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13J. lehnt neue Frau ab, kommt nicht mehr. Wie aus Bittstellerrolle raus kommen?

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(@max121)
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Hallo,

ich hatte im Posting "Umgangswillkür, KM diktiert und manipuliert,..." meine Situation bezüglich meiner Tochter (7) geschildert, wo vielleicht ja noch Gerichtsurteile und angedrohte Ordnungsstrafen für die KM helfen können. Ich denke bei meinem Sohn (13) ist der Fall anders gelagert.

Er lehnt die „neue Frau“ ab, kommt nicht zu mir, solange sie da ist. (Ich und meine Partnerin wohnen inzwischen zusammen). Die KM hat ihm eingeimpft: " Die neue Frau von Papa hat unsere Familie kaputt gemacht". Überflüssig zu erwähnen, dass meine Versuche, diese Meinung bei ihm zu relativieren, keinen Erfolg hatten. Wie dem auch sei. Damit ich den Kontakt zu ihm nicht ganz verliere, biete ich ihm immer mal wieder Einzelaktionen ohne die neue Frau an: Konzert, Stadionbesuch, Schwimmen. Der feine Herr wiederum, hat inzwischen offenbar durch die KM mitbekommen, dass man mich ablehnen sollte und Zusammentreffen immer nur nach Lust und Laune zusagen sollte. Dass heißt, ich bin ständig in der Bittstellerrolle und der junge Mann entscheidet dann, ob er mich sehen will oder nicht. Ich glaube, man verliert in dieser Position (noch mehr) an Respekt. Wäre es nicht zweckdienlicher, ihn mal auf die Probe zu stellen. Nach dem Motto: Du bewegst Dich keinen Schritt auf mich zu, alles kommt von mir, Du kommst nicht mehr zu mir, wenn "die neue Frau" da ist, dann ziehe ich mich jetzt auch raus.

Das Bemühen um ihn kostet Kraft und bringt immer wieder Enttäuschungen, wenn er unser eigentlich sehr gutes Verhältnis mit Füßen tritt. Zwischen durch dachte ich mal daran, gar keine Einzelaktionen mehr mit ihm zu machen, in der Hoffnung, dass er dann vielleicht doch mal kommt, wenn "die Neue" da ist. Aber ich hätte zu viel Angst, dass er sich dann komplett abwendet, natürlich bestärkt durch die KM, die sagt: „siehst Du, er liebt die neue Frau mehr als Dich, jetzt lässt er Dich sogar ganz fallen.“ Eine vermittelnde Reaktion ist von der KM nicht zu erwarten. Ganz im Gegenteil, sie ergötzt sich daran, wie ich darunter leide, dass er nicht mehr/ kaum noch kommt.

Meine Frage auf den Punkt gebracht: An welcher Stelle kann ich ihn mal kriegen, an welcher Stelle kann ich mir mal Respekt verschaffen, kann er mal Konsequenzen spüren, ohne ihn ganz zu verlieren. Oder gibt es wirklich nur noch das Ziel: Pudere ihn mit interessanten Einzelaktionen, damit der Draht nicht ganz abreißt und hoffe, darauf, dass er in 10 Jahren sich mir wieder öffnet?

Viele Grüße Max

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 29.12.2011 00:12
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Servus Max,

wie der Fall bei dir ausgehen wird, können wir Dir natürlich leider nicht beantworten.

Bei mir lag es so, dass genau das passiert ist, was Du als schlimmsten Fall auf Dich zukommen siehst:

siehst Du, er liebt die neue Frau mehr als Dich, jetzt lässt er Dich sogar ganz fallen.

Ich habe mich von meiner Ex nicht erpressen lassen. Als Konsequenz habe ich unser Kind seit vielen Jahren nicht mehr gesehen und gesprochen. Kind lehnt mich ab.
KM hat also ganze Arbeit geleistet.

Wenn der Junge 13 Jahre alt ist, dann liegt es sicherlich nicht nur immer an der Trennung, Scheidung, neuen Partnerin und was auch immer.
Da kommt auch die persönliche Entwicklung (sprich: Pubertät) stark mit ins Spiel.

Der eigene Freundeskreis, und geminsame Unternehmungen mit ihm, haben oft schon mehr Gewicht als Unternehmungen mit uncoolen Eltern.

An Deiner Stelle würde ich es bei den Angeboten lassen. Ablehnungen von seiner Seite allerdings nicht persönlich nehmen und mit einem "OK, dann vielleicht beim nächsten Mal" quittieren.

Auf keinen Fall würde ich mich auf Diskussionen zur neuen Partnerin oder überhaupt meiner Lebensführung einlassen.
Wenn er es so nicht akzeptieren kann, dann zeige ihm, dass es ein gutes stück weit einfach sein Problem ist und nicht nur Deins.

Kurz: Lass die Zügel ein wenig schleiffen, aber lasse sie nicht aus.
Verkrampfe nicht und achte auch auf Dich und Deine Bedürfnisse.

Gruß, Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 29.12.2011 10:32
(@max121)
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Hallo Michael,

auch Dir noch mal vielen Dank für die Reaktion. Ich bin völlig beeindruckt von diesem Forum.

Zum Einen wird hier die Grundproblematik (engagierter Vater, skrupellose KM) sofort verstanden. Das ist mir in der "Helferindustrie" anders wiederfahren. Ich war beim JA, bei zwei Familienberatungen, etc. und überall ist von einem Mindestmaß an Kooperationsbereitschaft der KM ausgegangen worden. Die Realität sieht aber - wie ich hier nach lesen kann - sehr, sehr häufig anders aus.

