Hallo zusammen,
heute war nach langer kontaktloser Zeit der Vater meines Sohnes bei uns.
Kurz für die User, die die Geschichte nicht kennen.
Mein Ex ist drogenabhängig, seit einiger Zeit läuft der Umgang wenig bis gar nicht. Ich habe mit unserem Sohn und seinem Vater vor einiger Zeit entschieden, daß der Umgang hier zu hause stattfindet oder in nächster Umgebung ( Spielplatz,Eisdiele usw.) Dies liegt allein daran, daß er suchtkrank ist und bisher keine Verantwortung übernehmen konnte. Dies sah er beim Gespräch selbst ein.
Auch gibt es die Regelung, dass ich ihn, wann Sohnemann es auch möchte, zuerst anrufe um seinen derzeitigen Zustand festzustellen. Dies, weil unser Sohn einen Telefonkontakt hatte, an zu weinen fing weil sein Vater nicht in der Lage war zu sprechen.
Diese Woche fand solch ein telefonischer Kontakt statt, da Sohenamnn von den Ferien berichten wollte und Sehnsucht hatte. Sein Vater freute sich und versprach diese Woche noch vorbei zu kommen.
Ganz spontan rief der Kv am frühen Abend an und war in einer halben Std. hier.
Er hat es inzwischen geschafft in einem Methadonprogramm aufgenommen zu werden. Dort wird er seit den letzten 4 Monaten betreut. Er hat einen Sozialarbeiter, durch den er vom Odachlosenheim in eine Einrichtung des betreuten Wohnens wechseln konnte. Er ist gerade dabei durch Schuldenberatung und Sozialarbeiter seine finanziellen Dinge auf die Reihe zu bekommen.
Unser Sohn fragte gleich ob er dort jetzt ein eigenes Zimmer hat und auch mal bei ihm übernachten dürfe.
Mein Ex muss dafür mit dem Sozialarbeiter sprechen und den Umgangswunsch anmelden.
Mir liegt seit 1 Stunde ein riesen Kloß im Bauch. Ich möchte den beiden die Möglichkeit bieten. Habe dann erst geantwortet, daß wir ihn dann dorthinfahren, weil ich auch sehen möchte wie Papa nun wohnt.
Mein Ex sah gesundheitlich für seine Verhältnisse gut aus und wir haben auch hier locker geplaudert und gelacht.
Da wir dieses auf und ab kennen, bin ich aber mißtrauisch.
Was soll ich schreiben? Ich würde gerne alles glauben, weiß aber jetzt schon, daß ich kein Auge zumachen werde, wenn Sohnemann über Nacht bei ihm ist.
Ich weiss, daß beide die Zweisamkeit brauchen!
Nach den Schilderungen meines Ex liegt die Einrichtung schon in einer " guten" Wohngegend und wird von den Sozialarbeitern überprüft.
Ich glaube schon, daß Vater und Sohn eine gute Zeit haben würden.
Mein Ex war auch sofort einverstanden, als ich sagte, ich möchte auch gerne sehen wo Papa wohnt.
Ich weiss, daß es schwer ist, hier Antworten zu geben. Trotzdem haben mir bisher die Gedankenanstöße geholfen. Manchmal braucht man ja doch einen anderen Blickwinkel.
Es ist ein Wechselbad der Gefühle. Ich habe mich mitgefreut, als Sohnemann *Papa,Papa-rufend* zur Tür gerannt ist als es klingelte und ich habe mich auch gefreut, daß der Kv sich zumindest äußerlich gesundheitlich berappelt hat.
Ich habe trotzdem Angst vor dem Fall, da wir den schon oft erlebt haben.
Schön war die Verabschiedung. Vater hat Sohn noch zu einem Freund in der Nachbarschaft gebracht und mit meinem LG vereinbart, daß dieser ihn später dort wieder abholt.
Also alles ganz easy.............wenn da nicht die düsteren Gedanken im Hinterkopf wären.
Die Hoffnungen, die unser Sohn (10J) immer wieder aufsteigen lässt sind schon oft enttäuscht worden.
O-Ton meines Ex heute " Ich kann nichts rückgängig oder ungeschehen machen, ich kann nur anfangen alles hinter mir zu lassen und ganz neu anzufangen".
Ja, recht hat er und ich habe das Gefühl, es gehört dazu, daß Vater und Sohn sich wieder näher kommen.
Was meint ihr??
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo Tina !
Ich hab Deine ganze Geschichte vor nicht ganz einem Jahr gelesen und
Dir damals in einer Mail meine Hochachtung ausgedrückt.
Die empfinde ich immer noch. Ehrlich... ich bewundere Dich, wie Du das
alles gemeistert hast. Ich bewundere Deine Großzügigkeit und auch Deine
manchmal mehr oder weniger vorhandene Gelassenheit, angesichts so
einer komplizierten Situation.
