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Arbeitgeber will meine Umgangszeiten am Freitag einschränken bzw. verbieten

 
(@marecello)
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Ich arbeite seit 12 Jahren in einer kleinen Firma als Haus- und Familienpfleger.
Meine Tochter ist 9 Jahre jung, lebt bei ihrer Mutter in Frankfurt.
Ich wohne in Heidelberg.
Meine Arbeitgeberin erlaubte mir seit 6 - 7 Jahren regelmäßig am Freitag etwa um 10 Uhr meine Arbeitsstelle zu verlassen, um zu meiner schulpflichtigen Tochter nach Frankfurt zu fahren und um sie abzuholen.
Meine Tochter hole ich in Frankfurt von der Schule ab, ich begleite sie in Frankfurt zum Klavierunterricht und zum Ballett, danach fahren wir gemeinsam zu uns nach Hause.

Seit einiger Zeit gibt es Querellen zwischen meiner Arbeitgeberin und mir.
Erst kürzte Sie meinen Sommerurlaub um eine Woche, anstatt 3 Wochen bekam ich nur 2 Wochen, in den Herbstferien meiner Tochter bekam ich überhaupt keinen Urlaub zugesprochen.
Ich erhielt dann ein Schreiben von meiner Chefin, "dass keine 2 Mitarbeiter auf einmal in Urlaub gehen dürfen, aus wirtschaftlichen Gründen".
Was aber nicht zutrifft, in der ersten Novemberwoche haben zwei Kolleginnen Urlaub erhalten.
Meine Chefin: "Oder, ich könnte unbezahlten Urlaub nehmen, komisch."

Und meine Chefin teilte mir vor einem Monat mit, dass ich auch keinen Weihnachtsurlaub erhalten werde, weil andere Kolleginnen schon ihren Urlaub beantragt haben.
Es gibt keine schriftlichen Vereinbarungen wann der Urlaub beantragt werden muss.
Die Urlaubsgestaltungen der Kolleginnen und mir in den Jahren zuvor wurden so gestaltet, dass Arbeitnehmer mit schulpflichtigen Kindern vorrangig Urlaub in den Schulferienzeiten erhielten.
Es gibt in der kleinen Firma (10 Mitarbeiter), zwei Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern inkl. mit mir.
Ich habe eine 34 Std. Woche bei einer 85 % Arbeitsstelle.

Ich bin 60% behindert und bei mir wurde vor kurzem weißer Hautkrebs festgestellt.
Ich habe dies meiner Arbeitgeberin mitgeteilt und das ich alsbald eine Therapie machen werde, damit sich keine Metastasen bilden.
Mein Arzt wollte diese Therapie in der ersten Novemberwoche terminieren.
Ich erklärte meinem Arzt, dass das nicht gehen würde, da in dieser Zeit zwei Kolleginnen von mir Urlaub haben.
Also verlegten wir den Termin vom 26.10 - 30.10, gerade in dieser Zeit hatte ich meinen Urlaub wegen meiner schulpflichtigen Tochter geplant und der wurde abgelehnt.
Ich habe meiner Chefin mitgeteilt, dass ich diese Stunden nachholen werde, aber Sie wollte dies nicht.

Ich bekam heute ein Schreiben, indem Sie ihren Ärger Luft machte.
Und Sie verbietet mir, keinen Freitag mehr zu meiner Tochter zu fahren und dies ohne Rücksprache nicht machen soll.

Meine Chefin ist nicht die schnellste, ich beantragte um Zusendung meiner Urlaubsanträge, die erhielt ich erst 3 Wochen später.
Ich war eine Zeit lang, der zweite Chef in dieser Firma.
Ich habe Vergütungsverhandlungen mit den Kostenträgern iniziiert und es kam mehr Geld in die Firma.
Sie versprach mir auch, dass ich mehr Gehalt erhalten werde.
Was Sie nachher ablehnte, aus betriebswirtschaftlichen Gründen.
Alles wird mit betriebswirtschaftlichen Gründen abgelehnt.
Aber ihrer Tochter zahlte Sie auf einmal 200.- Euro mehr Gehalt.
Als ich 2 Jahre im Büro arbeitete, habe ich viele Dinge festgestellt, die illegal sind und ich kenne meine Chefin ziemlich gut.
Von Ihrer Ehekrise bekam ich vieles mit, gegenseitige Anpöbelungen in meinem Büro, bis eines Tages Ihr Ehemann abgehauen ist.
Meine Chefin war am verzweifeln.
Ich bat den Ehemann nach mehreren Gesprächen,  zu seiner Ehefrau (meine Chefin) zurückzukommen, was er auch tat.

