Der Wert eines Vate...
 
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Der Wert eines Vaters - Umgang ohne Regelungen

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(@hornisse68)
Schon was gesagt Registriert

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und möchte mich erst mal kurz vorstellen bevor ich mein Anliegen vortrage. Ich bin 41 Jahre alt und Selbständig. Vor dreizehn Jahren habe ich geheiratet, ein  Jahr später wurde unsere erste Tochter geboren (ist heute also zwölf) und weitere zwei Jahre später meine zweite Tochter (heute zehn Jahre alt). Es sind zwei tolle Mädchen!

Vor zwei Jahren und drei Monat bin ich aus unserem gemeinsamen Haus ausgezogen, es war schlimm, aber ich konnte das Leben mit dieser Frau einfach nicht mehr ertragen. Seither gibt es eine entsprechende Auseinandersetzung zwischen den Anwälten bzgl. Haus und Zugewinnausgleich, wir versuchen hier einen außergerichtliche Einigung zu finden. Die Scheidung ist noch immer nicht durch, was maßgeblich an der Salamitaktik meiner Noch-Ehefrau liegt. Das ist aber nicht das primäre Problem.

Meine Noch-Ehefrau hat mir damals, als ich ausgezogen bin, wortwörtlich gesagt „Du wirst Deine Kinder verlieren!“  und mir neben weiteren üblen Drohungen noch eine ganze Reihe anderer Unverschämtheiten an den Kopf geworfen, die aus der untersten Schublade stammen und die ich hier nicht zitieren will.

Nun ist es so, dass meine Töchter bei meiner Noch-Ehefrau leben und es keine gerichtliche Umgangsregelung gibt. Ich sehe meine Kinder aktuell jeden zweiten Sonntag, immer im Wechsel einmal von 13.30 bis ca. 17.00 Uhr und einmal von 11.00 bis 17.00 Uhr. Also nicht wirklich häufig.

Ich habe stets versucht mehr Kontakt zu meinen Töchtern aufzubauen, das ist von meiner Noch-Ehefrau stets abgelehnt worden. Meine Angebote die Kinder unter der Woche mal von der Schule abzuholen oder in den Sport zu bringen wurden stets von Ihr abgelehnt. Sie versucht mich gezielt aus Erziehungsprozess rauszuhalten.
Auch meine Wünsche am Wochenende mehr Zeit mit meinen Kindern zu verbringen werden abgelehnt. Nicht nur von ihr auch von meinen Kindern selbst. Meine Töchter haben in den zwei Jahren und drei Monaten ein einziges Mal bei mir übernachtet!
In den Schulferien hatte ich meine Kinder nie, ich habe von der Mutter nicht einmal erfahren, wann sie sich wo mit den Kindern aufhält!

Mir ist klar, dass meine Töchter von meiner Noch-Ehefrau sehr subtil , aber dennoch massiv beeinflusst werden. Dafür gibt es zig Beispiele. Es gab Situationen da haben die Kinder die Schimpftiraden über mich direkt oder am Telefon mitbekommen. Es wird gelogen, z.B. wenn ich unter der Woche etliche Male anrufe um meine Kinder zu sprechen, aber nie jemand ran geht, da ich bewusst meine Nummer nicht unkenntlich schalte.

Mit meiner Noch-Ehefrau lässt sich nicht reden, Sie wird sofort emotional und auch hysterisch und beginnt zu brüllen. Macht also wenig Sinn. Mein Versuch das Jugendamt einzuschalten war recht erfolglos. Es kam zu zwei Gesprächen in denen sich meine Noch-Ehefrau stets geweigert hat eine Trennungsberatung in Anspruch zu nehmen. Dies wurde selbst von der Mitarbeiterin vom Jugendamt als unverzichtbar angesehen. Durch finanziellen Druck habe ich meine Noch-Ehefrau dann dazu gebracht ein Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen. Ihre Aussage war dort: „Das mit dem Haus wird über die Anwälte geklärt, das mit den Kindern beim Jugendamt, hier habe ich nichts zu besprechen!“ Jede weitere Intervention erscheint mir hier einfach sinnlos.

Das lässt sich alles irgendwie ertragen, was mir aber wirklich zu schaffen macht ist die Art und Weise wie meine Töchter mittlerweile mit mir umgehen. Gut, die „Große“ ist in der Pubertät, aber dennoch ist das für mich nicht o.k. In vielen Gesprächen haben meine Kinder mir versprochen, mich auch mal anzurufen oder mir ne Karte zu schreiben. Das ist nie erfolgt, nicht mal einen Anruf zu meinem Geburtstag. Auch die Versprechungen mal ein Wochenende bei mir zu bleiben wurden nie erfüllt. Es herrscht von deren Seite absolute Funkstille und wenn ich mich nicht melde passiert gar nichts. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen wie die Sonntage dann verlaufen…