Ich weiss nicht... ich würd mich einfach nicht drüber trauen. Ich hätte
unheimliche, ja schon panische Angst, daß wieder was schiefgeht und
ich nicht wüßte, wie ich den Kleinen in seiner Traurigkeit dann wieder
einmal auffangen würde können.
Mir gefällt die Sache so wie Du sie jetzt praktizierst besser. Du hast
dabei alles im Auge und kannst gegebenenfalls einschreiten, ablenken
und das Ganze in ruhigere Bahnen lenken.
Das wird bestimmt nicht das sein, was Du hören willst und wahrscheinlich
wäre ein wenig Mut zum Risiko machen besser, aber ich kann da schwer
über meinen Schatten springen. Ich würde also für ein "ja" zumindest
einige Zeit verstreichen lassen um zu sehen, ob der Ist-Zustand anhält.
Aber vielleicht bin ich nur ein unverbesserlicher Angsthase.
Also bitte nicht böse sein !
LG Marina
Moin Tina,
verstehe ich das betreute Wohnung richtig, dass 24 Stunden, 7 Tage die Woche ein Sozialarbeiter anwesend ist? Dann würde ich zumindest das Gespräch suchen. Triff auch mit ihm Vereinbarungen, dass du in irgendeiner Weise einen Wink bekommst, sollte der KV wieder abdriften.
Um für dich und vor allem für den Jungen Handlungssicherheit zu erreichen und auch um den Jungen vor erneuten Nackenschlägen in der (verständlichen) Unzuverlässigkeit des KV bedingt zu schützen, würde ich einen Umgangsplan ausmachen. Das hat auch den Vorteil, dass hierdurch das Leben des KV noch weiter strukturiert wird, er selbst Erfolge durch Einhalten der Termine hat. Je nach Häufigkeit und Dauer der Besuche denke ich an zwei bis drei Monate, in denen der Umgang bei dir zu Hause oder wo immer ihr euch treffen wollt statt findet.
Nach dieser Zeit könnt ihr neu verhandeln. Und bis dahin hat die Lebenssituation des KV sich hoffentlich weiter gefestigt. Ich würde auf jeden Fall den Sozialarbeiter zum. initial mit ins Boot holen
Ihr alle, dein Junge, der KV, dein LG und du, könnt dabei nur gewinnen.
DeepThought
Der 15. Senat des OLG Celle befindet vatersein.de
in den Verfahren 15 UF 234/06 und 15 UF 235/06
als "professionell anmutend".
Meinen aufrichtigen Dank!
Hallo, Tina
DT hat ja eigentlich schon geschrieben, wie du den Kontakt ermöglichen kannst und dabei vielleicht einigermaßen ruhig sein kannst.
Ich möchte nur einen Aspekt betonen: Es stellt sich nicht die Frage, ob du die Übernachtung erlauben sollst, sondern nur wie die Situation darauf hin geführt werden kann, dass du beruhigt sein kannst, wenn euer Sohn dann mal da ist.
Die Alternative dazu, es Verbieten, ist m.E keine.
Du kannst deinen Sohn nur bis zu einem bestimmten Grad vor Enttäuschung durch den Vater schützen (und euers Sohnes Reaktion auf den Besuch seines Vaters beweist, dass du es bisher innerhalb deiner Möglichkeiten sehr gut hinbekommen hast - sonst hätte er sich doch eher abgewand und sich Scheiße gefühlt - Kompliment für diese Leistung!), und wenn die Wendung deines Ex zum Positiven nicht von Dauer ist, so ist die Entäuschung deines Sohnes doch genauso groß, egal, ob er diese Phase des Aufschwungs als sein Sohn in engerem Umgang genießen kann, oder ob du ihn den Kontakt wie gewohnt halten lässt.
Ich glaube, dass es eine Chance für alle Beteilgten ist das Verhältnis weitmöglichst gesunden zu lassen.
Ich drück auch deinem Ex die Daumen, von diesen verfluchten Drogen wegzukommen!
Gruß
Haddock
hallo tina,
ich freue mich für euren kleinen das der umgang geklappt hat.
dein EX sich mühe gibt.
Nach den Schilderungen meines Ex liegt die Einrichtung schon in einer " guten" Wohngegend und wird von den Sozialarbeitern überprüft.
aus erfahrung mit einen neuen auftraggeber kann ich dir versichern das die angaben deines EX stimmen können.
da wo ich zur zeit viel arbeite werden die bewohner rund um die uhr betreut.
die wohneinrichtungen liegen hier bei uns in einem tollen umfeld.
gruss
mel
Hallo Tina,
auch meinerseits möchte ich dir gerne meine Hochachtung dafür aussprechen, wie du es bisher gut hinbekommen hast mit deinem Sohn und dem Kindesvater.
Deine Sorgen bezüglich seiner Unzuverlässigkeit und komische Gefühle deinerseits bei einer Übernachtung deines Sohnes dort kann ich gut nachempfinden.