Meine Chefin schätzt meine Arbeit sehr, sagt Sie zumindest und ich erhielt es auch schriftlich.

Was kann ich tun?
Ich möchte nicht arbeitslos werden?
Ich möchte weiterhin,  am Freitag ab 10 Uhr mit dem Zug nach Frankfurt fahren und meine Tochter abholen.
Gibt es ein Gewohnheitsrecht in dieser Beziehung?
Gibt es irgendwelche Ideen wie ich eine Lösung hinbekomme?
Ich bin fast 60 Jahre, mein Arbeitsvertrag ist befristet bis ich in Rente gehe.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 28.10.2015 15:13
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus marecello!

Wenn dem wirklich so ist, wie Du geschrieben hast, würd ich an deiner Stelle meine Prioritäten festlegen und danach handeln:
1. Meine Gesundheit
2. Mein Arbeitsplatz
3. Umgangszeit

Deine Chefin mischt für meinen Geschmack viel zu sehr in deinem  Privatleben und in Deiner Gesundheit mit; ich würde mir das nicht bieten lassen wollen.
Demzufolge würde ich schauen, dass ich alles wegschaffe, was mich (auch seelisch) belastet und einer vollständigen Genesung mit allen Mitteln zuarbeiten. Dazu gehört evtl. auch eine längere "Auszeit" in Form von Krankschreibung zur Wahrnehmung der Therapien...ob dies durch das Restpersonal in der Firma aufgefangen werden kann oder nicht, sollte NICHT dein Problem sein. Und Dir wegen Erkrankung kündigen kann sie ohne Weiteres auch nicht...

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 28.10.2015 16:48
(@psoidonuem)
Registriert

Absolut korrekt. Ich wäre jetzt auch erstmal krank.

Alternative: Komm nach Frankfurt und mach Deinen eigenen Laden auf, offenbar hast Du ja Ahnung von der Materie. Arbeit in der Pflege gibt es hier jedenfalls genug. Auch als Angestellter. Fang an Dich zu bewerben und lass Dich ggf. krankschreiben.

AntwortZitat
Geschrieben : 28.10.2015 16:55
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

ich würde nicht "einfach" kündigen, einen fast 60jährigen Behinderten mit Krebs stellt keiner ein.

Meiner Meinung nach solltest Du Dich arbeitsrechtlich beraten lassen. Dass, was hier passiert klingt meiner Meinung nach einfach nach Mobbing, um Dich loszuwerden, da es einen besonderen Kündigungsschutz für Behinderte gibt.

Wie ist Deine Arbeitszeit festgelegt? Schliesslich arbeitest Du nur 34 Stunden pro Woche. Ist die Arbeitszeit schriftlich geregelt? Wenn nicht, dann gibt es bei 6-7 Jahren zwar ein gewisses Gewohnheitsrecht, aber es ist unklar ob das durchsetzbar ist. Einfach den Arbeitsplatz zu verlassen wird absehbar zu einer Abmahnung führen.

Ansonsten kümmere Dich um die Therapien und lass Dich dafür krank schreiben. Entgegenkommen kannst Du auf dieser Arbeitsstelle nicht mehr erwarten.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 28.10.2015 18:59
(@psoidonuem)
Registriert

Natürlich soll er nicht kündigen

AntwortZitat
Geschrieben : 28.10.2015 19:28
(@marecello)
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Danke viel-vielmals für die zahlreichen Antworten.
Natürlich ist das eine ungeheure Belastung für mich. Ich möchte nicht arbeitslos werden, sondern durcharbeiten bis zur Rente.
Die Arbeitszeiten sind nicht festgeschrieben, weil die Einsätze in den Familien unterschiedliche Zeiten bedarf.
Ich bekomme einen Auftrag von meiner Chefin und ich bin dann mein eigener Herr.

