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Dienstreisen

 
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Guten Abend zusammen,

bislang (d.h. seit 7 Jahren) war es bei uns so, dass der Vater, falls er während seiner Umgangstage mehrtägige Dienstreisen mit Übernachtung machen musste, den Umgang abgesagt hat, sodass unser Sohn (10) zuhause blieb. Den Umgang hat der Vater dann nachgeholt, wenn er wieder Zeit hatte.

Wir sind seit 7 Jahren getrennt und seit 5½ Jahren geschieden. Der Junge verbringt seit seinem 3. Lebensjahr 3 von 7 Tagen beim Vater und 4 zuhause, bei seiner älteren Halbschwester und mir. Sein Vater ist seit 2 Jahren wieder verheiratet. Die Stiefmutter hat keine eigenen Kinder, ist aber sehr kinderlieb. Außerdem ist sie 2 Jahre älter als ich, sodass das Thema "neuer Nachwuchs" in der 2. Ehe meines geschiedenen Mannes keine Rolle spielt.

Auch zum Vater meiner älteren Tochter haben beide Kinder einen guten Draht - falls der sich mal sehen lässt. Der Vater meiner Großen verbringt seinen Ruhestand mit seiner 2. Ehefrau im Wohnmobil ist ist nur via Skype / Whatsapp verlässlich erreichbar. Eigentlich finden wir es in Ordnung, wenn alle Kinder zu allen (Stief-)Elternteilen guten Kontakt haben. 

Neuerdings passiert es immer öfter, dass ich nachträglich vom Kleinen erfahre, dass er während seiner Umgangszeiten mit der Stiefmama allein geblieben ist, weil Papa gar nicht da war.

Einerseits ist die Stiefmutter ganz OK. Ich mache mir keine Sorgen, dass der Junge Schaden nimmt, wenn er Zeit mit ihr allein verbringt.

Andererseits sehe ich den Sinn einer Umgangsregelung darin, dass die Kinder mit beiden Elternteilen einen liebevollen Kontakt halten können. Wenn der UET am Umgang verhindert ist, bleibt das Kind eben beim BET.

Beim ersten Mal dachte ich "Kann ja mal passieren. Einmal ist keinmal.". Ich habe dem Vater meine Meinung dazu gesagt (siehe oben) und keinen Sturm im Wasserglas entfesselt. Meine freundliche Rückmeldung haben die beiden wohl als Freibrief aufgefasst.

Da ich neuerdings erst im Nachhinein von der mehrtägigen Abwesenheit des Vaters erfahre, finde ich es schwierig, auf dieses geänderte Verhalten angemessen zu reagieren. Auch möchte ich ungern unser eigentlich ganz gutes Verhältnis aufs Spiel setzen. Trotzdem passt mir diese Änderung nicht.

Wer weiß Rat?

Danke 🙂 Biggi 

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

Zitat
Themenstarter Geschrieben : 17.02.2016 21:47
Lausebackesmama
(@lausebackesmama)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hallo Biggi,

solange dein Junge damit keine Probleme hat, hätte ich als Mutter auch keine. Es ist doch sein anderes Zuhause. Stellt es wirklich ein Problem dar?

LG LBM

‎"Mut bedeutet nicht, keine Angst zu haben, sondern es ist die Entscheidung,
dass etwas anderes wichtiger ist als die Angst."

AntwortZitat
Geschrieben : 17.02.2016 22:10
(@midnightwish)
(Fast) Eigentumsrecht Moderator

Hm Biggi,

ihr habt ja annähernd ein WM. Für mich liest es sich so, dass der Vater sich ja auch um die alltäglichen Belange wie Schulaufgaben etc. kümmert. Von Umgang würde ich da eigentlich gar nicht mehr sprechen wollen.

Wenn es eurem Sohn nichts ausmacht, wenn Papa nicht da ist bei dessen Frau zu sein, dann würde ich da kein Fass aufmachen und es so lasse nwie es ist.

Das einzige, was ich mit dem Vater absprechen würde, ist dass er dir im Vorfeld Bescheid gibt. Dann weisst du auch ,dass im Notfall du in dieser Zeit erreichbar sein musst und nicht der auf Geschäftsreise befindliche Vater. Seine Frau kann ja im Zweifelsfall nichts entscheiden/unternehmen, sie könnte keine Klassenarbeiten unterschreiben und eben auch nicht unebdingt über eine ärztliche Behandlung entscheiden.