Daher empfinde ich auch den Vorschlag von Deep sehr gut.
Ich würde ein Gespräch mit dem Sozialarbeiter anbahnen und erstmal , wie Deep geschrieben hat einen Umgangsplan erstellen und eine Weile abwarten und wenn alles gut läuft und dieses betreute Wohnen wirklich 24 STd. durch einen Mitarbeiter vor Ort beaufsichtigt ist, dann erst einer Übernachtung zustimmen.
Alles erdenklich Gute für dich und vor allem deinem Sohn.
Liebe Grüße
Mascha
Hallo zusammen,
vielen Dank für eure Antworten.
Gestern abend habe ich auch schon über ein Gespräch mit dem Sozialarbeiter nachgedacht.
Mein Ex erzählte gestern, daß am 25.08. wieder eine "Sitzung" ist. Diese "Sitzung" ist dafür da, Probleme zu besprechen oder Besuch , Umgang usw. zu besprechen, bzw. anzumelden.
Nach diesem Termin will mein Ex sich wieder melden.
Dann werde ich ihm vorschlagen ein Gespräch, auch zu dritt mit dem Sozialarbeiter zu führen.
Er hat uns dieses betreute Wohnen gestern so erklärt, daß sich hier in der Stadt ein Haupthaus und 3 Nebenhäuser befinden. Er wohnt in einem dieser Haupthäuser. Es ist nicht 24 Std. ein Sozialarbeiter anwesend, täglich kommt aber wohl einer.
Es handelt sich um eine große Wohnung mit großer Küche und Bad, in der aber jeder Bewohner ein eigenes Zimmer hat. Haushaltsdienste werden eingeteilt, für Einkäufe muss mei Ex z.B. zum Sozialarbeiter um Geld zu bekommen. Dieser Sozialarbeiter regelt alles und hat Volmachten um auch z.B. ständig mit dem behandelnden Arzt in Kontakt bleiben zu können.
Ich denke auch, daß wir jetzt noch einmal alle die Chance haben etwas zu ändern.
Heute morgen haben wir bei Frühstück noch einmal mit Sohnemann gesprochen. Er hat natürlich den 25.8. im Kopf. Ich habe zu ihm gesagt, daß wir den Tag abwarten und hören, was Papa sagt und dann einen Weg finden werden.
Danke nochmal für die Antworten. Die Strukturen in meinem Hirn sind jetzt klarer 😉
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo zusammen,
möchte den Stand der Dinge schreiben.
Heute war der erste telefonische Kontakt nach dem letzten Mal zwischen Vater und Sohn. Sohnemann legte auf und sagte, daß Papa in 1-2 Std. vorbei kommt. OK.
Ein paar Minuten später geht das Telefon; ein Freund von Sohnemann, den er nicht häufig sieht und den er schon mehrmals versetzt hat, nachdem Papa sich kurzfristig angemeldet hat.
Sohnemann wird von Freund und Mutter ins Kino eingeladen.
So, da war sie nun die Zwickmühle. Mein Sohn sagte mir, daß er lieber mit ins Kino gehen würde. OK, wir versuchen Papa zu erreichen um den Besuch auf morgen zu verlegen: Handy aus.
Ich frage , was er nun denkt und was er möchte.
Er sagt, Papa wäre ja auch öfter schon nicht gekommen, obwohl er das gesagt hat und er möchte nun auf jeden Fall lieber ins Kino. Kanst du das dann nicht mit Papa regeln?
Ich habe kurz überlegt, wir hatten eine halbe Std. Zeit uns für oder gegen Kino zu entscheiden.
Wir haben uns darauf geeinigt, daß er mit ins Kino geht.
Ich habe ihm dann vorgeschlagen, Papa einen kleinen Brief zu schreiben, indem er ihm die Situation erklärt.
Gesagt, getan.
Ich war erst nicht sicher, ob ich ihn hätte hierhalten sollen. Ich muss aber zugeben, daß ich auch erleichtert bin, daß er nun so viel Selbstvertrauen hat, daß er sich auch mal so entscheidet.
Ich warte jetzt hier auf meinen Ex, koche einen Kaffee und warte seine Reaktion ab. Ich glaube schon, daß er Verständnis haben wird, er wird aber auch enttäuscht sein.
Insgeheim hoffe ich, daß er so auch bemerkt, daß ein verabredeter, regelmäßiger Umgang besser zu organisieren ist.
Ich kann auch so die Situation nutzen um mit ihm etwas deutlicher zu sprechen, als wenn unser Sohn immer dabei ist.So können wir schon offener sprechen, wozu wir sonst auch keine Gelegenheit haben.
Mal sehen was wird, ein wenig Magengrummeln habe ich schon. Es ist das erste Mal, daß Sohnemann nicht einsieht seinen Freund mal wieder draufzusetzen, weil seinem Vater gerade in den Sinn kam, ein paar Stündchen vorbeizuschauen.
