Hallo Zusammen,
vor längerem (zwei Jahren) hatte ich mich in diesem Forum angemeldet und meine damaligen Umgangsprobleme dargelegt. Damals hat man mir hier zum Dreisprung geraten, und mit ach und Krach hatte ich mich damals mit der KM auf folgendes Umgangsmodell mündlich (ohne JA, das Gespräch dort lehnte KM ab) geeinigt (ich war deshalb für längerer Zeit auch 'nur' stiller Mitleser hier, Tips bzgl. JA oder Gericht wollte ich nicht geben da keine eigene Erfahrung):
- jedes zweite WE von Fr 18 bis SO 18 Uhr
- jeden Donnerstag und darauffolgenden Dienstag von 16 bis 18 Uhr
- Kind mittlerweile knapp 8
- gemeinsames Sorgerecht (seit 3 Jahren geschieden, 5 Jahre getrennt)
- Ferien jeweils abgesprochen, immer ca. 1 Woche
Letztes WE war Tochter noch bei mir, hatten ein schönes WE und viel Spaß, heute Anruf von KM, dass sämtliche Kontakte und Umgänge auf Eis gelegt würden. Sie wäre mit unserer Tochter beim JA gewesen, hätte dort ein Gespräch gehabt, Tochter hätte dem Sachbearbeiter (wohl im Beisein ihrer Mutter) mitgeteilt, dass sie Angst vor mir hätte und nicht mehr zu mir kommen möchte. Daraufhin würden ab jetzt auf Rat des Sachbearbeiters alle Umgänge eingestellt. Ich bin sofort ans JA gefahren und habe den Sachbearbeiter auch angetroffen, der mir dies auch bestätigte. Anfang nächster Woche werde ich jedenfalls dort ein Gespräch haben, danach möchte der Sachbearbeiter ein Gespräch mit KM, Kind und mir ansetzen. Er meinte noch das sei normal dass Kinder in dem Alter teilweise nicht mehr zu ihrem Papa möchten.
Ich bin im Moment echt einfach nur sprachlos.
Hallo achill,
eigentlich kann man aus der Ferne dazu auch nicht viel sagen.
Bisher her hast Du einen ganz normalen Umgang. Das Kinder mit 8 einen eigenen Willen haben ist nichts Neues und ich meine, dass das auch nicht das Problem ist. Sicher sagen sie mal, dass sie dies und jenes nicht mögen oder wollen. Die Sache hier fällt schon aus dem Rahmen, da extra das JA bemüht wurde. Nun weiss ich nicht wie dramatisch die Sache beim JA war, aber wenn es so "normal" wäre, dann müsste man auch keine Kontaktsperre verhängen.
Du solltest Dich fragen was will die KM?
Kann es sein, dass Dein Kind so etwas von sich aus gesagt hat und es im Sinn eines 8jährigen meint, also eine typische kindliche Meinung, die eben nur aufgebauscht wurde, oder steckt mehr dahinter?
Prinzipiell ist ein Kind mit 8 immer noch klein genug, dass der Umgang stattfindet wie vereinbart ohne das Kind immer extra zu fragen. Die KM hat den Umgang nicht nur zu gestatten sondern auch zu fördern.
Vielleicht wendest Du Dich noch einmal an das JA und fragst nach (da ja Kontaktverbot!!) worin denn die Vorwürfe eigentlich bestehen, da Du nicht einsiehst, dass darauf mit Kontaktverbot und Umgangssperre reagiert wird. Je nachdem was dabei heraus kommt muss man halt weiter sehen.
Generell sehe ich keinen Grund den Umgang nicht so wie bisher stattfinden zu lassen.
VG Susi
Hallo Susi,
vielen Dank für Deinen Antwort!