Ich denke dieser Pubkt sollte auch dem Vater einleuchten. Etwas anderes wäre es, wenn euer Sohn äußern würde, dass er mit Next nicht alleine bleiben will.

LG Tina

Ein gebrochenes Versprechen ist ein gesprochenes Verbrechen

AntwortZitat
Geschrieben : 17.02.2016 22:10
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin.

Ich versuche es mal:

Der Junge verbringt seit seinem 3. Lebensjahr 3 von 7 Tagen beim Vater und 4 zuhause, bei seiner älteren Halbschwester und mir.

[...]

ich den Sinn einer Umgangsregelung darin, dass die Kinder mit beiden Elternteilen einen liebevollen Kontakt halten können. Wenn der UET am Umgang verhindert ist, bleibt das Kind eben beim BET.

Wenn Du das so siehst, also die Zeit als Umgang beim KV und die Zeit bei Dir als Betreuung zuhause (bei Dir), dann kann ich das nachvollziehen.

Du könntest es aber auch als 4:3 Wechselmodell sehen mit eben zwei Zuhausen! Und dann gäbe es doch gar keinen Grund den Rhythmus zu unterbrechen, solange Junior betreut und versorgt ist. Was machst Du denn mit dem Jungen, wenn Du mal abends unterwegs bist?

Ich würde es laufen lassen, ggf. noch mal anbringen, dass Junior in solchen Fällen gerne auch zu Dir kommen kann und somit Tage getauscht werden. Oder Du bringst echte Bedenken vor, die mir aber schwer fallen zu erkennen.

Was sagt eigentl Junior dazu, wenn er neutral befragt wird? Vielleicht will er mit zunehmenden Alter eher einen fixen Rhythmus als ewige Tauscherei wenn Dienstreisen anstehen? Vielleicht findet er es ja bei Stiefmama ganz "cool"?

Gruß, Toto

AntwortZitat
Geschrieben : 17.02.2016 22:18
(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Wenn Du das so siehst, also die Zeit als Umgang beim KV und die Zeit bei Dir als Betreuung zuhause (bei Dir), dann kann ich das nachvollziehen.

So sehe nicht nur ich es, sondern auch Vater, Sohn und Stiefmama.

Wenn an den väterlichen Umgangstagen etwas Unangenehmes (Impfen, Zahnarzt, Üben für eine Mathearbeit ...) auf dem Plan steht, wird selbstverständlich sofort getauscht.

Diese Arbeitsteilung haben wir seit der Geburt des Kleinen:
Papa hat die kleine Wasserratte gebadet:) - Mama hat ihm die Haare  😡 und Ohren abgetrocknet ;( ;
Papa ist mit dem Kleinen zum Schlittenfahren gegangen :thumbup: - Mama hat ihn vorher in lange Unterhosen, Stiefel und Handschuhe gesteckt :thumbdown: .
Das war in den ersten drei Lebensjahren des Kleinen so und auch schon vorher, als die Große noch klein war.
Die Kinder, der Vater und ich kennen es nicht anders. Mein geschiedener Mann war schon "Spaßpapa" bevor er selbst Vater geworden ist.

Das passt schon ...

Was mir nicht passt, ist wenn der Kleine ohne Sportkleidung, Bastelmaterial oder Tintenpatronen in die Grundschule geht, weil man sich einerseits im väterlichen Haushalt darauf verlässt, dass ich diese Dinge schon beschaffen werde - und andererseits seit einigen Monaten komplett darauf verzichtet wird, mir zeitnah (d.h. sofort, wenn der Junge selbst diese Info hat) eine SMS oder Mail zu senden, sodass meine Reaktionszeit von ein paar Tagen auf wenige Stunden oder Minuten schrumpft.

Bislang konnte ich das immer irgendwie auffangen. Unser Sohn ist ja nicht das erste Schulkind, das ich neben einem Vollzeitjob durch die Schulzeit bis zum Abi begleitet habe. Wenn jedoch die Kommunikation gegen Null gefahren wird, der Papa sich komplett in Schweigen hüllt und die "liebe Stiefmama" lieber mit dem Jungen Kekse backt, als die Elternmappe durchzugucken und mir die Material-Liste für den Werk-Unterricht zukommen zu lassen, dann ist bei mir eine Grenze erreicht.