Ich denke auch ein Mobbing.
Ja, das Integrationsamt hat bei einer Kündigung mit zu bestimmen.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 28.10.2015 19:58
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

ich denke, dass Du hier einen Arbeitsrechtler konsultieren musst. So wie ich es sehe ist so, dass Du "Fallmanager" bist, wobei Du die konkrete Betreuung im Umfang an sich, aber auch pro Tag selber regeln musst. Wenn also Freitag nach 10 nichts mehr zu tun ist, dann hast Du frei.

Das muss aber auch arbeitsrechtlich so gelten. Was ich denke ist, dass Du gerade Freitag um 10 neue, dringende Fälle von Deiner Chefin kriegst, die Du dann sofort bearbeiten musst und deshalb eben nicht weg kannst. Zwar hast Du eine Arbeitszeit pro Woche, aber letzlich ist die willkürlich. Vermutlich gibt es weder Kernzeit noch sonst irgendeine Festlegung, die dazu führt, dass Du Dich darauf berufen kannst, Freitag um 10 zu gehen.
Ich traue mir als Laie nicht zu hier wirklich zu raten bzw. die arbeitsrechtlich zu werten.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 28.10.2015 21:11
(@ingo30)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

ich denke auch, dass hier mal arbeitsrechtlich / gewerkschaftlich (wenn Du da organisiert bist) drauf geschaut werden sollte. Deine Chefin scheint ja offensichtlich sachfremde Erwägungen zu haben ("Dem würge ich jetzt eine rein, weil er als kranker Arbeitnehmer mir nur Geld kostet und nix bringt"). Auf keinen Fall selbst kündigen ("weil man ja soviel Stress hat / ich es nicht aushalte"). Genau darauf ist so ein Mobbing ausgelegt. Hol Dir die notwendige Unterstützung und bremse die gute mal ein. Und noch was: Wir haben nur ein Leben. Wenn Du Deine Therapie zum Zeitpunkt X brauchst, dann mach sie. Es ist wurscht, was Dir da andere erzählen wollen. Gruß Ingo

AntwortZitat
Geschrieben : 28.10.2015 21:46
(@marecello)
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Wegen den Arbeitszeiten ist es folgendermaßen, ich möchte dies noch ergänzen.

Ich habe Einsätze in Familien.
Die Arbeitszeiten sind von Situation zu Situation verschieden.
Mal gibt es Kostengenehmigungen für 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 Std. tgl.
Ich kann mit den Familien wo ich arbeite, oft selbst regeln das ich Freitag früher gehen kann.
Entweder bleibe ich dafür eine Std. pro Tag (Mo. - Do.) länger in der Familie oder sie sagen mir, kein Problem, sie heißen es gut wenn ich mich um meine Tochter kümmere.
Diesen Monat habe ich 40 Std. pro Woche gearbeitet, außer letzte Oktoberwoche da bin ich AU.

Meine Chefin hat ihren Betrieb selbst verschuldet.
Ich habe Sie oft unterstützt die Schulden abzubauen.
Aber Sie gibt das Geld für Ihre Tochter aus.
Das darf Sie.

Alle meine Pläne, alle meine Vorschläge lehnt Sie ab, Sie macht mir überhaupt keine Vorschläge oder bespricht das mit mir.
Ihre Firma ist z.T. auf illegaler Weise aufgebaut.
Ich habe Internas, durch meine Tätigkeit im Büro.

Nun, ich werde einen Arbeitsrechtler konsultieren.
Ich kann nachts überhaupt nicht mehr gut schlafen.
Auch im Unterbewusstsein verfolgt mich diese Situation.

Kennt jemand einen kompetenten Arbeitsrechtler im Rhein-Neckar-Kreis?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.10.2015 09:48
(@marecello)
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Alle meine Pläne, alle meine Vorschläge lehnt Sie ab, Sie macht mir überhaupt keine Vorschläge oder bespricht das mit mir.

In Bezug auf keine miese Stunden, durch das frühe Arbeitsende am Freitag.

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 29.10.2015 10:18




82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus marecello!

Ich kann nachts überhaupt nicht mehr gut schlafen.
Auch im Unterbewusstsein verfolgt mich diese Situation.