Auf der anderen Seite bin ich aber dafür gut, wenn es um Wünsche geht. Laptop, teures Mountainbike, zwei Mal im Jahr noch zusätzliche Bekleidungsausstattung, diverse Versicherungen, Schulmaterial, Schullandheimaufenthalt, Taschengeld und einiges mehr soll ich neben dem regelmäßigen Unterhalt auch noch bezahlen. Zudem zahle ich freiwillig mehr Unterhalt, als ich eigentlich müsste. Zurück kommt nichts…

Ich empfinde diese Anspruchshaltung mittlerweile als nicht akzeptabel. Es ist nicht das Wertebild, das ich meinen Kindern vermitteln will. Jede Beziehung, ob zwischen Kindern und Eltern oder auch unter Erwachsenen, beruht doch auf einem wechselseitigen Geben und Nehmen (das monetäre ist hier nur ein Teil).
Konkret heißt das, dass ich darüber nachdenke, zukünftig alle diese freiwilligen Zusatzleistungen einzustellen. Wie gesagt, es geht mir hier nicht darum Druck auszuüben, sondern mich zu positionieren. Meinen Töchtern zu verdeutlichen, dass ich nicht bereit bin nur der „Zahlvater“ zu sein, mit dem man sonst nichts zu tun haben will.

Ich bin mir auch bewusst, dass Kinder im Alter meiner Töchter zunehmend selbständiger werden und eigene Wege gehen. Ich mag auch keinen Druck mehr aufbauen und darum kämpfen müssen, dass Sie am Sonntag zu mir kommen. Druck erzeugt immer Gegendruck. Sie sollen dann zu mir kommen, wenn ich als Mensch für sie von Interesse bin. Wenn Sie kein Interesse an mir, sondern nur an meinem Geld haben, dann brauchen sie auch nicht kommen. Es ist die Frage des Wertes…

Daher meine Frage: Müssen Kinder in dem Alter nicht auch lernen Konsequenzen für Ihr Verhalten zu tragen? Selbstverständlich weiß ich, dass hier viel bewusst und unbewusst von der Mutter gesteuert wird, aber ganz so verantwortungslos können wir unsere Kinder doch nicht in die Welt ziehen lassen.

Die andere Option die ich habe ist das genaue Gegenteil: Umgangsregelung per gerichtlichem Beschluss festlegen lassen und dann konsequent durchziehen. In mir sträubt sich aber vieles dagegen. Ein Ergebnis könnte aber auch sein, dass ich meine Töchter tatsächlich öfter zu Gesicht bekomme und sich durch die richterliche Vorgabe meine Noch-Ehefrau beugen muss.
Ich krieg aber Gänsehaut wenn ich daran denke die Kinder mit der Polizei und ggf. gegen deren Willen abholen zu lassen. Und ohne Konsequenz ist die ganze Sache dann nicht ein zahnloser Tiger? Was nützt mir dann eine gerichtliche Umgangsregelung?

Ich würde mich über Kommentare und Rückmeldungen, die mich in meiner Entscheidungsfindung unterstützen, sehr freuen.

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 09.12.2009 12:45
(@staengler)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Hornisse68,

und willkommen bei VS.de - der Seite für alle, die VATER SEIN wollen

Du beschreibst Deine Geschichte und viele hier werden sie in gleicher oder ähnlicher Weise auch so erlebt haben.
Ganz konkret kann ich Dir wenig Hilfe geben. Aber Deine Kinder sind nicht mehr ganz klein und wenn ich richtig gelesen habe, dann siehst Du sie regelmäßig, auch wenn nicht zu oft. Kannst Du bei diesen Treffen mit ihnen reden?
Solltest Du den Weg gehen wollen, den Umgang gerichtlich zu regeln, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass Deine Ex auf die beiden einwirken wird. Da sie beide bereits deutlich ihre MEinung sagen werden, wird das Gericht sich sicherlich daran orientieren. Und noch bevor Du bist 3 zählen kannst, siehst Du evtl. Deine Kinder gar nicht mehr.
Was hast Du denn schon alles versucht?

Michael

sol lucet omnibus - die Sonne scheint für alle

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 13:25
(@minna289)
Nicht wegzudenken Registriert

Hallo H68,

auch ich kann dir keine rechtlichen auskünfte geben aber mein gefühl und mein gesunder menschenverstand sagen mir das es wohl eher besser wäre mit deinen kindern ( sind in meinen augen alt genug ) in ruhe über das zu reden was dich in bezug auf ihr verhalten bedrückt.

wichtig hierbei ist aber ganz sicher das du a.) ganz einfühlsam und in ruhigem tempo die sache anschiebst und b) niemals deine ex in den gesprächen schlecht machst oder sie als grund für das verhalten deiner kinder herhalten lässt.

versuche deine kinder wieder für dich und dein leben zu sensibilisieren ohne das sie dabei schuldgefühle entwickeln müssen.

sag ihnen das es dir relativ gut geht aber du glücklich darüber wärst wenn du mehr an ihrem leben teilhaben dürftest, das du sie liebst und sie dir am herzen liegen.

ich denke das wird alles seine zeit brauchen, vergiss nicht deine ex hat über 2 jahre die möglichkeit gehabt (und auch wahrscheinlich genutzt) eure töchter auf "Ihre" seite zu ziehen.

das hast du gar nicht nötig, mach es in ruhe - die zeit ist auf DEINER seite. :thumbup:

glück und kraft wünscht dir

minna

Wenn die Sonne der Intelligenz tief steht werfen selbst Zwerge lange Schatten...