Vielleicht findet er es ja bei Stiefmama ganz "cool"?

Klar, dass ein Drittklässler Kekse backen mit der Stiefmama "cooler" findet als nach Feierabend auf die Jagd nach schwer zu beschaffendem Bastelkram zu gehen. Muss er auch gar nicht. Siehe oben. Ich muss solche Dinge einfach nur wissen und darf nicht erst im Nachhinein davon erfahren. Kekse backen wir am Wochenende, nicht nach Feierabend, solange noch Schulsachen fehlen.

Mit der Arbeitsteilung "Cooles" macht Papa bzw. dessen Next, "Blödes" macht Mama bzw. große Schwester komm ich klar. Die Große auch. Mit dem Kommunikationsabbruch komme ich nicht klar. 

Für mich liest es sich so, dass der Vater sich ja auch um die alltäglichen Belange wie Schulaufgaben etc. kümmert. Von Umgang würde ich da eigentlich gar nicht mehr sprechen wollen.

Das wäre schön .. ist aber leider nicht so. War so nicht vor der Ehe. Nicht während der Ehe. Und ist nicht so nach der Ehe. Das "Pflichtprogramm" ist ohne den Hauch eines Zweifels meine Aufgabe allein.
Die "Kür" übernimmt der Papa gern - schon vor der Ehe bei seiner Ziehtochter und erst recht seit der Geburt seines Sohns.

Seine Frau kann ja im Zweifelsfall nichts entscheiden/unternehmen, sie könnte keine Klassenarbeiten unterschreiben und eben auch nicht unebdingt über eine ärztliche Behandlung entscheiden.

Seine Frau kann nicht einmal den Schulranzen kontrollieren. Dass Junior mit der Stiefmama allein war, erkenne ich z. B. daran, dass ich nach 3 Papa-Tagen die Reste des Schulbrots entsorgen darf, das ich dem Jungen vier Tage zuvor mitgegeben habe. Sie sieht sich wirklich nur als "Bonus-Mama" für Spiel, Spaß und Freizeit und lässt die Verantwortung sehr konsequent bei uns als Eltern. Das ist einerseits völlig OK aus meiner Sicht. Anderseits führt diese Arbeitsteilung (in Kombination mit dem Kommunikations-Abbruch) in letzter Zeit immer öfter zu einem Verantwortungs-Vakuum, das dem Kleinen Schwierigkeiten in der Schule bereitet.

solange dein Junge damit keine Probleme hat, hätte ich als Mutter auch keine. Es ist doch sein anderes Zuhause. Stellt es wirklich ein Problem dar?

Die Grundschullehrerin sieht, dass öfter Dinge fehlen, die notwendig sind und für deren Beschaffung 2-3 tage Zeit gewesen wären. Der Junge ist wochenlang ohne Sportkleidung in die Schule gegangen, weil der Turnbeutel mit ungewaschener Sportkleidung an der väterlichen Garderobe hing und mich die nachricht vom "Verschwinden" des Sportzeugs erst erreicht hat, als die Lehrerin mir persönlich eine e-Mail geschrieben hat. Ich hab dann einen neuen Sportbeutel samt Inhalt gekauft. Als der Kleine damit ankam, fiel der Stiefmama plötzlich ein, dass da noch so'n Sack an der Garderobe hing.

Das Problem ist aus meiner Sicht, dass der Vater unausgesprochen erwartet, dass seine Ehefrau sich in seiner Abwesenheit ebenso gut um unseren Sohn kümmert, wie ich es täte.

Die Stiefmutter hat mit der Betreuung und Versorgung eines Grundschülers keine Erfahrung und sieht sich auch nicht in der Pflicht, an dem Punkt Verantwortung zu übernehmen. Diese Ansicht teile ich grundsätzlich. Dann sollte sie sich meiner Meinung nach aber auch auf die Wochenenden beschränken und nicht während der Schulzeit ihr Spaß-Programm abziehen, ohne dass der Vater oder ich die notwendigen Informationen bekommen.

