Darf Sechsjähriger ...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Darf Sechsjähriger eigenständig entscheiden, ob er zum Vater will oder nicht?

 
(@ziszou_11)
Schon was gesagt Registriert

Hi,

die KM verweigert Umgang mit meinem (noch) sechsjährigen Sohn mit der Begründung, er würde zur Zeit "keine Lust haben" mich zu sehen, bzw. zu mir  zu kommen (Ich hole ihn immer ab). Meiner Meinung sagt er dies aus reiner Bequemlichkeit sein gewohntes Umfeld verlassen zu müssen. Ich sehe ihn normalerweise einmal im Monat für ein WE. Sie beruft sich darauf, dass er (mit sechs Jahren!) das Recht hat frei zu entscheiden.
Ich kenne die Situation umgekehrt mit meiner Stieftochter. Da gibt es feste Absprachen und das Kind kommt, wenn es verabredet wurde. Wenn die Kinder (beim Kindsvater) vor Ort sind, ist eh "alles wieder in Butter".
Was meint ihr? Ist Ihre weigerung aufgrund der "Entscheidung" meines Sohnes rechtens?

Danke für eueren Input!

Ziszou

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 09.10.2013 16:07
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Gegenfrage;

Wie würdest du oder die KM reagieren, wenn der 6-jährige Sprößling plötzlich keine Lust ha zur Schule zugehen, oder keinen Bock auf Zähneputzen und nur noch Süßes und Fastfood möchte?

Ich gehe davon aus, dass es daklare Ansagen gäbe.Warum soll das anders sein, nur weil es um Umgang geht?

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 09.10.2013 16:29
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Ziszou,

natürlich ist das nicht "rechtens". Aber da Ihr Euch nicht in einer rechtlichen Auseinandersetzung befindet, interessiert das niemanden. Wenn's in Deinem Dorf keine Politesse gibt, kannst Du auch direkt unter dem Halteverbotsschild parken, ohne dass das jemanden stört.

Andererseits: Wenn 6-Jährige bestimmen, wo es lang geht - was passiert dann, wenn Euer Sohn am Ende des nächsten Umgangstermins sagt "nö, ich will jetzt nicht zu Mama, ich will lieber noch hier bleiben!"? Und was denkst Du, was Deine Ex tut, wenn Sohnemann täglich Pommes mit Eis essen und abends nicht ins Bett gehen will?

Sag Deiner Ex freundlich aber bestimmt, dass nicht 6-Jährige sagen, wo es lang geht und wann Du Junior das nächste Mal zum Umgang abholst. Man muss nicht alles diskutieren.

Grüssles
Martin

***edit - PS: MNW war schneller

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.10.2013 16:50
 vj
(@_vj_)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi Ziszou,

Stimme den beiden Vorrednern zu und möchte noch ergänzen:
Wenn die KM weiterhin bei ihrer Meinung bleibt, dann wäre als nächstes der Umgangsdreisprung angesagt
1. KM schriftlich auffordern, den Umgang wieder wie gewohnt weiterzuführen
2. Jugendamt um Vermittlung bitten
3. Umgangsklage bei Gericht

Denke, dass das gute Chancen hat, denn das Argument "Kind will nicht" kommt meistens nicht sehr gut an.
Beide Eltern haben die Pflicht, den Umgang zu fördern.

Weiters kommt mir einmal im Monat bei einem Sechsjährigen sehr wenig vor - gibt es hier einen gerichtlich festgelegten Umgang? Gibt es Gründe für diese Regelung?

Würde ev. überdenken, eine Umgangserweiterung (jedes 2. WE + ein Tag unter der Woche) anzusprechen, sobald sich die aktuelle Situation beruhigt hat.
Bzw. wenn Du tatsächlich bis zu Schritt 3 gehen mußt, würde ich diese Regelung dann bei Gericht als Antrag einreichen.
Denn einmal im Monat ist tatsächlich sehr selten...

lg
vj

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)

AntwortZitat
Geschrieben : 09.10.2013 18:12
(@supernova)
Schon was gesagt Registriert

Auch wenn ich hier ein bisschen Thread-Napping betreibe ... eine kurzes Zitat zu diesem Thema:

"Wir haben die Erklärung Ihres Mandanten dahingehend verstanden, dass dieser dem Wunsch des Kindes nicht zustimmt."