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 13:44
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin,

mach es in ruhe - die zeit ist auf DEINER seite. :thumbup:

Ich fürchte, genau das ist sie nicht!

Die beginnende Ablehnung wird mit zunehmendem zunächst mal größer.
Schließlich nabel sich alle irgendwann mal ab und die eigenen Eltern werden überhaupt erst ab einem bestimmten Alter kritisch gesehen.
Da zeigt die Entfremdung erst so richtig Wirkung.
Ich erlebe das selbst auch grade.

Daher ist eigentlich schon zuviel Zeit verstrichen.
ich würde spätestens jetzt auf mit einer Umgangsklage den "maximalen" Umgang einklagen.
Ab da kannst du dann immer noch großzügig sein und ihnen die nötigen Freiräume z.B. für Kontakt mit Freunden geben.

Und gerade für ein ruhiges Gespräch sind Übernachtungen und Zeit ohne Hetze unerlässlich.

Also los, keine Zeit mehr verlieren. Sie arbeitet gegen dich.
Meine Meinung.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 13:57
(@minna289)
Nicht wegzudenken Registriert

... ich sehe das unter dem aspekt das ganze nicht eskalieren zu lassen.

die mädels sind 10 und 12 und ich denke es könnte heftig werden wenn sie durch einen gerichtsbeschluss gezwungen werden nun papi besuchen und auch dort übernachten "zu müssen", wobei dann ex noch richtig öl ins feuer giessen wird.

du hast sicherlich recht beppo wenn du sagst man sollte schnell gegensteuern, ich unterstütze das auch. :thumbup:

nur, ich pers. würde schnell handeln in richtung gespräche mit den kindern.

mit dem satz, das die zeit für ihn arbeitet ,meinte ich das er sie auch nutzen und nicht tatenlos verstreichn lassen soll.

ich hoffe nicht das mich die zeit eines besseren belehren wird  und der weg über das "deutsche rechtssystem" der einzig allein gangbare bleibt.

in meinen augen hat miteinander reden noch keinem geschadet und in diesem fall redet der vater mit den kindern und nicht mit der mutter.
die aussichten das hier eventuelle fronten abgebaut werden können stehen hier m.E. deutlich besser.

minna

Wenn die Sonne der Intelligenz tief steht werfen selbst Zwerge lange Schatten...

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 14:15
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Minna, wenn das in der kurzen Umgangszeit möglich ist, sollte man das sicher versuchen, nur gehe ich im Moment davon aus, dass der TO auf die Idee auch schon selbst gekommen ist.

Natürlich führt eine gerichtliche Klärung jetzt zu noch mehr Irritation auf Seiten der Kinder aber das wird ja nicht besser, wenn man das noch weiter aufschiebt.

Also wenn es noch ungenutzte Möglichkeiten unterhalb der Klage gibt, flugs herbei damit aber wenn die verbraucht sind, klagen!

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 16:13
(@brille007)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin,

es ist ein Irrglaube, dass Kinder ein Gerichtsverfahren von sich aus unter denselben Aspekten sehen wie Erwachsene, die sich "vor Gericht gezerrt" fühlen - obwohl sie das nach eigener Einschätzung doch gar nicht "verdient" haben, wo sie doch immer alles richtig machen und wo ein Umgangsverfahren nur ein weiterer Beweis für die Schlechtigkeit des Umgangsbegehrenden ist.

Für Kinder kann eine Umgangsklage nämlich auch eine grosse Erleichterung im Gewissens- und Loyalitätskonflikt bringen: Dann haben einfach Dritte geregelt, wozu die Eltern nicht in der Lage waren. Und das muss dann eben so ausgeführt werden. Aus die Maus. In den meisten Fällen braucht man dafür auch keine Polizei; vielen Damen genügt, dass ein Gericht ihnen einfach einmal den "Hammer" und die Grenzen ihrer vermeintlichen Allmacht gezeigt hat.

Und ja: ich würde jedem Umgangsvater raten, diesen Weg anzukündigen und ihn auch zu gehen, wenn der Umgang boykottiert oder ständig erschwert wird. Frühzeitig und eindeutig - und nicht erst nach einem oder zwei Jahren, wenn das Kind buchstäblich im Brunnen liegt.

Grüssles
Martin

When a mosquito lands on your testicles you realize that there is always a way to solve problems without using violence.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 16:32
(@minna289)
Nicht wegzudenken Registriert

Minna, wenn das in der kurzen Umgangszeit möglich ist, sollte man das sicher versuchen, nur gehe ich im Moment davon aus, dass der TO auf die Idee auch schon selbst gekommen ist.