Im Prinzip sehe ich es so wie Du. KM war schon immer sehr negativ auf den Umgang eingestellt. Beim Abholen gibt man mir nicht die Hand, sie behandelt mich eiskalt und abweisend. Mir war das nach einiger Zeit egal, der Umgang lief ja. Und während der Übergaben ist Tochter i.d.T. zurückhaltend und abweisend (mir gegenüber), das ändert sich aber nach spätestens zehn Minuten, dann ist sie aufgeweckt und voller Ideen. Daneben stichelte KM immer wieder gegen den Umgang unter der Woche (sollte letztens ganz gecancelt werden) oder dass ich Tochter schon am Freitag und nicht erst am Samstag abhole. Ich war hier aber stur und wir hatten uns diesbezüglich auch ein paar Mal gestritten (aber nicht in letzter Zeit).
Unsere Tochter steckt hier sicher auch in einem Loyalitätskonflikt (denke ich jedenfalls).
Auf jeden Fall meint es das JA ernst, Umgang ist gestrichen. Einfach so nach einer wie auch immer durchgeführten Befragung unserer Tochter.
Kommende Woche bin ich ja zum Gespräch dort, ich hoffe hier erfahre ich mehr.
Hallo achill,
Er meinte noch das sei normal dass Kinder in dem Alter teilweise nicht mehr zu ihrem Papa möchten.
Es ist auch normal, dass Kinder in dem Alter teilweise nicht mehr zur Schule möchten. Erteilt der Herr Sachbearbeiter vom Jugendamt in solchen Fällen dann etwa eine unbefristete Beurlaubung vom Unterricht?!?
Das heißt: Du hast es hier mit einem Mütterkreuzler der übelsten Sorte zu tun, und/oder Muddi hat beim Jugendamt irgendeine gewaltige Räuberpistole erzählt, von der du bislang noch nichts weißt und die du dir in deinen schlimmsten Alpträumen nicht vorstellen kannst.
Auf jeden Fall meint es das JA ernst, Umgang ist gestrichen.
Das ist eine hundertprozentige Kompetenzüberschreitung: Den Umgang aussetzen kann nur ein Familienrichter, aber nicht irgendein dahergelaufener Jugendamts-Fuzzi.
Kommende Woche bin ich ja zum Gespräch dort, ich hoffe hier erfahre ich mehr.
Rechne so oder so mit starkem Tobak. Ruhig bleiben, sachlich bleiben, aus Sicht des Kindes argumentieren. Wenn das Eis zu dünn wird, lieber in aller Höflichkeit das Gespräch umgehend beenden - und dann zügig ein gerichtliches Umgangsverfahren auf den Weg bringen.
Unsere Tochter steckt hier sicher auch in einem Loyalitätskonflikt (denke ich jedenfalls).
Ja, natürlich.
So blöd es klingt, aber sogar in puncto Loyalitätskonflikt hilft es, wenn der Umgang erst mal per Gerichtsbeschluss geregelt ist: Dann ist es nämlich nicht mehr ihre Verantwortung, wenn sie zu Papa geht, sondern dann tut sie einfach nur das, was der Richter angeordnet hat. Und was ein Richter ist, was ein Richter tut, und warum man sich an das halten muss, was ein Richter sagt - das versteht auch ein achtjähriges Kind schon verdammt gut.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hi,
kann mich hier Malachit nur anschließen, normal ist das nicht, dass ein JA den Umgang aussetzt. Das JA hat hier gar keine Befugnis, und nur weil ein Kind nicht will, ohne dass etwas vorgefallen wäre? Ich fürchte du darfst dir da im Termin noch was anderes anhören.
Aber hoffen wir mal das der Umgang nur ausgesetzt wurde weil deine Tochter nicht will, dann kannst du höflich darauf hinweisen, dass Kinder öfter mal etwas nicht wollen und die geistige Reife für solche Entscheidungen nicht besitzen. Aus diesem Grund müssen Eltern z.B. auch dafür sorgen, dass ihre Kinder zur Schule, zum Zahnarzt und ähnlich unerfreulichen Terminen erscheinen müssen.
Ein Treffen mit dir ist kein unerfreulicher Termin, wenn das vom Kind so wahrgenommen wird dann nur wegen eines starken Loyalitätskonflikts den die Mutter durch ihre Ablehnung auslöst. Kontakt zum Vater ist absolut wichtig und mit 8 Jahren ist das Kind zu jung um solche Entscheidungen zu treffen.