Zum Anderen schätze ich die sachdienlichen Reaktionen von vielen Forumsteilnehmern, zugespitzt auf die Frage: Was hilft wirklich in diesem ungerechten Kampf um die Kinder. Und wie hat ein Teilnehmer so schön geschrieben. Es ist nicht ganz richtig zu sagen, dass der Krieg auf dem Rücken der Kinder aufgetragen wird. Er wird vor allem auf dem Rücken der Väter ausgetragen.

Insofern ist wohl Dein Hinweis, es nicht zu persönlich zu nehmen, wenn der Sohn absagt und auf die eigene psychische Gesundheit zu achten, sehr wertvoll. Man läuft wirklich Gefahr sich bei diesem Spiel aufzurauchen. Es ist halt makaber. Die Ex könnte einem gar nichts mehr anhaben, aber über die Kinder wird man halt verletzbar. Die Verletzbarkeit im Griff zu haben und schlimmstenfalls die Kinder zu verlieren und damit auch noch klar zu kommen, ist schon eine "Kunst" für sich.

Ich wollte mich auch nicht von meinem Sohn (inkl. KM im Hintergrund) erpressen lassen, als ich mit meiner neuen Partnerin zusammen gezogen bin. Alle Gespräche mit meinem Sohn im Vorfeld und danach, haben quasi nichts gebracht. Das Ende vom Lied war, dass er mich anrief - KM im Hintergrund - und mir detailliert schildert, warum er nicht mehr kommen wird, wenn sie da ist. Ich habe versucht locker zu bleiben und ihm mit einer Mischung aus Verständnis, offener Hand und der Erkenntnis, dass man sich im Laufe des Lebens immer wieder mit Dingen auseinandersetzen muss, die einem nicht passen.

Das alles war natürlich für die Katz. Nach unserem Gespräch kam die KM triumphierend an den Hörer, einfach nur um mitzuerleben wie geknickt ich bin. "Und?", fragte sie mit der stillen Erwartung ich knicke ein oder raste aus. Gottseidank habe ich ihr ganz ruhig erklären können, dass ich unseren Sohn nicht zwingen kann und er die Sache in 5-10 Jahren bestimmt anders sieht. Worauf sie aggressiv wurde, ich hätte mich ja so verändert und wäre ja so herzlos zu den Kindern geworden. Offenbar hat sie sich geärgert, dass Ihr taktisches Kalkül nicht aufging. So haben die Kinder aber wieder schön mitbekommen, wie ich sie angeblich ablehne und die Mutter (Opferlahm) zum  leiden bringe.

Nun gut, diese Psychospielchen kennen hier die meisten offenbar zur Genüge. Offenbar sollte man sich, neben seinem ganzen Engagement, auch auf den Härtefall einstellen, dass die Kinder sich ganz abwenden könnten. Gibt es ein Leben danach? (Etwas übertrieben) Aber wie kann man damit klar kommen?
VG Max

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.12.2011 15:09
(@hirschkopf)
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Moin Max,

auch ich kann Michael nur zustimmen, ließ dir einmal meine Geschichte durch ich habe 3 Jahre vergeblich gekämpft!

Auch meine EX sprach vor unserem Kind: "DU hast ja den Sohn deiner Freundin lieber als dein eigenes Kind!"
Dann versuchte EX dass ich mit meiner Tochter kurzfristig was unternehmen sollte um damit Zwietracht in meiner Beziehung zu sähen.

Versuch einmal den Gedanken: "Für deinen Sohn bist du noch 5 Jahre verantwortlich mit deiner Partnerin verbringst du vielleicht den Rest deines Lebens!"

Lass dich nicht kaputt machen mach den Rücken gerade Biete deinem Sohn Aktivitäten an die Mama nicht macht oder kann!

Natürlich kannst du auch versuchen das gerichtlich zu klären, da gewinnen aber nur die Anwälte!

Viel Glück

vom Hirschkopf

glaubt nicht dass Gerichte Recht sprechen,
glaubt aber an die Gerechtigkeit.

AntwortZitat
Geschrieben : 29.12.2011 15:11
(@diskurso)
Registriert

"Und?", fragte sie mit der stillen Erwartung ich knicke ein oder raste aus. Gottseidank habe ich ihr ganz ruhig erklären können, dass ich unseren Sohn nicht zwingen kann und er die Sache in 5-10 Jahren bestimmt anders sieht. Worauf sie aggressiv wurde, ich hätte mich ja so verändert und wäre ja so herzlos zu den Kindern geworden. Offenbar hat sie sich geärgert, dass Ihr taktisches Kalkül nicht aufging.

Da hast Du sehr gut reagiert.
Solche Mütter benötigen den Streit zur eigenen Identifikation, das Kind ist nur Mittel zum Zweck.
Ihnen Futter in Form von Aufmerksamkeit und endlosen Diskussionen zu geben - darauf warten sie nur.
Wenn man die Motive des Boykotts kennt (die fast immer gleich sind), kann man besser damit umgehen und reagieren.
Leseempfehlung:
http://derstandard.at/1323916644373/Der-traumatische-Kreidekreis

AntwortZitat
Geschrieben : 29.12.2011 15:29
(@max121)
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vorab: Danke für die Leseempfehlung diskurso und die Bestätigung

Hallo Hirschkopf,

Eure Hinweise helfen mir schon jetzt tausend Mal mehr, als meine Odyssee durch JA, Familienberatungen etc.
Bisher habe ich mich immer über diese Ungerechtigkeit so aufgeregt, dass ich immer ein engagierter Vater war und es noch bin und diese Schreckschraube von Ex dieses Verhältnis zu meinen Kindern mutwillig kaputt macht. Tatsächlich aber lebt man wohl ab einem bestimmten Punkt besser damit, die Zügel locker zu lassen und mit der Erkenntnis, dass man diesen Machtkampf nicht gewinnen kann. Traurig aber wahr - es geht ja immerhin um die eigenen Kinder. Naja, ganz sind sie mir ja auch (noch) nicht abhanden gekommen, obwohl die KM dran arbeitet.