Mal sehen, wie weit er mit dem betreuten Wohnen und seinem Tagesablauf vornangekommen ist. Ich bin auch gespannt auf seine Reaktion, wenn ich ihm sage, ich möchte auch gerne mit dem entsprechenden Betreuer/Sozialarbeiter sprechen. Ich denke das passt ihm nicht so gut in den Krahm.
Hm...nun verläuft der Sonntag wieder einmal anders als geplant. Ansich kenne ich das schon aber diesmal ist die Situation eben ganz neu.
Musste das mal loswerden, um mein Magengrummeln etwas zu reduzieren. Ich denke schon, wir haben richtig gehandelt oder entschieden, es ist aber das erste Mal, daß Sohn nicht so parat steht , wie Papa es möchte.
Nun denn,
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo Tina !
Ich finde die Entscheidung die Dein Sohn getroffen hat, gut !
Das ist ein erster Schritt zu der Möglichkeit, sich selbst aus Situationen
rauszunehmen, wenn sie ihm zu viel werden und es wird seine Selbstsicherheit
unterstreichen.
Irgendwie ist es schlimm, daß so ein kleines Kerlchen bereits solche
Entscheidungen treffen muß, andererseits bleibt ihm in seiner Lage gar nichts
anderes übrig.
Und vielleicht ist es für seinen Vater auch lehrreich. Er merkt dann bei allem
Verständnis, das er hoffentlich haben wird, wie unangenehm es ist, sich nicht
auf eine Zusage verlassen zu können und wie es ist, wenn einem ein anderer
alle Pläne über den Haufen wirft. Und das ist für ein Kind immer noch schlimmer,
als für einen Erwachsenen. Nur Zuverlässigkeit gibt auch Sicherheit.
Außerdem ist es wirklich gut, wenn Du mal die Gelegenheit hast, mit Deinem
Exmann Klartext zu reden und das Du mit dem Sozialarbeiter sprechen möchtest,
dafür sollte er unter den gegebenen Umständen erst recht Verständnis haben,
auch wenn ihm der Gedanke daran vielleicht etwas unangenehm ist. Kann ich
auch irgendwo verstehen, aber wenn er möchte, daß der Kleine bei ihm schläft,
sollten einige Dinge wirklich geklärt und besprochen werden.
Ich hoffe, Dein Sohn hat viel Spaß heute und vor allem nachträglich kein schlechtes
Gewissen. Dazu hat er wirklich keinen Grund.
LG Marina
ist völlig OK .. der kleine hat genug gelitten, freunde sind doch teilweise wichtiger als menschen die nicht zu den terminen erscheinen .
bin mal gespannt was dein EX dazu sagt.
freue mich irgendwie über den mut eures kindes..
mel
Hallo Tina,
schön dass dein Sohn das für sich so entscheiden konnte. Vielleicht hat es ja für den Vater auch wirklich einen Lerneffekt. Und es hat natürlich auch den Vorteil, dassDu wenn er wirklich kommt, mal ihn Ruhe mit ihm reden kannst.
Bin gespannt was nun passiert.
LG
Biga
Hi Tina,
ich denke auch das es richtig war, dem Wunsch Deines Sohnes nachzukommen und ihn ins Kino gehen zu lassen.
Bei meinem Sohn ist es ja auch nicht viel anders.
Als er raus bekommen hat, das sein Vater lieber zum Autorennen fährt, als ihn zu besuchen, war er stinksauer und wollte nichts mehr mit seinem Vater zu tun haben. Klar war er auch traurig und verletzt. War ja auchnicht das erstemal das der Vater ihm irgendwas gesagt hat, was er nicht eingehalten hat.
Bisher haben wir nicht mehr über dieses Thama gesprochen. Ich will ihn auch gar nicht damit belasten. Ende September ist wieder ein Besuchskontakt abgemacht. Kurz vorher werde ich erst mit ihm darüber reden. Vielleicht hat er seine Wut und traurigkeit mittlerweile überwunden und geht hin. Vielleicht ist er aber auch so enttäuscht das er nicht will.... Ich weiß es nicht!
Will er hin, werde ich ihn ohne wenn und aber hin bringen. Will er nicht hin werde ich absagen.
Ich denke das Kind hat auch ein Recht zu entscheiden ob es will oder nicht, grade wenn wie bei Dir, bei mir und auch bei einigen anderen, der Kontakt so unzuverläßig und unregelmäßig ist.
Der Vater kann nicht verlangen, das ein Kind "springt" wenn der Vater meint sich mal blicken zu lassen.
Das schöne bei Dir und dem KV ist allerdings, das ihr vernünftig miteinander reden könnt. Ehrlich gesagt beneide ich Dich, wenn Du wie hier schreibst: "Ich koch nen Kaffee und dann können wir uns mal ungestört über das Kind unterhalten"
Ich würde mir soetwas so sehr wünschen....
Neidische Grüße
Taccina
Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?