Darauf kannst du freundlich hinweisen und dann auch das Gespräch zügig beenden und das ganze gleich bei Gericht regeln lassen. Es ist für die Kinder tatsächlich gut wenn sie sich hinter einer Anordnung des Richters "emotional verstecken" können.
Ich hab grad in der Arbeit eine Kollegin die meine Arbeit total ablehnt, ist diese Frau im Haus wollen die Kinder ihrer Gruppe nie mit mir mitgehen und sie freut sich darüber - ist sie krank fragen alle ob sie heute mitdürfen.... Loyalitätskonflikt entsteht schnell und nicht nur in Trennungsfamilien, nur in Trennungsfamilien ist er weitaus schlimmer für alle Beteiligten zu ertragen.
LG
Nadda
Hallo Zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten!
Der springende Punkt ist wohl, dass Tochter befragt wurde (wie, von wem, in welchem Zusammenhang weiß ich nicht) und dabei wohl von sich aus gesagt hätte, sie hätte Angst vor mir, ich würde teilweise aggressives Verhalten zeigen (auf den Tisch schlagen und schlimme Wörter von mir geben) und sie möchte mich nicht sehen. Dies sei der Grund den Umgang auf Eis zu legen (so hatte es mir jedenfalls KM erklärt). Der Herr vom JA meinte noch es müsse jetzt Ruhe einkehren. Ich bin irgendwie perplex.
Ich sehe schon, dass unsere Tochter teilweise - nicht immer - reserviert gewirkt hatte, v.a. bei der Übergabe. Bei den letzten beiden WE war es jedoch wieder deutlich entspannter und Tochter war aufgeschlossen und schlug von sich aus Unternehmungen vor.
Der springende Punkt ist wohl, dass Tochter befragt wurde (wie, von wem, in welchem Zusammenhang weiß ich nicht) und dabei wohl von sich aus gesagt hätte, sie hätte Angst vor mir, ich würde teilweise aggressives Verhalten zeigen (auf den Tisch schlagen und schlimme Wörter von mir geben) und sie möchte mich nicht sehen. Dies sei der Grund den Umgang auf Eis zu legen (so hatte es mir jedenfalls KM erklärt). Der Herr vom JA meinte noch es müsse jetzt Ruhe einkehren. Ich bin irgendwie perplex.
Ich wundere mich immer wieder, wie scheinbar aus merkwürdigensten Gründen Kinder befragt werden ... Mit gSR hätte Deine Tochter ohne Deine Einwilligung keiner Befragung unterzogen werden dürfen (wenn diese tatsächlich stattgefunden hat) und die Punkte sind recht unbestimmt beschrieben und so mit Sicherheit nicht geeignet, einen Umgangsausschluß zu rechtfertigen.
z.B. in meinem Fall wurden die Kinder mißhandelt, das JA bekam eine Mitteilung und hat sich einfach nicht gemeldet ... befragt wurden die noch nie. Von Umgangsausschluß sprechen die auch immer nur ambivalent, und irgendwie haben die auch nie Zeit ... vermutlich weil ich der Vater bin.
Ich würde auch recht zeitnahe den Umgang einfordern, wenn keine bzw. unzureichende Reaktion kommt, Umgangsklage einreichen. Unabhängig davon was der MA des JA sagt.
Gruß
Kasper
Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge zu ertragen, die ich nicht Ändern kann, den Mut, Dinge zu Ändern, die ich Ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Hallo Zusammen,
also, der JA Mitarbeiter war wohl auch als Sozialpädagoge an Schulen tätig, u.a. an Grundschule von Tochter. Evtl. hat hier das Gespräch stattgefunden (ist aber nur Vermutung).