Wenn ich solche Dinge anspreche, wirft mein geschiedener Mann mir vor, ich wolle unser gut funktionierendes WM torpedieren.

Wenn unser Drittklässler wochenlang ohne Sportkleidung zur Schule geht und ich das erst von der Lehrerin erfahre (weil mein Sohn mir sagt: "Das ist bei Papa." und der Papa nicht weiß, dass es an der Garderobe hängt und dessen Frau zwar weiß, dass da was hängt, aber nicht, dass das wichtig für den Jungen ist) sehe ich nicht, dass das WM immer noch so gut funktioniert wie früher.

Ich will nicht die Zeiten ändern, sondern die Kommunikation.

Und ich traue der Stiefmutter nicht zu, dass sie lernen kann und will, was notwendig ist, um den Jungen gut durch die Schulzeit zu bringen. Zugleich sehe ich bei ihrem Ehemann (der früher meiner war) die Neigung, es sich mit dem Kind bequem zu machen, weil er "fürs Grobe" ja eine Ehefrau hat.

In diese Lücke fällt immer öfter unser Sohn.

Dann weisst du auch ,dass im Notfall du in dieser Zeit erreichbar sein musst und nicht der auf Geschäftsreise befindliche Vater.

Für die Stiefmutter bin ich gar nicht erreichbar, weil ihr Mann größten Wert darauf legt, dass sie nicht meine Telefonnummer hat und ich nicht ihre habe.     

Bin echt ratlos.

Danke 🙂 Biggi 

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 18.02.2016 09:42
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin Biggi.

Ich - als Vater in einem gut funktionierenden 50:50 WM - will Dir in einem Punkt energisch widersprechen :

An mehreren Stellen betonst Du, dass es okay für Dich sei, wenn sich im väterlichen Haushalt keiner um die div. "lästigen Pflichten" kümmert. Das genau darf mE nicht so sein (es sei denn, man hat es genauso im Konsens vereinbart), denn dann ist es kein WM, sondern nur verlängerter Spaß-Umgang. Ich würde ihn (und seine Frau) da nicht aus der Verantwortung rauslassen, insb. wenn er ja das funktionierende  WM betont!

Und man sieht hier sehr schön etwas, für das ich an anderer Stelle schon mal Prügel bezogen habe: Ein Mindestmaß an Kommunikation muss in einem funktionierenden WM vorhanden sein. Dass die Next und Du nicht kommunizieren "dürft" ist albern (oder hat tieferliegende Gründe  😉 ), sollte Euch als erwachsene Frauen nicht davon abhalten.

m.E. musst Du für Dich entscheiden, ob Du ein WM leben willst od. nur (verlängerten) Umgang "gewährst". Und zum WM gehören Spielregeln, die ihr (also Du und KV (und Next)) besprechen und einhalten müsst.

Achja, der Junge gehört auch dazu. Liest sich schon sehr unselbstständig das Kind, dem offensichtlich alles abgenommen und hinterhergetragen wird und der sich evtl. auch bewusst die "Lücken" in Eurer Kommunikation sucht und erfolgreich findet.

Gruß Toto

AntwortZitat
Geschrieben : 18.02.2016 10:05
(@susi64)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo Biggi,

ich denke nicht, dass die Abwesenheit des KV das Problem ist. Das Problem besteht darin, dass Verantwortlichkeiten nicht geregelt sind.

Die momentane Regelung besteht meiner Meinung darin, dass Du Dich um alles kümmerst (kümmern willst) und beklagst, dass Du keine Informationen bekommst. Aus meiner Sicht geht das aber am Problem vorbei.
Wenn das Kind beim KV ist, dann gehören Hausaufgaben und die Beschaffung von Materialien in die Hand von KV und Next und es nicht Deine Aufgabe dem hinterher zu laufen.

Außerdem sollte auch ein Drittklässler ein Mindestmaß an Verantwortung für sich selber tragen. Warum sagt er nicht, dass er seinen Turnbeutel nicht findet? Da wäre man durchaus auch mal auf die Idee gekommen beim KV anzurufen ob es da vielleicht noch ein Sportbeutel liegt.  Wenn ihr nicht einmal darüber kommunizieren könnt, dann ist das Wechselmodell falsch und es sollte normaler Wochendumgang stattfinden und nichts anderes.

