf einen Streit gar nicht erst eingehe, führt das bei meiner Frau zu einem völligen hysterischen Wutausbruch mit übelsten Beschimpfungen. Wir waren vor einem dreiviertel Jahr bei einem Psychiater zur Partnertherapie. Das Ergebnis war ein Wutausbruch in diesem Gespräch gegenüber mir. Sie hätte das gebraucht und findet es in Ordnung so.

Der Therapeut hat ihr ein paar Hinweise gegeben die zu meinem Gunsten ausfielen. Das deutet sie heute noch als Komplott zwischen mir und dem Arzt. Seitdem ist sie für keine Auseinandersetzung oder Gespräch mehr zugänglich. Ich wolle Sie nur manipulieren und beherrschen. 

Ich habe alles als Provokation aufgefasst und mich entsprechend verhalten. Manchmal konnte ich mich nicht mehr halten und habe Sie laut angeschriehen.  Irgendwann fiel mir der Begriff "paranoid" ein und habe danach "gegoogelt".

Normalerweise halte ich nichts von Hobbydiagnosen und bin sehr vorsichtig mit Einschätzungen anderer Menschen. Ich glaube jetzt mit Sicherheit , dass meine Frau paranoid ist. Mittlerweile dränge ich selbst auf eine Trennung. Sie hatte unsere Finanzen über mein Konto verwaltet und ich habe nur noch Schulden. SIe fühlt sich für diese Schulden nicht verantwortlich und behauptet, das ich nicht mit dem Geld umgehen könnte. Dazu sollte ich erwähnen, dass ich jahrelang als Preistechnologe in der Industrie gearbeitet habe und zur Zeit u. A. Bewilligungsgutachten für Millionenprojekte erstelle.

Stutzig wurde ich überhaupt erst richtig bei den Finanzen. Seit geraumer Zeit verlangte sie von mir jeden Kassenzettel vom Bockwurststand  oder Mittagessen. Und als ich ein paar Schuhe brauchte, führte das zu einer uferlosen Eskalation.

Jeden Streit  inszenierte Sie vor unseren Kindern. Nach der Entscheidung zur Trennung wurden Sie massiv  "bearbeitet". Immer so, dass ich es auch ja mitbekomme. "Euer Vater ist verrückt, kann nicht mit Geld umgehen, ist gefühllos, größenwahnsinnig, verprügelt mich und euch!"(ich habe die Kinder in allen Jahren ein- oder zweimal georfeigt und meine Frau glaube ich dreimal. Der Grund: völlig hysterisches Ausrasten von ihr und den Kindern.) Sie erzählt den Kindern ich würde andere Leute verprügeln und macht nicht halt vor Intimitäten (die Kinder sind jetzt 15 und 17).

Es ist eine einzige Katastrophe, die Kinder zeigen auch schon Anzeichen von Paranoia. Ich will z. B. Pizza zum Mittag holen und frage die Kinder, ob ich ihnen eine mitbringen soll. Sie lehnen ab. Eine Stunde später stehen sie mit meiner Frau vor mir und sind der Menung, ich wolle sie nur auf meine Seite ziehen.

Natürlich wollen die Kinder bei ihrer Mutter bleiben. In ihrem Alter dürfen Sie ja selbst darüber entscheiden. Und ihre Mutter bearbeitet sie bei jeder Gelegenheit. Ich habe meine Frau gebeten wenigstens so viel Verantwortungsbewußtsein auf zubringen, dass die Kinder keinen Schaden davontragen. Die Reaktion: "Das hast Du dir selbst zuzuschreiben, dann verhalte dich doch anders!"

Es geht ihr überhaupt nicht um die Kinder. Sie werden von ihr als Waffe benutzt. Was kann man da machen?

Ich habe mich mit der Trennung abgefunden, brauche aber sicher noch Zeit um das alles zu verdauen. Für den Kontakt zu meinen Kindern will ich kämpfen. Nicht um jeden Preis, aber um alles was möglich ist. Kennt jemand eine ähnliche Situation und kann mir einen vernünftigen Rat geben?

boomerang

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 08.09.2007 04:04
(@milan)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Boomerang!

Keine ungewöhnliche Situation (ob das Paranoias sind, wage ich mal zu bezweifeln):
Frau verprügelt ihren Mann und bricht ihm den Arm. Später sagt sie, dass Gewalt natürlich falsch sei. Noch viel falscher aber sei es gewesen, dass der Mann sie überhaupt dazu getrieben hat gewalttätig zu werden.

Große Diskussionen mit der Frau scheinen keinen Sinn zu machen. Ein Umgangsverfahren dagegen schon. Hinzu kommt, dass die Kids recht alt sind. Die Frage ist nur, in wieweit die Frau sie tatsächlich manipulieren und gegen Dich einstellen kann...

Greetz,
Milan

AntwortZitat
Geschrieben : 08.09.2007 13:45
(@boomerang)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Milan,
die Vermutung auf Paranoia kommt aus fortwährend erlebten Situationen, wo Sie mir in Zeiten des "Einvernehmens" oft wochenlang zu beweisen versucht, dass irgendein Mitarbeiter ihrer Auftragsgeber ihr etwas Böses wolle und gegen Sie arbeite. Diese "Zielpersonen" wechseln ständig. Schlimm ist im Rückblick, dass immer wenn wir miteinander auskamen eines der Kinder zur "Zielperson" wurde. Habe ich mich in so einer Situation für die Kinder eingesetzt, war ich wieder ihr "Opfer".

Es ist vielleicht interessant zu wissen, dass ich den Verlauf bis knapp an paranoide Wahnvorstellungen aus eigener Erfahrung kenne. Ich habe es s. z. geschafft aus eigener Kraft mit Hilfe der Therapie aus diesem Teufelskreis raus zu kommen.

Die Ursache für meine Krankheit: Meine Mutter hat mir bis in die Pubertät hinein mit ihren Problemen mit meinem Vater in den Ohren gelegen. Die ganze Palette was man an einem Mann so Schlechtes finden kann. Ich hatte meinen Vater immer als unmöglichen Menschen vor Augen und mitunter die lustvolle Vorstellung ihn zu strafen für seine Ungerechtigkeit gegenüber meiner Mutter. Es gab keine Erinnerung für mich an Liebe und Zuneigung im Elternhaus.

Heute mag ich meinen Vater sehr, er ist ein lebensfroher sympatischer Mensch, den ich wahrscheinlich schon immer gern hatte. Er ist offensichtlich auch sehr froh und befreit, dass wir zueinander gefunden haben. Meiner Mutter habe ich verziehen, sie ist eine alte Frau mit einer Menge Gebrechen. Zwar immer noch überempfindlich, ist sie jedoch nicht mehr bösartig.

Das ganze ist mir alles letzte Nacht eingefallen nach dem ich den Thread eröffnet hatte und mich in die Rolle der Kinder versetzen wollte. Schlagartig ist mir meine eigene Geschichte bewußt geworden. Vielleicht bin ich mit dieser Geschichte hier etwas verkehrt, ich hatte einfach den dringenden Bedarf mich jemanden mitzuteilen.

Der Boomerang

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 08.09.2007 16:57