Hallo zusammen,
eure Zustimmung hat gut getan.
Der Vater hatte Verständnis und sagte selbst, daß sein Besuchsvorhaben sehr kurzfristig war.
Ich habe ihm den Brief gegeben und wir hatten eine Std. ein ziemlich entspanntes Gespräch. Ich war innerlich nicht so entspannt, da ich ihm einige Löcher in den Bauch gefragt habe, was das betreute Wohnen angeht.
Er nannte mir Name und Adresse, will mir das nächste Mal den Flyer über diese Einrichtung mitbringen.
Ich habe ihm auch von menen Ängsten erzählen könen, wenn Sohnemann bei ihm übernachtet. Ich konnte ihm erklären, daß ich die Befürchtung habe, daß Sohnemann weit zurückfällt, wenn er sehen würde, wie es Papa schlecht geht oder evtl. andere Bewohner trifft, die eben so drauf sind wie es für Kinder nichts taugt.
So richtig wollte er aber mit dem Namen des Sozialarbeiters nicht rausrücken. Ich habe allerdings den Namen der Einrichtung, so daß ich mich morgen mal ans Telefon setzen werde und versuchen werde ein Feedback zu bekommen.
Unser Sohn kam gut gelaunt aus dem Kino und brachte seinen Freund direkt mit. Ich gab ihm das kleine Geschenk von Papa und erklärte ihm, daß Papa morgen oder Dienstag versuchen wird zu kommen.
Ich habe meinem Ex deutlich gesagt, daß es wichtig ist, daß er Anfang der Woche noch einmal kommt, damit Sohnemann nicht das Gefühl hat die Entscheidung zum Kino wäre falsch gewesen.
Ich bin richtig stolz auf Sohnemann. Ich glaube er selbst auf sich auch, da er völlig losgelöst wirkte, besonders als ich ihm sagte, daß Papa überhaupt nicht traurig oder sauer war, sondern sich gefreut hat, daß er die Einladung bekommen hat.
So nun ist das Magengrummeln völlig weg.
@Taccina
Ich bin auch sehr froh, daß wir als Eltern so gut miteinander reden können. Nach der Trennung sind wir mal zusammen Essen gewesen und haben uns in die Hand versprochen, daß wir uns nie über das Kind streiten werden und ihm zu Liebe Freunde bleiben, soweit das noch möglich ist. Es ist noch nicht lange her, daß mein Ex mir sagte, daß er froh ist, daß wir uns diesen Raum lassen und unser Versprechen so halten können. O-Ton" Ich weiss, daß manche andere, ganz anders damit umgehen würde, als du das machst, darüber bin ich echt froh".
Ich dachte damals nicht, daß wir das hinbekommen. Es klappt, obwohl wir 2 völlig verschiedene Leben führen und uns gegenseitig verdammt weh getan haben. Das erleichtert einiges.
LG
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Hallo zusammen,
ich habe den alten Beitrag rausgekrahmt, damit ich nicht alles noch einmal erklären muss.
Seit dem letzten Zusammentreffen hier ( s. Beitrag vom 04.09.05) haben wir nichts mehr gehört.
Am Sontagabend hat unser Sohn seinen ganzen Frust rausgelassen. Heftige Weinkrämpfe und Fragen, die auch ich nicht beantworten konnte.
Als er endlich eingeschlafen war, habe ich mich an den PC gesetzt und lange gesucht, bis ich etwas gefunden habe.
Ich habe eine "Oragnisation" gefunden, die mit dem, was mein Ex beschrieb übereinstimmt.
Diese haben auch ein Haus fürs betreute wohnen, in dem Stadtteil, den er mir genannt hat.
Ich habe also eine Mail geschrieben, an den zuständigen Sachbearbeiter ( betreutes Wohnen). Leider habe ich noch keine Antwort bekommen.
Als hätten ihm die Ohren geklingelt rief mein Ex Montag an. Er sagte er würde sich Dienstag noch einmal melden und sprach mit unserem Sohn. Unser Sohn freute sich, weinte diesmal vor Freude und freute sich auf Dienstag. Endlich hat er vernünftig gegessen und auch ich hatte die Hoffnung, daß Ex uns besuchen kommt.
Dienstag: kein Funk. kein Ton
Mittwochabend: Ex ruft an, er hätte schon versucht ( wir waren 2 Std. unterwegs), es wäre jetzt zu spät, er würde Donnerstag ( heute) zwischen 14.00 und 15.00 anrufen und dann vorbei kommen.
Ja das war es mal wieder...... kein Funk, kein Ton.
Sohn enttäuscht und traurig, ich bin wütend, wie ich es kaum beschreiben kann.
Habe mich wieder an den PC geklemmt . Ich habe eine Adresee von dem Haus, indem er wohl wohnt ( nach eigener Aussage beim letzten Besuch).
Nun möchte ich ihm heute Abend einen Brief schreiben.