Ich bin gespannt wie das Gespräch nächste Woche verläuft. Danach soll ja ein Dreiergespräch (Mutter, ich, Kind) stattfinden. Ich hoffe zeitnah. Habe das Gefühl, dass es auf begleiteten Umgang rauslaufen soll, mir man das also letztlich anbieten will und wenn ich ablehne ich dann als der Buhmann dastehe. Auch das ist natürlich nur eine Vermutung.
Bzgl. Gerichtsverfahren gibt es doch die Möglichkeit einer einstweiligen Verfügung, oder?
(...)Letztes WE war Tochter noch bei mir, hatten ein schönes WE und viel Spaß, heute Anruf von KM, dass sämtliche Kontakte und Umgänge auf Eis gelegt würden. Sie wäre mit unserer Tochter beim JA gewesen, hätte dort ein Gespräch gehabt, Tochter hätte dem Sachbearbeiter (wohl im Beisein ihrer Mutter) mitgeteilt, dass sie Angst vor mir hätte und nicht mehr zu mir kommen möchte. Daraufhin würden ab jetzt auf Rat des Sachbearbeiters alle Umgänge eingestellt. Ich bin sofort ans JA gefahren und habe den Sachbearbeiter auch angetroffen, der mir dies auch bestätigte. Anfang nächster Woche werde ich jedenfalls dort ein Gespräch haben, danach möchte der Sachbearbeiter ein Gespräch mit KM, Kind und mir ansetzen. Er meinte noch das sei normal dass Kinder in dem Alter teilweise nicht mehr zu ihrem Papa möchten.
(...)
Ich sehe wenig Grund für überspannte Reaktionen hier.
Da kommt eine Mutter offenbar nicht mehr den Loyalitäts-Auslenkungen des Kindes klar und sucht Beratung beim JAmt.
Der JAmt hat sich Mutter und Kind angehört und daraufhin geraten, den Umgang einzustellen, bis die Hemmnisse geklärt sind.
Dann hat das Amt Gspräche mit dem Vater allein und später mit der kompletten Triangel terminiert.
Kinder können in Loyalität zum jeweiligen Elternteil hin- und hergerissen sein.
Das ist nix außergewöhnliches.
Ein Fehlverhalten des Sachbearbeiters kann ich nicht erkennen, eher schon vorbildliches Bemühen der raschen Klärung.
Der TO sollte nun nicht im Reflex angefressen durch die Decke gehen, sondern im Interesse es Kindes die Situation verbessern helfen.
Vielleicht gibt es realistische Hemmnisse für des Kindes seitens des Vaters und Unsicherheiten seitens der Mutter. Sind die Übergaben zum Umgang optimiert?
Das Angebot des JAmtes kann behilflich sein, wenn man sich der Angelegenheit mit Wohlwollen nähert und das Kind in den Blick nimmt.
W.
Hallo Wildlachs,
Ich sehe wenig Grund für überspannte Reaktionen hier.
Ich sehe vor allen Dingen keinerlei Grund für die überspannte Reaktion dieses JA-Mitarbeiters.
Oder seit wann ist es üblich, auf allmeines Blah-Blah hin und ohne die Gegenseite überhaupt zu hören, erst mal vollendete Tatsachen zu schaffen? Vor allen Dingen unter Berücksichtigung der Tatsache, dass er kraft seines Amtes gar nicht das Recht hat, derlei vollendete Tatsachen zu schaffen, sondern dies einem Richter hätte überlassen müssen.
Dass man solch selbstgefälligen Pinseln leider nicht in dem Maße die Meinung geigen kann, wie es eigentlich nötig wäre, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Nix für ungut,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo achill,
Dein Post hat mich wirklich bewegt.
Da ich sehr ähnliches erlebt habe möchte ich Dir antworten, meine Geschichte erzählen und Dir eine Empfehlung geben.
Auch meine Tochter braucht immer ca. 10 Minuten um "aufzutauen", danach ist alles super. 🙂
Bei der Rückfahrt zur Mutter nach den Herbstferien sagte meine Tochter noch kurz vor Ankunft: "Papa, lass uns jetzt verabschieden und umarmen, bei meiner Mama ist mir das unangenehm."