@beppo, genau das ist mein ansatzpunkt,

ich gehe nämlich nicht davon aus das H68 bereits wirklich ernsthaft versucht hat sich darüber mit den kindern zu unterhalten.
es fällt ihm naturgemäß schwer und er hat auch angst davor abgelehnt zu werden.
das ist mein eindruck der beim lesen des threads entstanden ist.

sollte dem nicht so sein und ich mich also komplett getäuscht haben denke ich sollte der To über deinen vorgeschlagenen weg ernsthaft nachdenken.

was ich grundsätzlich sagen wollte ist, der weg der klage muss nicht der erste sein.

so verstehe ich dich auch im übrigen hier ...

Minna, wenn das in der kurzen Umgangszeit möglich ist, sollte man das sicher versuchen, nur gehe ich im Moment davon aus, dass der TO auf die Idee auch schon selbst gekommen ist.

alles gute für dich H68

minna

Edit: Ich habe deine Zitate repariert. Schaue dir das nochmal an, wie es jetzt aussieht

Du musst den Text zwischen die beiden Klammerbegriffe setzen.

Wenn die Sonne der Intelligenz tief steht werfen selbst Zwerge lange Schatten...

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 16:34
(@minna289)
Nicht wegzudenken Registriert

oh je , hab die zitatgeschichte mal wieder gründlich versemmelt,

sorry

ansonsten, ich sehe das hier wahrscheinlich geballte erfahrungswerte zu tage kommen denen man wohl eher vertrauen und gehör schenken sollte als meinen noch jungfräulichen erfahrungen auf diesem gebiet.
die fehlen mir (gott sei dank, hoffe es bleibt so )

minna

Wenn die Sonne der Intelligenz tief steht werfen selbst Zwerge lange Schatten...

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 16:39
(@minna289)
Nicht wegzudenken Registriert

danke beppo fürs richten  :thumbup:
verspreche besserung.

minna

Wenn die Sonne der Intelligenz tief steht werfen selbst Zwerge lange Schatten...

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 16:41




(@hornisse68)
Schon was gesagt Registriert

Hallo, hallo,

ich danke euch herzlich dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt mir zu antworten! Auch noch so super schnell!

Gerne mag ich noch ein paar Ergänzungen hinzufügen, da ihr in euren Antworten Vermutungen anstellen musstet, was ich bereits schon alles getan habe und was nicht. Ich wollte einfach nicht so viel schreiben, weil ich dachte, dass es vielleicht einfach zu anstrengend zu lesen ist.

Mit meinen Kindern hab ich schon alles versucht - wirklich die ganze Palette:
* Etliche ernsthafte Gespräche ohne Druck die mit Absichtserklärungen geendet und zu nichts geführt haben.
* Benennung unserer Gefühle und auch meiner, Ergebnis: Scheint die Mädels nicht zu interessieren!
* Gemeinsam Verträge mit entsprechenden Regelungen erarbeitet und unterzeichnet, Ergebnis: Nichts wurde eingehalten!
* Aneinander gerieben, gestritten, Ergebnis: Frust auf allen Seiten
* ...

In einzelnen Auseinandersetzungen führte das so weit, dass meine "Große" (12 Jahre) mir ins Gesicht sagte "ich solle mich verpissen". Es klang ganz wie ihre Mutter!
Kohle abdrücken ist aber o.k!

Ich kann verstehen, dass meine Töchter unmittelbar nach meinem Auszug nicht zu mir kommen wollten, es war eine stürmische und schwierige Zeit. Ich lebte eine Zeit lang in einer winzigen 2-Zimmer Souterrain-Wohnung. Auch nicht schön wenn man mal Hausbesitzer war. (In diesem Zusammenhang: Nie werde ich den Gesichtsausdruck meiner Noch-Ehefrau vergessen, als ich ihr meinen Hausschlüssel übergeben musste.)
Doch heute nach zwei Jahren sieht mein Leben völlig anders aus. Ich lebe mit meiner Partnerin in einem wunderschönen Haus auf dem Land, wo die Kinder bereits ein eigenes Zimmer für sich haben. Und ja, meine Töchter kennen meine neue Partnerin und verstehen sich meines Erachtens sehr gut mit ihr.
Klar ist auch warum meine Noch-Ehefrau nicht sehr viel Wert darauf legt, dass die Kinder zu mir kommen. Sie möchte diesen Kontakt zu meiner neuen Partnerin unterbinden,da sie dieser nicht das Wasser reichen kann. Es ist ein Selbstwertthema.

Was mir noch nicht klar ist: Was leistet eine richterliche Umgangsregelung?
Kann dort auch festgelegt werden, dass die Mutter z.B. dafür zu sorgen hat, dass die Kinder einmal in der Woche bei mir anrufen müssen.
Wie kann es z.B. sein, dass die KM die Kinder nicht mal daran erinnert dass ihr Vater Geburtstag hat und sie disen an dem tag dann auch anzurufen haben. Ich als Elternteil würde da auf Teufel komm heraus darauf bestehen.
Kann die KM auch dazu verpflichtet werden mir mitzuteilen wann und wohin sie mit den Kindern in den Urlaub fährt? Bisher heißt es immer nur "wir haben unsere eigenen Termine"!
Es stimmt schon was ihr sagt, oft braucht es jemanden von außen der sagt wie es zu laufen hat!