Was die Anwälte angeht; ich meine nur das ganz normale Scheidungsverfahren. Da wird doch der Umgang auch geregelt. Kann man hier schon eine optionale Ordnungsstrafe erwirken?
Vg Max

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.12.2011 15:36
(@diskurso)
Registriert

Was die Anwälte angeht; ich meine nur das ganz normale Scheidungsverfahren. Da wird doch der Umgang auch geregelt. Kann man hier schon eine optionale Ordnungsstrafe erwirken?

Wie im anderem Therad schon benannt:
Ordnungsmittel gleich vorsorglich mit beantragen, sonst musst Du diese erst wieder in einem eigenem Antrag fordern = Zeitverzögerung

AntwortZitat
Geschrieben : 29.12.2011 15:41
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Ordnungsmittel gleich vorsorglich mit beantragen, sonst musst Du diese erst wieder in einem eigenem Antrag fordern = Zeitverzögerung

Genauer gesagt, die Belehrung der Mutter über die Möglichkeit zur Verhängung von Ordnungsmitteln nach §89FamFG beantragen.

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 29.12.2011 15:50
(@max121)
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ok, habe verstanden! hilfreiche Strategien können sein:

- los lassen und die Illusion auf Eis legen, dass er jemals kommt, wenn die Neue da ist
- Qualitätszeit zu Zweit (Vater+Sohn) verbringen
- Dinge mit ihm machen, die die KM nicht will/ kann
- Absagen nicht persönlich nehmen und mit nem "OK, vielleicht nächste Mal“ quittieren
- für den ungünstigsten Fall, dass er sich ganz abwendet wappnen mit Gedanken wie "für den Sohn wäre ich noch 5 Jahre verantwortlich, mit der neuen Partnerin bin ich vermutlich den Rest unseres Lebens zusammen

Nur ein Punkt fehlt mir noch. Ich schone ihn damit komplett, lass ihm alle Freiheiten und nötige ihn nicht im Geringsten sich mit der Situation auseinanderzusetzen. Es führt ja immer wieder zu Problemen, dass er nicht mal in die Nähe meiner neuen Partnerin will. Ob wir ihn mit dem Auto mitnehmen könnten, da steigt er nicht ein. Selbst wenn sie aus Rücksicht an Weihnachten 2 Stunden durch die Gegend fährt, damit ich Zeit mit meinem Sohn (Kindern) verbringen kann, gibt es schon ein riesengroßes Drama, wenn eine Begegnung im Hausflur zustande kommt, also sie geht, wenn wir kommen bzw. wenn sie kommt wenn wir gehen, weil wir nun mal das Auto übergeben müssen. Die Vatiante, dass sie sich hinter der Hecke versteckt, bis mein Sohnemann das Feld geräumt hat, war uns dann doch zu doof.

Was meint ihr? Wie sollte man mit dieser Zwickmühle umgehen? Totale Rücksicht und dem Herren alles Recht machen, in der Hoffnung, dass er weiterhin wenigstens mich sehen will? Oder gelegentlich Konfrontationen nicht aus dem Weg räumen, die sich aus dem Alltag ergeben, auf die Gefahr hin, dass ihm das alles viel zu stressig ist, und er gar nicht mehr kommt. Letztlich ist es ja so, diese Situationen der Begegnung bedeuten für ihn immer Stress. In dem Moment wo er die neue, verhasste Frau sieht, muss er sich mit dem ganzen Thema und vielleicht auch noch mal mit der Trennung an sich auseinander setzen. Da ist es doch viel leichter, bei der KM zu bleiben, hier hat keiner den neuen Lebenspartner verteufelt. Mit ihm kann er ganz ungestört was machen. Ich wollte schon mit ihm zu einem Jugendtherapeuten, weil der Junge ja nach zwei Jahren noch gar nicht klar kommt. Eine kurze Begegnung mit der neuen Frau auf dem Parkplatz macht ihn toten blass und er ist völlig konsterniert. Ich hatte schon eine gute Praxis heraus gesucht. Da hieß es, Zustimmung der KM wäre erforderlich. O-Ton KM: "Unser Sohn braucht so etwas nicht. Bei mir kommt er gut klar, das reicht."

Also sollte ich jetzt, wo ich wenigstens noch einen mittelkleinen Draht zu ihm habe; wirklich nur mit schönen Aktionen unbelastet den Kontakt sichern oder doch hier und da mal konfrontieren, zu unbequemen Gesprächen drängen. Und an welchen Stellen?
VG Max

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.12.2011 21:33
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Max,

schon die beschriebenen, bereits praktizierten Szenarien halte ich persönlich für grenzwertig. Wie klein willst Du Dich vor einem 13-Jährigen machen? Warum gehst Du davon aus, dass Deine Partnerin das dauerhaft mitmacht? Und an welcher Stelle endet das Erpressungspotenzial? "iPhone mit 14, Moped mit 16, Auto mit 18 - oder ich komme nicht mehr!"?

Du brauchst ihn nicht zu Gesprächen drängen, denn die momentane Situation lässt sich nicht durch "vernünftige Gespräche" auflösen (Stichwort: Gehirn eines 13-Jährigen wird temporär durch ein Schild mit der Aufschrift "wegen Bauarbeiten geschlossen" ersetzt). Sorge einfach dafür , dass bei ihm die freundliche Botschaft ankommt "meine Tür ist jederzeit für Dich offen, aber durchgehen musst Du allein - und Bedingungen, was Du dahinter vorzufinden gedenkst, hast Du auch nicht zu stellen."