Ich denke, wenn er dort nicht anzutreffen ist, kommt der Brief schon zurück.
Sohnemann will auch schreiben, weiss nicht recht was er schreiben soll.
Ich habe ihm gerade den Tip gegeben, er soll einfach schreiben, was er sich wünscht und wie er sich fühlt.
Er wartet nun schon so lange, jetzt seit Montag besonders, immer wieder vergebens.
Ich habe eine Wut, daß es wirklich besser für ihn ist, er meldet sich heute nicht mehr. Auch meine Geduld und meine Kraft ist mal am Ende.
Sohnemann hat arg mit seinen Konzentrationsstörungen zu tun ( kein Wunder) und sackt in der Schule zur Zeit ziemlich ab.
Was geht in diesem Menschen von Ex vor? Braucht er das, daß er hier anruft, verspricht zu kommen und dann hab ich hier ein wartendes Kind und später ein weinendes.
Hoffentlich bimmeln ihm auch heute Ohren und er lässt es besser sich hier zu melden.
Bei mir ist jetzt erstmal vorbei mit freundlichem Kaffeeklatsch.
Meldet er sich, will ich Umgangsregelung. Er wird es doch wohl schaffen, hier einmal pro Woche aufzutauchen.
Ich will jetzt nicht zu einer Beratungsstelle, dort wird er auch nicht zum Termin erscheinen. Ich will das mit ihm klären und ihm sagen, wie ich mir das vorstelle. Außerdem muss ich erst wissen, wie die richtige Adresse ist.
Einmal pro Woche regelmäßig kommen ohne vorher anzurufen...einfach kommen ( z.B. Mittwochs von 15.00 - 18.00) Läuft das nicht, treffen wir uns beim JA oder einer Beratungsstelle, oder er lässt es ganz sein und lässt uns endlich mit der Situation zurechtkommen.
Dann soll er aber auch seinem Sohn selbst erklären, daß er keinen Nerv auf Umgang hat. Ich kann das nämlich nicht mehr plausibel und kindgerecht erklären, ohne den Vater beim Kind negativ dastehen zu lassen. Auch mein verständnis für seine "krankheit" ist völlig dahin, ich will auch keins mehr aufbringen.
Letzteres fällt mir momentan besonders schwer. Wir haben wieder wie anfangs schlaflose Nächte, Magenschmerzen und sind froh wenn der Tag gelaufen ist.
Ich hoffe, ich habe Gelegenheit dem Ex zu sagen, was ich von ihm halte. Dann muss Sohnemann eben mal zur Bude gehen und sich ein Eis holen, damit ich mir wenigstens etwas Luft machen kann.
Musste das mal loswerden....mir ist der Geduldsfaden ordentlich gerissen.
Gruß
Tina
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Mir bleibt da nichts, als euch mein Mitgefühl auszudrücken, Tina.
Bei diesem Satz
Braucht er das, daß er hier anruft, verspricht zu kommen und dann hab ich hier ein wartendes Kind und später ein weinendes.
habe ich eine Gänsehaut bekommen.
Ja, ich glaube, es gibt Menschen, die DAS brauchen. Das passt in die Schiene meines Ex, der ein seeliges Grinsen bekommt, wenn ich ihm erzähle, wie lange unsere Tochter auf den Geburtstagsanruf gewartet hat.
Ich hoffe, ich habe Gelegenheit dem Ex zu sagen, was ich von ihm halte.
Glaubst du wirklich, dass das irgendetwas anderes bewirkt, als dass dein Adrenalinspiegel steigt?
Dann soll er aber auch seinem Sohn selbst erklären, daß er keinen Nerv auf Umgang hat.
Meinst du, er würde das tun? Ich schätze eher, er wird eurem Sohn vorjammern, wie gerne er doch würde und dass er alles versucht, aber es kommt halt immer wieder was dazwischen. Sicherlich wird er, wie schon so oft, Besserung geloben. Euer Sohn schöpft wieder neue Hoffnung - für nichts und wieder nichts.
Ich kenne deinen Ex nicht und ich projeziere natürlich gerade nur. Aber hältst du das nicht für denkbar?
Ich muss jetzt weg, aber vielleicht fällt mir später noch mehr dazu ein.
Einstweilen ein dickes *KOPF HOCH* (ich will ein Kopf-hoch-Smilie, oder bin ich bloss wieder zu blind, es zu finden? :redhead: )
LG AJA
Hallo Aja,
du liegst vollkommen richtig und meine Gedanken sind wohl eher Wunschdenken.
Selbst wenn ich ihm gegenüberstehe und das alles loswerde, wird er nocken und Besserung versprechen.
Er schafft alles nicht, er würde ja gerne, er muss noch so viel regeln usw., usf ( könnte auch blablabla schreiben)
Wenn ich so wütend bin wie zur Zeit bin ich nicht in der Lage nur das geringste Verständnis für sein Befinden aufzubringen.