Die Mädchen stehen unter starkem Druck, das ist mir klar und gehen mir daher am liebsten aus dem Weg. Rufe ich bei Ihnen zu Hause an, reden sie kaum mit mir - klar Mutti ist in der Nähe. Sind sie mit mir unterwegs oder zu Hause bei uns, dann ist das sehr locker.
Nur ist das tatsächlich so, die wenige Zeit reicht für nix. Man ist nur im Streß, man kommt nicht zur Ruhe und sei es auch mal nur an einem Abend vor der Glotze einen Film gemeinsam anzuschauen. Geht nicht, denn die Kinder müssen spätestens um 18.00 Uhr zu Hause sein. Das ist keine qualitative Zeit, es ist eher wie der Besuch im Zoo!

Gedankenspiel:
Was hab ich zu verlieren-/gewinnen+ wenn ich die richterliche Umgangsregelung in die Wege leite?
- Meine Kinder distanzieren sich noch weiter von mir
- Meine Noch-Ehefrau versucht den Umgang ganz zu unterbinden
- In dem Fall müsste ich die Umgangsregelung konsequent und mit aller Härte durchsetzen - Unvorstellbar!

+ Meine Noch-Ehefrau macht einen Rückzieher, weil ein Gericht vorschreibt wie es zu laufen hat
+ Entlastung und Entspannung für meine Kinder - Protektion per Beschluss
+ Ich muss mir später mal nicht vorwerfen dass ich nicht alle Mittel ausgeschöpft habe

Vielleicht fällt euch noch was ein oder vielleicht helfen ja meine ergänzenden Infos zu weiteren anregenden und durchaus kontroversen Rückmeldungen.
Auf jeden Fall mal - vielen Dank!

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 09.12.2009 18:28
(@annasophie)
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Hallo,

meine Kinder sind in einem ähnlichen Alter wie deine 13 und fast 12. Beide Mädels würden ihren Vater gern öfter sehen, aber diese Wichtigkeit sieht er nicht.

Sie äußern das schon mal mir gegenüber, wissen aber auch, dass ich nicht diejenige bin, die das verhindern würde.

An deiner Stelle würde ich eine Umgangsregelung gerichtlich fordern: die hälftigen Ferien und jedes 2. Wochenende. Ob du mit deinen Kindern dann immer ein komplettes Wochenende draus machst oder ob es ab und an auch mal so ist, dass die Mädels erst Samstag mittag kommen, weil den Abend vorher Party war, das ist das inmeinen Augen eure Sache. Aber es sollte so sein, dass klar ist, dass ist Papa-zeit.

Mit 15,16 werden sie auch kaum noch bei dir sein genau wie bei der KM, einfach weil die Freunde wichtiger sind. Aber die Zeit bis dahin kannst du noch gut nutzen und solltest auch tun.

Worst case? Urteil mit Umgangsbeschluß und Androhung einer Geldstrafe, wenn die KM die Kinder nicht herausgibt bzw. den Umgang boykottiert. Wenn sie das erste Mal Geld zahlen musste, weil sie den Umgang boykottiert hat, dann wird sie sich das schon überlegen.

Sophie

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 19:49
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

ansonsten, ich sehe das hier wahrscheinlich geballte erfahrungswerte zu tage kommen denen man wohl eher vertrauen und gehör schenken sollte als meinen noch jungfräulichen erfahrungen auf diesem gebiet.
die fehlen mir (gott sei dank, hoffe es bleibt so )

Nu lass dich ma bloß nicht erschrecken.
Das ist ein Forum und keine öffentliche Rechtsberatung.

Das Buch des Allwissens haben wir hier alle nicht im Regal stehen und oft ergibt sich der richtige Weg für den Rat suchenden gerade erst aus einer kontroversen Diskussion.

Insofern, mach weiter so. Und wenn wirklich mal etwas sachlich falsch sein sollte, kommt bestimmt einer vom Klo und stellt das wieder auf die Füße.

Gruss Beppo  🙂

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 20:04
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Hornisse,

du hattest noch einen Punkt, der bisher außen vorblieb:

Ich empfinde diese Anspruchshaltung mittlerweile als nicht akzeptabel. Es ist nicht das Wertebild, das ich meinen Kindern vermitteln will. Jede Beziehung, ob zwischen Kindern und Eltern oder auch unter Erwachsenen, beruht doch auf einem wechselseitigen Geben und Nehmen (das monetäre ist hier nur ein Teil).
Konkret heißt das, dass ich darüber nachdenke, zukünftig alle diese freiwilligen Zusatzleistungen einzustellen. Wie gesagt, es geht mir hier nicht darum Druck auszuüben, sondern mich zu positionieren. Meinen Töchtern zu verdeutlichen, dass ich nicht bereit bin nur der „Zahlvater“ zu sein, mit dem man sonst nichts zu tun haben will.

