Hallo zusammen,
ich stehe ganz am Anfang der Trennung von meinem Mann und würde mich sehr freuen, Eure Erfahrungen zu hören.
Wir möchten beide möglichst viel Zeit mit unseren Kindern (2,5 und 4,5 Jahre alt) verbringen und es sieht so aus, als könnten wir uns da auch einigen - wobei mein Mann Bedenken hat, daß zwei zu Hause die Kinder verwirren könnten. Er würde eigentlich gerne die Hauptbezugsperson sein, läßt sich vermutlich aber auch auf eine andere Regelung ein.
Gibt es hier Erfahrungen, ob und wie eine gleichwertige "Aufteilung" funktionieren kann?
Wir werden beide brufstätig sein und versuchen, möglichst nah beinander zu wohnen.
Mich würde natürlich sehr interessieren, wer von Euch so ein Modell lebt und positive Erfahrungen gemacht hat - genauso aber auch die Probleme, die daraus entstehen können.
Herzliche Grüße,
dromeda
Leider kann ich dir mit eigenen Erfahrungen eines solchen Modells nicht dienen, weil wir seit der Trennung rund 90 km weit auseinander leben. Auch wenn ich es gerne so gelebt hätte....
aber eines trotzdem: eine große Verwirrung besteht bei Kindern nicht, wenn sie zwei Zuhause haben! Meine Kinder haben nach der Trennung nur die WE´s (+ ferien etc.) hier verbracht, und trotzdem war meine neue Wohnung vom ersten Tag an auch ihr "Zuhause". Wenn sie die Möglichkeit haben, sich da ein wenig wiederzufinden, man Spielzeug ein wenig aufteilt, selbstgemalte Bilder an die Wand hängt etc, dann finden sich Kinder in beiden Wohnungen wieder. Und so wie du es schilderst, seit ihr ja beide bemüht, euren Kinder den Weg so leicht zu machen, wie es geht. Das ist gut so.....
Und immer immer wieder geht die Sonne auf.....
Hallo dromeda,
wir haben über drei Jahre das Modell praktiziert. Beide beruftätig und vielfältig engagiert ging es uns darum, sowohl viel Kontakt zum kind als auch unser bisheriges Leben aufrecht zu erhalten.
Es ging sehr lange gut und ich glaube auch, dass unser Kind wenig Probleme mit zwei zu Hause hatte. Der wechsel war in de Regel wöchentlich. Neben uns gab es auch noch einen Hort, denn die gesamte Zeit hätten wir so oder so nicht abdecken können - also ich meine nach der Schule.
Schwieitrgkeiten gab es in der Anfangsphase, wenn wir irgendwo zusammen waren, denn dann wollte unser Kind grundsätzlich nachher mit zum anderen, und nicht zu dem wo er eigentlich die Woche war. Wir waren da aber dann sehr konsequent.
Was mir immer wieder auffiel war eine gewisse Unruhe, die jetzt, wo wir das Modell nicht mehr leben, weg ist. Im Nachhineien betrachtet hing das wohl mit der Uneindeutigtkeit von regeln zusammen. die waren halt schon unterschiedlich.
Wichtig für das Modell erachte ich, dass die Kommunikation zwischen den Ex-Partnern konfliktfrei verläuft und man miteinander über Vieles - vor allem die Knder - reden kann.
Wir bzw. ich (da ASR) haben das Wechselmodell beendet, da eine vernünftige Kommunikation mit dem ex irgendwann nicht mehr möglich war. Dies möchte ich an dieser Stelle aber nicht alles schildern.
Achtet für euch auf klare Absprechen, legt es vielleicht sogar schriftlich fest, wie ihr was halten wollt und wie ihr mit Konflikten umgehen wollt.
LG
Biga
Eigene Erfahrungen habe ich damit auch nicht, aber zwei gute Freunde haben das praktiziert. Sie wohnten beide im Schulbusbereich, so dass die Kinder nicht abgeholt, lediglich zurückgebracht werden mussten. Im Fall der Übernachtung noch nicht einmal das, da sind sie halt morgens vom einen Elternteil weg und mittags zum anderen Elternteil hin. Der KV hatte Schichtdienst, so dass alle zwei Wochen die Kinder auch mehrere Tage unter der Woche bei ihm sein konnten. Die Kinder waren manchmal etwas unsicher, wohin es denn an welchem Tag geht, fanden es unterm Strich aber schön, dass sie ihren Vater, wann immer die Zeit es zuließ sehen konnten.
Eine kleine Mißstimmung trat auf, als die KM einen neuen Lebensgefährten hatte. Da fühlte sich der KV ein wenig als Babysitter missbraucht. Eine Aussprache zu dritt mit klareren Regelungen (nicht mehr ganz so spontan 😉 ) konnte das aber klären.
Seit etwa einem Jahr praktizieren sie aber das Zwei-Wochen-Modell, da der KV jetzt weiter weg wohnt.
genauso aber auch die Probleme, die daraus entstehen können.
So lange die Kommunikation zwischen den Eltern stimmt, kann ich kein Problem sehen.
Viel Erfolg wünscht
AJA
Hallo dromeda!
Ich habe auch die gleiche Frage (und auch gestellt).
Evtl. findest du ja hier auch was...: http://www.vatersein.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthread&tid=4274
Gruß BM RK
[Editiert am 11/10/2005 von BM RK]
The Future is not set. --
There is no fate but what we make for ourselves.
Hallo dromeda,
ich würde mich freuen, wenn unsere Wohnungen nicht so weit auseinander wären. (300km)
Wir sind dennoch fast auf 50/50.