Mein Sohn spricht heute davon, was er ihm wohl zu Weihnachten schenken möchte. Er zählt einige Dinge auf...zuckt mit den Schultern und dann kommt ein resigniertes " wenn ich den überhaupt nochmal sehe".
Wenn er denn dann kommen sollte, ist es so wie du es schilderst. ganz stolz Papa kommt er herein, erzählt ohne Punkt und Komma, macht Witze und beim Verabschieden kommen die üblichen blabla-Versprechen.
An solchen Tagen wünsche ich mir, daß die Zeit schnell vergeht, bis der Lütte so alt ist und alles verstehen kann bzw. man ihm alles erklären kann. Dann ist er wahrscheinlich auch in der Lage besser mit seinem Schmerz umzugehen.
LG
Tina
Das Kopfhochsmiley denke ich mir 🙂 vielen Dank
Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir:"Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen." Und ich lächelte und war froh und es kam schlimmer.
Au Man Tina,
ich kann mir wirklich langsam nicht mehr erklären wo Du die Kraft herholst immer so ruhig zu bleiben.
DAs Dir langsam aber sicher der Kragen platzt kann ich sehr gut nachvollziehen.
Mal ganz ehrlich (auch auf die GEfahr hin das ich hier gesteinigt werde), an Deine Stelle würde ich anfangen Nägel mit Köpfen zu machen.
Ich würde versuchen ihn zu erreichen und dann nachdringlich um ein Gespräch bitten.
In diesen Gesräch würde ich ihn sagen, das er entweder regelmässig kommt (zumindest anruft) und ihm ne gewiise "Probezeit" geben (mnan kann ja nicht erwarten das sich ein Mensch von heute auf Morgen ändert). Klappt dies in dieser sogenannten Probezeit nicht, würde ich ihm klipp und klar sagen, das er bleiben soll wo der Pfeffer wächst.
Es kann ja wohl nicht angehen, das Dein Sohn sich immer wieder Hoffnung macht und Papa dann wieder im Nirvbana verschwindet.
Das ist zwar auch unheimlich hart für Deinen Jungen, aber besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Wie ich das so lese macht sich Dein Sohnemann heftig kaputt mit dieser ungewissen Situation und soll Dein Sohn daran zu Grunde gehen, nur weil Dein Ex sein Leben nicht in den Griff bekommt? Er hat schon sein eigenes Leben zerstört, dann soll er bitte nicht andere noch damit rein ziehen.
Drogensucht hin oder her.....er hat als Vater aber nicht nur Rechte sondern auch verdammt nochmal die Pflicht siich regelmässig zu kümmern und zwar so das es dem Kind nicht Schadet...und so wie es nun ist so schadet es Deinem Kind!!!!
Sorry Tina, wennich so "deutlich" geworden bin, aber wenn es an die psyche der Kids geht, dann geht mir die Hutschnur hoch..... Die Kinder könne für all das verbockte der Erwachsenen nichts, also warum sollen sie es ausbaden???
Liebe Grüße und ich wünsche Ecuh viel Kraft und vor allem Erfolg...
Drück Deine Junior bitte mal ganz doll von mir
Taccina
Bevor man das Vertrauen eines Menschen mißbraucht, sollte man sich im Klaren darüber sein, das man dann einen Menschen auf dem "Gewissen" hat.
Oder wie würdest Du es finden, Dein ganzes Leben lang nicht mehr wirklich vertrauen zu können?
Tina, wir sitzen in einem ähnlichen Boot. Ich habe den Vorteil, dass ich die Kinder zum Vater bringen kann. Wäre ich auf einen Besuch hier oder auf begleiteten Umgang angewiesen, wäre das Boot das gleiche.
Würde ich mich nicht auch vor den "Steinen" fürchten, wäre ich ähnlich deutlich geworden wie Taccina.
Was ich mich in letzter Zeit schon öfter gefragt habe und nun auch dich frage: wie viel kommt aus dem Kind und wie viel ist mütterlicherseits eingeredet?
Ich stelle immer öfter fest, dass meine Kinder nicht wirklich Lust haben, ihren Vater zu besuchen. Er macht ihnen auch schon lange nicht mehr die Versprechungen wie früher. Die Besuche beschränken sich immer wieder auf Essen und fernsehen. Und wenn ich dann mal Dampf rein lasse, ein Gespräch beginne, wird das meistens ganz schnell aus Desinteresse (?) von seiner Seite abgebrochen. Daher komme ich langsam zu dem Schluß: Würde ich nicht den Kontakt fördern, gäbe es bald keinen mehr.
Die Zeit, als wir nicht wussten, warum er sich nicht meldet war schlimm. So wie bei euch. Aber so lange sie wissen, der Papa ist daheim, es geht ihm gut, er hat halt keine Zeit, hält sich die Sehnsucht in Grenzen.