Danach wird vorhersehbar erst einmal Sendepause sein; das ist vermutlich auch nötig, bevor bestimmte gedankliche Prozesse einsetzen. Mit ängstlichem Winseln um ein bisschen Zuneigung wirst Du das Problem jedenfalls sicher nicht lösen, sondern verschärfen. Und ja: Es besteht auch das Risiko, dass er dann jahrelang den Kontakt meidet - aber was bitteschön hast Du von einem Vater-Sohn-Kontakt, bei dem der Sohn die Bedingungen diktiert und von Dir die Verleugnung Deines Lebens verlangt?

Grüssles
Martin
(dessen Kinder den Kürzeren gezogen hätten, wenn sie ihn jemals vor die Alternative "Deine neue Frau oder ich" gestellt hätten)

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 29.12.2011 23:05




(@pappaleo)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi Max,

wow, das ist sicher alles sehr verwirrend und zerrmuerbend.
Aber grundsaetzlich finde ich dass was Brille hier von sich gibt, sehr sehr vernuenftig und wahrscheinlich auch die beste Option. Vonwegen sich Erpressen lassen usw.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist das grundproblem, dass dein Sohn deine neue extrem ablehnt. Auf wessen "Anweisung" er das tut, find ich jetzt erst mal nicht so wichtig. Ich wuerde mich totaergern, aber trotzdem nicht wichtig.

Mein Vorschlag: Versuch doch mal herauszufinden, bzw. herauszuhoeren, warum er sie nicht mag. Zwischen den Zeilen. Ganz vorsichtig. Ueber Monate vielleicht. Versuche ihm durch Taten und Handeln zu zeigen, dass es eben nicht so ist. Nicht so sehr ueber: "was Mama ueber die neue sagt ist alles quatsch...bla ...bla"-gerede.
Sag ihm doch, dass du trotz allem die Mama noch sehr magst und gerne hast.  Und Warum? Weil es seine Mama ist. Und das er was ganz besonderes fuer dich ist. Und deshalb bleibt deine Tuere auch immer offen. Damit zeigst du ihm, dass du der Entspannte und relaxte bist. 

Sei geduldig und erwarte nichts. Aber erhoffe alles.
Ich wuerde auch versuchen, ihm eine gute Alternative zur Mama zu sein. Ein Ort an den er sich mal zurueck ziehen kann, wenn Mutter zu sehr stresst.
Aber zu dieser Alternative gehoert auch die neue Frau. Und die muss er akzeptieren. 

Auf jeden Fall wuensch ich dir noch eine Menge Geduld und Kraft.

AntwortZitat
Geschrieben : 31.12.2011 00:16
(@max121)
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Allen erst einmal ein unbeschwertes neues Jahr!

Hallo Brille, danke für Dein gradliniges Statement. Man könnte auch sagen radikal - oder doch nur konsequent? Auf jeden Fall hast Du damit den Finger genau in die Wunde gelegt und Großteile Deiner Geisteshaltung bezüglich Erpressung durch Kinder/ KM kann und sollte ich übernehmen. Ich bin aber noch am suchen, ob in meinem Fall wirklich ein Ente oder Trente mit meinem Sohn unumgänglich ist.

schon die beschriebenen, bereits praktizierten Szenarien halte ich persönlich für grenzwertig. Wie klein willst Du Dich vor einem 13-Jährigen machen? Warum gehst Du davon aus, dass Deine Partnerin das dauerhaft mitmacht? Und an welcher Stelle endet das Erpressungspotenzial? "iPhone mit 14, Moped mit 16, Auto mit 18 - oder ich komme nicht mehr!"?

Grundsätzlich stimme ich Dir auch da zu. Allerdings muss der Vollständigkeit halber sagen, dass er uns ja nicht großartig erpresst bzw. ich mich nicht hab erpressen lassen. Ich bin ja mit meiner neuen Partnerin zusammen gezogen, obwohl er angekündigt hat, dass er dann nicht mehr kommt. Und er kommt nicht mehr. Außerdem gab es noch etliche Situationen, wo der Herr nicht wollte, dass er auf die neue Frau treffen muss, wenn Sie zum Beispiel unerwartet von einer Dienstreise früher wieder kommt. ich habe das schon stets zu seinem Problem und dem der KM gemacht, in dem er Reißaus genommen hat und die KM sich um Ersatzbetreuung kümmern musste. Mir hat natürlich das Herz geblutet, aber ich bin da konsequent geblieben und wir haben uns nicht erpressen lassen, ihm aber gleichzeitig die Tür immer wieder aufgehalten. Die Aktion zu Weihnachten, dass also meine neue Parterin für zwei Stunden shoppen gegangen ist, damit meine Kinder wenigstens an Weihnachten gemeinsam zu mir kommen, war eine Ausnahme. Zugegebener Maßen kann man diskutieren, ob diese Ausnahme Sinn macht oder nicht, aber Erpressung im großen Stil wird nicht zugelassen, deshalb hab ich meinen Sohn ja auch schon so gut wie verloren.

Danach wird vorhersehbar erst einmal Sendepause sein; das ist vermutlich auch nötig, bevor bestimmte gedankliche Prozesse einsetzen. Mit ängstlichem Winseln um ein bisschen Zuneigung wirst Du das Problem jedenfalls sicher nicht lösen, sondern verschärfen. Und ja: Es besteht auch das Risiko, dass er dann jahrelang den Kontakt meidet - aber was bitteschön hast Du von einem Vater-Sohn-Kontakt, bei dem der Sohn die Bedingungen diktiert und von Dir die Verleugnung Deines Lebens verlangt?

DAS ist natürlich der alles entscheidende Hinweis! Erst wenn man keine Ausnahmen mehr macht, sich gar nicht mehr verbiegt und erpressen lässt, setzten die entscheidenen Gedanken bei ihm ein. Vermutlich werden es aber tatsächlich Gedanken sein, die zum großen Cut zwischen uns beiden führen, nicht zuletzt deshalb, weil KM ganze Arbeit leistet.