Für mich ein wesentlicher Grund mehr, an diesem Arbeitsverhältnis schleunigst was zu ändern; die seelische Belastung könnte Deine Krebserkrankung "fördern" (es gilt nicht nur "mens sana in corpore sano", umgekehrt ist genauso wichtig!)

Ihre Firma ist z.T. auf illegaler Weise aufgebaut.
Ich habe Internas, durch meine Tätigkeit im Büro.

Mag sein, nur...was willst Du damit anfangen?
Wenn Du sie mit Deinem Wissen unter Druck setzen möchtest, bringt das nur unnützen Ärger.

Ich bleibe dabei, lass Dich krank schreiben und kümmere Dich intensiv um Deine Genesung!!! Zur Not lässt Dich kündigen, damit Du zumindest ALGI bekommst...

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 29.10.2015 12:18
(@marecello)
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Hallo und Danke für die zahlreichen Antworten auf meine Situation.

Ich habe nun ein Schreiben an meine Arbeitgeberin verfasst.

Bitte kann da jemand darüber schauen, nach Rechtschreibfehler und gefährliche Passagen schauen und mir dies bitte mitteilen?

Sehr geehrte Frau .........

ich habe Ihren Brief vom 25.10.2015 erhalten.

Sie wußten im Vorfeld, dass ich Hautkrebs habe und das diese Erkrankung behandlungsbedürftig ist.
Dies habe ich Ihnen unverzüglich am 13.10.2015 mitgeteilt.
Ich kann Ihre Einlassung nicht nachvollziehen, dass mein abgelehnter Urlaub eine Krankmeldung verursacht haben soll.
Solche Unterstellungen belasten das Betriebsklima.

Ich habe einen Arbeitsvertrag mit einem Stellenumfang von 85% und einer wöchentlichen Arbeitszeit von 34 Stunden.
Seit Ende September 15 arbeite ich bei Familie ......, 8 Std. tgl. oder 40 Stunden in der Woche, neben Fam. ..... hatte ich an manchen Tagen noch einen Einsatz bei Fam. ..... je 3 Stunden. Ich habe somit an manchen Tagen 11,5 Std. gearbeitet.

Da ich für eine Wochenarbeitszeit von 34 Std. Woche eingestellt bin, siehe Arbeitsvertrag vom 28.02.2009, möchte ich die 34 Std. Woche wöchentlich gerne erbringen.
Meine Arbeitseinteilung bei Fam. ..... wären 4 Arbeitstage a 8 Std. von 6:00 - 14:00 Uhr und einen Tag von 6:00 - 8:00 Uhr in Absprache mit der Kundin.

Da ich mein Privatleben zeitlich besser koordinieren muss, schlage ich Ihnen diese Vorgehensweise meiner zu erbringenden Arbeitszeit bei Fam. ** ..... und zukünftig vor.
Ich habe, laut Stundennachweis und meiner Dokumentation im Monat Oktober 2015 21,5 Überstunden erbracht.

Ich verstehe in Ihrem Schreiben vom 25.10.15 folgende Änderung nicht.
Ich konnte seit 8 Jahren mit Ihrer ausdrücklichen Einwilligung immer und  jeden Freitag  gegen 10:00 Uhr Feierabend machen, um meine Tochter umgangsrechtlich aus Frankfurt/Main abzuholen.

Nun versagen Sie mir diese Gewohnheit, bzw. fordern ein Rücksprache diesbezüglich.
Ich hatte diesbezüglich schon vor ihrem Schreiben vom 25.10.15, mehrere Male, am 14.09.15 und am 19.09.15 mit Ihnen Rücksprache, wegen Umgang mit meiner Tochter gehalten und gebeten, dies zu berücksichtigen.
Sie sind auf meine Rücksprache leider nicht eingegangen.
Wenn ich meine arbeitsvertragliche Arbeitsstunden (34 Std.Woche) erfülle, kann ich Freitags meine Tochter abholen.
Es entstehen somit keine Fehlzeiten, wie Sie in Ihrem Schreiben vom 25.10. zitieren.
In der Praxis sieht es auch so aus, dass manch mal nicht genügend Aufträge reinkommen und daher diese Fehlzeiten nicht auf die Mitarbeiter angerechnet werden können.