Dieses Anspruchsdenken, egal ob durch die Mutter gefördert oder nicht, ist leider sehr weit verbreitet und ergibt sich häufig eben grade aus dem Erlebten, das man nur leib fragen muß und schon springt Papa oder Mama zum Geldbeutel.

Ich bin, auch unabhängig von intakter Familie oder nicht, dafür, das Kinder frühzeitig lernen das nicht alle Wünsche erfüllt werden und das man für Wünsche auch mal sparen muß oder ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen muß. Mein Sohn hat das vor Kurzen schmerzhaft erfahren, als er meinte mich im Laden nochmal richtig anmeckern zu müssen. Da wurde das Legoteil eben wieder ins Regal gelegt...

Sprich, wenn du ihnen andere Werte als die KM vermitteln willst ,dann mußt du auch anfangen deine Konsequenzen zu ziehen und die freiwilligen Leistungen einstellen.
Klar, sie werden zetern, meckern, dich für unfair halten und dir vielleicht sagen ,das sie wenn du x oder y nicht zahlst nicht mehr kommen wollen. Wenn du dann einen kühlen Kopf behalten kannst und ihnen mit einem Schulterzucken entgegnen kannst: "Ich habe es nicht nötig euer kommen und eure Liebe zu erkaufen und ich will das auch gar nicht. Ich gebe euch gerne freiwillig Dinge, die euch wichtig sind, aber ich lasse mich nicht ausnutzen.", kannst du einen Denkprozeß einleiten.
Du kannst es ja auch mit einem Teenie/Kind-gerechten Beispiel garnieren: Ala "wie fühlst du dich, wenn deine heißgeliebte Freundin mit dir nur ins Kino geht, wenn du sie dazu einlädst oder sie nur zu dir kommt, wenn sie bestimmen darf was dann gemacht wird?...

Auch wenn's schwerfällt. Ich würde die ganzen freiwilligen Geldausgaben einstellen und zu Weihnachten gibts dann eben nicht das heißgeliebte Geschenk, sondern einen nützlichen Gutschein über ein paar Klamotten oder Schuhe oder sonst was nützliches, aber auch nicht in exorbitanter Höhe  😉

Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 09.12.2009 20:39
(@hamburg2000)
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Hi Hornisse68,

bevor du das Verhältnis zu deinen Töchtern evtl. weiter belastest, möchte ich auf eine eventuelle Fehlentwicklung in der Vergangenheit hinweisen.

Möglicherweise ist dieser Umstand für die weitere Kommunikation mit deinen Töchtern sehr wichtig ...

Du warst "damals" selbständig.
Und du bist ausgezogen.

Aus Sicht deiner Töchter hattest du "damals" aus beruflichen Gründen vermutlich sehr wenig Zeit für beide.
Und aus Sicht der Töchter bist du geflüchtet und hast beide "verlassen".

Die KM fand das vermutlich sehr gut und hat evtl. auch ein bischen nachgeholfen ...

Beschreib doch hier mal, wie es vor vier oder fünf Jahren "damals" zwischen deinen Töchtern und dir lief.

Möglicherweise ergibt sich dann aus diesem Forum heraus eine andere und bessere Grundlage für die Gespräche mit deinen Töchtern.

Bis dahin solltest du erst einmal abwarten.

Auch ein KV darf Fehler machen ...

Ich ziehe nicht aus.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.12.2009 00:32
(@bilbo)
Schon was gesagt Registriert

Hi Hornisse68,

erstmal möchte ich mich echt bedanken, dass du das Thema hier aufgemacht hast. Denn dardurch und die Kommentare der anderen ist mir klar geworden, dass ich selber eine Klage werde anstrengen müssen. Ich würde dir also das gleiche empfehlen. Grund kommt jetzt.

Ich habe drei Kinder (J15, M13, J11), bin ebenfalls selbständig und auch gegangen. Situation ist also ähnlich wie bei dir. Mein Ältester wollte am Anfang auch nicht kommen, hat lange gebraucht, kommt aber jetzt regelmäßig und ist gerne bei mir. Mein Jüngster hat sich fast immer am großen Bruder orientiert, kam aber immer und kommt auch gerne. Mit beiden Jungs hatte ich zwischendurch echte Diskussionen und habe da auch durchgreifen müssen, aber es hat funktioniert.

Mein Mädchen hat zu Beginn mit mir das Wechselmodell gemacht, bis meine Ex und wahrscheinlich auch der Druck der Jugns das zunichte gemacht haben. Meine Ex wollte es einfach nicht, weil dann hätte sie ja mehr arbeiten müssen. Gespräche beim Sozialdienst gab es zwar, geholfen haben die aber wenig. Meine Tochter ist dann auch immer gerne und regelmäßig gekommen, hat sich auch super mit meiner neuen Partnerin verstanden und auch gerne mit ihr gekuschelt.