So ist die aktuelle Vater-Sohn-Beziehung allerdings wirklich unerträglich!

So weit so schlecht! Als er vorgestern mal wieder nicht kommen wollte, obwohl die neue Frau nicht da war und ich ihm seinen besten Kumpel für den Folgetag eingeladen hatte und Lustig-Programm zusammen gestellt habe, habe ich das Gespräch gesucht. Mein Tenor: Wenn er mit 13 Jahren andere Interessen entwickelt und wir uns nciht mehr so häufig sehen, sei das ok und völlig normal. Was nicht normal ist, ist das er nach zwei Jahren der Trennung immer noch nicht in die Nähe meiner neuen Partnerin kommen will. Das führt in der Praxis dazu, dass er nicht mal zu meinem Geburtstag erscheint. Und das akzeptiere ich nicht mehr! Ich kann damit leben, wenn er sich langsam abnabelt, aber wenn nicht mehr die kleinsten Sachen funktionieren wie Geburtstag, eine fünf Minuten Autofahrt mit der Neuen, weil es sich organisatorisch nicht vermeiden lässt usw usw. dann wird es schwierig. ich habe ihn gefragt, wie er sich künftig unser Verhältnis unter diesen Bedingungen vorstellt. Ich habe dann auch skizziert, dass wir, wenn es so weiter geht, vermutlich ganz den Kontakt verlieren. Ja dann wäre es halt so, kam die Antwort. Er wirkte dabei sehr gequält und hatte leicht glasige Augen. Ich habe ihm immer wieder vermittelt, dass ich nicht die neue Frau vorziehe, sondern es nun mal so sei, wenn sich Eltern trennen, dass es neue Partner gibt und er immer ein offene Tür hat, nur durch gehen muss er nun langsam mal. (Danke für diese Methapher  :))

Ich war hart in der Sache, aber weich zur Person, wie man so schön sagt, hab ihm aber mit aller härte die Konsequenzen seines Verhaltens vor Augen geführt und das er derjenige ist, der spaltet, nicht ich. Es gibt leider immer nicht viele Antworten von ihm, er mag keine Diskussionen, er wollte wohl in dem Moment einfach nur noch seine Ruhe - seine Ruhe vor mir haben. (Unnötig zu erwähnen, dass mir die Aktion das Herz gebrochen hat, aber ich nicht weiterhin in dieser besch... Bittstellerrolle verharren werde.)

Ich weiß nicht, ob ich jetzt voll durchziehen soll. Wenn ich nun langsam die Einzelaktionen einstelle, damit er anfängt nachzudenken, sich ggf. auch mal auf mich zubewegt und im idealfall durch die sprichwörtliche Tür geht, ist das ein konsequenter Plan. Aber ich würde ihn mit ziemlicher Sicherheit verlieren, auf Jahre oder für immer. Er ist einfach viel zu bequem, viel zu konfliktscheu und viel zu sehr von KM und gesamten Umfeld darauf getrimt, meine Forderung nach ein Minimum an Öffnung seinerseits, als Angriff zu sehen und wird dann mit den oben zitierten Sprüchen ("siehst Du, er liebt die neue Frau mehr als Dich") zugepflastert. Wir hatten immer ein sehr gutes Verhältnis, was auch nach der Trennung noch recht gut weiter funktioniert hat. Erst als ich mit meiner neuen Partnerin zusammen ziehen wollte und meine Kinder mit der neuen Partnerin bekannt machen wollte, gab es tiefe Risse. Er wurde durch die KM aufgehetzt unsere Kenn-lern-Aktion zu boykottieren. KM hat meine Kinder massiv eingenordet, dass die neue Frau unsere Familie kaputt gemacht hätte, bis mein Sohn sie (meine neue Partnerin) massiv via Mail beleidigt hat, mit den abschließenden Worten: "lass meinen Vater in Ruhe, sonst bringe ich Dich um." Alles von der Mutter autorisiert. Da er sonst ein sehr ruhiger, besonnener Vertreter ist und kein Jugendlicher, der im Schulhof-Slang mit Erwachsenen redet, ist ihm das vermutlich im Nachhinein auch noch zusätzlich peinlich, so dass er erstrecht nichts mehr mit ihr zu tun haben will.

Was soll ich tun? Einen 13-Jährigen pubertäts- und trennungsverwirrten Jungen, der von der KM maximal aufgehetzt wurde, abschreiben, mit dem Verweis darauf, dass ich mich nicht erpressen lasse? Ihn dann ganz verlieren und mein Herz unendlich bluten lassen? Oder ihn mit gelegentlichen Einzelaktionen (alle 14 Tage Stadionbesuche) an der langen Angel halten? So werden wir natürlich nie den Punkt erreichen, dass er auch von mir mal endgültige Konsequenzen spürt, die ihn vielleicht zum Nachdenken + Sinneswandel führen. Vermutlich würde diese Konsequenz aber dazu führen, dass er sich lange oder für immer abkehren würde...

Gruß Max (sorry, dass es mir nicht gelingt mich kürzer zu fassen:))

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 04.01.2012 00:24
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
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Hallo Max,

ich versuche Dir mal den Weg zu erklären, den ich gehen würde.

Zunächst einmal würde ich mich fragen, wieviel Interesse hätte mein 13jähriger Sohn an gemeinschaftlichen Aktivitäten, wenn wir zusammenleben würden. Vermutlich mit stark abnehmender Tendenz. Wie würde ich der Tendenz begegnen? Mit Angeboten und der Gewissheit, dass meine Möglichkeit, Dinge zu erzwingen so schwindet wie der Sand in einer Sanduhr. Es ist ja auch ein Unterschied, ob man eine 3jährige nötigt, mit einkaufen zu gehen, weil man sie eben noch nicht allein lassen kann oder ob man einen 13jährigen nötigt, gemeinsam Spaß zu haben.

