Hallo Achill,
Ich bin längst nicht so erfahren wie andere Forenmitglieder hier, aber ich habe meine auch schon einige Erfahrungen sammeln dürfen. Ich lese sehr viel hier in diesem Forum. Dein Einzelfall zeigt in erschreckender Form eine viel gelebte Realität in Deutschland.
Wenn es nicht um eine Sache, sondern um ein Kind geht, gibt es keine wirkliche „Rechtsprechung“. Viel zu vielschichtig, subjektiv, empirisch unbelegt und von zu großer emotionaler Bedeutung sind die einzelnen Streitgründe und vermeintlichen Konsequenzen.
Kinder können regelmäßig und auf Dauer immer nur dann von irgendeiner Regelung profitieren, wenn beide Elternteile die Paarebene verlassen. Sie müssen es schaffen sich auf der für das Kind relevanten Ebene zumindest soweit zu verständigen, dass die Interessen des Kindes nicht gefährdet werden.
Sollte das, wie durch dich beschrieben, nicht der Fall sein, hat der Elternteil, der merkt, dass sich etwas nicht zum besten Interesse des Kindes entwickelt, nicht nur das Recht, sondern gar die Pflicht, den Weg einer gerichtlichen Regelung im Interesse des Kindes zu suchen.
Ob dies emotional oder gesamtpsychologisch von Vor- oder Nachteil für das Kind ist, kann nicht aus der Ferne beurteilt werden und ist ein jahrelanger Prozess mit dermaßen vielen Faktoren, dass jede Aussage darüber nicht über eine schlichte Meinungsäußerung hinaus gelangen wird.
Ich möchte hier explizit darauf verweisen, dass meine folgenden Äußerungen lediglich meine Meinung repräsentieren.
Jeder der sagt, ein Vater solle aufhören, mit oder gegen den Willen des Kindes, um einen angemessenen und regelmäßigen Umgang zu kämpfen, um damit eventuell Druck vom Kind zu nehmen, ist weltfremd und hat vollkommen unrecht.
Was bitte soll das für eine Botschaft sein?
15 Jahre später…
„Hallo Liebes, Du fragst warum Du nie wirklich die Chance hattest mich kennen lernen zu können ?“ „Weißt du damals gab es eine Zeit, die voller Veränderung war. Mama hatte damals einen neuen Mann. Wie hieß der gleich? Und du warst gerade in der 2.Klasse und einige deiner Freunde aus dem Kindergarten, die heute keiner mehr kennt, waren nicht mehr da. Deine Mutter hat sich wie eine unappetitliche Körperöffnung benommen und jedes unserer Wörter auf die Goldwaage gelegt, weil ich nicht mehr in euer Leben passte. Und schließlich hast du es ja selber nicht mehr gewollt. Papa wollte dich nicht zwingen. Du hast bei den Übergaben immer so geweint. Es war nur zu deinem Besten!“
So ein Blödsinn. Wenn man so mit Zahnärzten und der Schule auch umgeht, landet sie zahnlos auf der Straße, oder irgendwo in einem Privatsender. Was dort an Vorfällen geschildert wurde ist ein Witz. Ein achtjähriges Mädchen ist heute schlimmeren Beeinflussungen ausgesetzt als ein paar Schimpfwörtern und dem ein oder anderen Wutausbruch. Wenn es echte, halt- und verwertbare Vorwürfe gibt, muss denen selbstverständlich nachgegangen werden. Aber Behauptungen aufzustellen, das Kind, das nicht mal einen Zusammenhangsvollen Satz schreiben kann, außer vll "Mimi ist im Haus", zwingen dem Vater zu sagen, es wolle nicht mehr... Sie muss Ross und Reiter nennen. Wenn ein strafrechtlich relevantes Ereignis zu befürchten stand, muss sie adäquat reagieren. Tut sie dies nicht und entscheidet sich weiter haltloses Bla Bla von sich zugeben, merkt das jeder Richter sofort.
Wenn du Dich im Recht fühlst, kämpfe für Dein Recht! Vor allem aber kämpfe für das Recht deiner Tochter! Wie und was dann ist und wird, darüber denkst du nach, wenn es soweit ist.
Du bist dafür verantwortlich ihr zu zeigen wie man mit solchen Situationen im Leben umgeht.
Glaub mir es gibt kein richtig und kein falsch. Ich kann dir eigentlich nichts raten. Dies ist nur meine bescheidene Meinung.
Das Gericht wird einen Verfahrensbevollmächtigten für Tochter bestimmen. Wenn er/ sie den Job gut macht, bringt das eine neue Perspektive in das Geschehen, nämlich die tatsächlichen Interessen des Kindes.
Für alle Einzelheiten kann ich dir nur raten…. GLAUB DENEN HIER DIE ZUM RECHTSBEISTAND RATEN!!! Mach nichts ohne Rechtsberatung. Bitte glaub mir.
Viel Erfolg!