Das war der Stand bis zum Sommer diesen Jahres. Nach den Sommerferien ist irgendwas passiert, wodurch ich mit meiner Tochter die gleiche Situation habe, wie du jetzt und ich weiß nicht was. Ich bekomme böse Emails, werde als "nur genetischer Vater tituliert", am Telefon wird einfach aufgelegt und wenn ich zum reden persönlich vorbei fahre, dann schließt sich meine Tochter im Klo ein. Meine Ex redet dann zwar mit ihr, aber so unverbindlich, dass man das Gefühl hat, es ist in Ordnung, was meine Tochter tut. Sagt mir, ich soll durch die Tür mit meiner Tochter reden..... Soweit kommt es noch. Habe dann angekündigt, dass wir dann eben beim Jugendamt miteinander reden, worauf meine Tochter rauskam (ich war aber schon halb aus der Wohnung raus) und schrie, dass ich doof, blöd, ..... bin. Habe dann etwas lautstärker erwidert, dass sie so nicht mit mir zu reden hat und weist du was passiert ist? Meine Ex macht mich an und sagt kein Wort zur Tochter. Also wie nimmt meine Tochter das auf? Genau, alles richtig gemacht.

Es ist aber nicht richtig und wenn ich jetzt meine Jungs abhole, dann fallen die mir um den Hals und meine Tochter versteckt sich. Meine Ex? Macht nichts und sagt nichts zu ihr. Habe ihr dann was geschrieben, was sie aber nur halb verstanden hat, denn sie hat letzte Woche meine Tochter gefragt, ob sie mir nicht wenigstens hallo sagen will. Hat natürlich den Kopf geschüttelt und es nicht gemacht. War aber auch klar, denn wenn sie das könnte, dann würde sie es auch so machen. Nur mittlerweile ist das schlechte Gewissen so groß, dass sie es gar nicht mehr kann und der einzige Weg für meine Tochter ist dass es bestimmt wird. Gut wäre es, wenn es die Mutter machen würde, aber die begreift gar nicht, was sie macht, sondern glaubt allen Ernstes, dass sie dem Kind was gutes tut.

Und deswegen muss es ein Gericht machen. Wird meine Tochter dann sauer sein? Klar! Weil sie sauer sein muss, um ihr Gesicht nicht zu verlieren.

Gruß Ralf

AntwortZitat
Geschrieben : 10.12.2009 01:49
(@minna289)
Nicht wegzudenken Registriert

@beppo

mach ich  :thumbup:

ich finds auch völlig ok das in diesem thread (so wie auch im ganzen forum ) kontrovers disktutiert wird.

mir hilft es auch dabei den mittelweg zu finden.

@H68

gut das du den bisherigen verlauf deiner bemühungen mal eingestellt hast, das relativiert und es ergibt sich doch ein neuer betrachtungsstandpunkt.

insofern und unter berücksichtigung der beiträge der anderen forenmilglieder bin ich auch der meinung du solltest doch eher die gerichtsbarkeit bemühen.

besonders nachdenklich hat mich der beitrag von brille gestimmt.

Für Kinder kann eine Umgangsklage nämlich auch eine grosse Erleichterung im Gewissens- und Loyalitätskonflikt bringen: Dann haben einfach Dritte geregelt, wozu die Eltern nicht in der Lage waren.

ja brille hat recht und der satz hängt echt schwer nach bei mir.
wir (oder zumindes einer von uns) sind/ist nicht in der lage es zu regeln das unsere kinder in ruhe und geborgenheit aufwachsen können.

ich wünsche dir das du es vielleicht dann auf dem mehrfach empfohlenen weg schaffst.

minna

Wenn die Sonne der Intelligenz tief steht werfen selbst Zwerge lange Schatten...

AntwortZitat
Geschrieben : 10.12.2009 11:51
(@stepps77)
Schon was gesagt Registriert

Hallo Hornisse68,

deine Schilderungen kommen mir irgendwie bekannt vor. Mir geht es im moment ähnlich, nur daß meine Tochter gern zu mir kommt. Wenn es ums bezahlen geht, sind wir Selbstständigen doch immer gut genug.

Ich bin im Moment auch am überlegen, ob ich eine Umgangsregelung per Gericht anstrebe, da mit Gesprächen, wenn die Mutter nicht will, nichts zu erreichen ist. Hinhalten und abwarten und wieder ein halbes Jahr rum. Diese Taktik wird aus meiner Sicht sogar von den beratenden Stellen unterstützt, und so verlieren wir unsere Kinder.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.12.2009 13:31
(@beppo)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Moin Stepps,

herzlich willkommen und an die Tasten!

Öffne am besten ein neues Thema in dem Unterforum "Deine Geschichte" oder stelle deine Fragen in jeweiligen Themenbezogenen Unterforen.

Gruss Beppo

Ein Mann, der seine Frau verlässt, ist ein Schuft.
Ein Mann, der von seiner Frau verlassen wird, ist auch ein Schuft, denn sonst hätte sie ihn ja nicht verlassen müssen.

AntwortZitat
Geschrieben : 10.12.2009 13:53
(@hornisse68)
Schon was gesagt Registriert

Euch allen erst Mal vielen Dank für die konstruktiven und kontroversen Beiträge. Diese helfen mir nämlich sehr meinen Blick zu klären und nötigenfalls andere Wege zu beschreiten. Es freut mich auch, wenn andere hier im Forum ebenfalls einer Klärung näher kommen - das ist schön!