Der Negativbeeinflussung durch die Mutter kannst Du nur begegnen, in dem Du ihm stoisch erklärst: Er ist Dein Kind, Du liebst ihn in guten wie in schlechten Zeiten, Deine Tür steht immer offen. Also der Weg, den Du sowieso schon eingeschlagen hast. Dann würde ich ihn in sporadischen Abständen kontaktieren und sagen: "Am Samstag gehe ich ins Stadion, willst Du mitkommen?". Ein Nein ohne Maulen akzeptieren und noch einen schönen Tag wünschen. Und bei einem JA einfach die Zeit genießen und zeigen, dass Du einfach nur ein ziemlich netter Typ bist, der mit seinem ziemlich netten Sohn eine ziemlich nette Zeit haben will. Er merkt dann von selbst, dass Papas Melden mit Angeboten aber ohne Zwang nicht bedeuten können, dass er Dir egal ist.

Wenn er sich etwas entspannt, würde ich ihm versuchen zu vermitteln, dass es eben auch mal Dinge gibt, die zum "guten Ton" gehören. ZB auch, dass man zu einem Geburtstag geht, auch wenn einem Tante Annas Nase nicht passt, Onkel Hubert nach Krankenhaus riecht oder die neue Freundin von Papa nicht der Mensch ist, mit dem man auf einer einsamen Insel stranden möchte.

Man kann ihm dann vielleicht in Form von Rollenwechseln vermitteln, wie sich Dinge anfühlen. "Stell Dir mal vor, Du hast eine erste Freundin, bist total verliebt und weil ich (oder Mama) die doof finde(t) komme ich (Mama) nicht zu Deinem Geburtstag. Wie fühlt sich der Gedanke an?" (offene Frage!)
Und Du kannst ihn fragen, ob er Schlager toll findet, nur weil Mama die toll findet. Oder ob er gerne Kitschfilme guckt, nur weil Mama die guckt. Und ob man die Neue doof finden muss, nur weil Mama die doof findet. Sag ihm, es ist völlig in Ordnung, dass Mama die doof findet, aber ER hat ein Recht auf eigene Meinung, wie bei Schlagern und Kitschfilmen. Und auch wenn er Schlager und Kitschfilme total bescheuert findet, liebt man ihn ja trotzdem.

Kinder, Jugendliche sind nicht doof. Der Trick ist nicht, ihnen zu sagen, welche Erwartung sie erfüllen sollen, sondern sie mit den richtigen Fragen oder Kommentaren zu Initialzündungen zu bewegen. Ihnen nicht zu sagen: "Du lässt Dich von Mama manipulieren!" sondern ihnen den Anstoß zu geben, zu MERKEN, dass sie von einem Erwachsenen manipuliert werden. Und Teenies wollen alles, aber sich nicht von einem Erwachsenen lenken lassen.

Wenn Du ihm also irgendwann mal nach gewisser Vorarbeit sagst: "Du kannst Gabi doof finden, aber nur, weil DU sie kennengelernt und herausgefunden hast, dass DU sie wirklich doof findest.", wird er verstehen, dass Du ihn nicht zwingen willst, Deine neue Freundin toll zu finden, sondern nur, dass er zu seiner eigenen Meinung findet.

Langfristig werden Jugendliche von den Menschen inspiriert, die ihnen den Input geben, den sie brauchen, um eigene Erkenntnisse zu gewinnen. Und ich finde, mit dieser Anleitung zur Selbsterkenntnis kann man gar nicht früh genug anfangen!

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 04.01.2012 01:03
(@max121)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo LBM,

danke für diese Einschätzung.
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du ihm alle Freiheiten lassen würdest, weiterhin jeglichen Kontakt mit der Neuen zu meiden, auch wenn es um den Geburtstag des Vaters oder der inzwischen auch verstoßenen Oma geht? Ihm immer wieder Angebote machen würdest, die er nach Lust und Laune ablehnen kann, in der wagen Hoffnung, das er sich irgendwann man öffnet?

(Das klingt jetzt etwas hart wie ich es ausgedrückt habe. Also grundsätzlich hat mir Dein Wortbeitrag sehr gut gefallen. Ich frag jetzt nur mal etwas provokant zurück. :))

LG Carsten

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 04.01.2012 01:40
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Carsten,

ich denke, irgendwann in dem Alter ist ein Moment wo es kippt, in dem man Dinge nicht mehr "de ordre Mufti" durchsetzen kann.

Ich würde jedenfalls vorziehen, meinen Geburtstag ohne Kind zu feiern, ehe er aus Wut über den Zwang wie ein Berserker meine Feier schmeißt oder durch stinkstiefeliges Verhalten allen die Laune verdirbt. Das ist etwas Anderes, wenn Eltern an einem Strang ziehen und gemeinschaftlich Konsequenzen beschließen, die dem Terroristen "weh tun", als wenn ein Elternteil voraussehbar milde grinsend für dieses Verhalten applaudiert und der andere Elternteil gar keine Konsequenzen durchsetzen kann. Du würdest meiner Meinung nach einen Kampf auf sehr dünnem Eis kämpfen, wenn Du auf diese Dinge bestehst.

Daher würde ich (!) subtiler vorgehen. Ich würde es nicht nennen "ihm alle Freiheiten geben", sondern Dir die Freiheit nehmen, ihn in Dein Leben zu integrieren, aber nicht um jeden Preis. Eigentlich sollst Du ihn ja nur dazu kriegen, die Dinge zu WOLLEN, die Du eigentlich von ihm verlangen möchtest, aber nicht durchsetzen kannst. Und gleichzeitig kann er die Erfahrung machen, dass die an ihrem Geburtstag unbesuchte Oma Anna vielleicht gar keine Lust mehr hat, die eine oder andere Aufmerksamkeit rüberwachsen zu lassen.