Um nochmal Taccina aufzugreifen: Wäre es eine Möglichkeit, deinem Sohn klar zu machen, dass sein Vater (Gründe habe ich noch keine schlauen) einfach keine Zeit hat? Dass es nichts mit ihm (dem Sohn) zu tun hat, sondern in seiner Person begründet ist. Dass Kontakte bestenfalls von Seiten des Sohnes, und dann auch nur telefonisch möglich sind.
Dein Sohn ist 10, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Meine Mittlere auch. Sie hat schon ein ganz gutes Verständnis. Jedenfalls, solange ich ihr das Gefühl geben kann, dass die väterliche Unzuverlässigkeit nichts mit ihrer Person zu tun hat.
Das Leiden meiner Kinder begann seinerzeit im Juni 2004, flachte dann bis Weihnachten ab. Dann kam das erste Wiedersehen und danach - als versprochen war, dass jetzt wieder regelmässiger Kontakt stattfindet, wurde es richtig schlimm. Gegen Ostern hatten sie quasi mit ihrem Vater abgeschlossen. Hätte ich von meiner Seite nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt - ich weiß nicht, was jetzt wäre.
Es ist dünnes Eis, auf dem wir uns momentan bewegen, auch wenn wir uns gerade gut bewegen können. Aber euer Eis ist um ein Vielfaches dünner.
Deswegen wirklich meine Überlegung: was ist das kleinere Übel? So weiter machen wie bisher - mit all den Enttäuschungen und der Gefahr, dass deine Nerven bald völlig hinüber sind, oder wirklich Nägel mit Köpfen machen.
Ich hoffe, das war nicht zu wirr, mir gehen da so viele Gedanken im Kopf herum und ich weiß ja auch nicht, was das Beste für die Kinder ist.
LG AJA
P.S.: Marina hat deinen letzten Eintrag gelesen und ich soll dich herzlich von ihr grüßen und dir sagen, dass sie an dich denkt.
Dein Ex ist ein Junkie, er ist KRANK und kann NICHTS dafür.
Mit Junkies ist es sehr schwierig umzugehen. Das liegt daran, daß seine ursprüngliche Persönlichkeit stark von der Junkie-Persönlichkeit überprägt ist.
Junkies haben verschiedene Standard-Verhaltensweisen. Sie sind ABHÄNGIG (mal kurz das Wort auf der Zunge zergehen lassen) und werden es immer bleiben. Nur 4% schaffen es, mehrere Jahre clean zu bleiben. Das heißt nicht, daß die Sucht weg ist, sondern nur, daß sie den täglichen Kampf dagegen durchhalten. Die Abhängigkeit ist so elementar, daß sich alles andere unterordnet. Junkies können nicht auf lange Sicht planen. Junkies reden dir nach dem Mund, um Vertrauen (wieder-) herzustellen. 5 min später sitzen sie bei einem anderen Kameraden und erzählen mit der gleichen emotionalen Inbrunst das genaue Gegenteil. Sie denken nur in Zweckbündnissen und haben keine Beziehungsfähigkeit mehr! Junkies haben gelernt, sich gut zu verkaufen.
Das gemeine für Außenstehende ist, daß sie in dem Junkie noch die Person sehen, die der Junkie mal war bzw. ohne die Sucht wäre. Und versuchen, mit DIESER ursprünglichen Person umzugehen. Ich denke, bei dir ist es ähnlich. Das klappt nicht und wird immer wieder Enttäuschungen bringen. In den entscheidenen Momenten wird immer der "Junkie", die Sucht, die Oberhand haben. Das ist keine böse Absicht sondern das Resultat der Sucht, der Junkie ist in sich gefangen. Das Gehirn ist durch die Drogen verändert, Liebe, Wohlempfinden, Freude etc werden anders empfunden, das Verhalten ist auf kurzfristigen Vorteil getrimmt.
Es tut mir sehr leid für deinen Sohn. Du und er müssen lernen, mit diesen Verhaltensweisen umzugehen. Erkläre deinem Sohn, daß Papa SCHWER krank ist. Er kann nicht anders, wird ihn und dich immer wieder enttäuschen. Nutze mit deinem Sohn die Zeiten, in denen es Papa "gut" geht, da diese Krankheit NICHT HEILBAR ist! Dem Suchtkranken ist seine Sucht bewußt. Er haßt sie, bäumt sich auf, vielleicht geht es eine Zeit, er verliert kurz die Kraft oder überschätzt sich, bums - sofort wieder ganz unten, Resignation, Scham, Selbstaufgabe. Das wiederholt sich dann zyklisch.
Leider muß ich als Genetiker noch hinzufügen, daß Prädispositionen für Suchtkrankheiten auch erblich sein können (nicht müssen). Klär deinen Sohn rechtzeitig auf, viele Suchtkarrieren beginnen früh!
Ich hätte gerne etwas aufbauenderes geschrieben. Aber mach dir nichts vor.
Schön geschrieben Skorpion, aber erklär DAS mal einem 10-jährigen :exclam:
Gruß AJA