Seit fast 2 Jahren kämpfe ich nun um einen regelmäßigen Umgang mit meiner Tochter. Sie ist gerade vor ein paar Tagen 10 Jahre alt geworden.
Meine Ex-Frau und ich sind schon seit 5 Jahren geschieden.
Bis zu den Sommerferien 2014 hat der Umgang noch gut funktioniert.
Dann kam der Bruch, mit dem Unterschied dass ich das Jugendamt eingeschaltet hatte, nachdem mir die Kindesmutter den Umgang fast vollständig verweigert hat.
Es folgten 2 Verfahren vor dem Familiengericht Ende 2014 und Mitte 2015.
Grundsätzlich wurde meiner Tochter immer ein relativ normales Umgangsrecht zugesprochen, natürlich mit einigen Kompromissen zugunsten der Kindesmutter.
Diese hat immer wieder ausgesagt was ich für ein schlechter Vater wäre, meine Wohnung wäre verdreckt und voller Rauch. Ich hätte Sie mit einem Messer bedroht, Unterhalt nicht bezahlt, das Kind gegen Sie beeinflusst und es "entführen" wollen etc etc.
Mach Dich auf einiges gefasst wenn Du diesen Weg gehst!
Das Gericht hat in Folge einen Hausbesuch bei mir durchführen lassen und den Besuch einer gemeinsamen psychologische Beratung der Stadt angeordnet.
Der letzte vereinbarte Umgangstermin war in den Herbstferien. Seitdem habe ich meine Tochter nicht mehr gesehen.
Die Chancen Sie noch vor dem nächsten Beratungstermin Ende Januar zu sehen sind sehr gering.
Warum?
Weil meine Tochter vor ca. 2 Wochen bei einer Befragung der psychologischen Beratung ausgesagt hat, dass Sie nicht mehr zum Vater will!
Ich war schockiert.
Haben wir doch ein sehr inniges Verhältnis. Die Beratung konnte mir im nachfolgenden Einzelgespräch keinen Grund nennen, warum das so ist.
"Ihre Tochter liebt Sie. Sie sollen nichts an sich ändern. Sie will das Sie weiter regelmäßig anrufen, evt. sogar noch öfter als gerichtlich vereinbart."
Meine Tochter hat mir in den Sommerferien erzählt warum die Mama den Umgang beim Vater nicht will:
"Die Mutter wäre dann immer so traurig". Soviel zum Thema Loyalität und Instrumentalisierung des Kindes durch die Mutter.
Du hast jetzt aus meiner Sicht 3 Möglichkeiten:
1. Eine gemeinsame Beratung suchen, bzw. weiter darauf setzen.
Einen Weg finden die Situation wieder zu schlichten. Alle müssen Kompromisse eingehen, in der Hoffnung wieder zu einem normalen Umgang zu kommen.
2. Antrag vor dem Familiengericht
Meine Tochter hatte damals wenigstens noch ausgesagt, dass Sie zum Vater will. Ob ein Gericht Dir auch einen relativ normalen Umgang zuspricht kann ich nicht beurteilen.
3. Dein Rückzug. Wenn Du das Gefühl bekommst einen aussichtslosen Kampf zu führen.
Aber gib niemals Deinem Kind die Schuld für diese Situation. Melde Dich regelmäßig, schreib Mails oder Briefe und sage das Du immer für Sie da bist und Sie zu Dir kommen kann wenn Sie das wieder will.
Ich selber habe mich noch nicht final zwischen 1) und 3) entschieden.
Vor ein Familiengericht werde ich wohl aufgrund der aktuellen Aussage meiner Tochter nicht mehr gehen.
Dir würde ich erst mal zu 1) raten und 2) als das wirklich letzte Mittel betrachten.
lg Verne
Hallo Zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten!
@Verne: exakt so verhält es sich bei mir auch. Die psychologische Beratungsstelle der Stadt hat wohl hier ein Gespräch mit unserer Tochter geführt im Zuge dessen offenbar herauskam, dass Tochter mich nicht mehr sehen möchte.