Ich mag hier noch ein paar Gedanken ergänzen, die mir beim Lesen der letzten Beiträge gekommen sind:

Sophie: Dir mag ich einfach danken! Deine knappe und klare Ansage hat gesessen! Vor allem da unsere Töchter in einem ähnlichen Alter sind. Das ist doch einfach unfair wenn ein Vater auf der einen Seite Umgang und Kontakt wünscht, auf der anderen Seite sich Väter nicht oder zu wenig für ihre Kinder interessieren. Es stimmt einfach was Du sagst, ich hab nimmer so viel Zeit etwas zu verändern. Sind die beiden erst Jugendliche, spielen die Eltern nicht mehr die große Rolle.

Gerne beschreibe ich auch noch mal, wie es gewünscht wurde, wie es vor vier oder fünf Jahren zwischen meinen Töchtern und mir lief. Gleich vorneweg, ich war durch mein berufliches Engagement tatsächlich sehr eingespannt, aber ich glaube, dass ich dennoch ein guter Vater war (was übrigens meine Noch-Ehefrau einmal explizit so ausgesagt hat!). Ich bin nicht der Meinung, dass alleine die Menge der Zeit ausschlaggeben ist, sondern die Qualität dessen, was man zusammen erlebt und entdeckt. Nur muss die Quantität so bemessen sein, dass Qualität noch entstehen kann - nicht so wie jetzt!
Ich war mit meinen Töchter so viel wie möglich draußen. Wir lebten auf dem Land und hatten so viele Möglichkeiten. Beide Kinder haben bei mir das Fahrradfahren gelernt, die Große Schwimmen und heute haben beide bei mir das Tauchen gelernt. Alles mit Spaß am Tun und nicht mit Druck. Wir sind durch die Wälder gestreift und haben Hochsitze bestiegen, habe Rehe aufgespürt und Spuren beobachtet. Im Sommer Frösche und Molche gefangen und unseren eigenen Teich angelegt. Wir haben zusammen gelesen und getobt - so wie das eben sein kann. Das schönste Erlebnis war für mich der Wunsch meiner Kleinen Lesen zu lernen, als die Große das in der Grundschule lernte. Sie wollte das auch können. In den Sommerferien haben wir dann jeden Tag drei Buchstaben angeschaut, sie musste diese z.B. in Wörtern finden und dann die Buchstaben selbst schreiben. Es war faszinierend zu sehen, wie sie jeden Tag mehr Worte zusammensetzen konnte und ihr Ehrgeiz wurde immer größer. Mit fünf Jahren konnte Sie dann im Kindergarten in der Leseecke anderen Kindern Bilderbücher vorlesen! Das war unbeschreiblich.
Allerdings habe ich auch wahrgenommen, wie sich mit zunehmendem Alter der Mädchen die Themen veränderten. Freundinnen wurden immer wichtiger - was auch gut so ist - manche Dinge aber ganz schön komisch. Plötzlich standen DSDS, Popstars und so Sachen auf der Tagesordnung. Auch da war ich als Ansprechpartner verfügbar, aber eben mit konträrer Meinung. Ich glaub nämlich dass so ein Scheiß kein Mensch braucht. Aber nicht verboten, sondern klar positioniert. Das mache ich auch heute noch so im Umgang mit den beiden.

In dem Zusammenhang mag ich auch noch anmerken, dass wir in diesem Dikurs auch einen Blick darauf werfen sollten, ob es sich bei den Kindern um Jungs oder Mädchen handelt. Ich denke durchaus, dass sich im Rahmen der Entwicklung, Mädchen stärker an ihren Müttern orientieren, so wie Jungs dies wohl eher an den Vätern tun. Das ist normal im Rahmen der eigenen Rollen- und Identitätsfindung. Dumm nur, wenn der Vater dann eine neue Partnerin hat, die sich auf die Töchter des Partners freut und denen auch einiges (intellektuell und nicht als Zweitmami) zu bieten hätte. Chance vertan kann ich da nur sagen.

Ein weiterer Aspekt ist von midnightwish kommentiert worden und dem stimme ich mittlerweile völlig zu. Vergesst die Idee, dass Geld irgendeine Chance hat hier etwas zu verändern. Bei mir ist in über zwei Jahren in denen deutlich mehr Leistungen geflossen sind als verpflichtend gewesen wäre, nicht irgendetwas besser geworden. Hätte ich nur Unterhalt gezahlt, wäre ich heute genau so weit. Ich zumindest hatte den sehnlichsten Wunsch, dass ich durch diese Gesten Entwicklungen fördern kann - alles quatsch! Nicht eine Übernachtung, nicht eine Stunde länger bei mir geblieben, reine Konsumhaltung und von mir Trottel noch gefördert - autsch!

Nun bin ich gespannt wie es hier weitergeht. So langsam hätte ich schon Lust die ersten von euch mal auf ein Bier einzuladen.
Viele Grüße & eine schöne Vorweihnachtszeit

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 10.12.2009 15:17




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