Zudem möchte ich richtigstellen, dass ich Freitags ausnahmslos ein paar Stunden gearbeitet habe und danach, wie Sie wissen und immer mit Ihrer Einwilligung, nach Frankfurt/Main gefahren bin um meine Tochter abzuholen.
Ihr Schreiben vom 25.10 enthält folgendes Zitat: "Des weiteren teilen wir Ihnen mit, dass Sie ab sofort keinen Freitag mehr frei bekommen werden".
Das Zitat ist leider so nicht richtig.
Wie oben mitgeteilt, habe ich Freitagsvormittag immer für Sie und für mich gearbeitet, natürlich weniger Arbeitsstunden als an den anderen Arbeitstage.
Habe meistens meine arbeitsvertraglich festgesetzten wöchentlichen Arbeitsstunden erfüllt.

Es ist doch in den letzten Wochen erkennbar, dass sich die Arbeitsatmosphäre gewandelt hat.
Ich hatte Ihnen dies schon am 13.10. mitgeteilt, "ob Sie etwas gegen mich haben".

Seit meiner Anstellung bei Service wird es immer so gehandhabt, dass ich von Ihnen einen Arbeitsauftrag bzw. einen Einsatz bei Kunden erhalten habe und ich meine Arbeit selbstständig, mit Arbeits- und Zeiteinteilung in Absprache mit den Kunden und situationsbedingt vor Ort erbracht habe.
Dies bin ich so gewohnt und möchte dies zukünftig auch weiterhin so handhaben.

Ich möchte zudem noch unterstreichen, dass ich für die wirtschaftliche Situation vor dem Ausscheiden der Geschäftsführerin Frau ...... ..........  in keinster Weise zu verantworten habe.
Seit der Trennung Ihrer Geschäftsführerin gibt es in der Firma ........ immer schon wirtschaftliche Probleme.
Ich habe mehrere Jahre bei Ihnen im Büro gearbeitet und kenne die betrieblichen Internas zu genüge.

In dieser Zeit, als ich das Büro managte habe ich zwei Vergütungsverhandlungen mit den Kostenträgern ausgehandelt und sogar zwei Erhöhungen der Vergütungsstunden und vieles mehr erreicht.

Mir wurde von Ihnen im Juni 2015 per SMS und auch mündlich deshalb eine Gehaltserhöhung in Höhe von monatl. 120.- Euro brutto zugesagt.
Auszahlung meiner Gehaltserhöhung nach Verhandlungsabschluss mit den Kostenträgern.  Dies wurde aber aus Gründen der wirtschaftlichen Situation Ihrer Firma abgelehnt.
Worüber ich Anfangs etwas enttäuscht war, aber letztendlich akzeptiert habe.
Meine Arbeit und Arbeitsweise ist in allen Dingen überhaupt nicht zu beanstanden.

Ihr Schreiben vom 25.10.2015 hat mich zu dieser Erwiderung veranlasst.
Ich bitte Sie freundlichst, mit mir zukünftig eine belastungsfreie, fürsorgliche, emphatische und kooperative Zusammenarbeit weiterhin zu ermöglichen.
Letztendlich ist ein Arbeitsfrieden für den Arbeitnehmer und Arbeitgeber von höchster Bedeutung.

Haben Sie vielen Dank.


Anm. Mod.: Realnamen entfernt (hoffentlich alle)

Mit freundlichen Grüßen

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 30.10.2015 10:04
 Xe
(@_xe_)
Registriert

Moin,

ich würde diesen Brief nicht abschicken. Nachdem anscheinend keine Kommunikation mit deiner Chefin möglich ist, dürfte dir aus diesem Brief eher ein Strick gedreht werden.

Auch für mich sieht das nach Mobbing aus, denn mit 60% Behinderung kann sie dir nicht kündigen.
Ich würde nicht weiter versuchen, auf eine Gemeinsamkeit zu setzen, die offensichtlich nicht mehr vorhanden ist, sondern einen Arbeitsrechtler konsultieren.

Ich befürchte nur, dass die einseitige Kriegserklärung durch deine Chefin ein weiteres Verbleiben in der Firma schwer bis unmöglich machen dürfte.