Soll das Wechselmodell weiter bestehen, dann muss allen klar sein wer, wann, wofür verantwortlich ist. "Dynamische" Lösungen kann es bei einem Schulkind nicht geben. Ich denke auch, dass KV und Next  gar nicht klar ist wieviel Arbeit die Schule bei den Eltern ablädt.

VG Susi

AntwortZitat
Geschrieben : 18.02.2016 10:41
(@Inselreif)

Was mir nicht passt, ist wenn der Kleine ohne Sportkleidung, Bastelmaterial oder Tintenpatronen in die Grundschule geht, ... sodass meine Reaktionszeit von ein paar Tagen auf wenige Stunden oder Minuten schrumpft.

Ähm, also unseren Kindern fällt regelmässig morgens um zehn vor sieben ein, wenn Hefte voll oder Patronen leer sind. Das ist blöd aber keine Aufregung wert.
Und ja, genauso wie Dein Ex, könnten auch wir am Vortag danach schauen - aber haben dazu keine Zeit, Lust, meinen dass ein Kind das selbst im Griff haben sollte usw.

Gruss von der Insel

AntwortZitat
Geschrieben : 18.02.2016 11:09
(@nadda)
Registriert

Hi,

wie mein Mann schon geschrieben hat: das ist doch recht normal. Die Frage ist wie gehe ich damit um?

An deiner Stelle würde ich mir über zwei Dinge Gedanken machen:

1. eigentlich läufts gut - es sind Kleinigkeiten. Bei Kleinigkeiten helfen ne Kanne Tee und alle Beteiligten an einem Tisch.
Lad deinen Ex und seine Neue ein und ihr redet drüber. Als allererstes würde ich mit meiner Nachfolgerin Telefonnummern tauschen. Sorry, ich lass mir von meinem Mann nicht sagen mit wem ich telefoniere und mit wem nicht. Es ist einfach sinnvoll wenn ihr euch absprechen könnt! Und genau das würde ich dann auch machen. Was spricht dagegen die Neue deines Ex als Bonusmama mit ins Erziehungsboot zu holen? Sie ist doch sowieso schon aktiv!

Auch wenn ich die Nummer seltenst brauch, ich hab sowohl Handynummer als auch email Adresse von der Next meines Ex. Und ich geb zu sie ist echt ganz ok, ja naiv (war ich auch mal) und ein bisschen zu gutmütig (auch das war und bin ich) aber nett. Und sie geht mit unseren Jungs gut um. Wenn es Ärger mit einem der Beiden gibt informier ich den ExKV und im Zweifelsfall auch seine Neue wenn er nicht erreichbar ist. Wenn wir nicht in der gleichen Richtung handeln spielen uns die Kinder nur irgendwann gegeneinander aus, das wäre dann wirklich ungünstig.

2. Jungs in dem Alter können durchaus lernen das ihr Verhalten Konsequenzen hat. Wer also den Turnbeutel verschusselt muss das aushalten und sich selbst drum kümmern. Das ist nervig und irgendwann muss man als Eltern sicher eingreifen, aber erstmal sollte der Junge Mann doch lernen selbst auf seinen Kram zu achten. Er bekommt ja auch Ärger in der Schule und muss den dann aushalten.
Wer Bastelmaterial braucht muss das sagen, sonst gibts eben keines und dafür den Ärger in der Schule. Wer ohne Tinte in der Schule aufschlägt muss sich eben welche leihen und wer kein Heft hat kauft sich halt ein neues. Für solche Beschaffungen gebe ich meinen Jungs regelmäßig das Geld mit, einkaufen können sie das selbst. Rückgeld und Kassenzettel landen bei mir auf dem Tisch und gut ist.

Ja, das ist oft anstrengend und man braucht Nerven, aber langsam wird es besser und sie kapieren, das es ihre Verantwortung ist. Ich gehe nicht mehr zur Schule - meine Söhne gehen zur Schule sie müssen sich um ihre Schulsachen kümmern. Wer Neues braucht bekommt das Geld dafür, der Schreibwarenladen ist 500m weiter, das schaffen die Jungs allein.