Es ist sicher schwierig, ein Gleichgewicht zu finden, Angebote zu unterbreiten ohne den Bückling zu machen und gleichzeitig zu zeigen, dass auch er nicht nur fordern und bekommen kann sondern auch von ihm irgendetwas zurück kommen muss.

Der große Vorteil, den ich sehe ist, dass er jetzt in ein Alter kommt, in dem Du über die gängigen Communities oder Kommunikationsmöglichkeiten ggf. die Gelegenheit haben kannst, mütterlich unbeobachteten Kontakt zu ihm zu bekommen und er sich dann vielleicht auch ehrlicher und freier äußern kann.

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 04.01.2012 02:08
(@annasophie)
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Hallo Carsten,

aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass es Angebote gibt, die die Kinder gern wahrnehmen. Meine sind knapp 14 und 15. Die 14jährige lebt seit 1,5 Jahren bei Papa, die 15jährige seit einem halbem Jahr.

Zu Anfang haben beide klaglos akzeptiert, dass Papa den geplanten Umgang mit mir einfach so absagt (was auch immer sie dann das Wochenende oder die Ferien gemacht haben). Zu Anfang habe ich die Kleine alle 3 Monate gesehen. Die Große kam damit nicht klar und aufgrund anderer Sachen die seiner Meinung nach in psychologische Behandlung bedürften hat er die Große in einer Nacht-und-Nebel-Aktion abgeholt, wovon sie wohl nichts wusste...wie auch immer psychologische Behandlung hat sie nicht, er hat keinen Psychologen dazu bekommen eine Behandlungsbedürftigkeit zu attestieren..nun ja Pubertierende halt.

Auf jeden Fall hat die Große ihm erklärt, was und wie sie Umgang mit mir möchte. Das er diesen nicht ganz so zulässt, gut das muss sie mit ihm klären, aber zumindest einmal im Monat sehe ich die beiden. Die Große hätte trotz der Entfernung (600 km) lieber 14-tägigen Kontakt.

Aber: die abgesagten Umgänge haben zur Folge gehabt, dass ich dem Vater bei einem Mediationsgespräch und den Kindern klar gesagt habe, dass wenn sie nicht kommen bzw. abgesprochene Umgänge kurzfristig absagen, ich keinen Urlaub mehr mit ihnen planen werde. Dass ich meine Wochenenden dann nicht mehr nach ihren Wünschen richten werde, weil sie im Regelfall ja doch 2 Tage vorher abgesagt haben. Das sie jederzeit kommen können, mich jederzeit anrufen können, ich ihnen aber nicht mehr hinterherrennen werde.

Da Papa den abgesprochenen Sommerferienumgang abgesagt hat, haben die Kinder 6 Wochen bei ihm zu Hause verbracht, ohne einen Tagesausflug.

Anscheinend sind sie da ins Nachdenken gekommen. Denn ich habe immer - egal wie sparsam der Urlaub ausfiel - eine Woche Urlaub ermöglicht.

Und ihre Interessen unterstützt, auch wenn da viel Zeit für draufging.

Inzwischen wissen sie was sie für Vorteile bei Papa haben (finanzielle, seine Frau ist zu Hause...) und was bei mir gut ist (Aktionen die sie mögen und auch mal Urlaub). Also kommen sie regelmäßig und inzwischen auch gerne, die Große liebend gerne. Einfach weil sie wissen woran sie bei mir sind und dass ich auch so was wie keinen gemeinsamen Urlaub durchziehen würde bzw. das habe ich letztes Jahr auch gemacht: der Vater hat die Große abgeholt, den Umgang mit der Kleinen zeitgleich auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Ich hatte aber bereits früh im Jahr einen verlängerten Wochenendurlaub geplant, mit der Kleinen und das mit ihm vor der Buchung auch abgestimmt. Da ich keine Info bekam ob beide Kinder (wie geplant) mitkommen habe ich meine Eltern gebeten mitzukommen. Vier Tage vor Beginn des Urlaubs wollte der Vater wissen, wann ich die Kleine am Flughafen abholen würde. Daraufhin habe ich ihm erklärt, dass aufgrund seiner unbefristeten Umgangsaussetzung, ich gezwungen war anders zu planen und jetzt meine Eltern mitfahren würden. Entsprechend wäre es nicht möglich, dass die Kleine mitkommen würde. Das hat wohl doch die Kinder zum Nachdenken angeregt.

Mein Tipp also: erkläre Sohnemann, dass wenn ihr Pläne macht die auch einzuhalten sind. Und klär mit ihm, dass Aktionen die er nicht möchte nicht erwarten kann, dass ihr Rücksicht auf ihn nehmt: sprich will er nicht in den Ferien kommen, dann gibt es eben auch keinen gemeinsamen Urlaub in den Ferien, weil ihr ja außerhalb der Ferien günstiger Urlaub machen könnt.

Wenn ich nun ein Handballspiel besuche gibt es von mir immer eine SMS an die Kinder wie gespielt wurde...darauf erhalte ich immer eine Antwort.. bei dir könnten es die Fußballergebnisse sein...nur so als indirekter Hinweis ans Kind: hättest du auch erleben können, so ist das Ergebnis.

Und wie Lausebackesmama schreibt: er beginnt sich abzunabeln und vielleicht ist es im Moment einfach uncool bei Papa zu sein. Biete ihm doch an, Samstag vormittag/mittag zu kommen und abends kann er dann doch wieder Freunde treffen..