Vorangegangen war die Mitteilung der KM, dass meine Tochter (7) in den Herbstferien nicht eine Woche wie abgesprochen zu mir kommt. Sie würde lieber die Zeit woanders verbringen. Zum einen stimmt das nicht, denn meiner Tochter wurde nur mitgeteilt dass sie in den Ferien nicht bei mir ist und sie hatte mich darauf angesprochen; zum anderen kann sie das ja auch gerne, aber bitte nicht in den wenigen abgestimmten Zeiten die ich mit ihr habe.
Also hatte mein RA (Kommunikation zur KM erfolgt im Moment leider nur auf diesem Weg) den RA der KM gebeten die Ferienzeiten zu bestätigen. Mit dem o.g. Ergebnis.

Vielleicht sollte ich den RA der KM einmal fragen ob er denn auch der Meinung ist dass wir jetzt unbedingt (entgegen jeder Vernunft und der Realität)  den größten Wunsch meiner Tochter erfüllen müssten... nämlich dass Mama und Papa wieder zusammen sind...  :knockout:

Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, es ist hier wie in der Erziehung: die Selbstbestimmung eines Kindes ist in dem Alter nur bedingt ausgeprägt und zu beachten. Die Entscheidungen erwartet ein Kind immer noch von den Eltern. Das ist in allen Bereichen so, Beispiele wurden ja schon genannt.

Gruß
SN

AntwortZitat
Geschrieben : 10.10.2013 10:58
 vj
(@_vj_)
Nicht wegzudenken Registriert

Hi,

Wollte noch was ergänzen.

Die Entscheidungen erwartet ein Kind immer noch von den Eltern.

Kann hier nur zustimmen - und das Kind erwartet diese Entscheidungen auch zu recht!
Denn wer die Entscheidung trifft, der hat auch die Verantwortung. Und wenn man das Kind nun entscheiden lassen würde, wann es welchen Elternteil sehen will, dann zwingt man das Kind, sich tatsächlich zwischen den Eltern zu entscheiden!
Das ist psychologisch absolut schrecklich für das Kind, das ja BEIDE Eltern braucht und will.

D.h. es ist nicht nur von der erzieherischen Seite her zu sehen, sondern die KM überträgt dadurch auch die Verantwortung für den Umgang von sich selbst auf ein kleines Kind.
Der Junge wird irgendwann vielleicht schreckliche Schuldgefühle haben, weil er nicht zu Papa wollte ("Ist Papa jetzt böse auf mich?") und andererseits wird ihm dann aber diese Entscheidung wieder verboten, wenn er vielleicht mal außerhalb der Reihe zu Papa möchte.
D.h. er wird total verwirrt und verunsichert.

Insgesamt gesehen ist ein solches Verhalten der KM unverantwortlich und sollte umgehend unterbunden werden.

lg
vj

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Röm 12,21)

AntwortZitat
Geschrieben : 10.10.2013 11:59
(@ziszou_11)
Schon was gesagt Registriert

Habt vielen Dank für euren Input!
Ich kann mich mehrheitlich den geäußerten Meinungen und Kommentaren nur anschließen. Deshalb habe ich jetzt beim Jugendamt mit der KM auch ein Vermittlungsgespräch vereinbart. Schade, dass es so weit kommen muss(te), aber letzt endlich bleibt uns Vätern in einer solchen Situation nichts anderes übrig. Die KM sitzt ja fast immer am längeren Hebel. Bei allem!

Beste Grüße aus Hamburg & danke euch nochmal,
Ziszou

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.10.2013 15:16
(@diskurso)
Registriert

Ich sehe ihn normalerweise einmal im Monat für ein WE.

Warum so selten ?

Sie beruft sich darauf, dass er (mit sechs Jahren!) das Recht hat frei zu entscheiden.

So etwas tun immer solche Mütter, die glauben Alleinvertretungsansprüche am Kind zu besitzen und ganz bewusst den Kontakt zum Vater unterbinden.
Der "Wille" des Kindes wird nur als Alibi missbraucht, oder schlimmer noch ganz gezielt manipuliert.
Die KM ist sogar gesetzlich dazu verpflichtet, den Umgang zum anderen Elternteil zu fördern.
Bei Umgangsboykott ist schnelles Handeln notwendig, um einer drohenden Entfremdung entgegenzuwirken.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.10.2013 16:39