LG
nadda

AntwortZitat
Geschrieben : 18.02.2016 17:04
(@annasophie)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Hallo,

was das Schulmaterial angeht; bei mir gab es ab einem bestimmten Alter (3. oder 4. Klasse) am Schuljahresanfang die Grundausstattung und eine kleine Taschengelderhöhung.
Denn in dem Schuljahr zuvor habe ich bestimmt 5 Geodreiecke und 10 Radiergummis gekauft, weil die alten nicht mehr aufzufinden waren.

Damit hatten sie die Grundausstattung, wenn was alle war (Block, Bleistift) oder weg war mussten sie es selbst ersetzen. Das hat dazu geführt, dass die Sachen deutlich sorgsamer behandelt wurden und auch nichts mehr auf ominöse Weise verschwand.

Sophie

AntwortZitat
Geschrieben : 18.02.2016 18:17




(@biggi62)
Nicht wegzudenken Registriert

Danke für Euer Mitdenken und für eure vielfältigen Anregungen.

Das genau darf mE nicht so sein (es sei denn, man hat es genauso im Konsens vereinbart), denn dann ist es kein WM, sondern nur verlängerter Spaß-Umgang. Ich würde ihn (und seine Frau) da nicht aus der Verantwortung rauslassen, insb. wenn er ja das funktionierende  WM betont!

Wie würdest du das ganz konkret anstellen?
Old habits die hard ..

Ein Mindestmaß an Kommunikation muss in einem funktionierenden WM vorhanden sein.

Ja, das wäre schön.
Gibt es mit meinem geschiedenen Mann aber nicht.
Nicht vor, nicht während und ganz sicher nicht nach einer Ehe.

Denn sonst wäre Naddas Tip das Mittel der Wahl:

ne Kanne Tee und alle Beteiligten an einem Tisch.

Dass die Next und Du nicht kommunizieren "dürft" ist albern

Sehe ich genauso. Kann ich aber nicht ändern. Mein Verflossener achtet peinlich darauf, dass wir kein Wort miteinander wechseln können, das er nicht mithören kann.

hat tieferliegende Gründe  😉

So isses.

Was er "Dienstreisen" nennt, waren während unserer Ehe in 3 von 4 Fällen Treffen mit willigen, nicht immer billigen Damen. Er ist jetzt schon wieder seit 2 Jahren verheiratet. In unserer Ehe war er schon nach einem Jahr regelmäßig "auf Dienstreise". Bei ihr hat er fast 2 Jahre monogam ausgehalten. Bevor er ermöglicht, dass ich mit seiner aktuellen Ehefrau ohne sein Beisein Tee, Kaffee oder was auch immer :prost: trinke, sperrt er sie im Keller ein.

Ich will mich ihr auch nicht aufdrängen. Sie respektiert seine Ge- und Verbote, hat (ebenso wie ich früher) schnell gelernt nicht ganz so genau hinzusehen und erhält sich so ihren Ehefrieden. Sollte sie von sich aus den Kontakt suchen, würde ich ihre Fragen offen beantworten - ohne von mir aus Dinge auszuplaudern, nach denen sie nicht gefragt hat. So nehme ich sie auch wahr:

sie ist echt ganz ok, ja naiv (war ich auch mal) und ein bisschen zu gutmütig (auch das war und bin ich) aber nett. Und sie geht mit unseren Jungs gut um.

Wenn wir (Stief-)Mütter die Verantwortung für den Kleinen komplett übernehmen würden, wäre dem Vater das schon irgendwie recht - bezogen auf seine Bequemlichkeit. Aber dann müsste er auch riskieren, dass wir in seiner Abwesenheit miteinander sprechen. Und dann fürchtet er das Ende seines Ehefriedens. Was mich angeht: Zu Unrecht. Ich gönne der Stiefmutter ihr spätes Glück und schätze ihren Einfluss auf den Vater des Kleinen.

Liest sich schon sehr unselbstständig das Kind, dem offensichtlich alles abgenommen und hinterhergetragen wird

Mag sein. Seine Halbschwester (21) und deren Halbschwester (35) waren im selben Alter sehr viel selbständiger und lebenstüchtiger. Der Kleine ist (wie sein Vater auch) ein echter "Spätentwickler". SchwieMu sagt, dass ihr Sohn (der Vater meines Sohnes) mit 12 weniger selbständig war als sein 2 Jahre jüngerer Bruder. Kinder sind nicht gleich. Das musste ich nach zwei lebenstüchtigen jungen Mädchen bei diesem Knaben auch erst lernen.