Vor zwei Jahren waren wir schon einmal an diesem Punkt. Damals hatte mich meine damalige Freundin besucht, worauf mir KM vorwarf, ich würde es wörtlich 'mit dieser Frau im Beisein unserer Tochter treiben'. Ich erhielt damals eine bitterböse mail, habe diesen Vorwurf schwarz-auf-weiß (und noch einige ziemlich heftige Vorwürfe). Ich frage mich ob ich diesen Punkt zur Sprache bringen sollte beim Termin nächste Woche (ausgedruckte mail mitnehmen) um auch mögliche Aussagen unserer Tochter entkräften zu können, dass diese auch von Seiten KM beeinflusst worden sein könnten.
Ich möchte noch kämpfen, überlege aber tatsächlich den Sinn dahinter.
Hi achill,
schön zu lesen das Du noch kämpfen möchtest!!
Mit den ganzen Vorwürfen und "Beweisen" in Form von Mails ist das alles so eine Sache.
Ich würde das bleiben lassen, das hast Du nicht nötig! Das bietet zudem Angriffsflächen für die KM und lässt Dich nicht souverän erscheinen.
Ich konnte auch beweisen das meine Wohnung nicht verdreckt oder verraucht ist, oder das ich regelmäßig Unterhalt gezahlt habe.
Wirklich geholfen hat es alles nichts.
Kurz vor unserem Bruch Sommer 2014 bin ich innerhalb von Köln umgezogen um meiner Tochter ein einiges Kinderzimmer einzurichten.
Ich wohne seitdem alleine auf 134qm, 4-.Zimmer mit Terrasse und eigenem Garten und laufe täglich am leeren Kinderzimmer vorbei. 🙁
Die KM wohnt mit Ihrem neuen Lebensgefährten und meiner Tochter in einer 50qm 2-Zimmer Wohnung.
Soviel zum Thema "im Beisein unserer Tochter treiben"...mal andersherum. :thumbdown:
lg Verne
Hallo achill,
Ich frage mich ob ich diesen Punkt zur Sprache bringen sollte beim Termin nächste Woche
Nö. Es bringt dir keine Bonuspunkte, wenn du mit Dreck nach der KM wirfst (und zwar völlig unabhängig davon, ob dies berechtigt wäre oder nicht).
Im Grunde genommen hast du "nur" drei Botschaften an das Jugendamt und an die KM rüberzubringen:
- Du bist ein liebender Vater.
- Du verstehst nicht, woher plötzlich diese Vorwürfe kommen.
- Ein Scheitern der Vermittlung beim Jugendamt (oder eine Hinhaltetaktik à la "begleiteter Umgang") bedeutet, dass du schnellstmöglich eine Umgangsregelung durch das Familiengericht wirst festsetzen lassen.
Viele liebe Grüße,
Malachit.
Wenn ein Staat die Leistungsgerechtigkeit zugunsten der Verteilungsgerechtigkeit aufgibt, dann kommt man bald an den Punkt, wo es mangels Leistung nichts mehr zu verteilen gibt.
Hallo Zusammen,
also, hatte heute das Gespräch beim JA.
Insgesamt sind wir gar nicht auf die Vorwürfe eingegangen. Der Herr meinte nur, sie wissen bzgl. der Vorwürfe, die im Raum stehen? Ich hatte dies bejaht, KM hatte mir ausführlich davon berichtet. Es war wohl so, dass KM mit Tochter zum JA lief, Tochter dort psychologisch befragt wurde und Tochter hat wohl in diesem Gespräch von sich aus gemeint, ich würde ganz derbe Wörter in den Mund nehmen (gegen KM) und auch ein aggressives Verhalten zeigen (z.B. auf das Lenkrad schlagen) und sie wolle mich auch nicht mehr sehen, weil sie Angst vor mir hätte. Wir haben beim Gespräch darüber aber nicht ausführlich gesprochen.