Viel Glück, Xe

AntwortZitat
Geschrieben : 30.10.2015 12:20
82Marco
(@82marco)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Servus marecello!

ich würde diesen Brief nicht abschicken.

Ich auch nicht, unabhängig davon, dass Dein Schreiben viel zu lang ist. Das Schreiben wird meiner Meinung nach vorhersehbar in Ablage P ohne weiter Beachtung landen.

An Deiner Stelle würde ich,
a) Arbeitsvertrag packen und sofort zum Fachanwalt für Arbeitsrecht und
b) mich beim Hausarzt meines Vertrauens sofort krank schreiben lassen, bevorzugt solange die Therapie dauert.

Diese Chefin lässt nicht mit sich reden, hier müssen der Dame Grenzen aufgezeigt werden und dazu bist Du m.E. derzeit nicht in der Lage.

Grüßung
Marco

Mit einem Lächeln zeigst Du auch Zähne!
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Ob ein Vorhaben gelingt, erfährst Du nicht durch Nachdenken sondern durch Handeln!

AntwortZitat
Geschrieben : 30.10.2015 12:30
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

ich sehe es wie Xe, in dieser Situation solltest Du den Brief nicht abschicken und am besten überhaupt keinen schreiben. Wenn Du überhaupt etwas schreiben willst, dann kurz und sachlich, ohne jegliche Emotionen. In gewisser Weise verstehe ich natürlich, dass Du die Anschuldigungen zurückweisen willst, aber auch meiner Sicht bist Du da viel zu emotional, was auch verständlich ist.

Folge dem Rat von Marco und wenn überhaupt, dann lass den Anwalt den Brief schreiben.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 30.10.2015 12:32
(@marecello)
Zeigt sich öfters Registriert

Danke für die glasklaren und einstimmigen Meinungen.

Den Brief habe ich letzte Nacht geschrieben, weil ich nicht einschlafen konnte, obwohl ich müde war.
Diese Existenzangst und den kommenden Jobverlust und die finanziellen Einbußen, machen mir sehr zu schaffen.
Ich habe Atemprobleme, besonders Nachts im Bett und mein Hals ist zugeschnürt, ich habe einen Kloß im Hals.

Das obige Schreiben hat mir gut getan, denn ich konnte manche Sachen von der Seele schreiben.
Meine liebe Tochter ist bei mir und ich spiele mit ihr und gestalte mit ihr Halloween.
Das lenkt mich von der miesen und trostlosen Stimmung ab.

Ich zahle regelmäßig Kindesunterhalt, ich fördere meine Tochter im Ballett und Klavierunterricht, auch finanziell.
Ich will, dass das zukünftig fortbesteht und die Wohnung in der ich mich und meine Tochter sauwohl fühlen, möchte ich nicht durch den Arbeitsplatzverlust verlieren.
Das sind meine größten Zukunftsängste und diese belasten mich ungemein.

Wenn das Verhalten meiner Vorgesetzten Mobbing sein soll, müsste ich doch ärztlich z.B. vom Neurologen oder Psychologen diagnostiziert werden.
Welchen Facharzt sollte ich konsultieren, einen Neurologen oder Psychologen oder .....?
Ein Gutachten oder ein Attest ist bestimmt für den Arbeitsgerichtsprozess  förderlich.
Was meint Ihr dazu?

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 30.10.2015 17:59
(@frieda)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo Marecello,

ein Mobbing kann kein Neurologe/Psychologe feststellen, solange es bei Dir noch keine gesundheitlichen Störungen verursacht. Ich denke, mit Deinen jetzigen gesundheitlichen Problemen bist Du auch zur Genüge ausgelastet. Wenn Du damit krankgeschrieben bist, und zwar bis zum Ende der Therapie mindestens (es gibt auch noch Anschlußheilbehandlungen, unbedingt beantragen), solltest Du Dich auch in erster Linie aufs Gesundwerden konzentrieren und erst dann befasst Du Dich mit dem Thema Chefin und Arbeitsplatz bzw. Mobbing.
Bis dahin kann sie Dir eigentlich nix.

Liebe Grüße

Frieda

Glaub nicht alles was Du denkst.

AntwortZitat
Geschrieben : 31.10.2015 01:42