So haben wir es mit der älteren Halbschwester meiner Tochter vor 25 Jahren gemacht - und mit meiner Großen vor 12 Jahren auch:

bei mir gab es ab einem bestimmten Alter (3. oder 4. Klasse) am Schuljahresanfang die Grundausstattung und eine kleine Taschengelderhöhung.

Der Kleine ist definitiv anders.

Wenn ich seine Geburtsurkunde weg werfen würde, bekämen wir unseren Jüngsten überall als 6- oder 7-jährigen durch. Sein ganzes Verhalten, die Körpergröße, die Motorik: Ein aufgeweckter, fröhlicher, normal entwickelter Erst- oder Zweitklässler. Den Schulstoff der 3. Klasse schafft er mit Mühe - nachdem er die 2. wiederholt hat. Diejenigen von euch, die ihn in Berlin gesehen haben, haben ihn auch jünger geschätzt als er wirklich ist. Mich würde das nervös machen, wenn die SchwieMu (Oma) und der jüngere Bruder (Patenonkel) nicht dasselbe von ihrem Sohn und Bruder, d.h. dem Vater meines Sohnes berichten würden. Mit 2-3 Jahren "Verspätung" gegenüber dem jüngeren Bruder hat er die emotionalen und körperlichen Reifestufen durchlaufen und sich dazu den Schulstoff der Gleichaltrigen mit viel harter Arbeit (und eigentlich zu früh) bis zum Abitur angeeignet. Sein Studium hat er dann als einer der Jahrgangsbesten abgeschlossen. Dumm war der Vater meines Sohnes nicht. Dumm ist sein Sohn auch nicht. Aber halt unreif im Vergleich zu Gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen.

Wer also den Turnbeutel verschusselt muss das aushalten und sich selbst drum kümmern. Das ist nervig und irgendwann muss man als Eltern sicher eingreifen, aber erstmal sollte der Junge Mann doch lernen selbst auf seinen Kram zu achten.

  Deshalb habe ich nicht weiter insistiert, solange der Kleine mir sagte: "Turnzeug ist bei Papa."

Da wäre man durchaus auch mal auf die Idee gekommen beim KV anzurufen ob es da vielleicht noch ein Sportbeutel liegt.

Das Telefonat habe ich geführt, bevor ich neue Sportkleidung gekauft habe. Die Auskunft war: Ist hier nicht, such doch selbst. Ich habe hier bei uns alles auf den Kopf gestellt und die Fundkiste in der Schule sowie beim Sportverein mehrfach durchgeflöht. Dass beim Vater niemand seinen Kummer um den vorhersehbaren

Ärger in der Schule

ernst genug genommen hat, um ihm zu helfen, den Beutel unter zig Jacken an der väterlichen Garderobe (zu hoch für Kinder) zu suchen, habe ich mir nicht vorstellen können. War aber tatsächlich so.

Wer Bastelmaterial braucht muss das sagen, sonst gibts eben keines und dafür den Ärger in der Schule.

Der Kleine hat es der Stiefmutter gesagt. Die war gewohnheitsmäßig davon ausgegangen, dass sie sich in solche Dinge nicht einmischen muss. Als ich davon erfahren habe, war schon alles zu spät.

Wer ohne Tinte in der Schule aufschlägt muss sich eben welche leihen und wer kein Heft hat kauft sich halt ein neues.

In unserem Haushalt gibt es dafür seit Jahren eine Vorratschublade, gefüllt nach den Angaben vom ersten Elternabend. Die Angaben der Lehrer waren an dem Punkt in den vergangenen Jahren recht zutreffend. Nur Extra-Wünsche der Kunst- oder Werklehrer müssen spontan und relativ zeitnah erfüllt werden.

zum WM gehören Spielregeln, die ihr (also Du und KV (und Next)) besprechen und einhalten müsst.

Achja, der Junge gehört auch dazu.