Ich habe einfach dargestellt wie sich der Umgang über die letzten Jahre entwickelt hat, die Erlebnisse und Aktivitäten mit Tochter der letzten 1-2 Monate herausgestellt (Tochter hatte mir letztens noch erzählt wer in wen verknallt wäre in der Grundschule) und auch Probleme hierbei angesprochen (der Wunsch nach Umgangsreduktion durch KM, des öfteren kein Kontakt von unserer Tochter zu ihren Großeltern gewünscht etc.).
Insgesamt habe ich darauf hingewiesen, dass das Verhältnis zur KM immer ein auf und ab (zu Zeiten völlig entspannt, dann wieder richtig angespannt), und gerade waren wir aus meiner Sicht auf dem aufsteigenden Ast (wurde ja jetzt jähest abgewürgt). Ich habe auch auf den Loyalitätskonflikt unserer Tochter hingewiesen und dass man selbstverständlich ihre familiären Bindungen erhalten solle.
Kurz und gut, der Berater meinte es sei alles sehr interessant (was immer das heißt) und er fragte mich ob ich zu einem gemeinsamen Gespräch mit KM bereit sei - was ich auch bejahte und ich habe nach einen zeitnahen Termin gebeten. Dieser Termin soll - hoffentlich - Anfang nächster Woche stattfinden (wobei er Ex noch anschreiben müsse). Bis dahin sei die 'Vorsichtsmaßnahme' (Umgang ausgesetzt) noch erhalten (er hat natürlich auch die Aussage unserer Tochter im Kopf), hat mich noch gefragt wie ich mir eine Umgangsregelung vorstelle (so wie bisher + Ferienregelung).
Insgesamt hatte ich durchaus eine positiven Eindruck und auch, dass der Berater objektiv war (einzig die Aussage bzgl. Vorsichts- oder Sicherheitsmaßnahme bleibt jetzt erstmal erhalten hat mich stutzig gemacht und dass ich jetzt nicht am Kind zerren dürfe sondern er die Hoffnung hat, dass sich das Ganze im Gespräch mit KM entspannt). Ich hoffe natürlich, dass das Gespräch nächste Woche klappt und dass auch hier eine Entspannung gefunden werden kann.
Es befürchte allerdings jetzt auch einen Zeitverzug - wenn es nicht klappt nächste Woche mit dem Gespräch, dann sicher erst im Januar. Ich habe mir gedacht, falls ich nichts höre frage ich übermorgen nochmals freundlich an nach dem Gespräch für nächste Woche.
Was meint Ihr? Vielen lieben Dank für Eure Antworten!
P.S.: bin immer noch völlig sprachlos und fassungslos. Vor eineinhalb Wochen am WE stellt Tochter noch ihren Stiefel vor die Tür wg. Nikolaus, frisiert mir im Schwimmbad die Haare und jetzt so ein völlig absurdes Theater.
Folgende Optionen sehe ich:
1) ich warte das gemeinsame Gespräch (mit KM) am JA ab - Termin noch unklar. Prinzipiell finde ich das nicht schlecht, vielleicht gibt man sich aber vergebener Hoffnung hin und es könnte sein, dass das Gespräch erst im neuen Jahr stattfindet.
2) ich reiche sofort einen Antrag auf Regelung des Umgangs ein. Gibt es hier nicht die Möglichkeit einer einstweiligen Verfügung? Ich könnte den Antrag auch parallel erstellen und falls das Gespräch am JA scheitert sofort einreichen.
Ich hoffe jetzt wirklich, dass das Gespräch am JA klappt und der anvisierte Termin nächste Woche ebenso!
Hallo,
eigentlich ist Deine Situation völlig irrational.
Was immer die KM will, im Moment klappt der Umgangsboykott perfekt. Schliesslich hat sogar das JA es empfohlen.
Meiner Meinung nach müsste man eben auch das JA aushebeln. Du kannst zwar vor Gericht ziehen aber ich glaube kaum, dass eine schnelle Entscheidung gibt und auf der anderen Seite wird die KM auf Zeit spielen, sprich Du wirst Dein Kind dieses Jahr nicht mehr sehen.