Unser Sohn hat bislang (er ist 3,5) keine ersichtlichen Probleme, er identifiziert sich hüben wie drüben mit: Hier wohne ich, hier ist mein Zuhause. Er hat in beiden Wohnungen Spielzeug, sein eigenes Zimmer und ist an beiden Orten im sozialen Umfeld willkommen. Manchmal ist er in Situationen mit Kindern hier wie ein Gast, aber die Kinder vermitteln ihm: Komm öfter, kommst Du hier mit, kommst Du da mit ?
Und momentan entdecke ich auch grade die Elternvereinbarung als probates Mittel, auch in ruhigen Gewässern bereits feste Vereinbarungen treffen zu können, an die sich beide halten.
So ein Dokument können beide gemeinsam erarbeiten.
Ansonsten wünsch ich Euch und eurem Kind besonders, das es friedlich bleibt.
Nehmt euch fest vor, darauf zu achten, das Kind nicht zu instrumentalisieren, zeigt euch an Beispielen, wie es bei Euch nicht werden soll, das schweißt Euch für die gemeinsame Aufgabe zusammen.
Aber am bestens fürs Kind wäre, ihr bleibt zusammen. 😉
Ihr werdet noch lange die Eltern bleiben.
Lieben Gruß
Elternteil_m
Es wird gekreuzt, wenn der Gegenwind zu stark ist, und das Spinnaker bei achterlichem Wind gesetzt. Es wird Containerschiffen ebenso wie einem Kanu Raum gegeben. Manchmal allein, manchmal mit Crew. Nur das Ziel darf nicht aus den Augen verloren gehen.
Vielen Dank für Eure Antworten!!!
Leider ist unter dem link von Dir, BMRK nichts zu finden.
Bisher sieht es so aus, als könnten wir sehr gut und ohne Streit kommunizieren und natürlich möchten wir alles in einer gemeinsamen Elternvereinbarung festlegen.
Und selbstverständlich werden die Kinder in beiden zu Hauses ihre Zimmer und Sachen haben.
Liebe Biga, was meinst Du genau mit Unruhe? Einfach die Unruhe wegen der häufigen Ortswechsel?
Und Regeln - es müssen doch nicht beide Elternteile nach exakt den gleichen Regeln erziehen oder? Natürlich sollte es einen generellen Erziehungskonsens geben, eine Richtung halt aber es ist doch normal, daß Details beim Papa anders sind als bei der Mama - oder?
Herzliche Grüße,
dromeda
...Leider ist unter dem link von Dir, BMRK nichts zu finden.
....dromeda
Hallo dromeda, ich habe editiert, ...der link klappt jetzt.
Hier auch noch mal
[url] http://www.vatersein.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=4274[/url]
Gruß BM RK
[Editiert am 11/10/2005 von BM RK]
The Future is not set. --
There is no fate but what we make for ourselves.
Hallo dromeda,
wo genau die Unruhe her kam, kann ich nciht sagen. Vielleicht war es ein zuviel an Umgewöhnung trotz zweier Kinderzimmer und entsprechend Klamotten etc. Vielleicht waren es doch die unterschiedlichen Erziehungsstile oder vielleicht auch die Hoffnung, dass Mama und Papa wieder zusammen kommen...
Ich weiß es nicht. Ich merke halt nur jetzt den Unterschied.
Ich denke damit nicht, dass bei Mama und Papa alles glech sein muss. Ist es ja auch nicht, wenn die zusammen wohnen...
LG
Biga
Hallo dromeda,
kenne die gleichwertige Aufteilung nur aus der Kindersicht.
Meine Eltern waren auch beide voll beruftätig und hatten das GSR. Ich war zwei Wochen bei dem einen, dann zwei Wochen bei dem anderen (ich war 5 J).
Der große Vorteil war natürlich, dass ich nie das Gefühl hatte mich für einen von beiden entscheiden zu müssen, und mich auch bei beiden richtig zu Hause gefühlt habe.
Ich denke meine Eltern haben sich alle Mühe gegeben, aber trotzdem war es auch oft recht chaotisch. Irgendwie ließen sich gelegentliche Ausnahmen von dieser 2 Wochen Regel nicht vermeiden (Krankheit, Ferien, Elternteil auf Seminar, etc.), .
Im Ergebnis kam es dann manchmal vor, das keiner mich vom Kindergarten abgeholt hat, weil beide dachten der andere wäre dran.
In der Schule galt ich als besonders vergessliches und chaotisches Kind, ich denke das hatte auch etwas mit dieser "Unruhe" zu tun, die biga schon erwähnt hat.
Kaum hatte ich mich auf den Alltag und die Regeln bei meinem Vater wieder richtig eingestellt, waren wieder zwei Mama-Wochen.
Als Kind war ich mir dessen nicht bewusst, aber im Nachhinein betrachtet war das eine sehr anstrengende Zeit (auch für meine Eltern).
Heute bin ich selber AE, und leider hat meine Tochter gar keinen Kontakt zu ihrem Vater.
Meine Eltern hatten immer wieder halbwegs regelmäßig 2 Wochen "kinderlose" Zeit, in denen sie
alles machen konnten, was mit Kind nicht möglich ist oder schwer zu organisieren.
Aus meiner heutigen Situation heraus empfinde ich das als riesigen Vorteil an dieser Regelung.
Könnte mich jetzt noch seitenweise in Fürs und Widers ergehen, aber das war erstmal das was mir spontan dazu eingefallen ist.
LG red m.