Das wäre großartig. Gesprächsbereitschaft lässt sich aber nicht erzwingen.

m.E. musst Du für Dich entscheiden, ob Du ein WM leben willst od. nur (verlängerten) Umgang "gewährst".

Das Verhalten des Vaters und dessen Ehefrau kann ich nicht ändern. Nur meins. Sollte ich mich so entscheiden: 

Wenn ihr nicht einmal darüber kommunizieren könnt, dann ist das Wechselmodell falsch und es sollte normaler Wochendumgang stattfinden und nichts anderes. ... "Dynamische" Lösungen kann es bei einem Schulkind nicht geben.

wird unser Sohn seinen Vater und die Stiefmutter vermissen und wir werden unweigerlich wieder Geld vor Gericht "verbrennen".

solange dein Junge damit keine Probleme hat, hätte ich als Mutter auch keine. Es ist doch sein anderes Zuhause. Stellt es wirklich ein Problem dar?

Stellt es wirklich ein Problem dar? Genau das ist die Frage, die in mir stetig lauter wird ... Du bringst mein Dilemma auf den Punkt, LBM.

Ein Teil von mir sagt sich: Es ist das Schicksal meines Sohnes, genau diesen und keinen anderen Vater zu haben. Der Vater tut nichts Kriminelles, auch wenn er eine gewisse Neigung zur Bequemlichkeit und zur Rosinenpickerei hat und es mit ehelichen Treue noch nie sehr genau genommen hat. Nichts davon schadet einem Kind, wenn es mit dem Vater eine gute Zeit verbringt. Kinder, die von ihren Eltern Gewalt erfahren oder von ihnen getrennt sind oder gar früh zu (Halb-)Waisen werden, haben ein wesentlich schwereres Schicksal zu tragen als unser Sohn. Die organisatorischen Schwierigkeiten und Nachteile im Schulalltag infolge des ausgedehnten Umgangs wiegen die emotionalen Schäden infolge eines "Alle-2-Wochen-2-Tage-Umgangs" nicht auf. Solange der Kleine sich wohlfühlt, gern zur Schule geht, Freunde hat und das Leben in zwei Haushalten bei ihm nicht zu Schlafstörungen, Bettnässen o.ä. führt, lasse ich es so weiterlaufen. Familiengerichte haben genug zu tun ohne solche Kinkerlitzchen.  Genauso eben:

solange dein Junge damit keine Probleme hat, hätte ich als Mutter auch keine.

Ein anderer Teil von mir sagt: Ich bin für meinen Sohn verantwortlich, solange er noch ein Kind ist. Der Vater natürlich auch. Wenn der Vater einen Teil seiner Verantwortung nicht wahrnimmt, muss ich entsprechend mehr Verantwortung schultern. Solange Vater und Sohn sich gut verstehen und der Kleine sich rundum wohl gefühlt hat, gab es keinen Grund etwas zu ändern. Aber was sich in den letzten Monaten abzeichnet, hat eine neue Qualität, die ich davor nicht wahrgenommen habe. Versäumnisse in der Grundschulzeit sind im weiteren Verlauf der Schulzeit kaum auszugleichen. Ich sollte mich selbst ernst nehmen, wenn ich mir Sorgen um unseren Sohn mache.

Die zweite Stimme ist in den letzten Monaten lauter geworden.

Deshalb bin ich euch dankbar, dass ihr mir helft, andere Sichtweisen und Erfahrungen wahrnehmen zu dürfen.

Gute Nacht! 🙂 Biggi

Es ist nicht genug, zu wissen, man muß auch anwenden;
es ist nicht genug zu wollen, man muß auch tun.
(J. W. von Goethe)

AntwortZitat
Themenstarter Geschrieben : 19.02.2016 01:04
(@totohh)
(Fast) Eigentumsrecht Registriert

Moin.

Da Du offensichtlich auf (fast) alles eine Antwort hast, würde ich sagen, lass es laufen. Ich kann wenig bis nichts erkennen, was offensichtlich schlimm für den Jungen ist. Alle Beteiligten werden mit und an ihren Aufgaben wachsen. Manche weniger (KV), manche mehr (sicher der Junge) und Deine Lernkurve kannst Du selbst bestimmen.

Gruß, Toto

AntwortZitat
Geschrieben : 19.02.2016 08:42