Das Aushebeln des JA kann mMn nur ein Anwalt, der sowohl den "netten" Herrn vom JA angeht als auch die KM. Das JA kann zwar empfehlen aber nichts anordnen, dass muss dem "netten" Herrn um die Ohren gehaun werden und der KM muss klar gemacht werden, dass sie den Umgang zu fördern hat! Den Druck, der notwendig ist, kannst Du aber nicht ausüben, da Du ja der Böse bist, der Schläger und was auch immer. Ein Anwalt hat da eine andere Position.
VG Susi
Hallo Susi,
vielen Dank für Deine Antwort!
Irrational - genau das trifft es perfekt. Schläger ist gut, KM meinte einmal zu mir, sie hätte Tochter den Hintern verhauen wenn sie nicht das macht, was sie (also KM) sagt. Ich habe das nicht angesprochen am JA.
Verrückte Welt!
Das mit dem Anwalt ist prinzipiell eine gute Idee, ich denke ich werden den Herrn vom JA noch anschreiben, ob der Termin nächste Woche stattfindet. Für mich wird hier der Umgang ausgesetzt aus Gründen, die ich nicht akzeptieren kann. Auch das Gespräch mit Tochter finde ich je länger ich darüber nachdenke, mehr als fragwürdig.
Hallo,
ich hätte den JA-Mitarbeiter wohl gefragt, was er bei gleichen geäußerten Ängsten eines Kindes aus einer intakten Partnerschaft getan hätte. Das Kind in ein Heim gesteckt, weil die Eltern Kraftausdrücke benutzen und mal aufs Lenkrad hauen? :phantom:
Ich würde ihn höflich darauf hinweisen, dass ihm ja bestimmt selbst klar ist, dass er nicht befugt ist, solche Anordnungen zu treffen Du aber kooperationsbereit bist unter der Voraussetzung einer zügigen Erledigung binnen einer Woche und dass Du nach dieser Woche gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen musst, um sicherzustellen, dass Dir Dein Kind nicht entfremdet wird.
lg
sleepy
Sleepy
Hallo,
ich hätte den JA-Mitarbeiter wohl gefragt, was er bei gleichen geäußerten Ängsten eines Kindes aus einer intakten Partnerschaft getan hätte. Das Kind in ein Heim gesteckt, weil die Eltern Kraftausdrücke benutzen und mal aufs Lenkrad hauen?
Ins Heim gesteckt vermutlich nicht, aber es hätte sich vermutlich auch in einer "intakten" Beziehung die Situation ergeben, dass sich das Kind von selbst gegenüber dem Elternteil, vor dem es Angst hat, zurückzieht.
Ich würde ihn höflich darauf hinweisen, dass ihm ja bestimmt selbst klar ist, dass er nicht befugt ist, solche Anordnungen zu treffen Du aber kooperationsbereit bist unter der Voraussetzung einer zügigen Erledigung binnen einer Woche und dass Du nach dieser Woche gerichtliche Hilfe in Anspruch nehmen musst, um sicherzustellen, dass Dir Dein Kind nicht entfremdet wird.
Ich würde anstelle dieser agressiven Strategie erst einmal in mich gehen und fragen, was ich denn bei mir ändern könnte.
Es ist ja (wenn man Achills frühere Beiträge liest) nicht das erste Mal, dass seine Tochter äußert, Angst vor ihm zu haben. Und es geht auch aus seinen früheren Beiträgen hervor, dass er wohl auch im erregten Zustand zu heftigen Reaktionen neigt.
Es ist nicht gerade zielführend, jetzt darauf herumzuhacken, was das Jugendamt darf und was nicht. Vielmehr sollte sich Achill bemühen, sein unbeherrschtes Verhalten in den Griff zu bekommen.
Mag sein, dass er diesmal noch seine Tochter gegen deren Willen gerichtlich zum Umgang zwingen kann. Aber schon in wenigen Jahren wird er dies nicht mehr können. Und bis dahin sollte er tunlichst dafür sorgen, dass seine Tochter eben nicht mehr Angst vor ihm haben muss.