Sophie

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Geschrieben : 04.01.2012 10:39
(@black-knight)
Schon was gesagt Registriert

Hey Carsten,

die Vorschreiber haben eigentlich schon alles gesagt. Mich veranlasst meine eigene Situation, dir Mut zu machen, los zu lassen (9 Jahre sind seit der Trennung vergangen). Meine älteste Tochter hat mir einmal gesagt, dass sie sich gefreut hat, dass ich wieder glücklich geworden bin und mich auf eine neue Liebe einlassen konnte. Sie hat das aus der Ferne beobachtet (mehrmonatige Umgangstrennungen waren erforderlich). Meine Angebote an meinem neuen teilzuhaben, zeitweilig - wie es für sie richtig war - hat sie dann für sich angenommen. Sie ist jetzt 18 Jahre alt (die anderen 10 und 15 und müssen sich noch orientieren) und die pubertären Phasen und Einschüchterungsversuche der KM mit durchgemacht.
Mir fiel das "Ich gehe meinen Weg-Vefahren" nicht einfach, weil ich so dem Grunde nach nicht gestrickt bin - aber besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen, die es zur Not gilt, sich zu erarbeiten. Mir hat in dieser Zeit besonders folgender Spruch geholfen: 
Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Die Situation hat sich geändert und damit müsst ihr alle umgehen (können)! Du verhältst dich aus meiner Sicht sehr fair - willst niemanden verletzen, solltest dich aber durch deine neue Partnerin auf dein neues Leben konzentrieren. Somit kannst auch du für dein Kind zum Vorbild werden - dem die KM egal ist, nicht aber sein Kind - sofern es denn möchte, kann und will!

In diesem Sinn: viel Erfolg.
Gruß
Black Knight

AntwortZitat
Geschrieben : 04.01.2012 15:18
(@robbie07)
Schon was gesagt Registriert

Mahlzeit Carsten!

ok, habe verstanden! hilfreiche Strategien können sein:

- los lassen und die Illusion auf Eis legen, dass er jemals kommt, wenn die Neue da ist
- Qualitätszeit zu Zweit (Vater+Sohn) verbringen
- Dinge mit ihm machen, die die KM nicht will/ kann
- Absagen nicht persönlich nehmen und mit nem "OK, vielleicht nächste Mal“ quittieren
- für den ungünstigsten Fall, dass er sich ganz abwendet wappnen mit Gedanken wie "für den Sohn wäre ich noch 5 Jahre verantwortlich, mit der neuen Partnerin bin ich vermutlich den Rest unseres Lebens zusammen

Da liegst du meiner Meinung nach auf dem richtigen Weg.

Vielleicht kannst du die von dir beschriebene "Qualitätszeit zu Zweit" ja mit einem "Kurzurlaub" verbinden.

Bin selber seit 8 Jahren AE KV eines mittlerweile 17jährigen.
Durch einen "Kumpel", mittlerweile geschieden, der auch wenig Kontakt zu seinen Kindern hatte, kamen wir auf die Idee
eine schöne "Vater-Kind-Tour" zu veranstalten. Haben mit einigen anderen Vätern das dann auch gemacht. Waren nicht nur
AEs, getrennte oderso, sondern einfach Väter mit Kindern, die sich eine Woche mit Zelt, Kocher und was sonst noch so dazugehört,
eine schöne Woche auf der Meckelburger Seenplatte verbracht haben. Alter der Kinder war von 5 bis 16, egal ob Mädel oder Junge.

Hat den Vorteil, das man "sein(e)" Kind(er) die ganze Zeit bei sich im Boot hat, Nachmittags irgendeinen Campingplatz anläuft, zusammen die "Hütte" aufbaut, Essen macht, etc.

Das macht zum einen tierisch Spaß, insbesondere den Kids, wenn du sie bei der "Arschbomben-Meisterschaft" auch mal gewinnen läßt,
zum zweiten lernt die Kids was dazu und vor allem auch, sich als Team im Boot mit dir zu arrangieren. Ausserdem kann man dabei gut quatschen und die von den Vorschreibern ausgegebenen Ratschläge umsetzen.

Falls das für dich und deinen Jungen wäre kann ich dir per PN näheres mitteilen.

Gruß, Robert

Zitat formatiert

AntwortZitat
Geschrieben : 04.01.2012 16:35
(@max121)
Zeigt sich öfters Registriert

Hallo Robert,

das klingt wie ein Traum! Was würde ich darum geben, mit ihm so eine "typische Männeraktion" durchziehen zu können. Ich tippe allerdings zu 95% auf eine Absage von ihm. Weil...
1. War er (leider) noch nie so mit Naturburschen-Aktionen zu locken
2. Will er zur Zeit eher in seinem Umfeld bleiben (Pubertät usw.)
3. Hat die Manipulationsarbeit der KM, (Vater sollte abfällig und ausgrenzend behandelt werden), große Früchte getragen.

Ich hatte ihm neulich eine Übernachtung im tropical island inklusive seinem besten Freund angeboten. Das passte ihm dann aber nicht in den Kram. Etwas später zur Fereineinstimmung machte ich dann noch das Angebot Spaßbad und als das wieder ausgeschlagen wurde, habe ich die Schieflage unserer Beziehung (die kaum noch eine ist*) festgestellt und dieses Thema hier im Forum eröffnet.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 05.01.2012 15:22
(@annasophie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

nun, wenn er alle solche Angebote ablehnt, in Ordnung.

Aber: warum machst du das nicht für dich? Ich habe es letztes Jahr so gemacht - da hatte ich nur alle 3 Monate Umgang und so gut wie keinen Ferienumgang - dass ich die geplanten Aktionen gemacht habe und den Kindern einfach eine Karte davon geschrieben habe...

so als Zeichen: ihr hättet mitkommen können, ihr wolltet/durftet nicht, ich war da und es war schön...

Sophie

AntwortZitat
Geschrieben : 05.01.2012 15:40




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